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Leben um ein Schwarzes Loch? - Seite 2
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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Bisher sehe ich die Existenz eines zentralen Schwarzen Lochs weiterhin als reine Koinzidenz an, weil du die Erklärung der Kausalität schuldig bleibst.


Eine Erklärung der Kausalität ist gar nicht notwendig.
Es reicht, wenn man akzeptiert, dass galaktisches SL und Galaxis eine untrennbare Einheit bilden, ohne Festlegung, was Henne und was Ei ist.

Grundfalsch - siehe das Beispiel mit den Schluchten.

Aber du kannst gerne weiterhin Erklärungen ignorieren und Naturwissenschaften als lose Sammlung unverbundener Fakten betrachten und unbegründete Behauptungen aufstellen. Dass du dich damit außerhalb eines wissenschaftlichen Kontextes bewegst, ist zunächst deine Privatangelegenheit. Dass wir dich immer wieder darauf hinweisen werden, musst du eben ertragen.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 16. Feb 2021 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dass wir dich immer wieder darauf hinweisen werden, musst du eben ertragen.

Das ist für mich kein Problem. Ich bin ja nur ein doofer Laie.

Aber offensichtlich gibt es Wissenschaftler mit Reputation, die sich im Rahmen ihres Fachgebietes mit habitablen Zonen von galaktischen SL beschäftigen und diese auch genau so bezeichnen (siehe u.a. z.B. auch deine Linksammlung).

Schade, dass die ihre wertvolle Zeit so völlig sinnlos vergeuden.

.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Und wenn du deinen Satz noch mal in Ruhe liest, merkst du es sicher auch. Ich habe zur Hilfestellung schon mal etwas fett markiert.


Da gibt es nichts zu merken was relevant wäre. Du hast oben behauptet, die habitable Zone der Milchstraße sei die habitable Zone ihres zentralen Schwarzen Loches, weil es sich im Zentrum befindet und weil Astronomen davon ausgehen, dass jede Galaxie ein zentrales Schwarzes Loch hat. Diese Kriterien werden auch vom Stern S2 erfüllt.

Wenn Du in den lächerlichen zehn Lichttagen Abstand vom Schwarzen Loch ein Problem sehen solltest, dann sieht es auch für das Schwarze Loch schlecht aus. In dem Fall müsstest Du nämlich zeigen, dass es noch näher am Zentrum der Galaxie liegt.

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Apropos Hund, ich habe neulich meinem netten Nachbarn mitgeteilt, sein Hund hat Flöhe.


Was für ein Zufall. Wir versuchen Dir auch mitzuteilen, dass der Hund Flöhe hat. Aber Du hast Dir in den Kopf gesetzt, es wären die Flöhe seiner Gallenblase.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Es reicht, wenn man vorerst akzeptiert, dass galaktisches SL und Galaxis eine untrennbare Einheit bilden, ohne Festlegung, was Henne und was Ei ist.


Warum sollte man etwas akzeptieren, was offensichtlich falsch ist?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 16. Feb 2021 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn Du in den lächerlichen zehn Lichttagen Abstand vom Schwarzen Loch ein Problem sehen solltest, dann sieht es auch für das Schwarze Loch schlecht aus. In dem Fall müsstest Du nämlich zeigen, dass es noch näher am Zentrum der Galaxie liegt.


Ich kann nichts dafür, wenn du selbst schreibst: "S2 umkreist ein zentrales SL".

Für mich als Laie ist da klar, was von beiden in der Mitte ist und was weiter außen.

Aber ihr seid die Experten. Da muss ich es eben ertragen, wenn ihr mich immer wieder auf meine unwissenschaftliche, unlogische Denkweise hinweist.


.


Zuletzt bearbeitet von Frankx am 16. Feb 2021 10:33, insgesamt einmal bearbeitet
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 16. Feb 2021 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum sollte man etwas akzeptieren, was offensichtlich falsch ist?

Wenn es so offensichtlich falsch ist, warum gehen dann die Astrophysiker davon aus, dass zu jeder Galaxie ein galaktisches SL gehört?


.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Dass wir dich immer wieder darauf hinweisen werden, musst du eben ertragen.

Das ist für mich kein Problem. Ich bin ja nur ein doofer Laie.

Du bist kein doofer Laie, du bist manchmal ein unbelehrbarer Laie.

