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physikalische Kräfte Auffahrunfall
 
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sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 03. März 2011 19:33    Titel: physikalische Kräfte Auffahrunfall Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, vielleicht kann mir hier ja jemand helfen. Es geht um folgendes: ich diskutiere gerade mit ein paar eltern über rückwärtsgerichtete kindersitze. Es geht darum was passiert wenn mir jemand von hinten auf mein stehendes Auto auffährt. Es gibt herrscht unter einigen Mädels der diskussion die meinung das dies nicht weiter schlimm wäre, da ja die energie die auf mein auto trifft mein auto in bewegung setzt und dadurch die energie die auf die insassen wirkt sehr vermindert wird.

Meine Ideen:
nun denke ich aber das ja genau diese energie die mein auto in bewegung setzt die energie ist die auf mich als insasse wirkt und durch die ich in den sitz gepresst werde bzw. das kind was in dem reboard sitz sitzen würde aus dem sitz rausschleudert wird und das einzige was diese energie mildert ist das gewicht meines wagens und die knautschzone... was meint ihr?
Hauptsächlich ging es halt darum das gesagt wurde wenn zwei autos mit 30 km/h aufeinaderprallen die gefahr und intensität dieses unfalles viel größer wäre als wenn mir jemand mit 60km/h ins stehende auto knallt...
ich hoffe mir kann jemand eine antwort geben, wir sind nämlich keine physiker smile
Moorhuhn
Gast





Beitrag Moorhuhn Verfasst am: 03. März 2011 19:48    Titel: naja Antworten mit Zitat

Wenn wir davon ausgehen das die Autos 1,7t wiegen rasen beide bei einer geschwindigkeit von 30 km/h mit einer kraft von 14110N aufeinander.
Das bedeutet die autos treffen sich mit 28200N.

bei einem aufprall mit 60km/h beträgt diese kraft 27200N
wen diese Auto auch nut 1,7t wiegt.

bleibt also fast gleich, beides gefährlich.
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 03. März 2011 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, danke für die antwort. so was ähnliches habe ich auch gesagt, da bekam ich als antwort, das die kraft mit der das auto auf das stehende auto auftrifft zu einem großen teil verloren geht da sich das vordere auto durch den aufprall nach vorn bewegt, nun ist es aber doch genau diese energie die das vordere auto aus dem stand in bewegung setzt, die sich auf die insassen des vorderen autos direkt auswirken oder nicht??? den einzigen vorteil den das bewegen des vorderen autos bringt hat doch nur der hintere wagen, da er nicht auf einen starren gegenstand knallt, sondern die enerie ans stehende auto abgibt, genau die energie bekommen aber die insassen des vorderen wagens zu spüren, richtig?
Moorhuhn
Gast





Beitrag Moorhuhn Verfasst am: 03. März 2011 20:07    Titel: ja so in etwa Antworten mit Zitat

das stehende auto wird innerhalb von millisekunden mit 60 km/h ein parr meter nach vorne bewegt und diese kraft geht natürlich kommplet auf die insassen, da diese mit beschleunigt werden. Also ja, man bekommt was ab, wie schon gesagt fast soviel wie bei einem frontalen crash mit 30km/h.
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 03. März 2011 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

danke, so seh ich das auch... das einzige was die energie mindert ist ja das gewicht des vorderen autos.
ist denn noch wer hier der meine theorie bestätigen kann??? nicht das es am ende heisst na nurweil mir hier einer zustimmt muss die antwort noch lang nicht richtig sein Augenzwinkern
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. März 2011 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sweety, mit den wichtigsten Teilen deiner Überlegungen bin ich voll einverstanden smile

Für die Heftigkeit eines Zusammenstoßes kommt es sowohl auf die Knautschzone als auch auf die Geschwindigkeitsdifferenz an.

Genau gesagt: Die Beschleunigung , der angeschnallte Insassen eines Autos ausgesetzt sind, ist ungefähr



, wenn sich die Geschwindigkeit des Autos beim Stoß um die Geschwindigkeitsdifferenz ändert und die Knautschzone sich dabei um die Strecke verformt.

Proportional zu dieser Beschleunigung wachsen die Kräfte auf die Insassen, zum Beispiel auch die Kräfte auf den Kopf eines Insassen, während sein Körper von einem Gurt festgehalten wird.


