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Unterschied zwischen Drehimpuls und Eigendrehimpuls
 
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Silencium92



Anmeldungsdatum: 24.01.2017
Beiträge: 59

Beitrag Silencium92 Verfasst am: 03. Apr 2017 19:31    Titel: Unterschied zwischen Drehimpuls und Eigendrehimpuls Antworten mit Zitat

Guten Tag,

der Eigendrehimpuls war die Rotation um eine Achse (Formel?) und ein Teilchen das ich auf einer Kreisbahn bewegt besaß den Drehimpuls .



In habe mir etwas zu Quantenmechanik in meinem Experimentalphysik Buch durchgelesen und dort sind beide Begrifflichkeiten aufgetaucht.


Mfg
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 03. Apr 2017 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Jede Bewegung eines makroskopischen Körpers kann man aufteilen in eine Massenmittelpunktsbewegung mit der Schwerpunktsgeschwindigkeit vs und eine Rotation um den eigenen Massenmittelpunkt.

Der Drehimpuls aufgrund der Rotation um den eigenen Massenmittelpunkt wird Eigendrehimpuls genannt und entspricht



s.... schwerpunkt Massenmittelpunkt

Der Drehimpuls aufgrund Schwerpunktsgeschwindigkeit zu einen Bezugspunkt entspricht



da der eigendrehimpuls auf jeden Bezugspunkt gleich bleibt kann man den insgesamten Drehimpuls auf einen Bezugspunkt anschreiben als.




bei einem Teilchen geht dieser oben geschilderte Eigendrehimpuls gegen null sodass nur noch der translatorische Drehimpuls überbleibt.

Dennoch können Teilchen einen Spin haben, wieso das ebenfalls Eigendrehimpuls genannt wird, habe ich bis jetzt auch noch nicht verstanden.

aufjedenfall hat dieser Spin nichts mit dem obigen Eigendrehimpuls zu tun und wie man sich das vorstellen sollte das teilchen aufgrund irgendeiner Rotation um ihren MAssenmittelpunkt einen relevanten drehimpuls haben sollten weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich irgendeine utopische vorstellung.

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WAS IST LOS IN EUROPA? https://www.youtube.com/watch?v=a9mduhSSC5w
Silencium92



Anmeldungsdatum: 24.01.2017
Beiträge: 59

Beitrag Silencium92 Verfasst am: 04. Apr 2017 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deine Erklärung!

Kannst du mir diesen Sachverhalt nochmal genauer erklären. Ich verstehe nicht, warum der Eigendrehimpuls null wird.
Zitat:
bei einem Teilchen geht dieser oben geschilderte Eigendrehimpuls gegen null sodass nur noch der translatorische Drehimpuls überbleibt.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 04. Apr 2017 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Na dann nimm doch mal ein klassisches Teilchen in Form einer Kugel
dessen Trägheitsmoment um den Schwerpunkt ist




und der Eigendrehimpuls





wenn du das Teilchen mit Radius r ziemlich klein machst also r->0 wird die Masse klein aber der Eigendrehimpuls um r² also um unendlich klein zum Quadrat noch kleiner

im Gegensatz zum translatorischen DrehImpuls



r-Bezugspunkt ist ein normal Abstand auf den Geschwindigkeitsvektor zu irgendeinen Bezugspunkt.

vs ist endlich und rBezugspunkt ist auch endlich

also hast du eine ziemlich kleine Masse multipliziert mit 2 endlichen Größen , wodurch der Wert noch immer ziemlich klein bleibt

während du zvor eine ziemlich kleine Masse multipliziert mit 2 unendlich kleinen größen hast r² (r->0}.
somit ist der wert des eigendrehimpuls um unendlich zum Quadrat kleiner als der translatorische und damit nicht relevant.

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franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 04. Apr 2017 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, daß der mechanische Drehimpuls (eines Massesystems bezüglich eines Punktes) eine klar definierte physikalische Größe ist. Bei einem starren Körper wird man zweckmäßigerweise den Schwerpunkt als Bezugspunkt wählen, was zum Trägheitstensor, Hauptträgheitsachsen und entsprechenden Bewegungsgleichungen führt - wenn ich das Geschwurbel von verschiedenen Drehimpulsen richtig deute.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Apr 2017 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Dennoch können Teilchen einen Spin haben, wieso das ebenfalls Eigendrehimpuls genannt wird, habe ich bis jetzt auch noch nicht verstanden.

Auf jeden Fall hat dieser Spin nichts mit dem obigen Eigendrehimpuls zu tun ...

In der Quantenmechanik treten sowohl Bahndrehimpulse L als auch Spins S auf. Von "Eigendrehimpuls" spricht man bei letzterem eigtl. nicht.

