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Murkrow
Anmeldungsdatum: 09.10.2007 Beiträge: 65
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Murkrow Verfasst am: 21. Aug 2009 17:26 Titel: Töne: Unterschied zwischen A und a |
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Hi
Mein Problem:Warum hoert man den Unterschied bei einer A Note und kleinen A note nicht ,bei der Musik oder warum unterscheidet sich es so schlecht?
Meine Erfahrung die Physik hat Hertz als Akustisches Symbol oder besser gesagt 440 Hz als Grundton einer Stimmgabel
Die Distanz von A zu klein A ist 440 und von Gross A zur nächsten sind es dann wieder 440 Hz
Mein Musiklehrer und ich wussten keine Antwort ,wahrscheinlich schwingen die Töne anderst oder`?
Desshalb wende ich mich den Profis der Physik zu
Ich hoffe ihr koennt mir weiterhelfen
gruss Murkrow _________________ Sein ist eine Frage der Umgangsmethode |
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franz
Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583
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franz Verfasst am: 22. Aug 2009 00:05 Titel: |
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Als totaler musikalischer Laie: Geht es um die Frequenzen einer Tonleiter? Wenn ja: welche? (Meines Wissens geometrische Reihen.)
Die Kammerton entspringt einer internatonalen Konvention (Orgelbau? 1859: 435 Hz, 1939: 440 Hz).
Geht es weiter um die Wahrnehmung im menschlichen Höhrapparat oder spezielle Instrumente?
F. |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 22. Aug 2009 04:22 Titel: |
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Murkrow,
die Grundlagen, die du da anführst, stimmen nur ein ganz kleines bisschen. Ich mache mal einen kleinen Überblick:
* Multipliziert man die Frequenz eines Tones mit dem Faktor zwei, so erhält man die Frequenz des Tones, der um eine Oktave höher ist als der erste Ton.
* Der Kammerton ist das sogenannte eingestrichene a (a'), er hat die Frequenz 440 Hz. Einige anderen Töne, die auch a heißen, haben zum Beispiel die Frequenzen:
A : 110 Hz : "großes a"
a : 220 Hz : "kleines a"
a' : 440 Hz : "eingestrichenes a"
a'' : 880 Hz : "zweigestrichenes a"
a''' : 1760 Hz : "dreigestrichenes a"
Die Differenzen der Frequenzen einer solchen Reihe von Tönen im Oktavabstand ist also nicht immer 440 Hz. Kennzeichnend ist vielmehr die Multiplikation mit dem Faktor 2.
* Spielt man einen Ton nicht gerade auf einem Frequenzgenerator, der eine Sinusschwingung ausgibt, sondern zum Beispiel auf einem Musikinstrument, dann erklingt nicht nur eine Schwingung mit der Frequenz des Tones, sondern auch gleichzeitig Schwingungen mit den Frequenzen der Obertöne dieses Tones.
* Obertöne eines Tones sind die Töne mit den Frequenzen, die ein ganzzahliges Vielfaches der Frequenz dieses Tones sind.
* Wenn du dir diese Informationen mal konkret an Beispielen klarmachst, dann merkst du, dass zwei Töne, die zueinander den Abstand einer Oktave haben, sehr viele Obertöne miteinander gemeinsam haben. Beim Spielen dieser beiden Töne auf einem Musikinstrument erklingt also zu einem großen Teil das gleiche, nur ein Teil des Klanges, den man dabei hört, schwingt mit unterschiedlicher Frequenz.
Darum klingen Töne im Oktavabstand so ähnlich.
(Aus demselben Grund übrigens klingen Töne im Quintabstand, im Quartabstand oder im Terzabstand harmonisch und "gut zueinanderpassend". Denn auch sie haben noch Obertöne miteinander gemeinsam.) |
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franz
Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583
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franz Verfasst am: 22. Aug 2009 16:07 Titel: |
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"Klingt" überzeugend; danke! :-) |
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Murkrow
Anmeldungsdatum: 09.10.2007 Beiträge: 65
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Murkrow Verfasst am: 22. Aug 2009 17:46 Titel: |
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dermarkus hat Folgendes geschrieben: | Murkrow,
die Grundlagen, die du da anführst, stimmen nur ein ganz kleines bisschen. Ich mache mal einen kleinen Überblick:
* Multipliziert man die Frequenz eines Tones mit dem Faktor zwei, so erhält man die Frequenz des Tones, der um eine Oktave höher ist als der erste Ton.
