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Berechnung der mag. Flussdichte eines Elektromagneten
 
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muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
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Beitrag muellermilch Verfasst am: 04. Feb 2023 15:26    Titel: Berechnung der mag. Flussdichte eines Elektromagneten Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

im Anhang findet ihr eine Excel-Tabelle die euch die magntische Flussdichte eines Elektromagneten ausrechnet. Um Werte vergleichen zu können, habe ich 4 separate Tabellen gebaut, die sich immer auf eine bestimmte Einheit beziehen.
Schaut mal bitte rüber, ob die Berechnung so stimmt.

Nun möchte ich gerne die Formel erweitern, indem ich den Durchmesser des Drahtes hinzufüge. Hat da jemand eine Formel für mich?

Außerdem möchte die Formel erweitern, wie sich die Flussdichte verändert, je nach Abstand vom Elektromagneten. Im Anhang findet ihr dazu ein Bild und die Formel. Kann ich genau die gleiche Formel für den Elektromagneten verwenden? Aber woher bekomme ich dann die Remanenz (Br) ?

Desweiteren habe ich eine Frage zu der Permeabilitätszahl des Stoffes µr.
Bei Eisen liegt der Wert zwischen 300 - 10000. Woher weiß ich denn, welchen Wert ich nehmen soll? Das schwankt ja schon sehr enorm.



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muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
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Beitrag muellermilch Verfasst am: 05. Feb 2023 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Also, wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Durchmesser des Drahtes für die magntische Flussdichte nicht so relevant.

Falls jemand keine Lust hat sich die Excel Datei anzuschauen. Hier die Formel die ich verwende:
B = µo* µr* I * n/l

Beispiel:

µr Eisen: 300
Ampere (A): 0,1
Spulenlänge in m (l): 0,02
Windungszahl (n): 50

1,257 x 10^-6 Tm/A x 300 x 0,1 x 50 / 0,02 =

0,094275 Tesla

Stimmt das?
isi1



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Beitrag isi1 Verfasst am: 05. Feb 2023 13:07    Titel: Re: Berechnung der mag. Flussdichte eines Elektromagneten Antworten mit Zitat

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
im Anhang findet ihr eine Excel-Tabelle die euch die magntische Flussdichte eines Elektromagneten ausrechnet. Um Werte vergleichen zu können, habe ich 4 separate Tabellen gebaut, die sich immer auf eine bestimmte Einheit beziehen.
Mit dieser stark vereinfachten Formel hast ca. 5% Abweichungen. Da scheint es ziemlich verwunderlich, die Ergebnisse mit 6 Stellen anzugeben, wo 2 Stellen reichen würden.
muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Nun möchte ich gerne die Formel erweitern, indem ich den Durchmesser des Drahtes hinzufüge. Hat da jemand eine Formel für mich?
Das ist auch wegen der 5% ziemlich sinnlos.
Die Formel B = µo µr I N / L bezieht sich auf Luftspulen (L = Spulenlänge) oder auf geschlossene Weicheisenkerne, wobei L der Umfang ist. Um das Magnetfeld zu messen benötigst aber dann einen Luftspalt, den Du unbedingt beim µr berücksichtigen musst (Formel: neue Länge = EisenLänge/µr + Luftspaltlänge und neues µr = 1).
muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Außerdem möchte die Formel erweitern, wie sich die Flussdichte verändert, je nach Abstand vom Elektromagneten. Im Anhang findet ihr dazu ein Bild und die Formel. Kann ich genau die gleiche Formel für den Elektromagneten verwenden? Aber woher bekomme ich dann die Remanenz (Br) ?
Die Remanenz bei Luftspulen ist 0, bei Eisen mir µr=300 ist sie bei großem Luftspalt ziemlich klein, ohne Luftspalt kann Br auch von magnetisch weichem Material bis zu ca. 1,5 Tesla sein.

