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Gitterspektroskopie - Quelle ist Foto?
 
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Lorz



Anmeldungsdatum: 18.09.2014
Beiträge: 74

Beitrag Lorz Verfasst am: 01. März 2024 21:56    Titel: Gitterspektroskopie - Quelle ist Foto? Antworten mit Zitat

Vielleicht mag es a bissl dümmlich klingen, wenn ich frage, ob ich zB anstelle einer Spektrallampe ein Foto von der (leuchtenden) Spektrallampe für eine Gitterspektroskopie verwenden darf.

Also wenn es ein rgb-Wert ist, so bekomme ich ja letztlich die Spektren der im LCD verwendeten LEDs mit Intensitätsverteilung multipliziert mit den rgb-Wert. Aber wie ist bei einem Fotofilm bzw. dem entwickelten Positiv? Oder gibt es irgendein anderes Filmmedium, dass das Spektrum quasi kopiert oder zumindest annähernd kopiert?
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 02. März 2024 11:16    Titel: Re: Gitterspektroskopie - Quelle ist Foto? Antworten mit Zitat

Hallo,

Lorz hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht mag es a bissl dümmlich klingen,

Vor allen Dingen klingt es unverständlich.
Willst Du mit dem Handy eine Spektrallampe aufnehmen und schauen, welches Spektrum das Display Deines Handys ausstrahlt? Du kannst Dir ziemlich sicher sein: Es ist ein anderes als das von der Spektrallampe.

Zitat:

Aber wie ist bei einem Fotofilm bzw. dem entwickelten Positiv?

https://de.wikipedia.org/wiki/Fotografischer_Film
Hier steht etwas von gelb, magenta, cyan. Hier wird bloß ein anderer Farbraum als auf dem Handy genutzt. Dein Anliegen wird also kaum klappen. Hierzu müsstest Du ja praktisch für jede Wellenlänge eine spezifisch darauf ansprechende Substanz haben.

Zitat:

Oder gibt es irgendein anderes Filmmedium, das das Spektrum quasi kopiert oder zumindest annähernd kopiert?

Meines Wissens nicht.

Nimm doch einfach eine Spektrallampe für den Versuch. Dazu liegt sie in der Physiksammlung! Wenn Du Spaß haben willst, kannst Du statt einer Natriumdampflampe auch eine eingelegte Gurke nehmen -- für die Weihnachtsstunde smile


Viele Grüße
Michael
A-Freak als Gast
Gast





Beitrag A-Freak als Gast Verfasst am: 04. März 2024 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Was du suchst hat es tatsächlich einmal gegeben, die Interferenz-Farbfotografie von Lippmann
Wikipedia / Lippmannverfahren
Lorz



Anmeldungsdatum: 18.09.2014
Beiträge: 74

Beitrag Lorz Verfasst am: 07. März 2024 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

@Michael

Eine Gurke an die Netzspannung schließen, habe ich tatsächlich schon mal gemacht😄 Danach hat man auf jeden Fall ordentlich Respekt vor der Power des Netzstromes.

Also Hintergrund meiner Frage ist folgender:
So einfach ist das anscheinend leider nicht mit den Spektrallampen. Wir besitzen einige in der Physiksammlung und ich habe Spektren damit versucht zu erzeugen. Ärgerlicherweise klappt das gerade für Wasserstoff (quasi dem wichtigsten Element für die Quantenphysik im Schulunterricht) ziemlich schlecht. Eventuell liegt das an der Befüllungsqualität der Lampe, PhyWe kriegte das weder früher noch heutezutage hin. Alle Wasserstoffröhren (wir besaßen drei, die zwischen 1980 und 2010 angeschafft wurden. 2019 haben wir zwei neue bestellt, weil die alten ja wohl "kaputt/undicht" waren. Hat sich leider nicht gelohnt, siehe unten) lieferten ein matt buntes Bild. Daher suche ich nach einer "Ersatzlichtquelle".

[img][/img]
Anbei, kennt jemand einen Hersteller mit funktionstüchtigen Wasserstoffspektralröhren?

@A-Freak als Gast
Interessant, dass es sowas gibt. Den Wikipedia-Artikel verstehe ich so zwar erst mal nicht, aber wenn ich die dort erwähnten Fachbegriffe recherchiere komme ich vielleicht dorthin, wo ich etwas verstehe.

Was ich mir grundsätzlich vorstelle, ist quasi eine Simulation des Spektrums. Also die Spektrallinien künstlich erzeugen, dann übereinander legen.
Aber wahrscheinlich ist das zu aufwendig. Vorstellen kann ich mir das im Prinzip nur mit einer Lichtquelle, die ein kontinuierliches Spektrum bietet. Und dieses wird dann partitioniert in mehrere Resonatoren (so wie im Laser), pro Spektrallinie ein Resonator, die jeweils nur eine Wellenlänge herausfiltern, und dann eine Zusammenführung der einzelnen Lichtsignale.



Spektren.png
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Spektren.png


A-Freak als Gast
Gast





Beitrag A-Freak als Gast Verfasst am: 07. März 2024 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lese gerne historische Fachiteratur als Bettlektüre und lerne die Kuriositäten die man heute nicht mehr kennt

> Interessant, dass es sowas gibt. Den Wikipedia-Artikel verstehe ich so zwar erst mal nicht, aber wenn ich die dort erwähnten Fachbegriffe recherchiere komme ich vielleicht dorthin, wo ich etwas verstehe.

Ich versuche es funktionell zu erklären:

Kern des Verfahrens ist daß die Fotoplatte auf einer hochglänzenden reflektierenden Schicht (Quecksilber) aufliegt. Dadurch überlagern sich die Wellen die vorwärts und rückwärts durch die Platte gehen und bilden ein Interferenzmuster, das die lichtempfindliche Schicht festhält.

Wenn jetzt also zum Beispiel blaugrünes Licht von 500nm auf die Platte fällt dann entsteht in der Lichtempfindlichen Schicht ein Gitter-Muster mit einer Periode von 250nm.

Wenn du jetzt die entwickelte Platte in weißem Licht betrachtest, dann reflektiert jede Gittereben einen Teil vom einfallendem Licht, und ale Reflektionen überlagern sich. Der Anteil vom einfallenden Licht der 2*250nm=500nm hat überlagert sich konstruktiv und die Platte wirft exakt diese Wellenlänge zurück die aufgenommen wurde.

> Was ich mir grundsätzlich vorstelle, ist quasi eine Simulation des Spektrums. Also die Spektrallinien künstlich erzeugen, dann übereinander legen.

Ja, das habe ich perfekt so verstanden.

> Aber wahrscheinlich ist das zu aufwendig.

Ja

Um mal aus meinem Leben zu erzählen, ich habe leider keinen Zugriff auf "echte" Spektrallampen, daher habe ich mir im Laufe der Zeit ein paar Sachen gesammelt die so annähernd hinkommen.

- Neonglimmlampen geben ein mäßig gutes Neonspektrum
- Leuchtstofflampenstarter geben ein Argon-Spektrum
- Leuchtstofflampen, vor allem schlechtes "Warmweiß" geben die Quecksilberdampflinien plus die Leuchtstoffbanden

Was ich noch suche sind Neonröhren und Niederdruck-Natriumdampflampen


Mein heutiges Abendprojekt ist der Versuch das Pappspektroskop von Astromedia auf Holzplatten aufzubauen, aber ich glaube ich habs bereits zerbastelt. Das ist der Punkt wo es mir an praktischem Grundlagenwissen fehlt.
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