* Der Kammerton ist das sogenannte eingestrichene a (a'), er hat die Frequenz 440 Hz. Einige anderen Töne, die auch a heißen, haben zum Beispiel die Frequenzen:
A : 110 Hz : "großes a"
a : 220 Hz : "kleines a"
a' : 440 Hz : "eingestrichenes a"
a'' : 880 Hz : "zweigestrichenes a"
a''' : 1760 Hz : "dreigestrichenes a"
Die Differenzen der Frequenzen einer solchen Reihe von Tönen im Oktavabstand ist also nicht immer 440 Hz. Kennzeichnend ist vielmehr die Multiplikation mit dem Faktor 2.
* Spielt man einen Ton nicht gerade auf einem Frequenzgenerator, der eine Sinusschwingung ausgibt, sondern zum Beispiel auf einem Musikinstrument, dann erklingt nicht nur eine Schwingung mit der Frequenz des Tones, sondern auch gleichzeitig Schwingungen mit den Frequenzen der Obertöne dieses Tones.
* Obertöne eines Tones sind die Töne mit den Frequenzen, die ein ganzzahliges Vielfaches der Frequenz dieses Tones sind.
* Wenn du dir diese Informationen mal konkret an Beispielen klarmachst, dann merkst du, dass zwei Töne, die zueinander den Abstand einer Oktave haben, sehr viele Obertöne miteinander gemeinsam haben. Beim Spielen dieser beiden Töne auf einem Musikinstrument erklingt also zu einem großen Teil das gleiche, nur ein Teil des Klanges, den man dabei hört, schwingt mit unterschiedlicher Frequenz.
Darum klingen Töne im Oktavabstand so ähnlich.
(Aus demselben Grund übrigens klingen Töne im Quintabstand, im Quartabstand oder im Terzabstand harmonisch und "gut zueinanderpassend". Denn auch sie haben noch Obertöne miteinander gemeinsam.) |
Danke Jungs hat sich geklärt
Nochmals Danke und mein Musiklehrer wird sicher wundern ,werde das so ausdrucken und mit netten grüssen abgeben^^ _________________ Sein ist eine Frage der Umgangsmethode |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 22. Aug 2009 18:04 Titel: |
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Na, dann nette Grüße an deinen Musiklehrer
Versuch am besten noch selber mal, dir die Obertonfrequenzen für zwei Töne im Oktavabstand einmal aufzuschreiben und zu vergleichen, welche Frequenzen dabei gleich sind und welche nicht.
Denn selbermachen und selberverstehen macht ja immer am meisten Spaß |
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franz
Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583
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franz Verfasst am: 22. Aug 2009 20:44 Titel: |
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Stimmt es übrigens, daß die Oboe bei Konzerten die Einstimmung (ich sag mal Frequenzregulierung :-) ) übernimmt? Wenn ja: Warum?
Gruß |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 22. Aug 2009 22:36 Titel: |
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Ja, das stimmt, beim Stimmen eines Orchesters gibt die Oboe den Ton an. (Nur Glockenspiele oder Klaviere dürfen früher ihren Ton spielen als die Oboe, weil sie nicht (oder nicht mehr so schnell vor Konzertbeginn) stimmen können )
Der Grund in kurzen Worten:
Denn die Oboe ist nicht nur eines der hohen Holzblasinstrumente, sondern hat obendrein auch noch einen sehr klaren Klang.
Der Grund in etwas ausführlicheren Worten:
* Natürlich ist es praktisch fürs Tonangeben, wenn die Tonhöhe eines Blasinstrumentes wenig davon abhängt, wie man reinbläst. Ich glaube, bei einer Oboe ist diese Abhängigkeit deutlich kleiner als zum Beispiel bei Blechbläsern, aber auch kleiner als zum Beispiel bei Flöten oder Klarinetten.
* Bei zwei hohen Tönen hört man leichter, ob sie gegeneinander verstimmt sind, als bei tiefen Tönen. Ich glaube, das liegt vor allem schlicht daran, dass dasselbe Intervall bei zwei hohen Tönen einen größeren Frequenzabstand in Hertz darstellt als bei tiefen Tönen.
* Die Oboe ist ein hohes Instrument, das ist also schon mal günstig fürs Töne vorgeben und vergleichen beim Stimmen.
* Verschiedene Instrumente haben unterschiedliche Klangfarben. Physikalisch gesagt bedeutet das, ihre verschiedenen Obertöne sind unterschiedlich stark im Klang des Instrumentes vertreten.
* Der Oboenton hat sehr klare Obertöne; insbesondere der 3., 4. und 5. Oberton sind stark in dem Ton vertreten. Nun sind die Obertöne eines Tones ja noch einmal deutlich höher als dieser Ton selbst, und je höher die Töne sind, die man wahrnimt, um so einfacher ist das Vergleichen beim Stimmen. Also macht der klare Klang der Oboe die Oboe besonders geeignet fürs Tonangeben. |
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