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voodoo
Anmeldungsdatum: 31.08.2014 Beiträge: 2
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voodoo Verfasst am: 31. Aug 2014 14:20 Titel: (Frage) Quantenphysik vs. Stringtheorie |
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Hallo Zusammen,
Ich habe einpaar Verständnisfragen zu den zwei Theorien “Quantenphysik” und “Stringtheorie”:
Nach meinem bescheidenen Wissen ist die “Quantenphysik” eine geprüfte Theorie von Folgendem Modell:
Nach dem “Welle-Teilchen-Dualismus” (Doppelspaltexperiment) kann die kleinste Form der Materie aus Teilchen oder Wellen bestehen je nachdem von welchem Ausgangspunkt betrachtet wird. Damit ist der Ausgang eines Experiments zur Erforschung des Kleinsten niemals unabhängig von der Beobachtung, sondern immer untrennbar mit ihr verbunden. D. h., der Beobachtungsvorgang beeinflusst das zu beobachtende Phänomen in physikalischer Weise. Damit ist die kleinste Materie, kein absolutes Gegebenes sondern Formt sich als Model dem Betrachter, der Anschauungsweise und des Werkzeugs die er benützt.
Nach meinem Wissen ist die “Stringtheorie” eine ungeprüfte Hypothese von Folgendem Modell:
Das die kleinste Art von Materie eine “feste” und beobachterunabhängige Entität ist, nämlich die in Form von kleinen Fäden die das Aussehen von Subatomaren Teilchen bestimmen je nach Form die diese einnehmen.
Meine Frage:
Wie sollen “feste” Strings irgendwie betrachtet werden können, wenn der Welle-Teilchen-Dualismus der Quantentheorie verhindert, dass absolute, und beobachterunabhängige Ausagen über die kleinste Art der Materie gemacht werden kann?
Besten Dank über Eure Ideen und Kommentare.
LG |
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Peff
Anmeldungsdatum: 04.05.2014 Beiträge: 135
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Peff Verfasst am: 31. Aug 2014 15:01 Titel: |
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Zitat: | Damit ist die kleinste Materie, kein absolutes Gegebenes sondern Formt sich als Model dem Betrachter, der Anschauungsweise und des Werkzeugs die er benützt. |
>> So würde ich das nicht ausdrücken. Man geht hier davon aus, dass die kleinste Materie punktförmig ist. Die Eigenschaften dieser Elementarteilchen sind ja nicht beobachterabhängig. Deren Bewegung allerdings wird mit Hilfe von Wellenfunktionen (Wahrscheinlichkeitswellen) beschrieben. Zum Zeitpunkt der Messung bricht die Wellenfunktion zusammen und die Welle nimmt die „gemessene" Form an bzw. (nach der "Viele-Welten-Hypothese") es realisiert sich in der Wirklichkeit des Beobachters die eben beobachtete Form. Das Beobachtungsergebnis hängt außerdem von dem verwendeten Werkzeug ab, da dieses das Elementarteilchen in seiner Bewegung beeinflussen wird.
Die Stringtheorie sagt, dass das punktförmige Elementarteilchen bei ausreichend großer Auflösung als vibrierender (oszillierender) String erscheinen würde. Leider fehlt es aktuell an den technischen Möglichkeiten, eine solche Auflösung zu erreichen. Die Stringtheorie widerspricht der Quantentheorie nicht, da sie ihre grundlegenden Konzepte ebenfalls beinhaltet. |
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voodoo
Anmeldungsdatum: 31.08.2014 Beiträge: 2
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voodoo Verfasst am: 02. Sep 2014 10:32 Titel: |
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Danke Peff,
Deine Antwort hat viel Licht ins Dunkle gebracht.
Vielen Dank!
Ich dachte die zwei Theorien wären eher Gegner statt Erweiterungen.
LG |
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bassiks
Anmeldungsdatum: 11.08.2010 Beiträge: 194
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bassiks Verfasst am: 02. Sep 2014 11:59 Titel: |
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Zitat: | >> So würde ich das nicht ausdrücken. Man geht hier davon aus, dass die kleinste Materie punktförmig ist. Die Eigenschaften dieser Elementarteilchen sind ja nicht beobachterabhängig. Deren Bewegung allerdings wird mit Hilfe von Wellenfunktionen (Wahrscheinlichkeitswellen) beschrieben. Zum Zeitpunkt der Messung bricht die Wellenfunktion zusammen und die Welle nimmt die „gemessene" Form an bzw. (nach der "Viele-Welten-Hypothese") es realisiert sich in der Wirklichkeit des Beobachters die eben beobachtete Form. Das Beobachtungsergebnis hängt außerdem von dem verwendeten Werkzeug ab, da dieses das Elementarteilchen in seiner Bewegung beeinflussen wird.
Die Stringtheorie sagt, dass das punktförmige Elementarteilchen bei ausreichend großer Auflösung als vibrierender (oszillierender) String erscheinen würde. Leider fehlt es aktuell an den technischen Möglichkeiten, eine solche Auflösung zu erreichen. Die Stringtheorie widerspricht der Quantentheorie nicht, da sie ihre grundlegenden Konzepte ebenfalls beinhaltet. |
Man muss hier denke ich unterscheiden. "Quantentheorie" ist mehr ein Formalismus. Es gibt verschiedene Quantentheorien. QM, QED, QCD...Die Stringtheorie IST ebenfalls EINE Quantentheorie.
Zitat: | Ich dachte die zwei Theorien wären eher Gegner statt Erweiterungen.
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Nein das ist nicht so. EDIT: Also sie sind keinesfalls Gegner. Die Stringtheorie ist insofern ein möglicher Kandidat einer Erweiterung, als dass sie die Gravitation beinhaltet.
Zitat: | Man geht hier davon aus, dass die kleinste Materie punktförmig ist. |
Wo macht welche Quantentheorie diese Aussage? |
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Peff
Anmeldungsdatum: 04.05.2014 Beiträge: 135
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Peff Verfasst am: 02. Sep 2014 17:07 Titel: |
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Punktförmig -> sollte der Unterscheidung im Vergleich zu den Fädchen der Stringtheorien (von denen es auch mehrere Verschiedene gibt) dienen.
Um das also richtig zu stellen:
Zitat: | Quantenobjekte zeigen – je nach Betrachtungsweise – Eigenschaften von Wellen oder Teilchen (sprich: Massepunkten), sind aber weder das eine noch das andere. Die wahre Natur der Quantenobjekte entzieht sich der konkreten Anschauung. |
und
Zitat: | Massepunkt oder Punktmasse ist in der Physik die höchstmögliche Idealisierung eines realen Körpers; man stellt sich die Masse des Körpers in einem Punkt, seinem Schwerpunkt, vereinigt vor. |
oder auch
Zitat: | Als Stringtheorie bezeichnet man eine Sammlung eng verwandter hypothetischer physikalischer Modelle, die anstelle der Elementarteilchen – das sind Objekte der Dimension Null – sogenannte Strings (englisch für Fäden oder Saiten) als fundamentale Objekte mit eindimensionaler räumlicher Ausdehnung verwenden. Das steht im Gegensatz zu den gewohnten Modellen der Quantenfeldtheorie, die von nulldimensionalen Teilchen ausgehen. |
aus der Wikipedia. |
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