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Treibsand-Effekt in Wasser
 
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Nansa



Anmeldungsdatum: 18.07.2012
Beiträge: 4

Beitrag Nansa Verfasst am: 18. Jul 2012 02:27    Titel: Treibsand-Effekt in Wasser Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Nehmen wir an wir hätten einen großen See. Dieser ist tief genug um z.B. einen modernen Frachter bequem aufzunehmen. Nehmen wir zusätzlich noch an, dass am Boden des Sees Gase ausströmen. Um das ganze vielleicht etwas anschaulicher zu machen, die Situation soll im Prinzip der von Treibsand gleichen.

Zu diesem Szenario habe ich einige Fragen:

1. Wäre es, genug Gase vorausgesetzt, möglich einen modernen Frachter oder dergleichen zu versenken ?

2. Falls ja, von welcher Menge an Gas reden wir hier ? Welches Gas würde sich am ehesten eignen ? (Sollte möglichst im Boden vorkommen können) Und wäre die Menge klein genug um nicht gleich in einer großen Blase an die Oberfläche zu rasen und dort zu "explodieren" ?

3. Wie sähe bei diversen Gasen die Umgebung aus ? Wäre die Oberfläche des Sees unter Umständen gar tödlich durch Gase verseucht ? Würde das Wasser gar aussehen als würde es kochen ?

Folgende Situation wäre optimal:
Ein möglichst nicht giftiges Gas strömt aus der Erde.
Die Menge ist dabei klein genug um das darüber liegende Wasser nicht gleich ins All zu schleudern.
Nebel über dem hypothetischen See spielt keine große Rolle, wäre aber zu bevorzugen, falls die Auswahl besteht.
Das Gas muss im Boden vorhanden sein, vorzugsweise in Mengen, die ausreichen um dieses Phänomen über eine sehr lange Zeit aufrecht erhalten zu können.
Es soll die Dichte es Wassers nach Möglichkeit so sehr senken, dass auch Menschen einfach untergehen können.


(Ich plane übrigens keinen enorm coolen Terroranschlag, sondern ein Buch Augenzwinkern )



Meine Ideen:
Bis auf die eigentliche Idee vom "Treibsand-Wasser" habe ich nicht viel. Mir fehlt eine ganze Mengen Wissen um sinnvolle Zusammenhänge bilden zu können.
kingcools



Anmeldungsdatum: 16.01.2011
Beiträge: 700

Beitrag kingcools Verfasst am: 18. Jul 2012 04:07    Titel: Antworten mit Zitat

Lies dir mal "Der Schwarm" von Frank Schätzing durch, da gibt es glaube ich genau dies.(Dort war es Methangas welches zuvor in Eis eingeschlossen war, wenn ich mich recht erinnere)
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5065

Beitrag DrStupid Verfasst am: 18. Jul 2012 18:58    Titel: Re: Treibsand-Effekt in Wasser Antworten mit Zitat

Nansa hat Folgendes geschrieben:

1. Wäre es, genug Gase vorausgesetzt, möglich einen modernen Frachter oder dergleichen zu versenken ?


Ja, das geht. Ob das schon mal passiert ist, ist schwer zu sagen, weil es dabei kein Zeugen gibt, die davon berichten könnten. Wie man sich so ein Ereignis vorzustellen hat, sieht man auf diesem Bild:

http://www.canadian-wellsite.com/images/Photo%20Gallery/BFM/West_Vanguard_Blowout.jpg

Da kippt die West Vanguard Bohrinsel in einen Blowout hinein. Sie überlebt das Unglück nur, weil sie nicht im Zentrum steht.

Nansa hat Folgendes geschrieben:
2. Falls ja, von welcher Menge an Gas reden wir hier ?


Die Mindestmenge kann man mit dem Archimedischen Prinzip abschätzen: Die mittlere Dichte des Schaumes muss kleiner sein als die des Schiffes.
Nansa



Anmeldungsdatum: 18.07.2012
Beiträge: 4

Beitrag Nansa Verfasst am: 18. Jul 2012 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Huh. Das Bild ist schon mal ein guter Anhaltspunkt, genau so hatte ich mir das ganze vorgestellt.

