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Wie genau verhält sich Gravitation?
 
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NaNu



Anmeldungsdatum: 23.11.2023
Beiträge: 3

Beitrag NaNu Verfasst am: 23. Nov 2023 21:00    Titel: Wie genau verhält sich Gravitation? Antworten mit Zitat

Sehe ich das richtig? Ein Objekt wird irgendwo im All (gegen die Schwerkraft) festgehalten und dann losgelassen, um beispielsweise auf die Erde zu fallen. Je mehr Masse(-Energie) es hat, desto stärker wird es aus der Trägheit seiner vermeintlichen vormaligen Ruhe-Position durch die Bewegung des Raumes mitgerissen. Dabei ist diese Bewegungsgeschwindigkeit des Raumes stets gleich schnell, nur die Kraft, mit der dieser auf das Objekt wirkt, nimmt mit dem Quadrat zu, je näher das Objekt der Erde kommt.

Gleichzeitig wird aber entsprechend Geschwindigkeits- bzw. Inertialsystem-Versatz zur Erde (aufgrund der gegenläufigen Bewegung) aber auch mehr Energie nötig, um das Objekt weiter zu beschleunigen.
Umgekehrt nimmt mit der Bewegungsenergie auch die Masse des Objekts zu, das seinerseits die Erde stärker anzuziehen beginnt - aber dies soll hier nicht von Belang sein.

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation ist die "Lichtgeschwindigkeit". Aber ebenso die (analog) Phasengeschwindigkeit? Der Raum bewegt sich also mit Lichtgeschwindigkeit Richtung massereiche Erde? Und unser Objekt würde bei ausreichender Distanz zur Erde letztlich ebenfalls auf Lichtgeschwindigkeit zubeschleunigen?
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 23. Nov 2023 21:24    Titel: Re: Wie genau verhält sich Gravitation? Antworten mit Zitat

Hallo,

NaNu hat Folgendes geschrieben:
Sehe ich das richtig?

Ich befürchte, nein.

Zitat:
Ein Objekt wird irgendwo im All (gegen die Schwerkraft) festgehalten und dann losgelassen, um beispielsweise auf die Erde zu fallen.

Das Festmachen an sich ist schon schwierig. Woran denn? Aber ok, meinetwegen an einer Rakete, die mit ihrem Antrieb der Anziehung trotzt und das Objekt relativ zur Erde in Ruhe hält. (Wie auch immer man das bei einer um die Sonne rotierenden Erde genau macht. Aber wir sind ja im Gedankenexperiment.)

Zitat:
Je mehr Masse(-Energie) es hat, desto stärker wird es aus der Trägheit seiner vermeintlichen vormaligen Ruhe-Position durch die Bewegung des Raumes mitgerissen.

Je mehr Masse, umso größer die Kraft, aber auch umso größer die Trägheit. Das hebt sich miteinander auf. Die Beschleunigung hängt nicht von der Masse ab. Aber was meinst Du mit der Bewegung des Raums? Welche Theorie betrachtest Du?

Zitat:

Dabei ist diese Bewegungsgeschwindigkeit des Raumes stets gleich schnell, nur die Kraft, mit der dieser auf das Objekt wirkt, nimmt mit dem Quadrat zu, je näher das Objekt der Erde kommt.

Damit kann ich nichts anfangen.

Zitat:
Gleichzeitig wird aber entsprechend Geschwindigkeits- bzw. Inertialsystem-Versatz zur Erde (aufgrund der gegenläufigen Bewegung) aber auch mehr Energie nötig, um das Objekt weiter zu beschleunigen.
Umgekehrt nimmt mit der Bewegungsenergie auch die Masse des Objekts zu, das seinerseits die Erde stärker anzuziehen beginnt - aber dies soll hier nicht von Belang sein.

Damit kann ich auch nichts anfangen.

Zitat:

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation ist die "Lichtgeschwindigkeit". Aber ebenso die (analog) Phasengeschwindigkeit? Der Raum bewegt sich also mit Lichtgeschwindigkeit Richtung massereiche Erde?

Auch damit kann ich nichts anfangen.

Zitat:
Und unser Objekt würde bei ausreichender Distanz zur Erde letztlich ebenfalls auf Lichtgeschwindigkeit zubeschleunigen?

Wenn es aus der Ruhe (in Bezug zur Erde) startet, würde ich an die Fluchtgeschwindigkeit als maximale Geschwindigkeit denken, nicht die Lichtgeschwindigkeit. (Die Lichtgeschwindigkeit ist natürlich auch eine obere Grenze, aber das Objekt kommt noch nichtmal in die Nähe davon.)

https://www.leifiphysik.de/mechanik/gravitationsgesetz-und-feld/grundwissen/kosmische-geschwindigkeiten


Viele Grüße
Michael
NaNu



Anmeldungsdatum: 23.11.2023
Beiträge: 3

Beitrag NaNu Verfasst am: 23. Nov 2023 22:45    Titel: Re: Wie genau verhält sich Gravitation? Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort.
Mir den Quoting-Tags komme ich durcheinander, deshalb versuche ich es anders.