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Aber offensichtlich gibt es Wissenschaftler mit Reputation, die sich im Rahmen ihres Fachgebietes mit habitablen Zonen von galaktischen SL beschäftigen und diese auch genau so bezeichnen (siehe u.a. z.B. auch deine Linksammlung).

Dass sie sich damit befassen, ist zunächst vernünftig; das ist Forschung. Nur dass du einen großen Zusammenhang aufgrund reiner Koinzidenz konstruierst und meinst, dies durch nicht mal eine Handvoll Papers untermauern zu können, das ist eben nicht vernünftig.

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Schade, dass die ihre wertvolle Zeit so völlig sinnlos vergeuden.

Schade, dass wir unsere wertvolle Zeit so völlig sinnlos vergeuden.

Zurück zu den Ursprüngen:

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Schwarze Löcher haben keine habitablen Zone.

Doch, z.B. das schwarze Loch in unserer Milchstraße hat eine habitable Zone.

Wir bewohnen sie.

Wenn du stattdessen gefragt hättest, ob das schwarze Loch in unserer Milchstraße etwas mit der habitablen Zone derselben zu tun hat, dann hätten wir vernünftig diskutieren können.

Wenn du jedoch eine bloße Vermutung als Fakt hinstellst und dich anschließend auch noch der Diskussion entziehst, in dem du Kausalität und Erklärung als irrelevant hinstellst, ja, dann verschwendest du Zeit.

Und was sollen wir jetzt deiner Meinung nach machen? Diese Behauptung so stehen lassen, so dass das später jemand liest und glaubt, nur weil es hier geschrieben wurde? Ohne Begründung? Das kann’s ja wohl nicht sein, also reagieren wir darauf und stellen es richtig.

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DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
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Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Ich kann nichts dafür, wenn du selbst schreibst: "S2 umkreist ein zentrales SL".

Für mich als Laie ist da klar, was von beiden in der Mitte ist und was weiter außen.


Ich habe Dir oben geschrieben, wo das Problem bei dieser Argumentation liegt. Da Du es offensichtlich nicht verstanden hast, muss ich deutlicher werden: Der Mond kreist um die Erde. Bedeutet das, dass die Erde in der Mitte der Milchstraße liegt?

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Wenn es so offensichtlich falsch ist, warum gehen dann die Astrophysiker davon aus, dass zu jeder Galaxie ein galaktisches SL gehört?


Astrophysiker gehen nicht davon aus, dass zu jeder Galaxie ein galaktisches SL gehört. Mit A2261-BCG habe ich dir bereits ein prominentes Gegenbeispiel genannt. M33 ist ein anderes. Es gibt viele Galaxien ohne supermassives Schwarzes Loch und momentan wissen wir noch viel zu wenig über die Entwicklung von Galaxien um sagen zu können, ob sie es irgendwann verloren haben oder ob sie nie eins hatten. Dass "galaktisches SL und Galaxis eine untrennbare Einheit bilden" ist aber definitiv falsch. Astrophysiker haben sogar konkrete Vorstellungen davon, wie sie voneinander getrennt werden können (z.B. https://iopscience.iop.org/article/10.1086/513603/pdf).
Frankx



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Beitrag Frankx Verfasst am: 16. Feb 2021 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und was sollen wir jetzt deiner Meinung nach machen?


Es hätte gereicht, darauf hinzuweisen, dass unter der habitable Zone eines galaktischen SL allgemein etwas anderes verstanden wird, als die eines Sterns, was zumindest DrStupid wahrscheinlich ursprünglich nicht bewusst war.

Es geht primär eben nicht darum, die Sonne einfach durch ein galaktisches SL zu ersetzen.

Diesen kleinen Lapsus rechtzeitig einzugestehen hätte Größe gezeigt.

Ich finde es schade, das keiner von euch beiden bisher dazu in der Lage war, denn an eurer sonstigen Expertise hege ich keinen Zweifel.

Für mich ist das Thema hiermit abgeschlossen.


.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Und selbst wenn sie in der Regel immer gemeinsam auftreten, wird aus dieser Koinzidenz von SL und Galaxie ohne weitere Erklärung keine Kausalität “SL => habitable Zone der Galaxie”.
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TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Und was sollen wir jetzt deiner Meinung nach machen?


Es hätte gereicht, darauf hinzuweisen, dass unter der habitable Zone eines galaktischen SL allgemein etwas anderes verstanden wird, als die eines Sterns ...

