RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Quantenmechanik; Einsteins Kritik
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Sonstiges
Autor Nachricht
DajosWorld



Anmeldungsdatum: 23.11.2009
Beiträge: 18

Beitrag DajosWorld Verfasst am: 20. Dez 2009 16:17    Titel: Quantenmechanik; Einsteins Kritik Antworten mit Zitat

Warum kritisierte Einstein die Quantenmechanik mit den Worten: „Ob ich zum Mond hinschaue oder nicht, er steht immer am gleichem Ort????
Quantengurke



Anmeldungsdatum: 20.12.2009
Beiträge: 18

Beitrag Quantengurke Verfasst am: 20. Dez 2009 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Weil Teilchen sich unter Beobachtung (Wechselwirkung mit anderen Teilchen) anders Verhalten, der Teilchencharakter bei Quantenobjekten wird so stärker ausgeprägt. Beim Doppelspaltexperiment kann man z.B. durch Beobachtung das zustandekommen von Interferenzmustern verhindern.

Einsteins Aussage war übrigens falsch. Er vergaß unter anderem, dass die vielen verschiedenen Teilchen des Mondes ständig in Wechselwirkung zueinander stehen, sich also "beobachtet fühlen", was den Teilchencharakter stärker ausprägt.

Wobei Quanteneffekte im Makroskopischen generell nicht immer bemerkbar sind.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 20. Dez 2009 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, DajosWorld, du meinst folgendes Zitat von Einstein:

Zitat:

In fact, a quantum mechanician like Bohr would say that, in the absence of an experiment to determine them, these quantities have no existence at all. This is what Einstein objected to. He once walked back from the Institute for Advanced Study in Princeton with the late Abraham Pais. The moon was out and Einstein asked Pais, "Do you really believe the moon is not there when you are not looking at it?"

siehe
http://www.nybooks.com/articles/20512

Wie du siehst, kritisierte Einstein da nicht "die Quantenmechanik", sondern konkret die Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik. Und er formulierte dies in dem anschaulichen Bild mit dem Mond nicht als Aussage, sondern als Frage.

Und wie du ebenfalls im selben Link (Antwort von Lee Smolin im unteren Teil der Seite) siehst, halten moderne Deutungen der Quantenmechanik es durchaus für möglich, dass Einsteins hier formulierter Gedanke (à la 'der Mond existiert wirklich, auch während man keine Messung an ihm vornimmt') richtig lag.


Zuletzt bearbeitet von dermarkus am 20. Dez 2009 20:27, insgesamt 3-mal bearbeitet
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 20. Dez 2009 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Obwohl Einstein grundlegend zur Entwicklung der Quantenmechanik beigetragen hat, wehrte er sich bis zum Schluss gegen die Quantenmechanik bzw. deren Interpretation, die in der damaligen Form auch noch heute gelehrt wird.

Um das zu bewerten habe ich nicht die nötige Kragenweite - ich glaube aber, dass einige seiner Überlegungen (Existenz von versteckten Parametern, Elemente der Realität,...) experimentell schlichtweg widerlegt worden sind. Da es sich aber um komplexe Gedankengänge handelt, ist die Diskussion noch immer nicht abgeschlossen.

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
mayap



Anmeldungsdatum: 15.12.2009
Beiträge: 301

Beitrag mayap Verfasst am: 25. Dez 2009 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Frage: Die Quantenmechanik, bzw. die Kopenhagener Deutung besagt, dass ein Zustand nicht bestimmt ist, solange man nicht hinschaut. Das heisst, der Mond wäre dann nicht da, solange niemand hinschaut, oder irgendwelche anderen hinweise darauf hat. Auch das berühmte Zitat "Gott würfelt nicht" zeigt auf seine Abneigung gegen die Quantentheorie.

Er konnte einfach nicht glauben, dass die Welt nicht deterministisch ist smile


Zur Einstein: Er hat nicht nur die Interpretation kritisiert, seine Mitarbeit am EPR-Effekt zeigt dies, die Behandlung als "Paradoxon" wird gerade durch die Kopenhagener Deutung aufgehoben smile
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 25. Dez 2009 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Das muss man etwas differenzierter sehen.

Zum eine gibt es die Kritik am Indeterminismus (z.B. Kopenhagener Interpretation); zum zweiten die Kritik an der nicht-Lokalität (EPR-Paradoxon, Bellsche Ungleichung). Man kann diese nicht streng getrennt betrachten, aber man sollte sie dennoch unterscheiden.

Einstein hat ja die theoretische Ableitung der Bellschen Ungleichung sowie die Experimente dazu (Aspect) nicht mehr erleben können. Wäre interessant, seine Interpretation heute zu hören ...

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Sonstiges