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Unfall bei Glatteis: Kräfte und physikalische Größen / Geset
 
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Carla



Anmeldungsdatum: 28.01.2010
Beiträge: 1

Beitrag Carla Verfasst am: 28. Jan 2010 11:41    Titel: Unfall bei Glatteis: Kräfte und physikalische Größen / Geset Antworten mit Zitat

Hallöchen,

ich bin 23, studiere WIWI und habe insofern auch schon etwas von Physik gehört:)

Wie dem auch sei. Vor wenigen Wochen hatte ich einen Unfall, der zweifelsohne auf Glatteis, ein Gefälle und falsche Reifen zurückzuführen ist.

Wenn ich mir nun überlege, dass das Fahrzeug etwa 1100 KG wiegt, die Straße Spiegelglatt war und ein leichtes Gefälle an dieser Stelle ist und berücksichtige, dass der Wagen nach dem Bremsen nicht langsamer wurde - eher schneller...

so lege ich hier einfach mal das Gesetz der Massenträgheit zugrunde. Die Reibung bzw. der Kontakt von Reifen zu der Oberfläche, war offensichtlich nicht mehr gegeben. Stattdessen wurde die geringe Restreibung durch die hohe Masse des Fahrzeugs und die sich nach vorn bewegende Masse einfach 'ausgehebelt'.

Der Wagen wollte weiterfahren und weder die blockierenden Reifen noch das Gummi, konnte 'den Wagen' aufhalten.

Welche Größen und Gesetze liegen hier zugrunde?
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3252

Beitrag VeryApe Verfasst am: 28. Jan 2010 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

carla hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich mir nun überlege, dass das Fahrzeug etwa 1100 KG wiegt, die Straße Spiegelglatt war und ein leichtes Gefälle an dieser Stelle ist und berücksichtige, dass der Wagen nach dem Bremsen nicht langsamer wurde - eher schneller...


Das Trägheitsprinzip sagt nur das der Wagen seine Geschwindigkeit halten will er wills also weder langsamer werden noch schneller werden.
Dazu braucht man Kräfte.

Wenn du nun schilderst das dein Fahrzeug schneller geworden ist, dann kann das nur an dem Gefälle gelegen haben und die Gewichtskraft des Wagens ist der Übeltäter.

Auch wenn dein Auto einfach nur über eine neigungsfreie Strasse rollt wirkt die Rollreibung und bremst dich, diese ist aber sehr gering. und hängt vom Versatz der Bodenkraft zur wirkenden Gewichtskraft im Reifen ab (Verformung des Reifens an der Kontaktstelle zum Boden) und natürlich vom Reifenradius.

Beim Bremsen wirkt immer eine Reibkraft auf das Auto verzögernd.
Die Frage ist wie hoch diese ausfällt.
in deinem Fall war sie wohl geringer als die Schwerkraft komponente.

Die Reibkraft hängt unter anderem davon ob du über den Boden gleitest also eine relative Geschwindigkeit zum Boden aufweist. oder ob du unter Haftreibung dahin rollst. Also keine relative Geschwindigkeit zum Boden.

Du kannsd auch wenn das Auto sich vorwärts bewegt eine relative Geschwindigkeit von 0 zum Boden haben weil sich da die Rotation der Reifen mit translatorischen Bewegung der Reifen im Auflagepunkt auslöschen. Für den Boden sieht es so aus als steht der Reifen.

Die Gleitreibung ist natürlich geringer als Haftreibung. beide hängen aber von der Normalkomponente ab die auf den Bodendrückt. und diese bringt meistens das Gewicht mit.

Also schau dir mal das Reibgesetz an ins besondere Gleitreibung und die Reibwerte die da herrschen bei Gummi auf Eis.

Im Gegenzug die aufgrund der Neigung herrschende Gewichtskomponente die beschleunigend auf dein Auto wirkt.

In deinem Fall hattest du wahrscheinlich das schlechteste vom schlechten Gleitreibung und auch noch Gummi auf Eis.

Du brauchst dir also nur das Reibgesetz anschauen.

Dabei wär es egal gewesen ob du nun ein schwereres Auto oder ein leichteres Auto gehabt hättest, weil sich die Masse bei solchen Fällen immer herauskürzt. Wär dir also genau ähnliches passiert.
Das stimmt nicht ganz wenn man noch den Luftwiderstand berücksichtigt dann zählt auch die Größe der Masse....

Eigentlich zählt nur die Massenverteilung und die zählt insbesondere bei Beschleunigungsfällen, da das Auto ja entweder hinter oder Voderradantrieb hat. Somit muß man schauen das die meiste Masse am besten immer an der Antriebsache sitzt.
Und natrülich Auch bei Bremsfällen muß man die Bremskraft so verteilen
das dort wo die meiste Masse ist auch die meiste Bremskraft wirkt, weil dort auch mehr Reibung herrscht. (Bremskraftverteilung)
Das wird aber von den Autoproduzenten berücksichtigt.
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