Wenn zwei gleiche Autos mit je 30 km/h frontal gegeneinander fahren, dann ist das sowohl für die Autos als auch für die Insassen genauso heftig wie wenn ein Auto mit 30 km/h frontal gegen einen Baum oder gegen eine Wand fährt.

Wenn ein Auto mit 60km/h einem stehenden Auto hinten rein fährt, und wenn dabei das stehende Auto überhaupt nicht auf der Bremse steht, dann gibt das einen inelastischen Stoß, bei dem sich dem Impuls auf beide Autos gleich verteilt, so dass beide Autos nach dem Stoß mit 30 km/h ineinander verkeilt nach vorne rutschen (*). Dieser Fall wäre also für das vordere Auto fast so heftig, wie wenn es mit 30 km/h rückwärts gegen einen Baum fahren würde (fast, weil die Knautschzone dabei länger ist, nämlich die vordere Knautschzone des hinteren Autos plus die hintere Knautschzone des vorderen Autos).

Wenn bei diesem Auffahrunfall der Fahrer des vorderen Autos kräftig auf der Bremse steht, dann ist das heftiger für die Verformung der Autos und heftiger für die Insassen des hinteren Autos, die dann beim Stoß einer größeren Abbremsbeschleunigung ausgesetzt sind. (Im Extremfall von der Energie her viermal so heftig und von der Beschleunigung her doppelt so heftig, falls sich das vordere Auto überhaupt nicht von der Stelle bewegt.) Aber es ist in der Tat sanfter für die Insassen des vorderen Autos, denn die Geschwindigkeitsdifferenz für das vordere Auto ist dann kleiner. Solange die Autos also nicht so stark verformt werden, dass dabei Insassen eingeklemmt werden und dadurch zu Schaden kommen, ist es für den Fahrer des vorderen Autos und seine Insassen schonender, wenn er dabei kräftig auf der Bremse steht.

---------------------

Dieser Vergleich zeigt schon mal: Um ähnliche oder fast so große Beschleunigungen auf die Insassen zu erzeugen wie ein frontaler Aufprall zweier Autos oder ein Aufprall gegen einen Baum (mit 30 km/h), muss das auffahrende Auto von hinten schon ca. mit der doppelten Geschwindigkeit (60 km/h) unterwegs sein!



Ich finde, das erklärt sofort, warum es eindeutig empfehlenswert ist, die Knautschzone bei Autos vorne in der Regel größer zu machen als hinten, und die Kindersitze rückwärts zu richten.

(Denn ich denke mit diesen einfachen Überlegungen, dass Unfälle, bei denen das Auto frontal gegen etwas dagegenstößt, viel häufiger und mit im Schnitt deutlich höheren Geschwindigkeitsdifferenzen erfolgen als Unfälle, bei denen von hinten ein Auto reinfährt.)


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(*) wenn ich mal annehme, dass die Knautschzonen den Stoß zu einem inelastischen Stoß wie zwischen Knetbällen machen. Bei einem komplett elastischen Stoß, also ganz ohne Knautschzone, würde wie bei Billardbällen das stoßende Auto stehenbleiben und das gestoßene die Geschwindigkeit 60 km/h bekommen. Falls die Realität irgendwo dazwischen liegt (teilelastischer Stoß), würde also das gestoßene Auto in dem Fall eine Geschwindigkeit bekommen, die zwischen 30 km/h und 60 km/h liegt, und in diesem Intervall umso niedriger, je mehr Energie die Knautschzonen wegschlucken können.

Zusammengefasst kann man in dieser Fußnote also sagen: Wenn mir ein anderen Auto hinten rein fährt, das um die Geschwindigkeitsdifferenz (zum Beispiel um 60 km/h) schneller als ich war, dann ist das im Vergleich nur so heftig, wie wenn ich mit der Häfte dieser Geschwindigkeitsdifferenz (also mit nur etwas 30 km/h) gegen einen Baum fahre.

Stehe ich bei diesem Auffahrunfall heftig auf der Bremse, dann wird der Unfall ein bisschen sanfter für mich (aber deutlich heftiger für die Autos und für die Insassen des auffahrenden Fahrzeuges). Schaffen es die Knautschzonen der Autos nicht ganz, so viel Energie wegzuschlucken wie bei einem inelastischen Stoß, dann ist das tendentiell dadurch etwas heftiger als oben angegebener Fall "mit halber Geschwindigkeitsdifferenz gegen den Baum".


