Astronomie immer nur ein Blick in die Vergangenheit?

Dyson · Anmeldungsdatum: 25.04.2021 Beiträge: 3

Hi,

nehmen wir an, wir entdecken einen Exoplaneten, der erdähnlich ist und eine Entfernung von 50.000 Lichtjahren von der Erde hat

Wenn wir diesen Planeten im Jahr 2022 entdecken, dann sehe ich ihn doch in seinem Zustand, wie er im Jahr 47.978 v.Chr. war, oder nicht? Denn das Licht (und damit jede neue Information) braucht ja genau 50.000 Jahre, um uns zu erreichen.

Ähnlich die Andromeda Galaxie. Sie ist 2,5 Mio Lichtjahre entfernt, also müssten wir sie jetzt im Teleskop so sehen, wie sie im Jahr 2.497.978 v.Chr. war. Für mich ist das eine erhebliche Zeit, denn stellt euch vor, vor 2,49 Mio Jahren gäbe es dort eine Zivilisation technologisch in unserem Stand.(was nicht mal so unwahrschienlich ist) Dann müsste sie ja im Moment enorm hoch entwickelt sein (ca. 2,5 Mio Jahre weiter als wir)

Ich finde diese Tatsache aber auch schade, denn d.h. wir können Planeten oder Galaxien nie so abbilden, wie sie jetzt gerade im Moment sind. Es sei denn wir fliegen hin. Für die Entdeckung von Außerirdischen spielt das m.M.n schon eine Rolle. Wenn eine Zivilisation 50.000 Lichtjahre von uns entfernt unseren Planeten jetzt gerade entdeckt, dann könnte sie keine Radiosignale messen, weil es vor 50.000 Jahren noch keine Technik auf der Erde gab.Und unsere Signale brauchen ja auch erst 50.000 Jahre dahin. Man könnte über die Entfernung höchstens Vegetation und Vulkanismus, sowie das Vorhandesnein von Wasser nachweisen. ÄHnlich wird es aus unserer Sicht sein.

Was meint ihr? Kann man dieses Problem irgendwie umgehen?

jow · Gast

Dyson · Anmeldungsdatum: 25.04.2021 Beiträge: 3

jh8979 · Moderator Anmeldungsdatum: 10.07.2012 Beiträge: 8582

schnudl · Moderator Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien

Natürlich siehst du immer, wie es vor 50.000 Jahren dort ausgesehen hat, bzw. was du empfängst hat 50.000 Jahre gebraucht, um die Distanz zurückzulegen.
Das hindert dich aber nicht, Signale von einer Zivilistation zu empfangen. Wir können bloß nicht kommunizieren.

50.000 Jahre ist ja auch "fast nichts" im Vergleich zum Alter der Erde oder zur Zeitspanne, wo sich auf der Erde Leben geformt hat. Die Saurier waren vor 100 Mio Jahren - 50.000 Jahre sind davon gerade mal 0.05% !

Ja, natürlich braucht man Glück, dass zu dieser Zeit gerade intelligentes Leben vorhanden ist und nicht bereits ausgestorben ist oder sich erst zu formen beginnt. Dieses Faktum müssen wir aber schlicht und ergreifend hinnehmen - die Natur richtet sich nicht nach dem Erkenntnisdrang der Gattung Mensch und existiert auch ohne uns ziemlich gut.