Ich habe da allerdings immer noch das Problem heraus zu finden welches Gas geeignet wäre.

Ich habe leider so gar keine Idee welche Gase überhaupt in Frage kommen, also überhaupt im Erdboden vorhanden sind. Ich könnte mir ein paar Komponenten von Erdgas zusammenreimen (Methan, Ethan, Propan, Butan). Außerdem fiele mir noch Stickstoff ein. Aber da endet es dann auch schon...
Ich habe mich auch schon ein wenig umgesehen, konnte aber nicht wirklich herausfinden ob diese Gase auch mal alleine vorkommen oder ob die ihre Partys immer zusammen veranstalten.

Ich habe außerdem nicht vor mir die genaue Menge auszurechnen, das wird auch nicht nötig sein. Das Bild hat wirklich sehr geholfen, denn genau so habe ich mir das gedacht. Einfach 'ne ganze Menge Gas durchs Wasser jagen, wird schon reichen. Ich wusste nur nicht ob es tatsächlich reicht Augenzwinkern

Und ein letztes Problem wäre noch: Ich brauche ein nach Möglichkeit ein Gas, dass nicht sofort den ganzen Planeten in die Venus verwandelt. Der hypothetische See von oben ist nämlich eine drastische Untertreibung meines Vorhabens. Ich will wirklich, wirklich große Mengen Gas in die Atmosphäre pumpen, daher sollte das ganze im Idealfall wieder irgendwie im Boden, Eis, Wasser, wasauchimmer, gebunden werden. Ihr wisst schon, damit nicht der ganze Planet nach einem Jahr erstickt oder so...
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 18. Jul 2012 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich habe da allerdings immer noch das Problem heraus zu finden welches Gas geeignet wäre.

jedes gas dessen dichte geringer ist als die von wasser, und das du in derart grossen mengen generierst, dass es sich im wasser auch nicht vollstaendig waehrend des aufstiegs loest, ist geeignet diesen physikalischen effekt auszuloesen.
bei hinreichend grossen gasmengen mithin: praktisch jedes bekannte gas

Zitat:
Ich habe leider so gar keine Idee welche Gase überhaupt in Frage kommen, also überhaupt im Erdboden vorhanden sind.

man kann geologische gase grob in zwei quellen unterteilen: solche die im weitesten sinne aus dem verrotten biogenen materials entstanden sind ("erdgas" : methan, ethan... sowie die typischen begleiter kohlendioxid, stickstoff usw.) , und solche, die in form chemischer verbindungen (meist "salze") gebunden vorliegen, aber durch starke energiezufuhr (z.b. vulkanismus) daraus freigesetzt werden (sulfate --> schwefeloxide ; carbonate --> kohlendioxid usw.)
bis auf punktuelle megaeruptionen (supervulkane) oder bruch einer erdoel-/erdgaslagerstelle ("blowout") ist jedoch keines dieser ereignisse geeignet, auch nur temporaer u. lokal wirklich mehr als ein bisschen kurzfristigen aerger zu machen.
aehnliches gilt auch fuer das abbrechen von methan-clathraten von den kontinental-shelfen mit subsequentem freisetzen relevanter methan-mengen.
--> ist alles zu kurzfristig und zu lokal begrenzt um wirklich i.s. deines geschilderten szenarions interessant zu sein.

wirklich langandauernder, massiver vulkanismus (mithin wirklich dauerhafte, wirklich massive ausgasungen) ist erdgeschichtlich (seit dem erkalten der erdoberflaeche vor ca. 4 milliarden jahren) nur ein einziges mal aufgetreten: an der grenze perm/trias im sibirishen trapp, und da hatte das leben dann aber wirklich andere probleme als den zusammenbruch der flußschiffahrt o.ae.: ca. 90% aller arten starben aus

diesertage gehen derartige sachen deutlich gemaechlicher ab , und weder ist der atlantik unbefahrbar (vulkanismus des mittelatlantischen rueckens --> "harmlos wie island"), noch ist afrika entvoelkert (afrikanischer grabenbruch), und auch mit dem "ring of fire" laesst's sich gut leben, teilweise sogar direkt obendrauf, obschon der letzte ausbruch des Toba die menschheit an den rand des aussterbens gebracht hat, vermutlich.
unbestaetigten geruechten zufolge sollen sie jedoch nicht aus gram darueber, dass die faehre nicht kam verschieden sein.

