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Actio=Reactio - Warum bewegt sich eigentlich irgendetwas?
 
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Tim83
Gast





Beitrag Tim83 Verfasst am: 09. Nov 2005 17:02    Titel: Actio=Reactio - Warum bewegt sich eigentlich irgendetwas? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage, die mich wirklich schon länger beschäftigt, auf die ich aber bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe.
Es ist so simpel und grundlegend, das die meisten von Euch wahrscheinlich nur schmunzeln werden. Ich versuch trotzdem mal mein Glück und hoffe, jemand von Euch erbarmt sich meiner ;-):

Es heißt nach Newton ja, das eine Kraft immer auch eine gleichgroße Gegenkraft erzeugt.
Einfaches Beispiel, was mir gerade so einfällt, ist eine Flasche Wasser, die auf dem Tisch steht und ich drücke nun mit meinem Zeigerfinger gegen diese Flasche. Wenn meine Kraft, die ich dafür aufwende, die Reibungskraft auf dem Tisch übersteigt, setzt sich die Flasche in Bewegung bzw. beginnt über den Tisch zu rutschen und zwar in Richtung der Kraft, die ich mit meinem Zeigefinger zustandebringe.

Da Actio=Reactio, übt die Flasche ja nun eine gleich große Gegenkraft auf meinen Finger aus.
Da ist jetzt mein (Anschauungs-)Problem:
Diese Kraft entspricht ja vom Betrag her genau der Kraft, die mein Muskel im Arm erzeugt um den Finger nach vorne zu schieben (okay, stark idealisiert!), nur der Richtungssinn ist genau entgegengesetzt.

Damit müsste der Finger ja eigentlich ruhen, sich also nicht fortbewegen, geschweige denn die Flasche nach vorne schieben können!??!?!?!?!

Kann mir einer dieses Problem lösen und sagen, wo ich da genau auf dem Holzweg bin?

Es ist schlimm, sowas passiert mir immer wieder: Ich denke über so simple Dinge nach und plötzlich tauchen so bescheuerte Fragen wie diese auf...die einen dann auch nicht mehr loslassen und einen am lernen hindern. Kennt Ihr das?

Also nochmal:
Für Hilfe wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße,
Tim
bishop
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 1133
Wohnort: Heidelberg

Beitrag bishop Verfasst am: 09. Nov 2005 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

und genau dafür gibt es die Trägheit^^

Die Flasche Wasser, die du schiebst wiegt um einiges weniger als du bewegt sich somit auch. Du bewegst dich nicht, da du viel träger bist, dafür verformst du dich, oder halt dein Finger Augenzwinkern

Wenn man einen Stein aus einem Meter Höhe runterfallen lässt, so zieht er die Erde mit der selben Kraft an, wie die Erde ihn. Dummerweise ist die Erde ein klanes bissl schwerer, und bewegt sich um nicht ganz ein millionstel eines elektronendurchmessers... aber sie bewegt sich Augenzwinkern Prost

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Nikolas
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Beitrag Nikolas Verfasst am: 09. Nov 2005 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ursache liegt nicht in der Trägheit sondern vielmehr am Ansatzpunkt der Kräfte. Du musst immer beachten, welche Kraft an welchem Körper ansetzt.
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Tim83
Gast





Beitrag Tim83 Verfasst am: 09. Nov 2005 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

@bishop
Vielen Dank für Deine Antwort! Aber meines Erachtens nach dürfte nicht die Trägheit dafür verantwortlich sein. Dann dürfte sich mein Finger ja auch nicht nach vorne bewegen, denn diese Kraft ist ja gleich der Kraft, die die Flasche auf den Finger ausübt.
Das kann also eigentlich nicht die Begründung sein.

@Toxman
Ich denke auch, dass ich in der Hinsicht einen Fehler mache. Aber falls Du den genauen Fehler kennst:
Kannst Du Deine Antwort vielleicht noch etwas genauer ausführen, damit ich es verstehen kann? Danke!

Viele Grüße,
Tim
Tim83
Gast





Beitrag Tim83 Verfasst am: 09. Nov 2005 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht nochmal so:

Die Flasche hat ja eine resultierende Kraft, die auf sie wirkt, nämlich den Kraftüberschuß, der durch meinen Finger erzeugt wird. Diese Kraft minus der Reibungskraft ergibt die Kraft auf die Flasche und ich kann mir deren Bewegung erklären.

Anders sieht es aber beim Kräftediagramm des Fingers aus. Auf diesen wirkt zum einen eine Kraft in Richtung der Flasche und die Flasche bewirkt nach dem Prinzip Actio=Reactio genau die gleiche Kraft in die andere Richtung auf den Finger. Somit wäre die Resultierende ja null und der Finger dürfte sich nicht bewegen.

Es ist total bescheuert, ich weiß ;-). Ich frage mich halt nur, warum das Kräftediagramm in Bezug auf den Finger nicht funktioniert...

Viele Grüße,
Tim
Simonko_
Gast





Beitrag Simonko_ Verfasst am: 09. Nov 2005 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kanns mir nur so vorstellen. die kraft ist viel zu schwach deine hand in bewegung zu sätzen. währenddessen deformiert sie nur deinen finger wenn du drückst.
sax



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 377
Wohnort: Magdeburg

Beitrag sax Verfasst am: 10. Nov 2005 03:11    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Hand ist nicht isoliert, vom Arm aus wird eine Kraft auf die Hand übertragen und diese ist größer als die gegenkraft, die von der Flasche kommt ergo wirkt effektiv eine Kraft auf die Hand. Die Kraft vom Arm kommt irgendwo vom Körper, und wenn man fest steht bleibt ist dieser tatsächlich in Ruhe.

Stellt es euch einfach idealisiert vor. Ein Körper(I) ist mit einer starren Stange mit einem anderem Körper(II) verbunden. Dieser wiederum ist an eine Feder gekoppelt die Fest an einer Wand befestigt ist. Die Kraft, die von Körper (I) auf Körper(II) wirkt ist gleich der Kraft von Körper(II) auf Körper(I). Die Kraft der Feder ist allerdings größer als diesae Kraft, und wirkt wiederum auf die fixierte Wand zurück, die diese Kraft Kompensiert.

(in wirklichkeit gibt es nichts was wirklich fixiert ist, selbst die Erde kann sich bewegen, deswegen gibt es immer einen Rückstoß, hat viel mit Impulserhaltung zu tun)
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