Zuletzt bearbeitet von dermarkus am 03. März 2011 22:17, insgesamt 2-mal bearbeitet
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. März 2011 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldige, Moorhuhn, wenn ich mit deinen Kraftangaben in keiner Weise einverstanden bin. Wie kommst du auf die Idee, hinzuschreiben, dass die bei einem Zusammenstoß wirkenden Kräfte einfach nur die Summe der Gewichtskräfte auf die zwei Autos sein sollen??

Die Beschleunigungen bei so einem Zusammenprall können ganz sicher auch deutlich größer sein als 1 g (als einmal die Erdbeschleunigung, rund 10 m/s^2). Damit wirken auch auf die Autos bei so einem Zusammenprall deutlich größere Kräfte als von dir angegeben.

Auf die Insassen wiederum wirken bei gleicher Beschleunigung a deutlich kleinere Kräfte, da die Insassen ja eine viel kleinere Masse haben als ein Auto. (Ich rede dabei jetzt noch nicht von den Kräften, mit denen ein Körperteil eines Insassen dann zum Beispiel gegen das Armaturenbrett knallen könnte, für diesen "Zusammenstoß" wäre ja die "Knautschzone" dann viel kleiner.)

-------

Entschuldige also, Moorhuhn, wenn ich finde, dass du physikalisch nichts sinnvolles gerechnet oder gesagt hast, und nur aus irgendwelchen anderen Gründen zufällig mit deiner Schlussfolgerung, dass die beiden Fälle in etwa gleich heftig für die Insassen sind, nicht daneben gelegen hast.
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 03. März 2011 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen dank für eure ausführlichen antworten. Also nochmal für nicht physiker wie mich: es ist also falsch wenn jemand behauptet wenn mir jemand mit 60km/h auf mein stehendes Auto fährt, dass dieser unfall für ein kind welches im reboarder-sitz entgegen der fahrtrichtung sitzt nicht annähernd so schlimm wäre wie ein frontalcrash zweier autos die mit 30km/h aufeinanderprallen wo das kind in fahrtrichtung sitzt!?!? denn bei beiden unfällen wirken ähnlich große kräfte und bei beiden unfällen würde der kopf des kindes zunächst vom sitz weg in die jeweilige blickrichtung geschleudert... richtig?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. März 2011 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

sweety hat Folgendes geschrieben:
es ist also falsch wenn jemand behauptet wenn mir jemand mit 60km/h auf mein stehendes Auto fährt, dass dieser unfall für ein kind welches im reboarder-sitz entgegen der fahrtrichtung sitzt nicht annähernd so schlimm wäre wie ein frontalcrash zweier autos die mit 30km/h aufeinanderprallen wo das kind in fahrtrichtung sitzt!?!?

Nein, ich würde sagen, das ist nicht in jedem Fall falsch.

Je fester die Bremsen des stehenden Autos angezogen sind, um so kleiner ist die Geschwindigkeitsdifferenz, die das stehende Auto beim Zusammenprall abbekommt. Deshalb könnte also ein Auffahren eines anderen Autos mit 60 km/h für die Insassen deutlich sanfter sein als ein Frontalcrash zwischen zwei Autos mit je 30 km/h.

Falls die Bremsen des stehenden Autos allerdings komplett locker sein sollten, so dass sich das stehende Auto ziemlich leicht in Bewegung setzen kann, dann könnte dieser Aufprall von hinten mit 60 km/h ähnlich heftig sein wie ein Frontalcrash mit 30 km/h.


Zitat:

bei beiden unfällen würde der kopf des kindes zunächst vom sitz weg in die jeweilige blickrichtung geschleudert... richtig?

Stimmt, ja. In beiden dieser Szenarien (Frontalcrash und Kind schaut nach vorne bzw. Auffahren von hinten und Kind schaut nach hinten) wäre die Orientierung des Kindersitzes jeweils die ungünstigere.

