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Radiales G-Feld, Zeitspanne für die Strecke s
 
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Quetzalcoatl



Anmeldungsdatum: 16.09.2014
Beiträge: 29

Beitrag Quetzalcoatl Verfasst am: 18. Sep 2014 10:31    Titel: Radiales G-Feld, Zeitspanne für die Strecke s Antworten mit Zitat

Hey Leute:

Ich habe ein Problem, das mich schon seit einiger Zeit beschäftigt.
Und zwar geht es um folgendes:

Man hat einen Stein, den man aus einer bestimmten Höhe h herunterfallen lässt.
Wie ihr ja wisst, ist ja das Gravitationsfeld der Erde nicht homogen sondern radialsymmetrisch. (Ja ich will es jetzt ganz exakt ermittelt haben, und nicht die Näherung, dass bis zu einer bestimmten Höhe, am Beispiel der Erde, g = 9,81 m/s² ist.)
Also das Problem ist ja, dass man mit jeden infinitesimal kleinen Stück, mit welchem der Abstand r der beiden Massenschwerpunkte kleiner wird, ja die Beschleunigung größer wird. Dadurch wird ja auch die Geschwindigkeit größer.
Wenn man jetzt aber die Zeit ermitteln will, wie lange es unter diesen Bedingungen allgemein dauert, bis man am Boden angekommen ist.
Das mit der Geschwindigkeit v(h) ist ja noch recht logisch, da ja die Potentialdifferenz gleich der kinetischen Energie ist.
Bei der Strecke geht es halt nicht mehr so einfach, weil man halt zwei Variablen gleichzeitig behandeln muss, nämlich r und t. (Denn mit jeder infinitesimal kleinen Zeit hat man ja wieder r um ein unendlich kleines Stück verkleinert.)
An der Verkleinerung von r sieht man ja auch, dass r nicht konstant abnimmt, denn, wie oben schon beschrieben, wird die Beschleunigung immer größer, aber aufgrund des inversen-Quadratgesetzes nicht linear.

Also wie kann man es in eine allgemeine Formel fassen?

Quetzalcoatl
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 18. Sep 2014 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Von Integralen oder Differentialgleichungen hast Du schonmal gehört? Du kannst ältere Themen mit ähnlicher Fragestellung überfliegen (mit "Fall aus großer Höhe" oben), wobei die Luftreibung üblicherweise ausgeblendet wird.
Quetzalcoatl



Anmeldungsdatum: 16.09.2014
Beiträge: 29

Beitrag Quetzalcoatl Verfasst am: 18. Sep 2014 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

@franz: Ich hab zwei Semester Physikstudium hinter mir! Ja ich habe schon davon gehört!
Nur wenn du meine Frage etwas genauer durchgelesen hättest, wüsstest du, was mein eigentliches Problem ist, danke! Augenzwinkern
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 18. Sep 2014 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

1. Energieerhaltung für Starthöhe und beliebige Höhe hinschreiben.
2. Nach Geschwindigkeit bei beliebiger Höhe auflösen.
3. Seperation der Variablen -> Integrieren

=> Ergebnis in der Form t-t0 = f(r,r0)
Quetzalcoatl



Anmeldungsdatum: 16.09.2014
Beiträge: 29

Beitrag Quetzalcoatl Verfasst am: 18. Sep 2014 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

@jh8979: Du hast ja eben keine Konstante Energie! Das ist ja eben das Problem! Denn die Potetielle Energie nimmt ja nach unten hin zu! (GMm/r = E_pot(r))

Das ist ja eben das Problem!
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 18. Sep 2014 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sofern keine Reibung wirkt (ich hätte erwähnen sollen, dass ich das annehme), ist die Gesamtenergie erhalten. Die potentielle alleine natürlich nicht.

PS: Die potentielle Energie nimmt nach unten hin ab! Sonst würden Gegenstände ja nicht nach unten fallen, sondern nach oben fliegen.
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 18. Sep 2014 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Natürliche hat man eine konstante Gesamtenergie. Potentielle Energie und kinetische Energie ändern sich, aber ihre Summe bleibt erhalten. Das solltest du eigentlich wissen.

