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Wieso werden Dampfturbinen mit Wasser betrieben?
 
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andre_son_of_mogh
Gast





Beitrag andre_son_of_mogh Verfasst am: 13. Mai 2010 01:18    Titel: Wieso werden Dampfturbinen mit Wasser betrieben? Antworten mit Zitat

Nabend,

der Titel sagts schon, warum wird in Kraftwerken (im Primärkreislauf) Wasserdampf benutzt, warum nicht eine andere Flüssigkeit, die bei niedrigerer Temperatur verdampft?

Laut meiner persönlichen Logik sinkt der Energieinput bei konstantem Output umso mehr, je niedriger die Verdampfungstemperatur ist...

Chloroform etwa, das hat einen niedrigeren Siedepunkt (61°C). Welche Eigenschaften sind denn noch wichtig?

Ich bedanke mich im Voraus für die kompetenten Antworten;p


Grüsse
TheBartman



Anmeldungsdatum: 09.07.2009
Beiträge: 482

Beitrag TheBartman Verfasst am: 13. Mai 2010 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wasser ist billig, an jedem Fluß verfügbar und unbedenklich in Bezug auf Gesundheit und Umwelt. Welches dieser Vorteile bietet Chloroform?

Jetzt musst du mir etwas auf die Sprünge helfen:
Du sprichst von Wasserdampf und Primärkreislauf. Wird denn im Primärkreislauf tatsächlich Wasser verdampft? Wenn ich jetzt nicht völlig falsch liege, wird das Wasser dort als flüssiges Kühlmittel eingesetzt (zB in Kernkraftwerken) und erst Wasser im Sekundärkreislauf verdampft.

Flüssiges Wasser im Primärsystem hat grad den Vorteil, dass es eine relativ hohe Wärmekapazität hat, denn man muss die Wärme schnell abführen um eine Überhitzung zu vermeiden. Ein Verdampfen ist hier gar icht gewollt.

Nutzt man Dafür Chloroform, so benötigt man einen viel größeren Durchsatz (knapp 1/4 der Wärmekapazität von Wasser).

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andre_son_of_mogh
Gast





Beitrag andre_son_of_mogh Verfasst am: 13. Mai 2010 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Du sprichst von Wasserdampf und Primärkreislauf. Wird denn im Primärkreislauf tatsächlich Wasser verdampft? Wenn ich jetzt nicht völlig falsch liege, wird das Wasser dort als flüssiges Kühlmittel eingesetzt (zB in Kernkraftwerken) und erst Wasser im Sekundärkreislauf verdampft.



Öhm ups... hatte da einen kleinen Denkfehler drin. Also ich meine dann den Sekundärkreislauf. Der, innerhalb dessen die Turbine angetrieben wird.

Das Wasser mit seiner bombigen Wärmekapazität im Primärkreislauf recht gut geeignet ist leuchtet mir ein. Dort ist es ja wichtig eine hohe Temperatur zu halten. Ginge die ständig flöten, dann wäre Energieaufwand westentlich größer.

Anders siehts aber im Sekundärkreislauf aus wie ich finde. Hier ist eine niedrige Wärmekapazität doch von Vorteil: Es wird weniger Energie benötigt um die Temperatur in den Verdampfungsbereich zu erhöhen und darüber rauszukommen, und hinter der Turbine würde die Flüssigkeit schneller abkühlen und kondensieren.
Die Temperaturdifferenz vor und nach der Turbine wäre größer und somit auch die Geschwindigkeit des Stoffes.
Ergo es könnten mehr Durchläufe stattfinden und die Effizienz steigt.



Aber vielleicht gibts da wieder ein kleines Verständisproblem meinerseits. Die spezifische Wärmekapazität sagt etwas darüber aus, wieviel Energie man in eine Menge Zeugs stecken muss um es um 1° zu erhöhen.

Im temperaturmäßigen Umkehrschluss bedeutet das für mich, dass ein Stoff mit hoher Wärmekapazität langsamer abkühlt als einer mit niedriger. Oder? grübelnd


Das Chloroform war übrigens nurn blödes Beispiel über das ich per Zufall gestolpert bin. Ich denke nur, dass es doch Stoffe geben sollte, die derartige Verbesserungen im Gesamtkreislauf bieten, dass man sie in Prozent ausdrücken kann. Sprich, wesentlich bessere Ergebnisse liefern als Wasser.
[/b]
TheBartman



Anmeldungsdatum: 09.07.2009
Beiträge: 482

Beitrag TheBartman Verfasst am: 13. Mai 2010 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

In einem Reaktor möchte man es nicht möglichst heiß haben, sondern man möchte VIEL Wärme abführen. Da eine Überhitzung Schäden bedeuten könnten.

andre_son_of_mogh hat Folgendes geschrieben:

Im temperaturmäßigen Umkehrschluss bedeutet das für mich, dass ein Stoff mit hoher Wärmekapazität langsamer abkühlt als einer mit niedriger. Oder? ?


Die spezifische Wärmekapazität sagt aus, wieviel Energie in 1 kg investiert werden muss, um eine Temperaturerhöhung um 1 K zu erreichen. Soweit ok.

Das etwas mit hoher Wärmekapazität LANGSAMER abekühlt ist nicht gesagt. Es bedeutet ledigleich dass bei der Abkühlung wieder mehr Energie frei wird, die ja bei der Erwämung eingesetzt wurde.


Wie schon gesagt, der größte Vorteil des Wassers ist, es ist billig und in großen Mengen verfügbar. Da ein Großteil der Energie nach dem Verdampfen zurück gewonnen wird, ist es auch nicht weiter problematisch dass man initial etwas mehr einsetzen muss.

Also sehe ich den Vorteil von Ersatzstoffen nicht.

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andre_son_of_mogh
Gast





Beitrag andre_son_of_mogh Verfasst am: 13. Mai 2010 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, nach nochmaligem eingehenden Studium des Druckreaktorbildes bei Wikipedia glaub ichs dir... Wasser ist toll;p

Danke für die Hilfe!

Gruss
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