Wenn ich vorwärtsfahre und zum Beispiel gegen einen Baum pralle (oder gegen ein frontal entgegenkommendes Auto stoße), dann werden die Insassen nach vorne beschleunigt. Für diesen Fall ist es also besser, den Kindersitz rückwärts zu montieren, so dass der Kopf des Kindes einfach nur gegen den Sitz gedrückt und vom Sitz gehalten wird.

Wenn mir von hinten jemand rein fährt, dann bedeutet das für die Insassen in meinem Auto eine Beschleunigung nach hinten relativ zum Auto (das Auto bewegt sich plötzlich nach vorne weg). Für diese Aufprallrichtung kann sich also der Kopf des Kindes bei rückwärts gerichtetem Sitz aus dem Sitz weg nach hinten bewegen, was die Wirbelsäule des Kindes stärker belastet. Für diesen Fall wäre also eine vorwärts gerichtete Montage des Kindersitzes besser.

Nun kann man den Kindersitz ja nicht vor so einem Aufprall in die optimale Lage drehen, sondern muss sich entscheiden, welche Unfallart häufiger und heftiger wäre.

Und das ist glaube ich ganz eindeutig die Unfallart, dass man frontal gegen etwas dagegenfährt. Das passiert sowohl häufiger als auch treten dabei deutlich höhere Differenzgeschwindigkeiten auf.

---------------

Vielleicht leuchtet dir auch ein weiterer, noch fairerer Vergleich noch unmittelbarer ein: wenn mir (bei stehendem Auto) jemand von hinten mit 30 km/h reinfährt, dann ist das etwas so heftig (oder ein gutes Stück weniger heftig) als wenn ich mit 15 km/h gegen einen Baum fahre.

Wenn ich mit 30 km/h gegen einen Baum fahre, dann ist das doppelt so heftig (oder noch heftiger) als wenn mir mit 30 km/h jemand hinten rein fährt. In einer Zone 30 drohen mir also von vorne deutlich heftigere Gefahren als von hinten.

Leuchtet es damit noch mehr ein, warum empfohlen wird, den Kindersitz natürlich so zu orientieren, dass die Fälle, die am heftigsten und häufsten sind, am besten abgedeckt sind? Also rückwärts gerichtet zu montieren?
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 03. März 2011 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

ok danke

aber man kann nicht allgemeingültig sagen der auffahrunfall aus meinem beispiel wäre auf alle fälle weniger schlimm wie der frontalcrash aus meinem beispiel... kommt ja drauf an ob und wie fest ich bremse wenn mir einer drauffährt und auch darauf wieviel mein auto im vergleich zum auffahrenden auto wiegt oder?



du hast das mit dem kopf missverstanden glaub ich... ich meinte bei unfall 1 (auffahrunfall, kind im reboarder) und unfall 2 (frontalcrash, kind im vorwärtsgerichteten sitz) würde zunächst das köpfchen vom sitz weg geschleudert in die richtung in die das kind schaut... also ich meinte genau das gleiche was du auch geschrieben hast smile
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. März 2011 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

sweety hat Folgendes geschrieben:
ok danke

aber man kann nicht allgemeingültig sagen der auffahrunfall aus meinem beispiel wäre auf alle fälle weniger schlimm wie der frontalcrash aus meinem beispiel... kommt ja drauf an ob und wie fest ich bremse wenn mir einer drauffährt und auch darauf wieviel mein auto im vergleich zum auffahrenden auto wiegt oder?

Stimmt, das kommt drauf an, wie stark du in dem Moment auf der Bremse stehst und wie schwer dein Auto im Vergleich zum anderen Auto ist.

Extrembeispiel: Wenn du in einem Lastwagen sitzt und wirst von hinten von einem PKW gerammt, dann passiert dir natürlich deutlich weniger, weil die Differenzgeschwindigkeit des LKWs nur vergleichsweise klein ist.

(edit-Ergänzung: Diesen Gewichtsvorteil im LKW hat man natürlich auch entsprechend bei einem Frontalcrash gegen einen PKW, aber nicht gegenüber einem ausreichend starken Baum.)

Meine Beispiele von oben waren hingegen alle bisher nur für jeweils gleich schwere Autos gemeint gewesen.

