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Bachelor of Engineering Gast
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Bachelor of Engineering Verfasst am: 19. Jul 2022 21:26 Titel: Mit Energiespeichern arbeiten |
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Meine Frage:
Hi, bin bald durch mit dem Elektrotechnik Bachelor.
Würde beruflich gerne mit Energiespeichern im großen Stil arbeiten - Batteriespeicher entwickeln, planen, vorbringen, da ich dies als essentiell und wichtig für die Energiewende sehe und mich am meisten für Batterien begeistern kann.
Nun das Problem: Solche Unternehmen gibt es aktuell (noch) nicht.
Das Gleiche gilt für Master-Studiengänge: Die Auswahl ist begrenzt.
Denke jetzt erstmal über Energietechnik oder E-Mobilität nach...
Was würdet ihr mir raten? Wie schätzt ihr die Perspektiven ein? Was wäre strategisch sinnvoll?
Danke
Meine Ideen:
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DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5029
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DrStupid Verfasst am: 20. Jul 2022 13:37 Titel: Re: Mit Energiespeichern arbeiten |
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Bachelor of Engineering hat Folgendes geschrieben: | Nun das Problem: Solche Unternehmen gibt es aktuell (noch) nicht. |
Dem würde ich nicht viel Bedeutung beimessen. Solche Unternehmen gibt es nicht, weil Speicher bisher überhaupt nicht vorgesehen sind. Das hat z.B. zur Folge, dass ein solches Unternehmen zweimal für die Durchleitung des Stroms bezahlen müsste - einmal beim Laden und dann nochmal beim Entladen. Das ist keine besonders gute Grundlage für ein Geschäftsmodell.
Wenn in naher Zukunft erneuerbare Energien stark ausgebaut werden und die Gaskraftwerke als Puffer wegfallen, dann wird sich das aber ganz sicher ändern. Ohne Energiespeicherung in großem Stil geht das nicht. Da werden dann auch jede Menge Fachkräfte benötigt. Die Idee ist also gar nicht mal so schlecht.
Davon abgesehen halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein entsprechendes Studium so speziell ist, dass man damit im Notfall gar nichts anderes anfangen kann.
Bachelor of Engineering hat Folgendes geschrieben: | Was wäre strategisch sinnvoll? |
Stategisch sinnvoll ist es, etwas zu machen, das einem auch unter Stress nicht so schnell zum Hals raushängt. Wenn es dann noch etwas einbringt ist es umso besser. Letzteres sollte aber niemals das Hauptkriterium sein. Ansonsten kann man sich auch gleich Gedanken darüber machen, wie es nach dem Burnout weiter gehen soll. |
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5860 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 21. Jul 2022 12:39 Titel: |
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Begib Dich nicht in eine Sackgasse. Die Energiewende basierend auf Wind, Sonne etc. ist gescheitert, da weder ausreichend noch grundlastfähig. Batterien in der benötigten Kapazität um elektrische Energie zu puffern sind nicht in Sicht. |
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 981
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Frankx Verfasst am: 21. Jul 2022 12:51 Titel: |
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Zitat: | Begib Dich nicht in eine Sackgasse. Die Energiewende basierend auf Wind, Sonne etc. ist gescheitert, da weder ausreichend noch grundlastfähig. Batterien in der benötigten Kapazität um elektrische Energie zu puffern sind nicht in Sicht. |
Ein Grund mehr, sich mit dem Thema zu beschäftigen und vielleicht Neuland zu betreten.
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 981
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Frankx Verfasst am: 21. Jul 2022 12:55 Titel: |
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Zitat: | Das Gleiche gilt für Master-Studiengänge: Die Auswahl ist begrenzt.
Denke jetzt erstmal über Energietechnik oder E-Mobilität nach... |
Stichwort : "Regenerative Energietechnik"
Das gibt es z.B. an der HS Nordhausen.
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willyengland
Anmeldungsdatum: 01.05.2016 Beiträge: 673
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DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5029
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DrStupid Verfasst am: 21. Jul 2022 13:23 Titel: |
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Mathefix hat Folgendes geschrieben: | Batterien in der benötigten Kapazität um elektrische Energie zu puffern sind nicht in Sicht. |
Doch sind sie. Redox-Flow-Batterien sind z.B. beliebig skalierbar und lassen sich mittlerweile mit billigen und praktisch überall verfügbaren Materialien herstellen. Sie sind bei gleicher Kapazität zwar schwerer und größer als z.B. Lithium-Ionen Batterien, aber das spielt bei einem stationären Speicher keine Rolle. |
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5860 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 21. Jul 2022 14:08 Titel: |
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Lächerliche 15 MWh Kapazität. Um E-Autos aufzuladen reicht das. Aber Pufferspeicher für ganz Deutschland? Zumal z.Zt. nur 12% der produzierten Elektrischen Energie durch Wind, Sonne & Co. erzeugt werden und das noch als Flatterstrom. |
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Nils Hoppenstedt
Anmeldungsdatum: 08.01.2020 Beiträge: 2019
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Nils Hoppenstedt Verfasst am: 21. Jul 2022 14:47 Titel: |
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Es gibt ja nicht nur Batteriespeicher (Stichwort: Power-to-Gas) und auch völlig neue Konzepte wie Cloud-Speicher, bei dem man nicht einen einzelen großen Speicher hat, sondern viele vernetzte, mittel große Speicher. Vermutlich wird ein Teil der Lösung für die Energiewende sein, diese verschiedenen Konzepte intelligent miteinander zu verknüpfen. _________________ Ihr da Ohm macht doch Watt ihr Volt! |
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5860 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 21. Jul 2022 15:17 Titel: |
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Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben: | Es gibt ja nicht nur Batteriespeicher (Stichwort: Power-to-Gas) und auch völlig neue Konzepte wie Cloud-Speicher, bei dem man nicht einen einzelen großen Speicher hat, sondern viele vernetzte, mittel große Speicher. Vermutlich wird ein Teil der Lösung für die Energiewende sein, diese verschiedenen Konzepte intelligent miteinander zu verknüpfen. |
Auf die Dauer hilft nur power. Nur wo kommt die her?