Das habe ich begründet, nur hat die diese Begründung nicht gefallen.

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Frankx



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Beitrag Frankx Verfasst am: 16. Feb 2021 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

kleiner Nachtrag: Ich hatte DrStupids letzten Beitrag erst zu spät gesehen.

Zitat:
Mit A2261-BCG habe ich dir bereits ein prominentes Gegenbeispiel genannt.

Ich habe nur mal schnell gegoogelt:

https://www.nasa.gov/mission_pages/hubble/science/a2261-bcg.html

"Astronomers have proposed two possibilities for the puffy core. One scenario is that a pair of merging black holes gravitationally stirred up and scattered the stars."

"Though one of the black holes would be native to the galaxy, a second black hole could have been added from a smaller galaxy that was gobbled up by the massive elliptical."

Es ist demnach keineswegs erwiesen, dass A2261-BCG kein galaktisches SL im Zentrum hat.

Ende der Durchsage.


.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Und selbst wenn sie in der Regel immer gemeinsam auftreten, wird aus dieser Koinzidenz von SL und Galaxie ohne weitere Erklärung keine Kausalität “SL => habitable Zone der Galaxie”.
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DrStupid



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Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Es hätte gereicht, darauf hinzuweisen, dass unter der habitable Zone eines galaktischen SL allgemein etwas anderes verstanden wird, als die eines Sterns, was zumindest DrStupid wahrscheinlich ursprünglich nicht bewusst war.


Es hätte reichen müssen darauf hinzuweisen, dass es keine "habitable Zone eines galaktischen SL" sondern eine habitable Zone der Galaxie gibt. Aber das akzeptierst Du ja nicht, weil Du unbedingt Recht behalten willst.
Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Können wir nicht sagen, dass wir das aktuell einfach nicht genau wissen?

Ob Schwarzes Loch oder nicht, eine Galaxie benötigt vor allem sehr viel Masse um sich nach unserem Stand der Physik so zu verhalten, wie wir es kennen.

Um mal zur Ausgangsfrage zurück zu kommen:

Unter einer "habitablen Zone" verstehe ich eine (für Menschen) lebensfreundliche Umgebung. Wenn das letzte Schwarze Loch irgendwann in einem sternenlosen All existiert, wäre das nach unseren aktuellen Kriterien die wahrscheinlich "habitabelste" Zone des ganzen Universums.

Aber wie hier schon vorher geschrieben wurde: Bis dahin sind unsere Nachfahren hoffentlich schon über uns hinaus gewachsen. Ob nun als 5-Dimensionales Wesen, das Raum und Zeit nutzen und kontrollieren kann, oder als Datenspeicher in einem Computer:
Es ist unvorstellbar aus heutiger Sichtweise und das ist wahrscheinlich auch richtig so.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Es ist demnach keineswegs erwiesen, dass A2261-BCG kein galaktisches SL im Zentrum hat.


1. Das hilft Dir nur in diesem speziellen Fall. Was ist z.B. mit M33?

2. Wenn es dort zwei Schwarze Löcher gibt, dann ruhen sie nicht im Zentrum, sondern sie befinden sie umkreisen einander. Beim Stern S2 war das noch ein Problem für Dich. Hier plötzlich nicht mehr?

3. Wenn es zwei SL gibt und die Galaxie eine habitable Zone hat, zu welchem der beiden SL gehört sie dann?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Können wir nicht sagen, dass wir das aktuell einfach nicht genau wissen?

s.o.

TomS hat Folgendes geschrieben:
Ich würde vorschlagen, wir fassen mal kurz zusammen.

Es gibt zwei Begriffe der „habitablen Zone“, einmal für Sterne einmal für eine Galaxie; beides muss zusammenpassen.

Sterne sind maßgeblich für Wärme; diese ist notwendig für biochemische Reaktionen. Schwere Sterne sind notwendig für die Bildung von schwereren Elementen; Supernovae sind notwendig für deren Verteilung. Galaxien sind notwendig für die Bildung genügend vieler Sterne, insbs. auch der zweiten Generation, und damit der Entstehung von Planeten.

