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Relativitätstheorie: Philosophiestudent braucht Hilfe - Seite 7
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DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 02. Apr 2023 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna hat Folgendes geschrieben:
im Vergleich zu keinem bewusstem Erleben.


Wie nimmst Du "kein bewusstes Erleben" aus der mentalen Perspektive wahr?

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Was wird da selektiert?


Du kannst nur "bewussten Erleben" bewusst erleben.

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Sofern die Wahrnehmungstäuschungen und kognitiven Verzerrungen bewusst stattfinden, sind die bewusstes Erleben.


Das ändert nichts daran, dass es Täuschungen sind.
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
Beiträge: 951
Wohnort: Berlin-Wedding

Beitrag MBastieK Verfasst am: 02. Apr 2023 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Das was auf dem Videoband zu sehen ist, ist durch die Naturgesetze eingeschränkt.
Wenn die Anfangsbedingungen nicht ausreichen, damit Bewusstsein entsteht, dann wird auf dem Videoband keine bewusste Existenz zu sehen sein und niemand wird das Videoband je sehen.

Ich habe mal von einer quanten-physikalischen Form des anthropischen Prinzips gehört, das besagt, dass das Universum am Anfang nur feste (d.h. wellen-kolabierte) Zustände besaß, weil es wusste, dass es mal Beobachter hervorbringen wird.
Auf Wunsch könnte ich den Namen des Prinzips bzw. Urhebers herausfinden.

Grüsse

_________________
Intelligenz ist die Fähigkeit der (temporären) Anpassung.
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 795

Beitrag Aruna Verfasst am: 02. Apr 2023 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Aruna hat Folgendes geschrieben:
im Vergleich zu keinem bewusstem Erleben.


Wie nimmst Du "kein bewusstes Erleben" aus der mentalen Perspektive wahr?


Das geht natürlich nicht, aber
a.) kann ich das irgendwie gedanklich extrapolieren, so wie ich auch Existenz als etwas qualitativ anderes als Nichtexistenz verstehen kann.
b.) kann ich meine Aufmerksamkeit auf etwas richten und kann die gleichen Dinge ohne bewusste Aufmerksamkeit und mit bewusster Aufmerksamkeit tun.

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Aruna hat Folgendes geschrieben:
Was wird da selektiert?


Du kannst nur "bewussten Erleben" bewusst erleben.


Ja, aber das gilt ja für jeden. Und Du schriebst ja nicht, dass bewusstes Erleben der Gipfel der selektiven Wahrnehmung sei, sondern die Ansicht, dass bewusstes Wahrnehmen etwas Besonderes.
Für mich ist bewusstes Wahrnehmen alltäglich und damit kein besonderer Zustand und ich muss erst nachdenken, um festzustellen, dass das etwas Besonderes ist.
Für die meisten ist bewusstes Wahrnehmen eventuell so selbstverständlich, wie Wasser für Fische.

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Aruna hat Folgendes geschrieben:
Sofern die Wahrnehmungstäuschungen und kognitiven Verzerrungen bewusst stattfinden, sind die bewusstes Erleben.


Das ändert nichts daran, dass es Täuschungen sind.


Der konkrete Erlebnisinhalt spielt keine Rolle für die Frage, ob bewusstes Erleben vorhanden ist, oder nicht.
Da finde ich weiterhin das cartesische Argument einleuchtend, ohne dass dies auf seine weitere Argumentation zutrifft:

Zitat:
„Nun, wenn er [ein bösartiger Dämon] mich auch täuscht, so ist es also unzweifelhaft, daß ich bin. Er täusche mich, so viel er kann, niemals wird er jedoch fertigbringen, daß ich nichts bin, so lange ich denke, daß ich etwas sei. Und so komme ich, nachdem ich nun alles mehr als genug hin und her erwogen habe, schließlich zu der Feststellung, daß dieser Satz: „Ich bin, ich existiere“ (lateinisch ego sum, ego existo), so oft ich ihn ausspreche oder in Gedanken fasse, notwendig wahr ist.“
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 795

Beitrag Aruna Verfasst am: 03. Apr 2023 05:14    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Ich habe mal von einer quanten-physikalischen Form des anthropischen Prinzips gehört, das besagt, dass das Universum am Anfang nur feste (d.h. wellen-kolabierte) Zustände besaß, weil es wusste, dass es mal Beobachter hervorbringen wird.


