Physikstudium neu anfangen weil falsch angefangen?

PhysikDuff · Anmeldungsdatum: 31.10.2011 Beiträge: 14

Hallo,

Ich bin 23 Jahre alt und hab am ersten Oktober(diesen Jahres) mein Physikstudium angefangen. Jetzt ist es leider so das ich eine Weile lang nur für die Fächer gelernt hab die nur indirekt mit Physik zu tun hatten(die mathematischen Fächer, Rechenmethoden zum Beispiel).

Nun ist es so das die Vorlesungen in exp. Physik mittlerweile schon seeeeeeeeeeehr weit forgeschritten sind und ich sozusagen noch ganz am Anfang bin -.- und deswegen natürlich auch nur schlecht Übungen lösen kann(ich würde es sinnlos finden wenn ich einfach nur per Algorithmus Aufgaben löse ohne sie zu verstehen), d.h. ich hab bis jetzt nur einmal ein halbfertiges Übungsblatt abgegeben -.-

In den anderen Fächern sieht es mit den Übungen auch sehr schlecht aus. Ich lerne zwar den Stoff, hab dann aber überhaupt keine Zeit mehr für die Übungsblätter, was auch bedeutet das ich keine Bonuspunkte bekomme und dann für die Prüfungen SEHR gute noten haben muss um zu bestehen, das erhöht den Druck noch zusätzlich mit jeder Woche -.- und hinke auch in den anderen Fächern ein wenig hinterher. Womit ich in so einer Art Spirale der Verzweiflung bin -.- (nicht lustig).

Das alles trübt meine Motivation sehr, ich hab schon dran gezweifelt ob ich Physik weiter studieren soll. Mein wirkliches Problem ist jetzt dabei das ich nicht so sehr daran zweifle ob ich Physik studieren soll, sondern ich zweifle daran ob ich dem ganzen Stoff gewachsen bin(nicht was das verstehen angeht, sondern einfach wegen der Menge).

Auch war ich nicht wirklich oft in den Vorlesungen, weil ich(voreingenommen -.-) mir gedacht hab, das man die Profs eh nicht versteht und ich das zuhause mit Büchern lernen kann. Mittlerweile hab ich mir auch ein gutes sammelsorium von Büchern eingekauft, mit denen ich das auch schaffen könnte. Trotzdem glaub ich das das ein zusätzlicher Fehler war -.-

Dazu muss ich aber noch sagen das Physik wirklich das ist das ich machen will, seit meiner Kindheit haben mich schon immer Naturphänomene interessiert, ich hab so gut wie alles über Physik aufgesogen das es gibt(populärwissenschaftlich erstmal). Ich kann mir auch ehrlich gesagt nichts anderes Vorstellen, selbst der Matheanteil interessiert mich sehr. Man kann schon fast sagen, ich hätte ein Leidenschaftliches interesse daran.

Jetzt kommt noch der Teil über meine Vergangenheit. Also ich war keiner der sofort nach der Grundschule direkt auf das Gymnasium ist und dort in Leistungskursen war. Ich war erstmal auf der Hauptschule, die ich dann mit 4 abgeschloßen habe, danach die Realschule gemacht, auch mit 4.

Danach hab ich dann halbherzig eine Ausbildung(perspektivlosigkeit) gemacht und wieder abgebrochen, und ab dem Zeitpunkt hab ich mir dann den Arsch aufgerissen und mein Abi nachgeholt. Naja und das war auf einer sozialpädagogischen Schule mit Biologie als Schwerpunkt, also nur minimal Matheunterricht und auch kein Physik unterricht.

Das alles bedeutet das ich jetzt auch einige Lücken in Mathe allgemein hab, die hab ich zwar schon ein wenig ausgefüllt, aber zb fehlt mir sehr viel wissen über Differentialrechnung.

Also diese Lücken kommen noch mit all dem hinzu ! Was mich nochmal zusätzlich demotiviert ist mein Alter. Ich bin jetzt 23 Jahre alt, und wenn ich den Master machen würde(was ich auf jedenfall will) dann wäre ich über 30 und würde immernoch nicht richtig Geld verdienen -.- Und zuhause wohnen will ich eigentlich auch nicht mehr, weils ichs hier nicht mehr aushalte -.-

Naja und jetzt überlege ich eben ob es eine Möglichkeit gibt das ich einfach nochmal von vorne anfangen kann, wobei ich dann natürlich NOCH später mit dem Studium richtig anfangen würde d.h. ich wäre noch älter wenn ich dann fertig bin, was mich auch sehr belastet, aber notfalls würde ich es tun, der Physik zu liebe !
Ist sowas überhaupt möglich?(Prüfungen waren noch nicht) Dann hätte ich wenigstens die Chance nochmal frisch mit allem anzufangen und für die Physikvorlesungen synchron zu lernen zb.

Gruß

Telefonmann · Anmeldungsdatum: 05.10.2011 Beiträge: 196

die.fly · Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 121

Guck einfach, dass du so viel "relavantes" wie möglich lernst und damit so früh wie möglich anfängst.
Machs bloß nicht wie meine Schwester. Sie hat einfach versucht alles zu lernen und brach dann das Chemiestudium trotz Fleiß im 3tem Semester ab und war mit 24 wieder Erstsemester.

Wenn bei dir finanziell der Schuh nicht drückt kannst du sowieso dein Studium in die Länge ziehen.
Lieber ein schlechtes Physikstudium mit 15 Semestern als ihrend eine Geisteswissenschaft, würde ich sagen.

Uriezzo · Anmeldungsdatum: 15.09.2011 Beiträge: 281 Wohnort: Großostheim

Zunächst einmal solltest Du gerade am Anfang alle Vorlesungen regelmäßig besuchen und auch die Übungsblätter regelmäßig bearbeiten.
Literaturstudium ist auch wichtig. Ich würde es, wenn es Dir zu viel ist, aber am Anfang erstmal hinten anstellen- soweit es nicht nötig ist, um den Vorlesungsstoff zu verstehen und die Übungsaufgaben zu lösen.
Später, wenn Du Dich sicherer fühlst, kannst Du die Disziplin, was den Besuch von Vorlesungen anbelangt, etwas lockern und mehr und mehr aus Büchern lernen. Je nach dem, was Dir mehr bringt. Das muss jeder für sich selbst herausfinden.

Falls Du Dir mit den Übungsblättern oder mit dem Lernstoff schwer tust, kannst Du Dich vielleicht mit anderen Kommilitonen zusammen tun. Einigen fällt es einfacher, gemeinsam zu lernen. Ich weiß nicht, wie das heutzutage ist. Angeblich soll die Konkurrenz unter den Studenten ja mächtig zugenommen haben. Zu meiner Zeit war es jedenfalls üblich, sich zusammenzutun. Ich selbst habe zwar in der Regel eher alleine gearbeitet habe. Damals war ich da aber fast schon die Ausnahme.