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Pendel in einem Fahrstuhl
 
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Physik2018



Anmeldungsdatum: 27.05.2018
Beiträge: 35

Beitrag Physik2018 Verfasst am: 30. Jun 2018 11:10    Titel: Pendel in einem Fahrstuhl Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ich habe gerade die folgende Aufgabe im Internet gefunden, bei der ich mir nicht ganz sicher bin, wie ich sie lösen soll.

Eine Pendeluhr wird innerhalb von 20s in das oberste Stockwerk eines 500m hohen Hauses gefahren. Der Fahrstuhl beschleunigt gleichmäßig bis zur Hälfte des Hauses und verzögert dann mit gleicher aber entgegengesetzter Beschleunigung bis nach oben. Bestimmen Sie die Zeitanzeige der Uhr nach der Fahrt relativ zu einer identischen Uhr, die am Boden bleibt.

Mein Problem ist vor allem die Bestimmung der konstanten Beschleunigung. Wenn ich diese habe, kann ich die Schwingzeit ganz einfach durch die (genäherte) Formel für die Schwingzeit eines Fadenpendels verwenden: mit der Summe bzw. der Differenz aus Erdfallbeschleunigung und Beschleunigung im Fahrstuhl.

Meine Ideen:
Da der Aufzug zu erst konstant beschleunigt werden muss, gilt

wenn ich ein Koordinatensystem mit y-Achse nach oben wähle.

Wenn ich die Zeit für diese Phase wüsste, könnte ich auch die Zeit und somit die Beschleunigung bestimmen mit Dann könnte ich für die folgende Strecke die Anfangsbedingungen mit reinrechnen: Kann ich denn annehmen, dass die beiden Zeiten gleich sind?

Vielen Dank für die Hilfe
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 30. Jun 2018 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Du musst auseinander halten, wann welche Beschleunigung gilt.


Für das Pendel gelten zunächst die Gleichungen







Das g stammt aus der Gewichtskraft



Wenn der Aufzug jedoch beschleunigt bzw. abbremst, wirkt in Summe eine Kraft



d.h. in den o.g. Gleichungen für das Pendel müssen die Ersetzungen







durchgeführt werden.


Für den Aufzug bzw. die zurückgelegte Strecke gilt die Gleichung



Diese Gleichung ist sowohl für die erste als auch die zweite Strecke mit Beschleunigung bzw. Verzögerung anzuwenden. Die Anfangsbedingungen für Strecke und Geschwindigkeit sind natürlich anzupassen. Der Beschleunigungsterm enthält jedoch immer nur die Beschleunigung bzw. Verzögerung a, nie die Erdbeschleunigung g; die Gewichtskraft spielt bei dieser rein kinematischen Betrachtung keine Rolle.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.


Zuletzt bearbeitet von TomS am 30. Jun 2018 15:16, insgesamt 4-mal bearbeitet
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5880

Beitrag Myon Verfasst am: 30. Jun 2018 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

In der Aufgabe steht ja, dass die Beschleunigungen auf den beiden Teilstrecken betragsmässig gleich sind. Daraus folgt sofort, dass für die beiden Teilstrecken auch die gleiche Zeit gebraucht wird. Mit s1=250m, t=10s gilt somit



Im beschleunigten System des Lifts wirkt auf eine Masse m dann die Kraft m(g+a) bzw. m(g-a) während des Bremsvorgangs.

PS: da war ich wieder mal etwas zu langsam...
Physik2018



Anmeldungsdatum: 27.05.2018
Beiträge: 35

Beitrag Physik2018 Verfasst am: 30. Jun 2018 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank an euch beide!

Ich komme zu der Lösung, dass die ruhende Pendeluhr eine Zeit von 20s und die bewegte Pendeluhr eine Zeit von ca. 22,420s.
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5880

Beitrag Myon Verfasst am: 30. Jun 2018 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, ich denke, das ist nicht richtig. Man soll ja die Zeitanzeige der Uhr im Aufzug mit einer Uhr am Boden vergleichen. Die Zeiger der Uhr bewegen sich aber umso schneller, je höher die Frequenz des Pendels ist.

Bei der Beschleunigung wird also eine um den Faktor grössere Zeit gemessen, beim Bremsen eine um den Faktor kürzere Zeit. Dein Resultat erhält man, wenn man jeweils mit den Kehrwerten rechnet.
Physik2018



Anmeldungsdatum: 27.05.2018
Beiträge: 35

Beitrag Physik2018 Verfasst am: 01. Jul 2018 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Aber die Schwingzeit für eine Periode berechnet sich allgemein doch durch Dann muss ich aber doch die Beschleunigung durch bzw. ersetzen, wenn ich das mache, komme ich aber zu den Werten von mir. Was mache ich falsch?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 01. Jul 2018 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Pendeluhr mit Schwingungsdauer T schwingt innerhalb einer festen Zeitdauer tau genau N mal:





Die Anzahl der Pendelausschläge N entspricht dabei der Position eines Zeigers und damit der Anzeige der Uhr.


Für die ruhende Uhr gilt



Für die bewegte Uhr gilt entlang der beiden Streckenabschnitte mit positiver bzw. negativer Beschleunigung




Für den Vergleich der Anzahl der Pendelausschläge und damit den Vergleich der Anzeigen bildet man das Verhältnis und summiert über beide Streckenabschnitte


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Zuletzt bearbeitet von TomS am 01. Jul 2018 13:43, insgesamt 3-mal bearbeitet
Physik2018



Anmeldungsdatum: 27.05.2018
Beiträge: 35

Beitrag Physik2018 Verfasst am: 01. Jul 2018 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich deine Rechnung ausführe, komme ich darauf, dass Deckt sich das mit deiner Rechnung?
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5880

Beitrag Myon Verfasst am: 01. Jul 2018 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Die Uhr im Fahrstuhl misst etwa 19.3s, während eine Uhr am Boden 20s misst. Die Uhr im Fahrstuhl geht also etwa 0.7s nach.
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