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Desweiteren habe ich eine Frage zu der Permeabilitätszahl des Stoffes µr. Woher weiß ich denn, welchen Wert ich nehmen soll?
Dazu musst halt für das Material (Trafoblech oder Ferritnr oder Mumetall) das µr nachschlagen bzw. besser gleich die zugehörige Hysteresisschleife verwenden.
_________________
Grüße aus München, isi •≡≈ ¹₁₂½√∠∞±∫αβγδεηκλπρσφω ΔΣΦΩ
muellermilch



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Beitrag muellermilch Verfasst am: 05. Feb 2023 13:39    Titel: Re: Berechnung der mag. Flussdichte eines Elektromagneten Antworten mit Zitat

Zitat:
Mit dieser stark vereinfachten Formel hast ca. 5% Abweichungen. Da scheint es ziemlich verwunderlich, die Ergebnisse mit 6 Stellen anzugeben, wo 2 Stellen reichen würden.


Okay Danke, 5% sind völlig in Ordnung. Ich arbeite mit sehr kleinen Werten mit Magneten. Da liegt der Tesla Wert teilsweise bei 0,009 Tesla. Deswegen soviele Kommastellen. Die Formatierung war außerdem vorgegeben, ich habs dann einfach so gelassen.

Zitat:
geschlossene Weicheisenkerne, wobei L der Umfang ist.


Das heißt, da ich Eisen als Kern verwende, muss ich den Umfang L vom Eisen oder von der Spule nehmen?


Zitat:
Dazu musst halt für das Material (Trafoblech oder Ferritnr oder Mumetall) das µr nachschlagen bzw. besser gleich die zugehörige Hysteresisschleife verwenden.


Na das habe ich ja, bei Eisen steht 300 - 10000. Aber welchen Wert von 300 - 10000 soll ich nehmen?
Nach Hysteresisschleife google ich mal.
muellermilch



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Beitrag muellermilch Verfasst am: 17. Feb 2023 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde gerne herausfinden, wie sich die magnetische Flussdichte von 2 Magneten, die sich gegenseitig abstoßen, berechnet. (siehe Bild)
Den Wert der magnetischen Flussdichte für einen Stabmagneten habe ich, aber sobald ich 2 Magnete nebeneinander lege, verändert sich dieser Wert, oder?
Je näher sich die Magnete kommen, desto größer wird die Kraft bzw. die magnetische Flussdichte. Weiß das jemand vllt, wie ich das berechnen kann ?



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isi1



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Beitrag isi1 Verfasst am: 18. Feb 2023 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wie immer bei solchen Fragen: Die Kraft kann ermittelt werden, indem man das Feld für zwei Positionen (Abstand einige mm) im Raum per Messung ermittelt, deren Energieinhalt berechnet und die Differenz der beiden Energien durch den Abstand dividiert.
Näherungsweise reicht das Feld eines Magneten, das man dann für 2 Magneten beim Abstand d linear addiert und die Energiedifferenz durch d dividiert.
Beachte: Das Feld B(x,y,z) kann linear überlagert werden, die Energieinhalte nicht, da sie quadratisch gehen.

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Beitrag muellermilch Verfasst am: 25. Aug 2023 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe ein Elektromagnet gebaut.
Allerdings funktioniert er überhaupt nicht so wie geplant, also so wirklich garnicht.
Und ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig warum.

- die Spulenlänge beträgt 6 mm
- der Eisenkern besteht zu 99,9% aus Eisen
- die Windungszahl beträgt ca. 100
- der Drahtdurchmesser beträgt 0,2mm
- Kupferdraht ist isoliert

Den Widerstand des Drahtes habe ich gemessen und liegt bei ca. 2 Ohm.
Angeschlossen habe ich den Elektromagneten an eine 1,5V Batterie.
Maximal fließen dort also ca. 0,75 A.

Laut der Berechnung der magnetischen Flussdichte eines Elektromagneten sollte er ca. 30 Tesla haben! Für µr Eisen habe ich den Wert 2000 genommen.
Passiert ist aber einfach nichts. Ich kann nicht mal sagen, ob das Teil überhaupt magnetisch war.

Meine einzige Erklärung wäre der Luftspalt zwischen Eisenkern und Spule. Dieser beträgt ca. 1 mm. Der entsteht aufgrund des Bauteils (siehe Bild). Die 1 mm Luft ist halt das Plastik was zwischen Spule und Kern liegt. Aber hat dieser Luftspalt so einen extremen Ausmaß? Oder habt ihr vllt noch eine andere Idee, was das Problem ist oder was ich falsch gemacht habe?