Im Zuge der Entstehung der Supernovae entstehen neben Neutronensternen auch Schwarze Löcher. Im Zuge der Galaxienbildung entstehen ebenfalls Schwarze Löcher. Schwarze Löcher - welcher Größe auch immer - verursachen oder fördern keine *) Prozesse, die im Rahmen der Entstehung von Leben wichtig wären. Die Schwerkraft eines zentralen Schwarzen Lochs unterscheidet sich in nichts von der einer größeren Materieansammlung gleicher Masse (viele kleine Schwarze Löcher, Neutronensterne, gewöhnenliche Sterne).

Zu hohe Stern- und insbs. Supernovae-Dichten wirken sich aufgrund der harten Strahlung wohl eher nachteilig auf die Entstehung von bekannten Lebensformen aus. Ähnliches gilt in der näheren Umgebung Schwarzer Löcher.

Die Existenz Schwarzer Löcher und habitabler Zonen ist daher eine Koinzidenz, keine Kausalität. Schwarze Löcher entstehen gemeinsam mit den habitablen Zonen, dies bedeutet jedoch nicht, sie würden diese verursachen. Schluchten auf der Erde entstanden aufgrund von Wasser, Leben auf der Erde entstand im Wasser, Schluchten waren deswegen jedoch nicht notwendig für die Entstehung des irdischen Lebens.

*) Anderslautende Modelle werden in der Literatur praktisch nicht diskutiert und können nicht als gesicherte Erkenntnis gelten.


Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Ob Schwarzes Loch oder nicht, eine Galaxie benötigt vor allem sehr viel Masse um sich nach unserem Stand der Physik so zu verhalten, wie wir es kennen.

Ja, s.o.

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Unter einer "habitablen Zone" verstehe ich eine (für Menschen) lebensfreundliche Umgebung. Wenn das letzte Schwarze Loch irgendwann in einem sternenlosen All existiert, wäre das nach unseren aktuellen Kriterien die wahrscheinlich "habitabelste" Zone des ganzen Universums.

Nein.

Solange noch Materie existiert, die ab und an hineinfällt, wird Leben durch die dabei entstehende harte Strahlung eher zerstört denn gefördert.

Sobald aber wirklich gar keine Materie mehr existiert, wird der Planet um das Schwarze Loch kreisen anstatt geradeaus zu fliegen; das ist wirklich der einzige Unterschied im Vergleich zum leeren Weltall, und für Leben ändert das nichts.

(und über die theoretisch denkbare Hawkingstrahlung wollen wir jetzt nicht spekulieren, oder? dazu müsste das Schwarze Loch in etwa die richtige Größe haben, damit die Strahlung eine gewisse Zeit in den geeigneten Themperaturbereich fällt)

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Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:


Solange noch Materie existiert, die ab und an hineinfällt, wird Leben durch die dabei entstehende harte Strahlung eher zerstört denn gefördert.

Sobald aber wirklich gar keine Materie mehr existiert, wird der Planet um das Schwarze Loch kreisen anstatt geradeaus zu fliegen; das ist wirklich der einzige Unterschied im Vergleich zum leeren Weltall, und für Leben ändert das nichts.

(und über die theoretisch denkbare Hawkingstrahlung wollen wir jetzt nicht spekulieren, oder? dazu müsste das Schwarze Loch in etwa die richtige Größe haben, damit die Strahlung eine gewisse Zeit in den geeigneten Themperaturbereich fällt)


Ja. Das alles hab ich doch so gemeint.

Aber frag mal deine Nachfahren, wenn sie keine andere Möglichkeit mehr haben, keine Energiequelle wie einen Stern mehr besitzen: Dann wäre theoretisch das Leben um ein Schwarzes Loch die einzig denkbare Alternative.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Unter einer "habitablen Zone" verstehe ich eine (für Menschen) lebensfreundliche Umgebung.


Die Definition der habitablen Zone ist zwar anthropozentrisch, aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Man versteht darunter allgemein eine Zone, in der erdähnliches Leben möglich ist - insbesondere durch Bedingungen, die die Existent von erdähnlichen Planeten mit flüssigem Wasser und einer dichten Atmosphäre zulassen. Dabei geht es ja weniger um die Frage, wo wir leben könnten, sondern vielmehr darum, wo vielleicht noch anderes Leben existiert das wir als solches erkennen würden.

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Wenn das letzte Schwarze Loch irgendwann in einem sternenlosen All existiert, wäre das nach unseren aktuellen Kriterien die wahrscheinlich "habitabelste" Zone des ganzen Universums.


