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Streuversuch mit Coulomb- und Kernpotential?
 
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Sunny94



Anmeldungsdatum: 01.03.2013
Beiträge: 158

Beitrag Sunny94 Verfasst am: 24. Feb 2014 14:54    Titel: Streuversuch mit Coulomb- und Kernpotential? Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

ich habe gerade meine Unterlagen sortiert und folgendes gelesen:
"Beim Rutherford'schen Streuversuch (und damit auch in der Streuformel) wurde darauf verzichtet das Kernpotential zu beachten."

Streuformel und Streuversuch sind mir klar (denke ich). Aber folgende Frage entstand dann bei mir:
Welche Auswirkungen hätte eine Betrachtung des Kernpotentials zusätzlich zum Coulombpotentials, wenn sich z.B. ein Alphateilchen in kleiner Entfernung zum Streuzentrum befindet?

Könnt ihr mir da helfen?

Grüße
Sunny
yellowfur
Moderator


Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 804

Beitrag yellowfur Verfasst am: 24. Feb 2014 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du nur das Coulombpotential betrachtest, berücksichtigst du nur die Teilchen, die durch elektrostatische Wechselwirkung der Elektronen abgelenkt werden. Nimmst du den Kern mit hinzu, hast du auch die Wechselwirkungen, bei denen Teilchen direkt auf den Kern treffen und in großem Winkel abgelenkt werden (das kommt selten vor) und auch die Wechselwirkungen der positiven Kernladung mit dem zu streuenden Teilchen.

Insgesamt ändert das relativ wenig am Gesamtbild, da Wechselwirkungen mit dem Kern viel seltener vorkommen als mit den Ladungen der im Raum um den Kern existierenden Elektronen.
Du siehst aber ein wenig mehr Beiträge (auf einem beisspielsweise runden Fluoreszenzschirm) bei großen Winkeln (gemessen zur relativen Einschussachse des zu streuenden Teilchens).

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Wenn du einen Traum hast, dann folge ihm. Wer weiß, wo er dich hinführen könnte.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18070

Beitrag TomS Verfasst am: 24. Feb 2014 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, man kann aus der Höhe der Coulombbarriere sowie der kinetischen Energie des alpha-Teilchen sehr gut berechnen, wie nahe dieses dem Kern minimal kommt. Erst wenn dabei ein Radius unterschritten wird, ab dem die starke WW nicht mehr venachlässigt werden darf, muss man letztere überhaupt berücksichtigen.

Im Falle des ursprünglichen Experiments von Rutherford (alpha-Teilchen, Goldatomkerne, Energie 5 MeV - letzteres ist ein typischer Wert; Orginalangaben hab' ich nicht gefunden) kann man die Potentialbarriere gut berechnen. Bei großen Abständen (kleinen Ablenkwinkeln) muss die Abschirmung der Kernladung durch die Elektronenhülle mit einbezogen werden.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Sunny94



Anmeldungsdatum: 01.03.2013
Beiträge: 158

Beitrag Sunny94 Verfasst am: 24. Feb 2014 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antworten, ihr Zwei. Aber widersprecht ihr euch nicht?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18070

Beitrag TomS Verfasst am: 24. Feb 2014 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sunny94 hat Folgendes geschrieben:
Aber widersprecht ihr euch nicht?

Evtl. an einer Stelle
yellowfur hat Folgendes geschrieben:
Insgesamt ändert das relativ wenig am Gesamtbild, da Wechselwirkungen mit dem Kern viel seltener vorkommen ...

Für den Fall der direkten Kern-Kern-WW per starker Wechselwirkung weicht der Streuquerschnitt stark von Rutherfordquerschnitt ab.

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Sunny94



Anmeldungsdatum: 01.03.2013
Beiträge: 158

Beitrag Sunny94 Verfasst am: 25. Feb 2014 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, ok. Das hat mir geholfen. Vielen Dank dafür...
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