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isi1



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Beitrag isi1 Verfasst am: 25. Aug 2023 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
ich habe ein Elektromagnet gebaut.
Allerdings funktioniert er überhaupt nicht so wie geplant, also so wirklich garnicht. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig warum.

- die Spulenlänge beträgt 6 mm
- der Eisenkern besteht zu 99,9% aus Eisen
- die Windungszahl beträgt ca. 100
- der Drahtdurchmesser beträgt 0,2mm
- Kupferdraht ist isoliert


Den Widerstand des Drahtes habe ich gemessen und liegt bei ca. 2 Ohm.
Angeschlossen habe ich den Elektromagneten an eine 1,5V Batterie.
Maximal fließen dort also ca. 0,75 A.
Du hast einen Luftspalt von der einen ebenen Fläche des Eisenkerns bis zur anderen - aber außenherum. Damit ist der Luftspalt ungefähr 20 mm
muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Laut der Berechnung der magnetischen Flussdichte eines Elektromagneten sollte er ca. 30 Tesla haben! Für µr Eisen habe ich den Wert 2000 genommen.
Passiert ist aber einfach nichts. Ich kann nicht mal sagen, ob das Teil überhaupt magnetisch war.
Sicher war er magnetische, nur nicht 30 Tesla sondern vielleicht 400 Gauß, allerdings mit einem größeren Querschnitt. Der Grund ist der große Luftspalt und dass das Eisen bei etwa 2 Tesla in die Sättigung geht. Die Kraft des Magneten hängt vom Quadrat der Flussdichte ab - was Wunder, dass Du das Magnetfeld nicht bemerkt hast.
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Beitrag isi1 Verfasst am: 25. Aug 2023 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

isi1 hat Folgendes geschrieben:
muellermilch hat Folgendes geschrieben:
ich habe ein Elektromagnet gebaut.
Allerdings funktioniert er überhaupt nicht so wie geplant, also so wirklich garnicht. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig warum.

- die Spulenlänge beträgt 6 mm
- der Eisenkern besteht zu 99,9% aus Eisen
- die Windungszahl beträgt ca. 100
- der Drahtdurchmesser beträgt 0,2mm
- Kupferdraht ist isoliert


Den Widerstand des Drahtes habe ich gemessen und liegt bei ca. 2 Ohm.
Angeschlossen habe ich den Elektromagneten an eine 1,5V Batterie.
Maximal fließen dort also ca. 0,75 A.
Du hast einen Luftspalt von der einen ebenen Fläche des Eisenkerns bis zur anderen - aber außenherum. Damit ist der Luftspalt ungefähr 20 mm, zudem wird die 1,5V-Batterie bei 2 Ohm nicht 0,75 A hergeben (wegen ihres Innenwiderstands).
muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Laut der Berechnung der magnetischen Flussdichte eines Elektromagneten sollte er ca. 30 Tesla haben! Für µr Eisen habe ich den Wert 2000 genommen.
Passiert ist aber einfach nichts. Ich kann nicht mal sagen, ob das Teil überhaupt magnetisch war.
Sicher war er magnetische, nur nicht 30 Tesla sondern vielleicht 400 Gauß, allerdings mit einem größeren Querschnitt. Der Grund ist der große Luftspalt und dass das Eisen bei etwa 2 Tesla in die Sättigung geht. Die Kraft des Magneten hängt vom Quadrat der Flussdichte ab - was Wunder, dass Du das Magnetfeld nicht bemerkt hast.

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muellermilch



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Beitrag muellermilch Verfasst am: 25. Aug 2023 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Du hast einen Luftspalt von der einen ebenen Fläche des Eisenkerns bis zur anderen - aber außenherum. Damit ist der Luftspalt ungefähr 20 mm


Warte mal, das verstehe ich gerade nicht. Meinst du damit den Umfang + der Länge der Spule? Wie hast du das berechnet?

