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Plasma der Sonne
 
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SOHO
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Beitrag SOHO Verfasst am: 21. Mai 2014 17:05    Titel: Plasma der Sonne Antworten mit Zitat

Hallo, es ist doch Fakt, dass 99 % der Materie des Universums sich im Plasmazustand befindet. Das ist ja logisch, das Universum besteht aus
100 Mrd. * 100 Mrd. Sternen. Plasma ist ein ionisiertes Gas. Aber der Druck im Innern vom Sternen ist gewaltig. Wie kann also bei dem enormen Druck im Innern der Sonne ein Gas existieren? Bei dem Druck dürfte es doch gar kein Gas geben; und doch wird gesagt, dass Sterne aus Plasma (Gas) bestehen.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 21. Mai 2014 17:16    Titel: Re: Plasma der Sonne Antworten mit Zitat

SOHO hat Folgendes geschrieben:
Bei dem Druck dürfte es doch gar kein Gas geben; und doch wird gesagt, dass Sterne aus Plasma (Gas) bestehen.


Dass es sich um ein Plasma handelt heißt erst einmal nur, dass es ionisiert ist. Ob es als Gas oder Flüssigkeit vorliegt, ist eine andere Frage. Wahrscheinlich ist es unter den Bedingungen in einem Stern gar nicht mehr sinnvoll beides zu unterscheiden. Da spricht man besser allgemein von einem Fluid.
Peff



Anmeldungsdatum: 04.05.2014
Beiträge: 135

Beitrag Peff Verfasst am: 22. Mai 2014 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Plasma entsteht grundsätzlich aus dem Gaszustand heraus, indem z. Bsp. ionisierende Strahlung auf Gasmoleküle trifft und Elektronen aus ihnen heraus schlägt. Man kann also grundsätzlich von einem gasförmigen Zustand sprechen.

Wann dieser gasförmige Zustand wieder in den flüssigen Zustand übergeht, ist abhängig vom Verhältnis von Druck UND Temperatur. Je mehr also bei steigendem Druck gleichzeitig auch die Temperatur ansteigt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Plasmazustand im Innern des Sterns erhalten bleibt.
Günther



Anmeldungsdatum: 23.11.2010
Beiträge: 305

Beitrag Günther Verfasst am: 22. Mai 2014 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Unter Plasma versteht man einen nichtklassischen Aggregatzustand, es geht hier nicht um flüssig/gasförmig. Denn einen solchen Phasenübergang gibts bei einem Plasma nicht.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18087

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Mai 2014 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte zwei Dinge unterscheiden:

1) Von Plasma spricht man, wenn die Atome ganz oder zumindest zum großen Teil ionisiert sind, d.h. insbs. dass freie, nicht an Atomrümpfe gebundene Ladungsträger vorliegen. Insofern ist Plasma von Flüssigkeit und Gas im Sinne von Aggregatzuständen zu unterscheiden.

2) Von einer Flüssigkeit spricht man, wenn bestimmte Eigenschaften vorliegen wie Bindungenskräfte zwischen Teilchen mit geringer jedoch vorhandener freie Weglänge, Eigenschaften wie Viskosität, (näherungsweise) Inkompressibilität etc.

Nun ist es jedoch so, dass gewisse makroskpische Eigenschaften von Flüssigkeiten (wie bei 2) auch bei Plasmen (im Sinne von 1) vorliegen, obwohl der mikroskopische Zustand völlig anders geartet ist. Z.B. kann es durchaus bei Plasmen hoher Dichte eine sehr kleine mittlere freie Weglänge und dadurch auch eine gewisse Viskosität geben.

Beispiele dafür findet man z.B. im Inneren von Sternen oder beim Quark-Gluon-Plasma.

https://www.gl.ciw.edu/static/users/bmilitzer/diss/node5.html



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 Beschreibung:
Phasendiagramm von Wasserstoff
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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