Zitat:

du hast das mit dem kopf missverstanden glaub ich... ich meinte bei unfall 1 (auffahrunfall, kind im reboarder) und unfall 2 (frontalcrash, kind im vorwärtsgerichteten sitz) würde zunächst das köpfchen vom sitz weg geschleudert in die richtung in die das kind schaut... also ich meinte genau das gleiche was du auch geschrieben hast smile

Ja, sorry, ich hatte auch eben gemerkt, dass ich deinen Beitrag nicht genau genug gelesen hatte, bevor ich die erste Version meines letzten Beitrages geschrieben hatte. Inzwischen habe ich den letzten Beitrag schon entsprechend editiert, aber du warst mit dem Lesen da noch schneller gewesen als ich mit dem Editieren smile
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. März 2011 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

(Du hattest eben (in einem mittlerweile verschwundenen Beitrag grübelnd ) nach einer Beschreibung der Formel von oben in Worten gefragt. : )

Ich versuchs mal in Worten, wobei ich das in Worten meistens viel unübersichtlicher finde, daher füge ich untendran gleich noch ein Rechenbeispiel mit Zahlen an Augenzwinkern

Die Beschleunigung, die auf angeschnallte Insassen in einem Auto wirkt, das gerade einen Zusammenstoß hat, kann man so berechnen:

Man nimmt die Geschwindigkeit des Autos vor dem Stoß und zieht davon die Geschwindigkeit des Autos nach dem Stoß ab. Was man damit rausbekommen hat, ist die Geschwindigkeitsdifferenz des Autos. Die nimmt man her und quadriert sie (Man nimmt sie mit sich selbst mal.).

Dann teilt man das ganze durch 2.

Und dann teilt man das ganze durch die Strecke, um die sich die Knautschzone beim Aufprall zusammenknautscht.

So bekommt man die Beschleunigung, die auf die angeschnallten Insassen wirkt.

------------

Rechenbeispiel:

Ein Auto prallt mit 30 km/h gegen einen Baum. Dabei werde die Kühlerhaube des Autos um einen halben Meter eingeknautscht. Wie groß ist dabei ungefähr die Beschleunigung a auf die angeschnallten Insassen?

Geschwindigkeit des Autos vorher :


Geschwindigkeit des Autos nach dem Stoß:


Geschwindigkeitsdifferenz des Autos:


Bremsweg = Knautschzonenverkürzung s :



Damit bekommen wir eine Beschleunigung auf die Insassen von:


Bei so einem Aufprall mit diesen Annahmen bekommen wir also eine Beschleunigung, die etwa siebenmal so groß ist wie die Erdbeschleunigung. Das wären also Beschleunigungen, wie sie sonst nur zum Beispiel Kampfflugzeugpiloten aushalten müssen.

Für ein Auto mit größerer Knautschzone, zum Beispiel 1 m, bekäme man entsprechend die Hälfte dieser Beschleunigung.

Und für die halbe Aufprallgeschwindigkeit verringert sich die Beschleunigung sogar auf ein Viertel (weil die Geschwindigkeitsdifferenz ja zum Quadrat eingeht. ) Für eine 1 m lange Knautschzonenverkürzung und 15 km/h Aufprallgeschwindigkeit auf einen Baum bekommt man damit nur ein Achtel des oben berechneten Wertes, also nur noch knapp 1 g.
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 04. März 2011 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

guten morgen markus, danke für deine detailierten Ausführungen Big Laugh
Kann ich dich nochmal was fragen?
was hältst du von der Aussage das eine Reboarder auch bei einem Seitenaufprall generell sicherer wäre als ein nach vorn gerichteter sitz? Ich würde denken das es keine rolle spielt ob mein kind nach hinten oder nach vorn gerichtet sitzt wenn mir jemand seitlich ins auto fährt?!?!?
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 04. März 2011 08:43    Titel: Flüssigkeitsbild Antworten mit Zitat

Den frontalen Zusammenstoss zweier Autos habe ich in einem Videoclip erklärt:

http://www.youtube.com/watch?v=Pwoaqmxu4as

Dieses Beispiel lässt sich problemlos auf den hier diskutierten Fall umformen. Will man die Wirkung der Bremsen einbeziehen, muss das Beispiel erweitert werden.

_________________
Herzliche Grüsse Werner Maurer
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 04. März 2011 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Werner!