Zitat:
das Eisen bei etwa 2 Tesla in die Sättigung geht


Mensch isi, das hatte ich garnicht mehr auf dem Schirm. Dabei hatte ich das letztens erst gelesen. Danke dir.
Hypertron



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Beitrag Hypertron Verfasst am: 26. Aug 2023 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

@muellermilch:

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Meine einzige Erklärung wäre der Luftspalt zwischen Eisenkern und Spule. Dieser beträgt ca. 1 mm. Der entsteht aufgrund des Bauteils (siehe Bild). Die 1 mm Luft ist halt das Plastik was zwischen Spule und Kern liegt.


Das entspricht nicht dem, was im Zusammenhang mit Magnetismus üblicherweise als "Luftspalt" bezeichnet wird. Lies Dir mal den entsprechenden Wikipedia-Artikel dazu durch, dann verstehst Du auch die Aussagen von isi1 dazu.
muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
Beiträge: 80

Beitrag muellermilch Verfasst am: 27. Aug 2023 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist natürlich klar, dass es sich bei mir nicht um den üblichen "Luftspalt" handelt, dennoch verstehe ich seine Berechnung einfach nicht.
Wie ist er auf 20 mm gekommen?
Hypertron



Anmeldungsdatum: 16.07.2023
Beiträge: 17

Beitrag Hypertron Verfasst am: 27. Aug 2023 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

@muellermilch:

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Wie ist er auf 20 mm gekommen?


Hat er doch geschrieben:

isi1 hat Folgendes geschrieben:
Du hast einen Luftspalt von der einen ebenen Fläche des Eisenkerns bis zur anderen - aber außenherum. Damit ist der Luftspalt ungefähr 20 mm


Ich vermute, dass die 20 mm ungefähr so zustande gekommen sind: Du hast angegeben, dass die Länge der Spule 6 mm beträgt. Auf Deinem Bild kann man sehen, dass der Eisenkern etwas über die Spule hinausragt, woraus man für den Abstand der Pole ungefähr 10 mm schätzen kann. Approximiert man eine Feldlinie sehr grob als Rechteck, ergibt das von einem Pol zum anderen erst mal geschätzt 5 mm senkrecht "weg" vom Eisenkern, dann 10 mm auf die andere Seite, und dann 5 mm senkrecht "hin" zum Eisenkern. Ergibt in Summe 20 mm.
muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
Beiträge: 80

Beitrag muellermilch Verfasst am: 27. Aug 2023 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehs leider immernoch nicht so richtig. Ich muss mich auch korrigieren, der Luftspalt beträgt linear betrachtet 0,5 mm.
Der Eisenkern hat einen Durchmesser von 8 mm und eine Höhe von 8 mm.
Ihr berechnet aber den Luftspalt auf Basis der Höhe des Kerns, was für mich schon logisch erscheint, aber wo in der Berechnung kommen dann die 0,5 mm vor? Der Abstand zwischen Spule und Kern muss ja auch eine Relevanz haben.



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Hypertron



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Beitrag Hypertron Verfasst am: 27. Aug 2023 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

@muellermilch:

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
... der Luftspalt beträgt ...


Es ist nicht gut, für den Abstand zwischen Spule und Kern den Begriff "Luftspalt" zu verwenden. Umgangssprachlich kann man das vielleicht machen, fachlich ist das aber falsch, und provoziert nur Missverständnisse.

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
... aber wo in der Berechnung kommen dann die 0,5 mm vor? Der Abstand zwischen Spule und Kern muss ja auch eine Relevanz haben.


Der Abstand zwischen Spule und Kern kommt in den einfachen Standard-Formeln nicht vor, weil er -- sofern er im üblichen Rahmen liegt -- keinen grösseren Einfluss hat. Dieser Abstand ist mit Sicherheit nicht die Ursache, warum Dein Elektromagnet ein schwächeres Magnetfeld hat, als Du erwartet hast.

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Den Widerstand des Drahtes habe ich gemessen und liegt bei ca. 2 Ohm. Angeschlossen habe ich den Elektromagneten an eine 1,5V Batterie. Maximal fließen dort also ca. 0,75 A.


Hast Du den Stromfluss auch gemessen, oder nur aus Spannung und Widerstand berechnet?
muellermilch



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Beitrag muellermilch Verfasst am: 28. Aug 2023 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hast Du den Stromfluss auch gemessen, oder nur aus Spannung und Widerstand berechnet?


