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Feldlinien plotten
 
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Klondijk457
Gast





Beitrag Klondijk457 Verfasst am: 07. Apr 2014 19:29    Titel: Feldlinien plotten Antworten mit Zitat

Hallo,
weiß zufällig jemand hier, wie man den Verlauf von Feldlinien programmieren/berechnen kann (also nummerisch)??
Meine erste Idee wäre quasi eine Probeladung in ein Feld zu packen und die Trajektorie aufzueichnen.
Allerdings gibt es dann zwangsweise Probleme mit der sehr kleinen Masse der Probeladung und der nötigen "Zeitschrittweite" um noch nette Ergebnisse zu erhalten..

MfG
Klondijk457
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5789
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 07. Apr 2014 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich hatte danach ja auch schon gesucht. Allerdings bin ich nicht so richtig fündig geworden bisher. Sowas wie Mathematica und Maple und so kann das wohl (irgendwie mal nach "streamlines" suchen).
Was ich ganz interessant fand, wenn man ein wenig programmieren möchte und das eventuell noch in Python:
http://numbercrunch.de/blog/2013/05/visualizing-streamlines/
Sonst kann man mit dem Statistisk/Numerik-Paket R wohl auch was hinzaubern, glaube ich.

Es gibt auch wirklich schöne Animationen, die Meeresströmungen oder auch Luftströmungen (Wettervorhersage und so) visualisieren. Aber da geht es sehr stark um die Optik, es kommen i. A. eher Animationen heraus und für eine eher technische Benutzung ist das alles weniger interessant, zumal wohl auch recht aufwendig.

Prinzipiell wäre ich aber auch an so was interessiert. Vielleicht überlege ich mir auch mal selbst was... Mein Eindruck ist aber, dass man um etwas Rechnerei nicht herum kommt, wenn man es für einen bestimmten Anwendungsfall gut machen möchte und kein Geld dafür ausgeben möchte.

Man braucht übrigens nicht wirklich die Bewegung eines geladenen Teilchens simulieren o. ä. (das würde auch nicht stimmen, das Teilchen hätte ja Trägheit und so) Aber letztlich hat man einfach Trajektorien, die

erfüllen müssen (siehe Link oben), wobei f(t) eine beliebige Funktion ist, die eher die Schrittweite skaliert. Er schlägt so was wie f(t) = c/|E(r(t))| vor. Wenn man diese Diffgleichung lösen kann, hat man ja direkt eine Schar von Kurven, denke ich. Allerdings ist das im Allgemeinen wohl eher etwas schwierig.
Brauchst Du es für eine spezielle Anwendung? Oder mehr so allgemein?

Gruß
Marco
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 07. Apr 2014 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ist es nicht "einfach nur" das hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Discrete_Poisson_equation ?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18117

Beitrag TomS Verfasst am: 07. Apr 2014 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe das vor Jahrzehnten mal selbst programmiert. Es ist ein bisschen schwierig, schöne Bilder rauszukriegen. Ich habe damals folgendes gemacht.

1) Zunächst numerisch eine Äquipotentiallinie



bestimmt.

2) Entlang dieser Feldlinie äquidistante Punkte festgelegt.

3) Den Gradienten



bestimmt

4) ausgehend von den zuvor gelegten Punkten entlang der Gradientenrichtung einen neuen Punkt bestimmt und dann die Feldlinie entsprechend gezeichnet.
4') alternativ einen Vektor mit reskalierter oder konstanter Länge gezeichnet (die Stärke des Feldes erkennt man in den üblichen Bildern an der Dichte der Feldlinien, d.h. man muss nicht unbedingt noch die Längeninformation graphisch darstellen)

5) aus (4) einen Punkt auf einer neuen Äquipotentiallinie bestimmt

...

Die numerische Bestimmung von Gradienten u.ä. war einfach, aber die graphische Umsetzung war ätzend; alles war richtig, sah aber hässlich aus. Ich denke, heute können die Computeralgebra-Programme von Haus aus.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Klondijk457
Gast





Beitrag Klondijk457 Verfasst am: 09. Apr 2014 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
das soll eigentlich nur ein Experiment werden, ob ich soetwas auch implementiert bekomme, in irgendeiner Form. Bestenfalls in mehr als einer Form..
Und, weil die CAS-Software, die ich benutze das (noch) nicht kann, aber natürlich programmierbar ist.*

@as_string: Danke für die Links. Ich bin nicht wirklich fündig geworden bei einer oberflächlichen Googlelei. Aber offenbar muss ich schon mal über sowas gestolpert sein. Ich habe vor einiger Zeit schon mal versucht, Feldlinien zu plotten, offenbar auch mit dem genannten Ansatz. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie, wo und wann, aber ich bin auf eine Datei gestoßen in der ich das so runter geschrieben hatte, natürlich ohne jede Art von Kommentar.. ..immerhin weiß ich noch, dass die Datei von mir ist.