"Die Beschleunigung hängt nicht von der Masse ab." -> Eigentlich klar, sagt ja schon Newton - eine Eisenkugel und eine Feder fallen gleich schnell - und hätte ich eigentlich auch gewusst, war nur verwirrt. Die Anziehungskraft hängt jeweils von der Masse des anderen Objekts ab, nicht von der eigenen.
Um aber der Trägheit des Objekts "ausreichend" entgegenzuwirken, muss entweder die (experimentelle) Erde genügend Masse haben und/oder nahe genug sein. Vermutlich beschleunigt das Objekt umso langsamer, je kleiner das Gegenobjekt (Erde) ist oder je weiter dieses entfernt ist. Man könnte also vereinfachend sagen, die Beschleunigung hängt von der Gegenmasse (plus Entfernung) ab.

"Aber was meinst Du mit der Bewegung des Raums?" -> Schwerkraft ist doch im Prinzip eine "virtuelle" Bewegung des Raumes, weil Masse-Energie den Zeitfluss verlangsamt. Ganz kann ich aber noch nicht visualisieren, wie dieser Koordinaten-Versatz mit dem Quadrat der Entfernung zum Anziehungobjekt (Erde) abnimmt. Die Geschwindigkeit der Raum(zeit)-Bewegung scheint jedoch konstant.

"würde ich an die Fluchtgeschwindigkeit als maximale Geschwindigkeit denken" -> Wie kommst du auf die Fluchtgeschwindigkeit als maximale Fallgeschwindigkeit? Wenn ich im Gedanken-Experiment davon ausgehe, dass die Erde als Attraktor wie eine Karotte immer ein Stück weiter bewegt wird, während sich unser Test-Objekt angezogen fühlt, dann müsste das Test-Objekt schließlich Lichtgeschwindigkeit erreichen. So zumindest, wenn ich die Gravitationsgeschwindigkeit (oder was ich oben mit Raum-Geschwindigkeit verbildlicht habe) ebenfalls Lichtgeschwindigkeit ist. In meinem inneren Bild ist der Raum wie eine konstant zu einer Masse bewegende "Unterlage", auf der ein Objekt mit geringer Haftung liegt und schließlich gegen die eigene Trägheit mitgezogen wird.
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 24. Nov 2023 01:07    Titel: Re: Wie genau verhält sich Gravitation? Antworten mit Zitat

Hallo,

NaNu hat Folgendes geschrieben:

"Die Beschleunigung hängt nicht von der Masse ab." -> Eigentlich klar, sagt ja schon Newton - eine Eisenkugel und eine Feder fallen gleich schnell - und hätte ich eigentlich auch gewusst, war nur verwirrt. Die Anziehungskraft hängt jeweils von der Masse des anderen Objekts ab, nicht von der eigenen.
Um aber der Trägheit des Objekts "ausreichend" entgegenzuwirken, muss entweder die (experimentelle) Erde genügend Masse haben und/oder nahe genug sein. Vermutlich beschleunigt das Objekt umso langsamer, je kleiner das Gegenobjekt (Erde) ist oder je weiter dieses entfernt ist. Man könnte also vereinfachend sagen, die Beschleunigung hängt von der Gegenmasse (plus Entfernung) ab.

Newton hat das so ausgedrückt:

Hierbei sind und die Massen, ihr Abstand und die Gravitationskonstante.

Zitat:

"Aber was meinst Du mit der Bewegung des Raums?"
-> Schwerkraft ist doch im Prinzip eine "virtuelle" Bewegung des Raumes, weil Masse-Energie den Zeitfluss verlangsamt. Ganz kann ich aber noch nicht visualisieren, wie dieser Koordinaten-Versatz mit dem Quadrat der Entfernung zum Anziehungobjekt (Erde) abnimmt. Die Geschwindigkeit der Raum(zeit)-Bewegung scheint jedoch konstant.

Nach welcher Theorie ist das denn so? Die ART sieht das nicht so.

Zitat:
"würde ich an die Fluchtgeschwindigkeit als maximale Geschwindigkeit denken" -> Wie kommst du auf die Fluchtgeschwindigkeit als maximale Fallgeschwindigkeit?

Die Fluchtgeschwindigkeit ist die Mindestgeschwindigkeit, die es ermöglicht, dass das Objekt aus dem Schwerefeld der Erde herauskommt.
Das Objekt hat mit dieser Startgeschwindigkeit gerade so viel Energie, dass es von der Erde aus "bis ins Unendliche" wegfliegen kann, ohne dass es dort noch überschüssige kinetische Energie hat. (Es kommt gewissermaßen mit v=0 im Unendlichen an, wobei das größte Problem an dieser Formulierung das Wort "ankommen" ist).

Du wolltest das Gegenteil machen: Du wolltest ein Objekt aus großer Ferne loslassen und auf die Erde fallen lassen. Dabei geht es dann um gleich große Energien.

Im einen Fall (Flucht aus dem Gravitationsfeld) braucht man soviel Energie, wie man im anderen (Fall aus weiter Entfernung) bekommt. Daher hat das Objekt am Ende in Deinem Modell die Fluchtgeschwindigkeit.

Zitat:
In meinem inneren Bild ist der Raum wie eine konstant zu einer Masse bewegende "Unterlage", auf der ein Objekt mit geringer Haftung liegt und schließlich gegen die eigene Trägheit mitgezogen wird.

Das ist aber sicher eine Privattheorie. Gibt es irgendwelche Phänomene, die sie besser erklärt als etablierte Theorien wie die ART?


Viele Grüße
Michael
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