Ich hatte ihn erst nur mit Vorwiderständen gemessen, da ich den Strom so klein wie möglich halten wollte. Ohne Vorwiderstand fließen ca. 200 mA.

Ich verstehs einfach nicht, warum der Elektromagnet nicht so funktioniert wie in der Theorie beschrieben. Was mache ich falsch, wo ist mein Denkfehler...

Mein Plan war es, einen Elektromagneten gleich stark wie einen Permanentmagneten zu bauen. Der Permanentmagnet hat einen Durchmesser von 8 mm und eine Höhe von 8 mm. Also exakt so wie der Elektromagnet.
Desweiteren hat der Permanentmagnet eine magnetische Flussdichte von ca. 0,6 Tesla und eine Haftkraft von ca. 24,5 N.
Über die Formel zur Berechnung der magnetischen Flussdichte eines Elektromagneten, wollte ich auf die 0,6 Tesla kommen und hatte gehofft, dass der Elektromagnet dann genauso stark ist wie der Permanentmagnet, aber das scheint ja nicht zu klappen...
muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
Beiträge: 80

Beitrag muellermilch Verfasst am: 28. Aug 2023 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Mal zum Vergleich ein Elektromagnet aus dem Handel:

https://www.maqna.de/productpdf/download/file/id/675/name/Elektromagnet_20x15mm_-_Haftkraft_25N.pdf/

Hier liegt die Anschlussspannung bei 24V und die Leistungsaufnahme bei 0,13A.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die 0,13A der Strom ist, der konstant durch die Spule fließt. Um von 24V auf 0,13A zu bekommen, benötigt man einen Widerstand von ca. 185 Ohm. Dieser Widerstand kommt definitiv nicht vom Kabel. Die Kabellänge beträgt 180mm und der Durchmesser 0,9mm.
Mit der entsprechenden Formel komme ich auf:

R = 0,017 Ωmm²/m x 0,180 m : 0,636 mm² = 0,005 Ω

Ich gehe mal davon aus das ich die Materialkonstante vom Kupfer für die Berechnung nehmen kann. Über den Wert brauchen wir denke ich mal nicht weiter reden.

Die Windungszahl herauszufinden ist etwas schwieriger. Wenn ich mir das Bild anschaue und das schwarze die Spule und das in der Mitte den Kern darstellt, dann schätze ich den Kern auf 5mm. Das entspricht einen Umfang von 15,7mm. Bei einer Kabellänge von 180mm wären das ca. 11 Windungen.
Bei 11 Windungen und einer Stromstärke von 0,13A komme ich auf exakt 0,6 Tesla, mit der Vorraussetzung, das die Permeabilität µr des Kerns bei mind. 5000 liegt.

Was mich in der Beschreibung wundert sind die "max. 120 Sekunden Einschaltdauer". Bedeutet das, der Elektromagnet benötigt 2 min bis er komplett eingeschaltet ist? Das erscheint mir etwas quatschig.
Hypertron



Anmeldungsdatum: 16.07.2023
Beiträge: 17

Beitrag Hypertron Verfasst am: 28. Aug 2023 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

@muellermilch:

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Um von 24V auf 0,13A zu bekommen, benötigt man einen Widerstand von ca. 185 Ohm. Dieser Widerstand kommt definitiv nicht vom Kabel. Die Kabellänge beträgt 180mm und der Durchmesser 0,9mm.

[...]

Die Windungszahl herauszufinden ist etwas schwieriger. Wenn ich mir das Bild anschaue und das schwarze die Spule und das in der Mitte den Kern darstellt, dann schätze ich den Kern auf 5mm. Das entspricht einen Umfang von 15,7mm. Bei einer Kabellänge von 180mm wären das ca. 11 Windungen.


Ich fürchte, mit dem Ansatz bist Du auf dem Holzweg. Die Angaben für Kabellänge und -durchmesser beziehen sich eindeutig auf die Anschlusskabel, nicht die Spule. Die Spule hat mit Sicherheit erheblich mehr Windungen als die von Dir vermuteten 11. Deshalb ist auch der Widerstand wesentlich höher.

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Was mich in der Beschreibung wundert sind die "max. 120 Sekunden Einschaltdauer". Bedeutet das, der Elektromagnet benötigt 2 min bis er komplett eingeschaltet ist? Das erscheint mir etwas quatschig.