Das hört sich auf den ersten Blick nach mit QT-Begriffen gewürztem kreationistischem Geschwurbel an.
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 795

Beitrag Aruna Verfasst am: 18. Mai 2023 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Mich hat gerade so ein KI-Chatbot genervt, da hab ich ihm die
Frage gestellt:

Zitat:
Kann man irrtümlicherweise annehmen, man hätte ein phänomenales Bewusstsein?


Antwort:

Zitat:
Das ist eine interessante Frage. Um sie zu beantworten, müssen wir zunächst klären, was phänomenales Bewusstsein ist. Laut Wikipedia1 versteht man darunter den subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes im Zusammenhang mit den auslösenden physiologischen Reizen. Das heißt, es geht um die Qualia oder die raw feels, die wir haben, wenn wir etwas wahrnehmen oder empfinden. Zum Beispiel hat die Farbe Rot ein bestimmtes Quale für uns, das sich von dem Quale der Farbe Blau unterscheidet. Oder der Schmerz hat ein bestimmtes Quale, das sich von dem Quale der Freude unterscheidet.

Die Frage ist nun, ob man irrtümlicherweise annehmen kann, man hätte ein phänomenales Bewusstsein. Das hängt davon ab, wie man das Wort “annehmen” versteht. Wenn man es im Sinne von “glauben” oder “behaupten” versteht, dann ist die Antwort ja. Denn man kann immer falsche Überzeugungen oder Aussagen haben, auch über das eigene Bewusstsein. Zum Beispiel könnte man glauben, dass man etwas sieht oder hört, was gar nicht da ist (Halluzination) oder dass man etwas nicht sieht oder hört, was da ist (Neglekt). Oder man könnte behaupten, dass man etwas fühlt oder denkt, was gar nicht der Fall ist (Lüge) oder dass man etwas nicht fühlt oder denkt, was der Fall ist (Verleugnung).

Wenn man aber “annehmen” im Sinne von “erfahren” oder “empfinden” versteht, dann ist die Antwort nein. Denn wenn man etwas erfährt oder empfindet, dann hat man schon ein phänomenales Bewusstsein davon. Man kann nicht irrtümlicherweise etwas erleben oder empfinden, was gar nicht da ist. Das wäre ein Widerspruch in sich. Das Erleben oder Empfinden selbst ist schon das phänomenale Bewusstsein.


das geht so in die Richtung meiner Meinung
Und dann kommt er mir auch noch mit einem Emoji....

Zitat:

Ich hoffe, das hat dir geholfen. 😊


Da hatte ich doch das Bedürfnis, mich bei ihm zu bedanken, damit er sich freut...
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
Beiträge: 951
Wohnort: Berlin-Wedding

Beitrag MBastieK Verfasst am: 19. Mai 2023 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Aruna hat Folgendes geschrieben:
Mich hat gerade so ein KI-Chatbot genervt, da hab ich ihm die
Frage gestellt:
Zitat:
Kann man irrtümlicherweise annehmen, man hätte ein phänomenales Bewusstsein?

Antwort:
ChatBot hat Folgendes geschrieben:
Wenn man aber “annehmen” im Sinne von “erfahren” oder “empfinden” versteht, dann ist die Antwort nein. Denn wenn man etwas erfährt oder empfindet, dann hat man schon ein phänomenales Bewusstsein davon. Man kann nicht irrtümlicherweise etwas erleben oder empfinden, was gar nicht da ist. Das wäre ein Widerspruch in sich. Das Erleben oder Empfinden selbst ist schon das phänomenale Bewusstsein.

Nice.
Wenn man den Chat-Thread noch parat hat, könnte man fragen, ob man daraus notwendigerweise eine materie-freie Entität oder Faktor ableiten kann.

Grüsse

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