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Frage zum Abschaltvorgang bei Induktivitäten
 
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Pfirsichmensch



Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 284

Beitrag Pfirsichmensch Verfasst am: 10. Jul 2015 05:48    Titel: Frage zum Abschaltvorgang bei Induktivitäten Antworten mit Zitat

Habe gerade auf http://elektroniktutor.oszkim.de

mir den Artikel über Ausgleichsvorgänge bei Induktivitäten durchgelesen.
Eine Passage bringt mich da zum grübeln:

Zitat vom Verfasser:

"Nach Ablauf der Einschaltzeit hat die Spule im aufgebauten Magnetfeld Energie gespeichert. Wird jetzt der Versorgungsstrom zum Generator hin unterbrochen, so bildet sich am Schaltkontakt kurzzeitig eine Funkenstrecke. Sie lässt weiterhin Strom fließen. Vergrößert sich der Abstand der Schaltkontakte, dann reißt der Funke ab. Solange noch magnetische Energie in der Spule vorhanden ist, fließt in ihr ein hochfrequenter Wechselstrom, der an realen Bauteilen als bedämpfte Schwingung mit einem Oszilloskop dargestellt werden kann."

Quelle: http://elektroniktutor.oszkim.de/analogtechnik/l_gleich.html

Das ist für mich wirklich sehr neu und ich finde dafür keine Erklärung, wieso die Spule einen hochfrequenten Wechselstrom führen sollte, wenn an die Spule eine Gleichspannung angelegt wurde.

Was ist damit gemeint?
isi1



Anmeldungsdatum: 03.09.2006
Beiträge: 2902
Wohnort: München

Beitrag isi1 Verfasst am: 10. Jul 2015 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Das liegt an der Eigenkapazität der Wicklung, Pfirsich,
die Induktivität und die (kleine) Parallelkapazität bilden einen Resonanzkreis.
Die Spule schickt ihren Strom, wenn sie die Funkenstrecke nicht mehr erhalten kann, in den Kondensator bis ihr Magnetfeld erschöpft ist, der Kondensator ist dann aufgeladen und entlädt sich nun über die Spule usw.
Formeln für die Spulenkapazität findest Du bei den Induktivitätsformeln der Luftspule.

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Grüße aus München, isi •≡≈ ¹₁₂½√∠∞±∫αβγδεηκλπρσφω ΔΣΦΩ
Pfirsichmensch



Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 284

Beitrag Pfirsichmensch Verfasst am: 10. Jul 2015 08:28    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen isi1,

danke für diese Wahnsinnsantwort! Ich war die ganze Zeit am grübeln warum das so sein könnte. :)

Aber eine Krux gibts noch: Was genau meinst du damit, dass die Spule die Funkenstrecke nicht mehr erhalten kann?
isi1



Anmeldungsdatum: 03.09.2006
Beiträge: 2902
Wohnort: München

Beitrag isi1 Verfasst am: 10. Jul 2015 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsichmensch hat Folgendes geschrieben:
Aber eine Krux gibts noch: Was genau meinst du damit, dass die Spule die Funkenstrecke nicht mehr erhalten kann?
Ja, Pfirischmensch,
ist etwas salopp ausgedrückt.
Genauer: Der Lichtbogen ist ein stark nichtlinearer Widerstand. Die Spannung steigt, wenn der Strom sinkt. Die Quelle des Stroms ist ja die Induktivität, die auch eine Spannungs-Strom-Kennlinie hat. Der Lichtbogen brennt solange der Zustand der beiden Kennlinien Stabilität aufweist. Mit der Zeit kommt der Betriebszustand jedoch in einen instabilen Zustand und erlischt. Durch den Schwingungszustand des L-C-Schwingkreises zündet er noch ein paar mal.
Wenn die Schwingkreisspannung zu niedrig ist, wird die Energie durch den Serienwiderstand der Spule (usw.) weiter abnehmen, wir haben den Ausschwingvorgang.

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Grüße aus München, isi •≡≈ ¹₁₂½√∠∞±∫αβγδεηκλπρσφω ΔΣΦΩ
Pfirsichmensch



Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 284

Beitrag Pfirsichmensch Verfasst am: 10. Jul 2015 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube jetzt versteh ich was du meinst isi1:

Die Lichtbogenkennlinie wird "durchlaufen". Da wo die Spannungs-Strom-Kennlinie der Quelle und die Lichtbogenkennlinie sich schneiden, gibt es heftige Entladungen, bis die Quelle keinen Schnittpunkt mehr mit der Lichtbogenkennlinie aufweist - dort kann die Spule die Funkenstrecke nicht mehr erhalten und die Wicklungskapazitäten laden sich auf, entladen sich und die Energie geht in magnetische Energie in der Spule über usw. bis der Wicklungswiderstand alles runterdämpft.

Preis für mich :) ? Ist das richtig?
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3404

Beitrag ML Verfasst am: 10. Jul 2015 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Pfirsichmensch hat Folgendes geschrieben:
dort kann die Spule die Funkenstrecke nicht mehr erhalten und die Wicklungskapazitäten laden sich auf, entladen sich und die Energie geht in magnetische Energie in der Spule über usw. bis der Wicklungswiderstand alles runterdämpft.


nicht nur der Wicklungswiderstand dämpft das Signal, sondern ein Teil der Energie strahlt auch ab. Der Wortbestandteil "funk" von "Funkstation" ist nicht nur sprachlich mit "Funkenstrecke" verwandt.

Viele Grüße
Michael
Pfirsichmensch



Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 284

Beitrag Pfirsichmensch Verfasst am: 10. Jul 2015 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Michael,

danke für den Hinweis. An das Abstrahlen hab ich garnicht gedacht.
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