Nein, das ist die maximale Zeit, die man den Elektromagneten eingeschaltet lassen sollte (weil er sonst zu heiss wird).

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Ohne Vorwiderstand fließen ca. 200 mA.


Das ist aber schon ein deutlicher Unterschied zu den berechneten ca. 0,75 A. Eine Batterie ist für solche Experimente allerdings sowieso nicht besonders gut geeignet. Ein regelbares Netzteil wäre wesentlich besser. Falls Du keins hast, und auch keins kaufen möchtest, kannst Du Dir vielleicht eins ausleihen?
muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
Beiträge: 80

Beitrag muellermilch Verfasst am: 28. Aug 2023 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich fürchte, mit dem Ansatz bist Du auf dem Holzweg. Die Angaben für Kabellänge und -durchmesser beziehen sich eindeutig auf die Anschlusskabel, nicht die Spule. Die Spule hat mit Sicherheit erheblich mehr Windungen als die von Dir vermuteten 11. Deshalb ist auch der Widerstand wesentlich höher.


Uff, da hast du recht! Da war ich ja komplett verwirrt. Dennoch, versuche mal auf 185 Ohm über das Kabel zu kommen. Das ist schon heftig.

Zitat:
Nein, das ist die maximale Zeit, die man den Elektromagneten eingeschaltet lassen sollte (weil er sonst zu heiss wird).


Ah, das klingt logisch, danke. Dann wäre ein schnelles An- und Ausschalten über einen längeren Zeitraum auch nicht so sinnvoll.

Zitat:
Das ist aber schon ein deutlicher Unterschied zu den berechneten ca. 0,75 A. Eine Batterie ist für solche Experimente allerdings sowieso nicht besonders gut geeignet. Ein regelbares Netzteil wäre wesentlich besser. Falls Du keins hast, und auch keins kaufen möchtest, kannst Du Dir vielleicht eins ausleihen?


Nun, mein Plan waren 10 mA um laut der Berechnung auf die gewünschte Stärke zu kommen, da sind die 200 mA auch ein deutlicher Unterschied^^
Batterie hin der her, funktionieren sollte es trotzdem. Ja mal schauen, vllt kann ich bei den Schulen nachfragen.
muellermilch



Anmeldungsdatum: 26.09.2022
Beiträge: 80

Beitrag muellermilch Verfasst am: 30. Aug 2023 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nun habe ich eine Formel im Netz gefunden, die mir annährend die Kraft einen Elektromagneten berechnet.

siehe Link: https://www.supermagnete.de/magnetismus/magnetkraefte

oder siehe Bild im Anhang.

Wende ich diese Formel an meinem Elektromagneten an, mit der Hoffnung dass ich mich nicht verrechnet habe, dann komme ich gerade mal auf 1,2 N. Mein Elektromagnet könnte also in etwa gerade mal 0,1 Kg heben. Das würde auch erklären, warum er so schwach ist und nicht so funktioniert wie erwartet.

Allerdings verstehe ich dann nicht den Sinn der Berechnung der magnetischen Flussdichte eines Elektromagneten. Wofür steht der Wert bei einem Permanentmagneten und wofür steht der Wert bei einem Elektromagneten.
0,6 Tesla bei einem Permanentmagneten bedeutet nicht gleich 0,6 Tesla bei einem Elektromagneten. Das ist verwirrend.



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Hypertron



Anmeldungsdatum: 16.07.2023
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Beitrag Hypertron Verfasst am: 31. Aug 2023 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

@muellermilch:

muellermilch hat Folgendes geschrieben:
Allerdings verstehe ich dann nicht den Sinn der Berechnung der magnetischen Flussdichte eines Elektromagneten. Wofür steht der Wert bei einem Permanentmagneten und wofür steht der Wert bei einem Elektromagneten.
0,6 Tesla bei einem Permanentmagneten bedeutet nicht gleich 0,6 Tesla bei einem Elektromagneten. Das ist verwirrend.


0,6 Tesla sind 0,6 Tesla. Dabei spielt keine Rolle, ob das Feld von einem Permanent- oder Elektromagneten erzeugt wurde.
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