RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Physikstudium - das Richtige für mich?
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Sonstiges
Autor Nachricht
RaoulDuke101



Anmeldungsdatum: 23.07.2014
Beiträge: 1

Beitrag RaoulDuke101 Verfasst am: 24. Jul 2014 11:54    Titel: Physikstudium - das Richtige für mich? Antworten mit Zitat

Servus Leute,

Die letzten vier Jahre habe ich neben einer Vollzeitanstellung mein Abitur über das ILS nachgeholt und im November erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile bin ich schon 28 und möchte studieren. Die Uhr tickt also smile.
Zu Beginn meines Abiturlehrgangs war ich total darauf fixiert Geschichte zu studieren. Interesse daran hab ich schon seit meiner Kindheit. Nachdem ich mich allerdings informiert wie so ein Studium letztendlich in der Realität aussieht (lesen, lesen, lesen smile ) und zusätzlich die Berufsaussichten mehr als bescheiden sind, habe ich mir das Ganze aus dem Kopf geschlagen.
Während des Abiturs konnte ich bei mir eine große Begeisterung für die Naturwissenschaften feststellen, allen voran an der Biologie...
Ok dachte ich mir - studierst du Biologie. Dich interessiert es (vorallem alles was in Richtung Mikrobiologie und Genetik geht) die Berufsaussichten sind durchaus akzeptabel und auch wenn es schwer wird wirst du es schaffen.
Nunja jetzt bin ich aber auf einem Physikerboard. smile
Vor 2Monaten ca. bin ich auf den Homepages der LMU und TU München rumgeschwirrt und dachte mir, schau dir einfach alles an, dass sich interessant für dich anhört.
Physik habe ich abgewählt während meinem Abitur, nicht weil ich es nicht mochte, sondern einfach weil ich das Gefühl hatte mit Chemie, Biologie und Mathe genug Naturwissenschaften zu belegen.
Trotzdem blieb ich dann darauf hängen. Hab mir die Module angeschaut und festgestellt, dass gerade zu Beginn Physik sehr mathelastig ist...
Für viele wahrscheinlich ein KO-Kriterium. Ich habe es während des Abiturs geliebt, zumindest Lineare Algebra und Analysis. Ich bin mir durchaus bewusst, dass der Stoff aus der Schule mit dem Studium nicht zu vergleichen ist, könnte mir aber durchaus vorstellen daran Spaß zu finden.

Naja ich befinde mich jetzt nun ein bisschen in einem Gewissenskonflikt. Für Physik habe ich mich an der TU jetzt beworben und da es ja ohne Zulassungsbeschränkungen ist, könnte ich mich dort auch einschreiben. Allerdings wurde ich auch für die Biochemie an der TU zugelassen...

Theoretisch könnt ich mich, falls ich mich für Physik entscheide auch an der LMU einschreiben, davon wurde mir aber von einem Wirtschaftsinformatiker, der an der LMU studiert, abgeraten. Er meinte, wenn man Naturwissenschaften in Muc studiert, dann an der TU.

Meine Fragen:
Hat dazu jemand Erfahrungen und studiert an einen der beiden Uni´s?

Auch wenn Physiker oft nach dem Studium einem branchenfremden Beruf nachgehen - angenommen ich möchte in die Forschung / Industrie, reicht dort ein Master aus oder ist die Promotion dringend notwenig?
Da ich nun halt doch schon 28 bin, weiss ich nicht ob eine Promotion nach dem Master für mich noch in Frage kommen würde...

Wie groß ist der Lernaufwand? Der Stundenplan ist ja relativ dünn gesät, also wird die Eigeninitiative eine große Rolle spielen, oder?

Wie anstrengend war das Studium für euch? Ich bin kein Genie. Wenn ich aber was mitbringe, dann ist das sicherlich sehr viel Ehrgeiz. Nicht umsonst habe ich mir das Abitur neben einem 40h-Job und einer 10h-Nebenjob reingehämmert. Können fehlende intellektuelle Fähigkeiten in diesem Studium mit Fleiß und Ehrgeiz kompensiert werden?