Selbst wenn man die habitable Zone so definiert wie Du - was macht die Umgebung des Schwarzen Loches für Menschen bewohnbarer als den Rest eines ansonsten leeren Universums? Auch wenn man am Ende der Zeit noch Energie daraus gewinnen könnte (was eher unwahrscheinlich ist), ließen sich daraus keine Grenzen für eine lebensfreundliche Umgebung ableiten - insbesondere wenn man keine Ahnung hat, welche Technologie eingesetzt wird.
Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ja gut, da stimme ich zu.

Aber welche Alternativen seht ihr? Auf irgendeinem, von allen Sternen verlassenen, Felsen rumsitzen und auf den Tod (des Universums) warten?

Möglicherweise gibt es bis dahin auch schon Schutz gegen die Strahlung...

aber wie gesagt, ich hoffe und denke auch, dass die Menschheit bis dahin eine Evolution durchgemacht hat.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Diese beide Wissenschaftler befassen sich ebenfalls mit der Idee, Schwarze Löcher hätten zur Entstehung von Leben beigetragen. Eine These ist, dass Schwarze Löcher die schwereren Elemente gleichmäßig verteilt hätten, eine weitere These ist, dass sie die Sternentstehung innerhalb der Galaxie beeinflusst haben.

https://arxiv.org/search/astro-ph?searchtype=author&query=Simionescu%2C+A

https://arxiv.org/search/astro-ph?searchtype=author&query=Springel%2C+V

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DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
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Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Aber welche Alternativen seht ihr? Auf irgendeinem, von allen Sternen verlassenen, Felsen rumsitzen und auf den Tod (des Universums) warten?


Nach unserem heutigen Wissen besteht die einzige Alternative darin, Schluss zu machen, bevor es soweit ist. Außer sportlichem Ehrgeiz gibt es keinen Grund das Unvermeidliche hinauszuzögern.

PS: So lange es Felsen gibt, ist allerdings noch nicht aller Tage Abend.


Zuletzt bearbeitet von DrStupid am 16. Feb 2021 12:51, insgesamt einmal bearbeitet
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Aber frag mal deine Nachfahren, wenn sie keine andere Möglichkeit mehr haben, keine Energiequelle wie einen Stern mehr besitzen: Dann wäre theoretisch das Leben um ein Schwarzes Loch die einzig denkbare Alternative.

Wenn nichts mehr da ist außer dem Schwarzen Loch, dann würden sie dieses Schwarze Loch nicht bemerken können. Es gäbe keine Beobachtung, kein Experiment, das ihnen den Unterschied zwischen “Planet fliegt geradeaus” und “Planet umkreist ein Schwarzes Loch” zeigen könnte.

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Qubit



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Beiträge: 829

Beitrag Qubit Verfasst am: 16. Feb 2021 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:

Aber welche Alternativen seht ihr? Auf irgendeinem, von allen Sternen verlassenen, Felsen rumsitzen und auf den Tod (des Universums) warten?

Möglicherweise gibt es bis dahin auch schon Schutz gegen die Strahlung...

aber wie gesagt, ich hoffe und denke auch, dass die Menschheit bis dahin eine Evolution durchgemacht hat.


Du denkst zu "physisch". Geist und Information werden dann eine viel grössere Rolle spielen.
Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Würde das dann nicht auch bedeuten, dass das Ende von "Interstellar" nicht gut ist für die Menschen? Da ja das Schwarze Loch in der Nähe des neuen Planeten ist...
Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Qubit hat Folgendes geschrieben:

Du denkst zu "physisch". Geist und Information werden dann eine viel grössere Rolle spielen.


Spannend! Was schwebt dir da vor?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Würde das dann nicht auch bedeuten, dass das Ende von "Interstellar" nicht gut ist für die Menschen? Da ja das Schwarze Loch in der Nähe des neuen Planeten ist...


Bei Interstellar geht es im Wesentlichen um Effekthascherei. Wenn man das Gehirn an der Garderobe abgibt, dann ist der Film ganz unterhaltsam. Aber wehe man fängt an, ernsthaft darüber nachzudenken. Eine Reise durch ein Wurmloch (!) zu einer anderen Galaxie (!) in ein bewohnbares Planetensystem um ein Schwarzes Loch (!), dann über den Ereignishorizont (!) in ein "Tessarakt" (?!) und wieder zurück durch Raum und Zeit (!). Da ist nicht nur das Ende nicht gut für die Menschen (besonders für die vor der Leinwand).