Die Neuinstallation von Windrädern ist praktisch zum Erliegen gekommen.
Wenn man die Energielücke betrachtet, die durch Abschalten von Kernkraft und fossiler Energierzeugung plus den Zusatzbedarf durch E-Autos und Wärmepumpen .... entsteht, wird man schon nachdenklich.
Wenn ab 2030 Verbrenner nicht mehr zugelassen werden, ist allein dadurch ein Zusatzbedarf von jährlich 5.400 GWh notwendig, ein Äquivalent von 100! Windkraftanlagen pro Monat, um die E-Autos zu laden. |
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willyengland
Anmeldungsdatum: 01.05.2016 Beiträge: 673
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willyengland Verfasst am: 21. Jul 2022 15:32 Titel: |
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Im Grunde müsste man versuchen, die überschüssige Wärme der Klimakatastrophe wieder in nutzbare Energie umzuwandeln.
Fermi-Aufgabe:
Wieviel Watt wären das, wenn man die 2° Erderwärmung umrechnet? _________________ Gruß Willy |
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DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5029
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DrStupid Verfasst am: 21. Jul 2022 15:50 Titel: |
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willyengland hat Folgendes geschrieben: | Im Grunde müsste man versuchen, die überschüssige Wärme der Klimakatastrophe wieder in nutzbare Energie umzuwandeln. |
Das mag der zweite Hauptsatz aber gar nicht. Um Wärme in nutzbare Energie zu verwandeln, braucht man möglichst große Temperaturunterschiede. Die nehmen aber durch die Klimaerwärmung ab. Dadurch werden u.a. großräumige Luftströmungen (z.B. Jetstream) und Wasserströmungen (z.B. Golfstrom) geschwächt. Das ist nicht nur schlecht für das Wetter (z.B. in Form Hitzewellen oder Starkregen) sondern auch für erneuerbare Energien. |
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Nils Hoppenstedt
Anmeldungsdatum: 08.01.2020 Beiträge: 2019
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Nils Hoppenstedt Verfasst am: 21. Jul 2022 16:17 Titel: |
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Mathefix hat Folgendes geschrieben: |
Auf die Dauer hilft nur power. Nur wo kommt die her?
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Ich verweise an dieser Stelle mal auf eine Studie des Fraunhofer Instituts:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/studie-100-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-deutschland.pdf
Aus der Zusammenfassung:
"Die Bereitstellung von 100 % erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmesektor Deutschlands ist technisch möglich und nach erfolgter Umstellung des Energiesystems sind die jährlichen Gesamtkosten nicht höher als die Kosten unserer heutigen Energieversorgung."
Mathefix hat Folgendes geschrieben: |
Die Neuinstallation von Windrädern ist praktisch zum Erliegen gekommen.
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Das hat zum Teil auch bürokratische Gründe. Laut dem Bundesverband für Solarwirtschaft warten zur Zeit über 1000 bereits fertiggestellte Großanlagen für Solarenergie seit Monaten auf ihre Zertifizierung. Und vorher dürfen sie nicht ans Netz.
Viele Grüße,
Nils _________________ Ihr da Ohm macht doch Watt ihr Volt! |
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DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5029
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DrStupid Verfasst am: 21. Jul 2022 17:08 Titel: |
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Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben: | Das hat zum Teil auch bürokratische Gründe. |
Und Bürgerinitiativen! Da geht es dann üblicherweise um Gesundheitsprobleme durch Stroboskopeffekte und Infraschall, Verschandelung der schönen deutschen Kulturlandschaft sowie Vögel und Fledermäuse, die von den Windmühlenflügeln erschlagen werden. In Wahrheit geht es den Initiatoren meist aber eher ums Geld - genauer gesagt, um den Wert ihrer Imobilien (auch wenn sie sich dessen vielleicht selbst nicht bewusst sind). Das sieht man daran, dass die Folgen für Gesundheit, Landschaft und Tiere keine Rolle spielen, wenn den Anwohnern eine Gewinnbeteiligung angeboten wird. |
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