Zitat:
Und ein letztes Problem wäre noch: Ich brauche ein nach Möglichkeit ein Gas, dass nicht sofort den ganzen Planeten in die Venus verwandelt. (...) Ich will wirklich, wirklich große Mengen Gas in die Atmosphäre pumpen, (...)

die einzige moeglichkeit dieses szenario zu realisieren besteht darin, entsprechende mengen an luft "im kreis zu pumpen" , alles andere hat global-lethale konsequenzen, wobei ggf. auswirkungen auf das klima eher eine marginalie unter diesen darstellen.
jedoch selbst dann: auch wenn du"nur" die weltmeere in einen riesen -whirlpool verwandelst, duerfte die resultierende anhebung der mittleren globalen luftfeuchte unseren planeten wieder in eine praehistorisch-tropische sauna verwandeln.


--> wenn dein szenario nicht nur fiction, sondern auch science sein soll, musst du dir da wirklich noch ein paar modifikationen einfallen lassen, denn soooo...
...geht es nicht


gruss


ingo
Nansa



Anmeldungsdatum: 18.07.2012
Beiträge: 4

Beitrag Nansa Verfasst am: 19. Jul 2012 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Jup. Das hatte ich vermutet. Ich bin auch nur hier, weil ich gerne tierisch durchdrehe, wenn Filme oder Bücher "Science" im Namen haben, dann aber letztendlich nur Fiction drin haben. Aber ich habe natürlich schon die Freiheit ein wenig Fiction einzustreuen, weshalb das ganze vielleicht doch möglich ist.
Ich müsste dann zwar ein wenig an der Story drehen, aber das ist mir lieber als mir irgendeinen Quatsch aus den Fingern zu saugen.

Das absolute Minimum, das ich brauche ist ein sehr, sehr langer Graben irgendwo im Meer. Er muss nicht sonderlich breit sein, es reicht ja schon wenn er etwa 2-3 mal so breit ist wie ein Schiff lang. Es ist auch nicht Notwendig dass so ein Schiff einfach plötzlich absäuft, solange es diese "Schlucht" nicht überwinden kann, darf es auch gern ganz gemächlich sinken.
Abgesehen davon spielt das ganze nicht auf der Erde, was natürlich weitere Freiräume schafft. So kann ich, als Gott dieser Welt, schließlich ein paar Kontinentalplatten verschieben und schon haben wir gute Voraussetzungen.

Da fällt mir ein... ginge es mit ordentlich Vulkanismus vielleicht einfacher ? Ich habe da gerade leider so gar keine Vorstellung ob das durch einfache Hitze und vielleicht ein paar auströmenden Gasen ebenfalls zu machen wäre. Falls dem so ist könnte ich natürlich den größten Vulkanismus des Universums als Ausrede nutzen und so ziemlich alles machen was ich will.

Eine weitere Idee:
Wenn ich schon Kontinentalplatten verschiebe, kann ich auch gleich ein schönes Gebirge am Meeresboden herzaubern und so die Meerestiefe senken. Das könnte doch hilfreich sein, oder ?

Wie gesagt, was du da von Katastrophen erzählst ist natürlich nichts dass ich haben will. Das macht mein Leben als Gott/Autor nur schwieriger. Schließlich ist so eine Story auf einem Planeten ohne Leben nicht so spannend ;/

Und nochmal zurück zum Gas, da habt ihr mich vielleicht etwas falsch verstanden. Mir ist durchaus klar was benötigt wird damit ein Schiff schwimmt, oder eben auch nicht. Daher eignet sich natürlich im Prinzip jedes Gas. Aber ich will vermeiden, dass die Besatzung eines Schiffes schon erstickt bevor sie überhaupt Zeit zum sinken hatten. Hinzu kommt, dass ich von einem sehr leichten Gas weniger brauche. Das könnte ja vielleicht hilfreich sein wenn man bedenkt, dass man eigentlich von keinem Gas zu viel in der Luft haben will. So könnte ich die Menge verringern, ohne zu riskieren dass Schiffe doch passieren können.