Zuletzt bearbeitet von DrStupid am 16. Feb 2021 13:27, insgesamt einmal bearbeitet
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Feb 2021 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Aber speziell zum SL und dem Planeten sollten die Daten stimmig sein; ich glaube, Kip Thorne war da “Berater”.
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DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Aber speziell zum SL und dem Planeten sollten die Daten stimmig sein; ich glaube, Kip Thorne war da “Berater”.


Das heißt nicht viel. Die Tricks von McGyver haben auch alle einen wissenschaftlichen Hintergrund, aber trotzdem funktionieren sie bestenfalls in der Theorie. Ja, Wurmlöcher kann es laut ART geben - aber dazu bedarf es exotischer Materie von der niemand weiß, ob es sie gibt. Ja, man könnte durch ein Wurmloch reisen - allerdings nur, wenn man keine Masse hat. Ja, in der Nähe des Schwarzen Loches kann die Zeitdilatation so stark werden, dass eine Stunde für einen außenstehenden Beobachter 7 Jahren entspricht - aber wenn ein Planet das überleben soll, dann müsste das SL gigantisch sein (falls es überhaupt eine entsprechende Umlaufbahn gibt - das müsste man mal nachrechnen) und man kann da nicht einfach hin und wieder zurück fliegen. Das lässt sich beliebig fortsetzen. Selbst die beste wissenschaftliche Beratung ist keine Garantie für eine wissenschaftlich korrekte Handlung.
Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Schön und gut.

Aber was ist mit diesem Video von Kurzgesagt zum Thema Schwarze Löcher?

ww.youtube.com/watch?v=RLsMTN9_qM4&list=WL&index=100

Da wird u.a. Drehimpulserhaltung und der sogenannte Penrose-Prozess beschrieben. Vielleicht wird ein Schwarzes Loch die einzig denkbare Möglichkeit sein, um Energie zu gewinnen. Selbst wenn man nicht in dessen "habitablen Zone" lebt...

Was sagt ihr dazu? [/url]
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Da wird u.a. Drehimpulserhaltung und der sogenannte Penrose-Prozess beschrieben.


Wie ich oben schon sagte: Es ist eher unwahrscheinlich, dass man noch Energie aus Schwarzen Löchern holen kann, wenn ansonsten nichts mehr übrig ist. Warum sollte man vorher jegliche verfügbare Energie verbrauchen aber die Schwarzen Löcher bis zum Schluss verschonen?
Der Denker
Gast





Beitrag Der Denker Verfasst am: 16. Feb 2021 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:

Wie ich oben schon sagte: Es ist eher unwahrscheinlich, dass man noch Energie aus Schwarzen Löchern holen kann, wenn ansonsten nichts mehr übrig ist. Warum sollte man vorher jegliche verfügbare Energie verbrauchen aber die Schwarzen Löcher bis zum Schluss verschonen?


Wie meinst du das genau? Kannst du das nochmal genauer erklären?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Feb 2021 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Der Denker hat Folgendes geschrieben:
Wie meinst du das genau? Kannst du das nochmal genauer erklären?


Wir nutzen die heute verfügbaren Energiequellen nicht nacheinander, sondern gleichzeitig. Daran wird sich in Zukunft nicht viel ändern. Wenn unsere Nachfahren lernen Energie aus rotierenden Schwarzen Löchern zu extrahieren, dann werden sie damit auch nicht warten bis alle anderen Energiequellen erschöpft sind, sondern sie werden sie parallel zu den anderen nutzen (solange keine zwingenden Gründe dagegen sprechen). Welche Energiequelle zuletzt zur Neige geht ist völlig unvorhersehbar und weil es ziemlich viele davon gibt, ist es wenig wahrscheinlich zufällig auf die richtige zu tippen.
marcoschwarz



Anmeldungsdatum: 19.02.2021
Beiträge: 1
Wohnort: Lübeck

Beitrag marcoschwarz Verfasst am: 03. März 2021 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Hast du einen Link?

vermutlich hier:

https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4357/ab1b2f

"With regards to the former, we determined that AGNs are capable of powering UV-mediated prebiotic reactions that lead to the synthesis of biomolecular building blocks."



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