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Rollreibung/Reibungsfrei/Trägheitsmoment
 
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Hohlkugel1



Anmeldungsdatum: 30.01.2015
Beiträge: 1

Beitrag Hohlkugel1 Verfasst am: 30. Jan 2015 15:02    Titel: Rollreibung/Reibungsfrei/Trägheitsmoment Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo liebe PhysikerBoard Mitglieder!

Ich habe eine Frage. Wenn ich eine schiefe Ebene habe, die eine Vollkugel REIBUNGSFREI herunterrollt. Rotiert die Kugel dann?? In meinem Laienhaften Verständnis dürfte die Kugel überhaupt nicht rollen, weil redes Rollen doch schon Reibung braucht?
2. Die Kugel rollt auf der anderen Seite wieder hoch, dort hat die schiefe Ebene eine geringere Neigung. Wenn ich nun die Vollkugel durch eine Hohlkugel ersetzt, aber die Annahme, dass es keine Reibung gibt, gleich bleibt, dann müsste für einen Außenstehenden Beobachter doch kein Unterschied zwischen den beiden Kuglen wahrzunehmen sein, oder? Das ist doch wie mit dem freien Fall ohne Reibung. Da fällt alles gleichschnell. Und Vollkugel heißt dann, dass eine größere Kraft angreift, aber auch mehr Trägheit vorhanden ist, Hohlkugel dann weniger Kraft, aber auch weniger Trägheit.

Danke jedenfalls schonmal für Antworten!

Meine Ideen:
Hier gibt es nichts zu berechnen
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 30. Jan 2015 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn von reibungsfreiem Rollen die Rede ist, dann ist damit in jedem Fall Rollen und nicht Gleiten gemeint. Reibungsfrei bedeutet in diesem Zusammenhang nur, dass keine Energieverluste durch Reibung entstehen. Zwar ist Haftreibung vorhanden, sonst würde die Kugel nicht rollen, aber Haftreibung verursacht keine Verluste, da die Relativgeschwindigkeit zwischen Kugel und Unterlage im Auflagepunkt Null ist. Das ist ja das Charakteristikum der Haftreibung.

In Deinem Beispiel der reibungsfrei rollenden Voll- und Hohlkugel gibt es also wegen der unterschiedlichen Trägheitsmomente durchaus Unterschiede.
jumi
Gast





Beitrag jumi Verfasst am: 30. Jan 2015 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Diesen Fehler findet man bei vielen (den meisten?) Aufgabentexten.
Anstatt "reibungsfrei" müsste es "reibungsverlustfrei" heißen.
Hohlkugel1.1
Gast





Beitrag Hohlkugel1.1 Verfasst am: 30. Jan 2015 17:29    Titel: antwort Antworten mit Zitat

Ok. danke soweit. dann halten wir fest, es gibt unterschiede. und jetzt würde ich gerne wissen, welche.
ich schreibe mal, wie ich mir das vorstelle - und bitte um korrektur.

1. die vollkugel beschleunigt langsamer, weil sie ja eine höhere masse hat, also ein größeres massenträgheitsmoment.

2. am ende des versuchaufbaus aber haben beide kugeln, voll und hohl, die selbe position. wir haben ja gesagt, erst geht es auf der schiefen ebene hinab, dann hinauf. auch wenn die energien unterschielilch sind, müsste doch die vollkugel genauso weit hinaufkommen wie die leere, oder?

3. hängt das auch vom material ab? wenn meine vollkugel 1 kg wiegt, und meine hohlkugel zwar dasselbe volumen hat, aber aus einem schwereren metall, zb blei, ist, verhalten sich dann beide identisch? beide wiegen dann 1 kg, und die massen sind aber anders verteilt.

das mtm kommt ja durch das integral zustande. in diesem integral sind alle massen und der radius enthalten. also schließe ich daraus, dass für frage 3 antwort Nein richtig ist.
E=mc²



Anmeldungsdatum: 24.06.2014
Beiträge: 494

Beitrag E=mc² Verfasst am: 30. Jan 2015 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hohlkugel1.1 hat Folgendes geschrieben:
1. die vollkugel beschleunigt langsamer, weil sie ja eine höhere masse hat, also ein größeres massenträgheitsmoment.