Ich habe die Wahl zwischen Biochemie und Physik. Mit welchen Argumenten würdet ihr mich für ein Physikstudium begeistern? smile

Da ich bis zu meinem 23. Lebensjahr eigentlich immer den Weg des geringsten Widerstands gegangen bin suche ich jetzt die Herausforderung - ich bin sogar richtig heiß darauf den Weg des größten Widerstands zu gehen Big Laugh. Zusätzlich war mir Mathematik schon immer sympathisch und auch wenn ich die Physik bis vor kurzem nicht unbedingt als mögliches Studienfach angepeilt habe, so herrscht doch schon lange ein Interesse daran, zumindest an den publikwissenschaftlichen Themen wie der Erforschung des Weltraums etc..

Würde mich über zahlreiche Antworten freuen.
MI



Anmeldungsdatum: 03.11.2004
Beiträge: 828
Wohnort: München

Beitrag MI Verfasst am: 30. Jul 2014 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst: Ich habe sowohl an der LMU als auch an der TU studiert (konsekutiver kooperativer Master). In diesem Zusammenhang kann ich die Behauptung deines Freundes "Wenn man NW studieren möchte, dann geht man an die TU" schon einmal widerlegen - das ist völliger Quatsch, insbesondere in der Physik.

Beide Fakultäten (TU und LMU) haben einige ausgezeichnete Köpfe, beide bieten - wenn auch auf unterschiedliche Weise - wohl ein gutes Studium an. Die Ausstattung der Experimentalphysik könnte (!) an der TU besser sein als an der LMU (da ich mathematischer Physiker bin, weiß ich das aber nicht), die LMU hat in der Theorie aber mit dem Arnold-Sommerfeld-Zentrum ein größeres Netzwerk. Insbesondere auf der Schnittstelle zur Mathematik ist die LMU breiter aufgestellt.

Beide Unis habe zum Teil leicht andere Schwerpunkte (besonders kann ich das aber nur in der Mathematik sagen). Die LMU gilt insgesamt aber als etwas weniger strikt von ihren Regeln nach und damit als "leichter" (wenn man sich aber bemüht, kann man dort eine äquivalente Ausbildung bekommen). Hinzu kommt, dass beide Unis Kontakte zu den diversen Max-Planck-Instituten haben (die Plasmaphysiker sind eher an der TU angesiedelt, die String Theoretiker oder Quantenoptiker aber an der LMU).
All das ist aber für den Bachelor eher irrelevant.

Zum Studium: Fleiß ist enorm wichtig - damit kommt man weit. Wenn man dann kein grundlegendes Problem mit der Mathematik hat (das wird man in den ersten zwei Semestern feststellen), gibt es überhaupt kein Problem, das Studium zu schaffen. Fleiß ist dabei (wie sooft) wichtiger als Begabung.

Der Stundenplan sieht dünn gesäht aus, aber zu jedem Fach gibt es Hausaufgaben - wer die nicht macht, hat keine Chance.

Zur Promotion und den Aussichten in der Industrie kann ich nicht viel sagen. Eine Promotion ist definitiv nicht notwendig - ein paar Freunde haben das schon so gemacht. Um aber reibungslos von der Uni in die Industrie wechseln zu können, sollte man sich aber vorher umschauen. Wenn man Experimentalphysik macht, ist das vermutlich kein großes Problem, als theoretischer Physiker sollte man darauf achten, nicht nur reine Mathematik zu machen (versteht in der Industrie niemand), sondern auch "praktische" Kenntnisse wie gutes Programmieren zu erlangen - dann besteht auch da den Erfahrungen meiner Freunde nach zu urteilen kein großes Problem.

Gruß
MI
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Sonstiges