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Symmetrie der Wellenfunktion?
 
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Felix93



Anmeldungsdatum: 27.05.2014
Beiträge: 21

Beitrag Felix93 Verfasst am: 31. Mai 2014 10:27    Titel: Symmetrie der Wellenfunktion? Antworten mit Zitat

Hi,

Folgende Aussage habe ich gelesen:
Da H spiegelsymmetrisch ist, muss auch die Aufenthaltswahrscheinlichkeit spiegelsymmetrisch sein, also |ψ|^2 symmetrisch, also ψ(x) gerade oder ungerade Funktion.

Ansicht ist mir das schon klar. Meine Frage ist jedoch:

Gilt dies auch für Punktsymmetrie? Also wenn H punktsymmetrisch, dann gilt dies auch für |ψ|^2 und damit ist dann ψ(x) auf jeden Fall ungerade?

Gilt dies auch für keine Symmetrie? Also wenn H nicht-symmetrisch, dann gilt dies auch für |ψ|^2. Was gilt dann im nicht-symmetrischen Fall aber für ψ(x)?

Grüße
Felix
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 02. Jun 2014 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, eine Symmetrie des Hamiltonoperators führt zu einer Symmetrie der Wellenfunktion.

Umgekehrt, zeigen Lösungen eines Problems in der Regel keine Symmetrie, wenn es das Problem selber nicht auch zeigt.

PS: Es gibt sicher Gegenbeispiele (zumindest zur zweiten Behauptung), aber das sind dann Zufälle oder speziell gewählte Bedingungen. Der Regelfall ist, dass Symmetrien miteinander korrespondieren.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18021

Beitrag TomS Verfasst am: 02. Jun 2014 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzend sollte man evtl. noch einige Dinge hinzufügen:

Wenn H eine Symmetrie aufweist, dann bedeutet dies, dass ein unitärer Operator U existiert, der H invariant lässt, d.h.



Ein unitärer Operator U kann immer mittels eines selbstadjungierten Operators A geschrieben werden als



Falls es sich um eine kontinuierliche Symmetrie handelt (Beispiel: Translation, Rotation), dann schreibt man dies häufig als



wobei theta für einen (oder mehrere) reelle Parameter steht. Der selbstadjungierte Operator G wird als Generator der Symmetrie bezeichnet (Beispiel: Translation – Impuls p, Rotation – Drehimpuls J). Aus der Invarianz von H bzgl. U folgt auch das Vertauschen von H mit G, d.h.



Unter Verwendung der Heisenbergschen Bewegungsgleichungen folgt, dass G eine Erhaltungsgröße ist; u.u. folgt aus der Existenz einer Erhaltungsgröße G eine Symmetrie U (das ist sozusagen die quantenmechanische Version des Noether-Theorems).

Bei Vorliegen einer Symmetrie kann man die Eigenzustände von H entsprechend der Darstellungen der Symmetrie U klassifizieren. D.h. die gemeinsamen Eigenzustände von H und G haben ein definiertes Transformationsverhalten bzgl. U.

PS: Natürlich bedeutet dies nicht, dass nur diese speziellen Zustände realisiert sein können. Es sind weiterhin beliebige Superpositionen möglich, allerdings lassen sich diese eben im o.g. Sinne nach gemeinsamen Eigenzuständen von H und G zerlegen.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Felix93



Anmeldungsdatum: 27.05.2014
Beiträge: 21

Beitrag Felix93 Verfasst am: 03. Jun 2014 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für eure Antworten. Jetzt ist es klar.
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