Hier findest du eine recht ausführliche Lösung der Differentialgleichung:

http://www.physikerboard.de/htopic,31241,.html
Quetzalcoatl



Anmeldungsdatum: 16.09.2014
Beiträge: 29

Beitrag Quetzalcoatl Verfasst am: 20. Sep 2014 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

@Huggy: Nein hast du ja eben nicht! Die Potentielle Energie nimmt nach unten hin zu! Das ist es ja eben! (E_pot(r) = GMm/r)
Sonst wäre die Aufgabe natürlich ziemlich leicht, aber du hast eben keine konstante Energiemenge in deinem System, denn je näher der Stein dem Boden, also dem Massenmittelpunkt der großen Masse kommt, desto mehr Energie kommt in das System, weil ja dein Abstand r kleiner wird (siehe Formel).
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 20. Sep 2014 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mit üblichen
In welchem Studienjahr kommt der Energiesatz heuzutage? grübelnd
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 20. Sep 2014 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Quetzalcoatl hat Folgendes geschrieben:
@Huggy: Nein hast du ja eben nicht! Die Potentielle Energie nimmt nach unten hin zu!


Sie nimmt ab. Die kinetische Energie nimmt zu. Die Summe ist erhalten. Damit (plus Drehimpulserhaltung) löst du praktisch das gesamte Keplerproblem. Der senkrechte Fall ist nur ein Spezialfall davon.
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 20. Sep 2014 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Quetzalcoatl, v(s) kann man also aufgrund der Energieerhaltung bestimmen:



dann ist



und




Das hat jh8979 oben gemeint (nur falls es nicht klar war: es ist die allgemeine "Formel" die du suchst)


Der Energiesatz selbst wiederum ist natürlich nur eine einfache Konsequenz aus dem dynamischen Grundgesetz und keine mystische Beilage:



bzw. integriert


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Quetzalcoatl



Anmeldungsdatum: 16.09.2014
Beiträge: 29

Beitrag Quetzalcoatl Verfasst am: 21. Sep 2014 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

@schnudl: Aber ich suche ja eben nicht v(s) sondern s(t)! Wie man die geschwindigkeit errechnet ist mir schon klar!

Aber trotzdem danke für deine Antwort!
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 21. Sep 2014 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Quetzalcoatl hat Folgendes geschrieben:
@schnudl: Aber ich suche ja eben nicht v(s) sondern s(t)! Wie man die geschwindigkeit errechnet ist mir schon klar!


Und was ist dir nicht klar? Daß man das Problem im Prinzip mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes lösen kann, der entgegen deiner Behauptung hier selbstverständlich gilt. Oder wie man die dabei auftretenden Integrale berechnet?
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 21. Sep 2014 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Quetzalcoatl hat Folgendes geschrieben:
@schnudl: Aber ich suche ja eben nicht v(s) sondern s(t)! Wie man die geschwindigkeit errechnet ist mir schon klar!


v(s) als notwendige Zwischenrelation dient eben dazu, s(t) oder t(s) (beides ist ja letztlich das gleiche) zu bestimmen:





Und genau das hab ich oben geschrieben...Sorry, wenn ich dich verwirrt habe.

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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18111

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Sep 2014 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Quetzalcoatl hat Folgendes geschrieben:
@schnudl: Aber ich suche ja eben nicht v(s) sondern s(t)! Wie man die geschwindigkeit errechnet ist mir schon klar!

Nachdem, was du bisher geschrieben hast, ist uns das hier nicht so klar.

Es gilt



Diese DGL in v = dr/dt kannst du mittels Trennung der Variablen für gegebenes E lösen. Letzteres bestimmst du aus den Anfangsbedingungen.

Die Zeit berechnest du wie folgt:



Dabei wurde im Integral wieder v dt = dr substituiert. Du musst also r(t) selbst gar nicht explizit kennen.



bestimmst du durch Auflösen der o.g. Gleichung für E, wobei E bzw. r_0 als Parameter auftaucht.

Das alles haben meine Vorredner auch schon geschrieben. Jetzt ist's an dir, mal einen Ansatz zu versuchen ...

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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