Also ich habe das jetzt mal mit "Trajektorie einer Probeladung im Feld" versucht.
Das sieht auch garnicht schlecht aus. Ich müsste nurnoch rausfinden, welche Zeitschrittweite und Masse ideal ist. Dafür fehlt mir aber der Ansatz.

Zu TomSs (TomSens?) Methode: Ich denke, das ist die idiotensichere Variante. Davon habe ich auch schon gehört. Zwar nicht so detailreich, aber eben allgemein Feldlinien mittels Äquipotentiallinien.

Wie würdest du die Äquipotentiallinien denn bestimmen? Quasi irgendwo anfangen, dann einmal im Kreis um den Anfangspunkt schauen, wo die Feldstärke dem Anfangsfeld entspricht und das dann als neuen Ausgangspunkt nehmen?!
Das klingt so einfach, wie ungenau/rechenintensiv..
..Da muss es doch etwas besseres geben.


Ich finde es leider nicht mehr wieder, aber ich bin letztens auf eine nette Darstellung getroffen. Das war eine Art Hybrid aus Feldlinien und normalem Vektorfeld (kleine Pfeile im Raster):
Kurz gesagt gebogene, längere Pfeile, die "intelligent angeordnet" waren, also nicht nur im NxM-Raster, sondern hintereinander.
Das sah auch nicht schlecht aus. Die Frage ist nur, ob sich dahinter noch eine andere Form der Berechnung versteckt.


Zitat:
Ist es nicht "einfach nur" das hier:

Ich weiß nicht, ist es?
Gibt's dazu irgendwo eine Art Tutorial?


*Ich benutze fast ausschließlich die "Euler Math Toolbox" von Rene Grothmann, da sie nix kostet, selbst in einem Jahr nicht, und sehr umfangreich ausgestattet ist; wie die großen. Also Preis/Leistungs-mäßig kann ihr nichts das Wasser reichen!
Und wenn's mal etas mehr sein soll (zB. für's Auge) gibt es ja noch Schnittstellen zu anderer Software (zB. PovRay)
Es gibt keine einfacherer Art die Entwicklung einer Software zu unterstützen, als sie zu benutzen ..(und evtl. davon zu berichten, wie begeistert man davon ist..).



PS. Also so wie ich es aus der Festkörperphysik kenne, würde ich TomS in Sachen Isotropie zustimmen. Ich meine das ist doch genau das, was die Übersetzung des Wortes her gibt.
Im Gegensatz zur Rotationssymmetrie, fehlt ja bei Isotropie gänzlich eine Symmetrieachse.
Ich bin dafür, dass Homogenität Isotropie impliziert. Andersrum muss das aber nicht gelten.
Ein Graubrot ist homogen, ein Vollkornbrot ist "nur" isotrop..

MfG
Klondijk457
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 09. Apr 2014 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Klondijk457 hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Ist es nicht "einfach nur" das hier:

Ich weiß nicht, ist es?
Gibt's dazu irgendwo eine Art Tutorial?

Würde mich wundern, wenn es schwer ist eine Anleitung zum numerischen Lösen von partiellen Differentialgleichungen zu finden.

Als Physiker würde ich vllt zuerst in "Numerical Recipes" von Teukolsky/Vetterling/Flannery gucken.
Zitat:

PS. Also so wie ich es aus der Festkörperphysik kenne, würde ich TomS in Sachen Isotropie zustimmen. Ich meine das ist doch genau das, was die Übersetzung des Wortes her gibt.
Im Gegensatz zur Rotationssymmetrie, fehlt ja bei Isotropie gänzlich eine Symmetrieachse.
Ich bin dafür, dass Homogenität Isotropie impliziert. Andersrum muss das aber nicht gelten.
Ein Graubrot ist homogen, ein Vollkornbrot ist "nur" isotrop..

Die Übersetzung ist laut Wiki:
(von griechisch ἴσος isos gleich; und griechisch τρόπος tropos Drehung, Richtung)
Das spricht aber eher für die weit verbreitete Deutung von isotrop als rotationsinvariant.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18117

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Apr 2014 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
Das spricht aber eher für die weit verbreitete Deutung von isotrop als rotationsinvariant.

bzgl. einer frei wählbaren Rotationsachse ;-)

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Klondijk457
Gast





Beitrag Klondijk457 Verfasst am: 09. Apr 2014 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das spricht aber eher für die weit verbreitete Deutung von isotrop als rotationsinvariant.

Was heißt hier "weit verbreitet"?! Bis jetzt steht's 2 zu 1 dagegen.. Big Laugh
Wie gesagt, für Rotationsinvarianz gleich Isotropie braucht's erstmal keine Symmetrie(-achse, -punkte), oder eben unendlich viele.
Und das ist beim Feld eines Teilchens nicht der Fall, da gibt es genau einen Punkt.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18117

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Apr 2014 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt lassen wir das, weil wir schon zwei Threads mit dieser Frage belasten :-)
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