Es bleibt natürlich immer die Möglichkeit zu betrügen und es ungeklärt zu lassen. Oder es mit dem Zufall zu erklären:
"Wir haben raus gefunden was da los ist, etwa alle 3 Jahre strömt Gas aus dem Meeresgrund und versenkt die Schiffe. Immer genau zu dem Zeitpunkt wenn unsere Schiffe rüber wollen." ... aber das würde man mir wohl nicht abkaufen und das will ich auch nicht Zunge raus

Oh und... wenn da unten also Vulkane rumstehen, kann ich dann davon ausgehen, dass ich an der Meeresoberfläche tatsächlich deutlichen Nebel habe ? Oder Verflüchtigt sich das ganze zu schnell ? Die Weltmeere sind ja nicht gerade für ihre Windstille bekannt...


Sorry Leute, ich zieh mir eine Doku nach der anderen rein, kann mich aber selten dazu aufraffen von meinem Lieblingsthema (Astronomie) abzuweichen. Und mir fällt jetzt erst auf wie unglaublich eingeschränkt mein Geologie wissen ist... vom Wetter ganz zu schweigen unglücklich
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 19. Jul 2012 03:14    Titel: Antworten mit Zitat

nur sonn gedanke: mach das meer (ggf. in diesem bereich: waere auch noch plausibel) flach, und goenn dir ne art mittelatlantischen ruecken, an dem es gelegentlich zu solchen ereignissen kommt: sowas waere geologisch plausibel (und dann ists egal ob das meer ploetzlich anfaengt zu kochen- in wasserdampf saeuft ein schigg auch ab - weil es 100 meter unter der wasseroberflaeche grad mal lava spuckt, oder ob das kohlendioxid, schwefeloxide.... you name it ist)
es ist einfach eine barriere deren passage derart bekannt-lebensgefaehrlich ist, dass die leute diese als "permanent" respektieren.

naja , halt nur sonne idee das setup irgendwie zuretten....


gn8

ingo
Nansa



Anmeldungsdatum: 18.07.2012
Beiträge: 4

Beitrag Nansa Verfasst am: 19. Jul 2012 03:43    Titel: Antworten mit Zitat

Folgendes ist nicht drin:

Es soll möglichst nicht völlig offensichtlich sein ("Hey sieh mal ! Da fliegen grad 600Tonnen Dampf pro Sekunde durch die Gegend")

Es muss nicht allzu oft passieren, aber dennoch häufig genug um das Argument "Zufall" plausibel zu machen, denn es soll fast jedes Schiff treffen. Schicken wir... sagen wir mal alle 2 Jahre eine kleine Flotte über den "Rücken". Es sollte plausible sein, dass in 100 Jahren nur eine wirklich drüber kommt. Allerdings gibt es eine recht große Toleranz nach oben, es wären sogar 20 Jahre Abstand drin. Aber umso geringer der Faktor Zufall - desto besser.

Das mit dem "bekannt-lebengefährlich" ist ausgeschlossen. Es ist bekannt, dass es, vermutlich, eine Reise ohne Wiederkehr ist, tödlich ist jedoch höchstens Spekulation.

Die Probleme bleiben also:
1. Das ganze einigermaßen plausibel zu halten.
2. Die fast völlige Verhinderung der Überquerung zu gewährleisten, ohne dabei zu viel Preis zu geben (sie müssen sinken oder ohne Wiederkehr durch kommen, damit ja niemand berichten kann...)
3. Das ganze möglichst keine überdimensionierten Ausmaße annehmen zu lassen, damit mir nicht der ganze Planet explodiert Augenzwinkern

Es kann eigentlich nicht so schwierig sein. Deine Methode würde ja im Prinzip reichen, das "gelegentlich" ist jedoch der kritische Faktor. Und wie gesagt, eine Warnfontäne wäre auch eher unvorteilhaft, schließlich sollen die kleinen Scheißer dort gefälligst sterben, wie ihr Schreiber/Gott es ihnen befiehlt. Wo kommen wir denn hin wenn ich nicht mal meine erdachten Figuren umbringen kann ? :/
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