Man kann aus der Hamiltonschen Mechanik sogenannte Poissonklammern zwischen Observablen ableiten. Diese werden in der Quantenmechnik zu Kommutatoren. Die Kommutatoren zwischen Bahndrehimpulsen



lauten



Allgemein bezeichnet man in der QM jede Observable, die diese sogenannte Drehimpulsalgebra erfüllt als Drehimpuls.

Für Spins gilt sie analog, d.h.



allerdings können Spins nicht aus anderen Größen wie Ort und Impuls wie im Falle des Bahndrehimpulses abgeleitet werden.

Eine anschauliche Vorstellung sollte man damit jedoch nicht verknüpfen.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
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Beitrag TomS Verfasst am: 05. Apr 2017 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Eine grobe Abschätzung, warum die Interpretation des Spins als Eigendrehimpuls nicht sinnvoll ist, findet man durch folgende Abschätzung:





Auflösen nach der Bahngeschwindigkeit v unter Verwendung des klassischen Elektronenradius sowie der Elektronenmasse liefert



Umgekehrt kann man den Elektronenradius abschätzen, der gelten müsste, wenn v = c wäre:



d.h. das Elektron müsste deutlich größer sein als das Proton, um einer geladenen, rotierenden Kugel zu entsprechen.

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VeryApe



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Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 05. Apr 2017 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, man solle sich Elementarteilchen als Punkte vorstellen. Wenn da natürlich endliche radien vorhanden sind wird man auch endlichen Eigendrehimpuls erhalten.

@TomS wieso nehme ich da das klassiche Trägheitsmoment für die Abschätzung, das bringt doch nichts bei relativistischen Geschwindigkeiten oder?

wenn ich die Kugel in Zylinder zerlege und mir zunächst einfach vorstelle das Elektron steht still und dreht sich um sich selbst.

dann habe ich






wenn ich da jetzt aus heiteren Himmel jetzt mal einsetze







da habe ich sowas wie ein relativistische Trägheitsmoment. das

Allerdings gehe ich dabei davon aus das die Ruhemasse des Elektrons über der Kugel gleich verteilt ist. und wenn es sich zu drehen beginnt die Ruhemasse in den Zylinder gleich verteilt bleibt.

Aber die Zylinder würden durch die Längenkontraktion am Umfang schrumpfen und es würde mehr ruhemasse reinpassen grübelnd


wenn sich das Elektron zusätzlich bewegt müsste das doch auch 'Einfluss haben auf das rotationszentrum weil es sich dann sicher nicht mehr um das Volumenzentrum (Kugelmittelpunkt) drehen würde, da hier die SchwerpunktsGeschwindigkeit des Elektrons zur winkelgeschwindigkeit hinzuaddiert werden müsse und auf einer Seite die relativistische Masse mehr anwachsen müsste.

aufjedenFall wird das ja dann sehr komplex.
Ich weiß das man hier nicht gern die relativistische Masse liest., aber ich kann es nicht anders als über diesen Begriff beschreiben was ich gerade denke.

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TomS
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Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Apr 2017 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, man solle sich Elementarteilchen als Punkte vorstellen.

Bitte nicht!

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Wenn da natürlich endliche radien vorhanden sind wird man auch endlichen Eigendrehimpuls erhalten.

Das ist ein rein klassisches Bild.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Wieso nehme ich da das klassiche Trägheitsmoment für die Abschätzung, das bringt doch nichts bei relativistischen Geschwindigkeiten oder?

Weil es ohne großen Aufwand andeutet, was schief geht. Du kannst das gerne für ein relativistisches Modell prüfen.

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VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 05. Apr 2017 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Du kannst das gerne für ein relativistisches Modell prüfen.


aber das scheitert schon an meiner Vorstellungsgabe.

Wenn ich mir vorstelle eine kugel ruht zunächst und dann beginnt sie sich annähernd am aussenradius auf Lichtgeschwindigkeit zu drehen, dann müsste doch der Umfang der eingeschriebenen Zylinder schrumpfen.
Die sind doch den Umfang entlang der Längenkontraktion unterworfen.

wie soll ich mir das vorstellen, zerreist es dann die Kugel und sie wird flüssig, oder soll ich einfach eine Dehnung annehmen, das dehnt sich halt einfach.

oder schrumpft die Kugel ingesamt als das Volumen nimmt ab.

Bei Translation ohne Rotation kann ich mir die Längenkontraktion gut vorstellen aber bei Rotationen da wirds kompliziert.

Hat sich damit schon wer beschäftigt wo ich nachlesen kann.

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