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Was hat ein Mathestudium dem Physikstudium voraus?
 
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Wonderin'
Gast





Beitrag Wonderin' Verfasst am: 19. Feb 2011 21:53    Titel: Was hat ein Mathestudium dem Physikstudium voraus? Antworten mit Zitat

Hi Physics Community,

Da ich mich nicht zwischen einem Mathe und Physikstudium entscheiden kann, stelle ich hier mal ein paar Fragen, die mir helfen könnten:

1) Was können Mathematiker, was Physiker nicht können?

Damit meine ich keine extrem abstrakten Gedankenspiele, Zahlenkünste oder die Anzahl der im Gedächtnis sitzenden mathematischen Definitionen, Sätze und Beweise, sondern Fähigkeiten und Wissen, welches tatsächlich im Großteil der Mathe Jobs gebraucht wird: Die meisten Matheabsolventen landen wie ich gelesen habe im Finanz/Banken- und Versicherungswesen (*gähn*). Doch auch viele Physiker und z.T. auch BWLer mit 'besseren' Mathekenntnissen arbeiten dort. Folglich ist ist ein Mathestudium von der fachlichen Qualität her natürlich hinreichend, aber anscheinend nicht notwendig für eine solche Stelle. D.h. notfalls komme ich da auch als Physiker rein.

Auch was den Großteil der industriellen Forschung und Entwicklung anbelangt kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Berechnungen und Modellierungen mathematisch so in die Tiefe gehen, dass sie ein Physiker nicht auch hinbekommt. Im Gegenteil denke ich sogar, dass letzterer mit seinem zusätzlich technischem Verständnis eher im Vorteil ist.

Ist es nicht so, dass ein Mathestudium nur dann wirklich erforderlich wird, wenn man eine der gering gesäten Stellen an der Uni in einem wirklich sehr speziellen Forschunggebiet ergattern kann (etwa Themen der theoretischen Physik oder der reinen Mathematik)? Während in den eher angewandten Forschungsfeldern die Mathematik doch immer auch von einem Physiker überschaut werden kann, oder irre ich da?

So, ich glaube Frage 1 reicht erstmal Big Laugh
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 19. Feb 2011 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, weil mir auf diese Frage 1) erstmal noch nichts einfällt (ich glaube, diese Frage stellt man so herum besser im Matheboard, oder ? Augenzwinkern ), vielleicht vorneweg etwas allgemeines:

Es gilt allgemein als empfehlenswert, bei so einer Wahl lieber das zu studieren, was einem am meisten liegt, und das dann gut zu machen. Sich zu fragen, welche Eigenschaften und Berufsvorteile ein typisches "Durchschnitts"-Exemplar von fertigem Mathestudent und fertigem Physikstudent am Ende hat, scheint mir mehr ein Thema für Zeitungsjournalisten zu sein als für Studienanfänger.
Wonderin'
Gast





Beitrag Wonderin' Verfasst am: 19. Feb 2011 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, ich werd's mal auf dem Matheboard probieren.

Das mit dem "Durchschnitts"-Studenten habe ich bewusst angeführt, da ich mir nichts vormachen will: Es kann ja nicht jeder sein Studium mit Top Noten abschließen und in die begehrten Forschungsjobs kommen, wo man dann wirklich gefordert ist Big Laugh

...aber das meintest du wahrscheinlich gar nicht. Du beziehst dich ja auf den "Durchschnitt" in Hinsicht auf die fachliche Vertiefung im späteren Verlauf des Studiums und nicht die Abschlussnote. Aber solange ich ja nicht weiß, worauf ich mich dann tatsächlich spezialisiere, fahre ich auch hier mit dem Erwartungswert am besten Big Laugh
MI



Anmeldungsdatum: 03.11.2004
Beiträge: 828
Wohnort: München

Beitrag MI Verfasst am: 19. Feb 2011 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was hat ein Mathestudium einem Physikstudium voraus:

Meine Erfahrungen sagen: Die Genauigkeit. In Jobs, wo man sehr pedantisch sein muss (z.B. Versicherungen, insb. Aktuare), würde ich persönlich lieber einen Mathematiker einsetzen, als einen Physiker, da Mathematik eine extreme Strenge fordert, die in der Physikmathematik zumeist schnell (und oft zurecht) flöten geht.

Anders herum können Physiker schneller zu Lösungen kommen, weil sie besser in Modellbildung und Näherungen sind.

Bei der Anwendungsbezogenheit eines Studiums hängt das vom Studenten ab - gerade in der Mathematik. Man kann viel Stochastik, Versicherungsmathematik, etc. machen - oder auf der anderen Seite viel Numerik, Informatik, etc. und dann hat man bei bestimmten Stellen Vorteile gegenüber Physikern, auf der anderen Seite können auch Physiker mehr in Richtung Ingenieursarbeit tendieren (gerade in der Experimentalphysik) und haben dann bessere Chancen in Forschung/Entwicklung/Produktion in der freien Wirtschaft.
Soviel meine ich zumindest sagen zu können von den fertigen Physikern/Mathematikern, mit denen ich mich bisher unterhalten habe.

Gruß
MI
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