Mal ne persönliche Frage: Du erklärst demselben Fragesteller in zwei verschiedenen Physikforen innerhalb von zehn Minuten die gleiche Frage auf dieselbe Art und Weise. Mindestens ein weiteres Forum hast Du dabei sogar noch übersehen. grübelnd

Freundliche Grüße!
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 04. März 2011 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

hallo, nicht mindestens ein forum sondern definitiv nur noch eins Augenzwinkern... habe die frage in drei foren gepostet da ich nicht dachte so schnell eine antwort zu erhalten smile
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 04. März 2011 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sweety,

vielleicht bist Du ja wirklich ein absoluter Neuling in diesem "Geschäft".

Dann stelle Dir bitte mal vor, daß Du eine anspruchvolle (geistige) Dienstleistung von mehreren Fachleuten gleichzeitig / unabhängig anforderst. Kostenlos übrigens; wobei ich mal davon ausgehe, daß Du keinen blassen Schimmer von deren "Stundenlöhnen" hast. *)

Wir machen das hier aus Spaß an der Freude und in unserer Freizeit und freuen uns über ein gelegentliches "Gott vergelts". Es spricht auch nichts gegen gleichzeitige Anfragen an verschiedenen Stellen. ABER: Teile das in solchen Fällen bitte jeweils mit, sonst ensteht überflüssige Mehrfacharbeit. Und darüber bin zumindest ich leicht säuerlich. smile

Freundliche Grüße!

*) Bei Interesse mal Richtung "Nachhilfe Kosten" oder ähnlich googlen.
sweety



Anmeldungsdatum: 03.03.2011
Beiträge: 8

Beitrag sweety Verfasst am: 04. März 2011 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

ohje darüber war ich mir ehrlich gesagt nicht bewusst. ich dachte auch nicht wirklich das jemand unnötige mehrarbeit macht, da ich ja haargenau den gleichen text verwendet habe und der meinung war wenn jemand das in allen drei foren liest, das der jenige sich dann ja nicht dreimal die mühe macht das zu beantworten, da es sich ja offensichtlich um die selbe frage handelt. zumal ich ja auch den selben bzw. in dem einem forum einen leicht abgeänderten nick verwendet habe. auch dachte ich nicht das sich so viele in allen drei foren gleichzeitig aufhalten.
sorry ich werd mal löschen gehen unglücklich
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 04. März 2011 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal: Laß Deine Fragen ruhig stehen! (Löschen geht ja bei schon vorhandenen Antworten sowieso nicht.)
Nur meine Bitte für die Zukunft halt, daß in solchen Fällen jeweils ein "Querverweis" für die Bearbeiter erscheint.

Tschüß smile
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 04. März 2011 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

sweety hat Folgendes geschrieben:

was hältst du von der Aussage das eine Reboarder auch bei einem Seitenaufprall generell sicherer wäre als ein nach vorn gerichteter sitz? Ich würde denken das es keine rolle spielt ob mein kind nach hinten oder nach vorn gerichtet sitzt wenn mir jemand seitlich ins auto fährt?!?!?

Einverstanden, wenn jemand genau von der Seite in ein stehendes Auto reinfährt, dann sollte es keinen Unterschied machen, ob der Sitz nach vorne oder nach hinten orientiert ist.

Für einen Aufprall, der das Auto schräg von vorne verbeult, sollte aber ein rückwärts gerichteter Sitz natürlich nach demselben Prinzip wieder besser schützen als vor einem Aufprall von schräg hinten.

Weil ein Auto aber ja normalerweise vorwärts fährt, würde ich mal erwarten, dass Aufpralle von vorne oder schräg vorne häufiger und mit höheren Geschwindigkeitsdifferenzen erfolgen als Aufpralle von hinten oder schräg hinten und Aufpralle von der Seite.

Nur weil auch theoretisch mal ein Aufprall von der Seite kommen könnte, würde ich also den Kindersitz natürlich nicht seitlich montieren.

-------------

Es ist natürlich immer schön, vorher Bescheid zu sagen, wenn man dieselbe Frage in mehreren Foren gleichzeitig stellt. In diesem Fall hier habe ich das als eher unproblematisch empfunden. smile Wenn es darum geht, dass zum Beispiel der Fragesteller vor seiner Physik-Hausaufgabe sitzt, die er selbst schaffen und lernen soll, ist es wichtiger, die Frage nur in einem Forum zu stellen.
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