Korrekt, ich möchte aber, weil es meiner Meinung nach nicht ganz trivial ist, näher darauf eingehen:

Es ist nämlich eine genauere Betrachtung mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes notwendig:

Durch Aufstellen der Energiebilanz und Division durch m/2 erhält man:



Man sieht schon hier: Die Masse des Objektes beeinflusst die Geschwindigkeit bei gleicher Form des Objektes nicht. Also: Die Dichtes des Materials beeinflusst die Geschwindigkeit nicht.

Begründung: m ist in dieser Gleichung nur im Nenner des Bruches J/m erhalten und J ist proportional zu m (m es kürzt sich also hinaus)

Durch weitere Umformungen:





Aus den Formeln für die jeweiligen Trägheitsmomente kann man die Werte für J/mr^2 "ablesen":
Massive Kugel: 2/5
Hohlkugel: 2/3

Der Wert für die Hohlkugel ist größer, da dieser Teil des Nenners ist, ist also die Geschwindigkeit einer Hohlkugel geringer.

Meines Erachtens entsprechen diese Ergebnisse aus den intuitiv erwarteten.

Hohlkugel1.1 hat Folgendes geschrieben:
2. am ende des versuchaufbaus aber haben beide kugeln, voll und hohl, die selbe position. wir haben ja gesagt, erst geht es auf der schiefen ebene hinab, dann hinauf. auch wenn die energien unterschielilch sind, müsste doch die vollkugel genauso weit hinaufkommen wie die leere, oder?

Korrekt; direkte Folge aus der Energieerhaltung:



Hohlkugel1.1 hat Folgendes geschrieben:

3. hängt das auch vom material ab? wenn meine vollkugel 1 kg wiegt, und meine hohlkugel zwar dasselbe volumen hat, aber aus einem schwereren metall, zb blei, ist, verhalten sich dann beide identisch? beide wiegen dann 1 kg, und die massen sind aber anders verteilt

Wenn wir diesen Fall verallgemeinert betrachten, handelt es sich um eine Kugelschalte mit gleicher Masse und gleichem äußeren Radius, aber verschiedenem inneren Radius. Daher muss das Trägheitsmoment verschieden sein und daher aus die Geschwindigkeit (siehe obere Formel)
Hohlkugel1.12
Gast





Beitrag Hohlkugel1.12 Verfasst am: 31. Jan 2015 11:19    Titel: Bahngeschwindigkeit Antworten mit Zitat

Gut, soweit ist mir das jetzt klar. Wie du schon sagst, trivial ist es nicht, den Ansatz verstehe ich auch nicht - weiß auch nicht, ob es für mich und meine Aufgabe wichtig ist.

Jedenfalls ist in der Aufgabenstellung nun das Trägheitsmoment gegeben, das was du auch geschrieben hast. 2/5mR^2.

Jetzt soll man die Bahngeschwindigkeit bestimmen, die die Kugel nach 10m hat. Der Winkel beträgt 20°. Ich weiß seit 1 Tag nun beim besten Willen nicht, wie ich das ausrechnen kann. Man braucht doch die Masse (wegen m g sin(20°) = F_H ) oder den Radius für T. Oder woher könnte ich T kennen?
Hohlkugel1.3
Gast





Beitrag Hohlkugel1.3 Verfasst am: 31. Jan 2015 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ach mein Gott... ja, die masse kürzt sich ja bei der energieerhaltung Epot = Ekin raus. so komm ich über die Höhe ja an die Geschwindigkeit ran.... Sehr peinilch
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