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Blindwiderstand XL Herleitung
 
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Ascareth



Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 203

Beitrag Ascareth Verfasst am: 02. Feb 2013 20:54    Titel: Blindwiderstand XL Herleitung Antworten mit Zitat

Hätte vielleicht jemand eine gute Quelle wo die Herleitung von XL = 2 pi f L ausführlich erklärt wird?


Zuletzt bearbeitet von Ascareth am 03. Feb 2013 00:36, insgesamt einmal bearbeitet
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 02. Feb 2013 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/1006241.htm

http://www.elektroniktutor.de/grundlg/blindwid.html

http://www.helpster.de/induktiver-widerstand-eine-erklaerung-aus-der-physik_151877#zur-anleitung

http://www.weiterbildungskolleg-duisburg.de/physik/wechselstromkreis.htm

_________________
Lösungen gibt es immer, man muss nur darauf kommen.
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 02. Feb 2013 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Strom-/Spannungsbeziehung an der Spule (Induktionsgesetz):



Sei

Dann ist



Die Spannung ist offenbar ebenfalls eine sinusförmige Größe (der Kosinus ist ja nur ein um 90° verschobener Sinus). Dabei ist der Vorfaktor vor dem Kosinus offenbar gerade der Scheitelwert der Spannung.



Wenn man die Scheitelwerte durch die Effektivwerte ausdrückt



und



und einsetzt, dann kürzt sich raus, und es bleibt



Ganze Gleichung durch I dividieren:



Der Quotient von Spannung und Strom hat, wie man aus der Gleichstromlehre weiß, die Dimension eines Widerstandes. Also ist wL ein Widerstand, dessen physikalische Bedeutung allerdings ein bisschen anders ist als die des ohmschen Widerstandes. Denn er entstand (s.o.) als Quotient der Scheitelwerte von u(t) und i(t), die ja nicht zur gleichen Zeit auftreten. Dennoch ist wL ein Widerstand und wird wegen seiner etwas anderen physikalischen Bedeutung auch Blindwiderstand (nicht Bildwiderstand wie in Deiner Überschrift) genannt, und zwar als induktiver Blindwiderstand. (Es gibt auch noch den kapazitiven Blindwiderstand, der sich in derselben Art und Weise aus der Strom-/Spannungsbeziehung am Kondensator herleiten lässt.)

Der Ausdruck wL wird häufig mit XL abgekürzt.

Dass



ergibt sich aus der Definition der Größen der harmonischen Schwingung, nämlich volle Periode 2*pi dividiert durch Peridendauer T, wobei die Frequenz als Kehrwert der Periodendauer definiert ist



womit sich als Gesamtzusammenfassung ergibt



Reicht das? Sonst schau in jedem beliebigen Grundlagenbuch der Elektrotechnik nach.
Ascareth



Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 203

Beitrag Ascareth Verfasst am: 03. Feb 2013 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Also du setzt für delta i ein, ok. Aber wie kommst du dann darauf:
GvC hat Folgendes geschrieben:


GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 03. Feb 2013 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wiederhole nochmal:

Das Induktionsgesetz sagt, Du sollst die zeitliche Ableitung des Stromes bilden (und dann noch mit L multiplizieren), um u(t) zu erhalten



mit



Laut Induktionsgesetz also



Bei der Ableitung der Sinusfunktion beachtest du die Kettenregel. Der Sinus abgeleitet, ergibt den Kosinus, die innere Funktion wt abgeleitet, ergibt w. Also ergibt sich konsequenterweise



oder anders geordnet:



Soll ich weitermachen?

Warum schaust Du nicht mal ins Lehrbuch? Die Lehrbuchautoren können das viel besser als ich.
Ascareth



Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 203

Beitrag Ascareth Verfasst am: 03. Feb 2013 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe ein Lehrbuch. Das ist aber scheinbar eher ein Leerbuch also Ersteres. Da steht zwar angedeutet, dass das über Ableitungen geht, aber so klar ist mir das noch nicht.

Ich habe bisher auch noch keinen guten Tip für ein wirklich gutes Leerbuch finden können. Was für eines würdest du denn vorschlagen?
Ascareth



Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 203

Beitrag Ascareth Verfasst am: 05. Feb 2013 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist keine allgemeine Literaturanfrage. Ich möchte einfach wissen, wo man so etwas nachlesen kann. Ich meine ja auch das es vernünftige Literatur darüber geben müsste. Kenn ich aber bisher leider nicht. Also?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 05. Feb 2013 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht so recht, was Du eigentlich willst. Deine ursprüngliche Frage war, wie man den induktiven Widerstand herleitet. Diese Frage habe ich Dir in aller Ausführlichkeit beantwortet. Damit bist Du nicht zufrieden, sondern fragst jetzt nach "den Ableitungen", also nach der Herkunft des Induktionsgesetzes. Dazu lässt sich nur sagen, dass physikalische Gesetzmäßigkeiten auf Beobachtungen beruhen, die dann mathematisch beschrieben werden. Die beobachteten Gesetzmäßigkeiten führen zu sinnvollen Definitionen, die dann in entsprechenden Gleichungen ihren Niederschlag finden.

Einfaches Beispiel. Man beobachtet, dass eine kapazitive Anordnung, also eine Anordnung zweier metallischer Teile, die elektrisch voneinander isoliert sind, umso mehr Ladung speichern kann, je größer die Spannung zwischen den beiden Metallteilen (Elektroden) ist. Man hat deshalb eine Größe definiert, die das Ladungsspeicherungsvermögen einer solchen Anordnung (im einfachsten Fall ist das ein Plattenkondensator) charakerisiert und hat diese Größe Kapazität genannt:



Mit dieser mathematischen Beschreibung einer beobachteten Gesetzmäßigkeit kann man jetzt arbeiten oder, wenn du so willst, "herumspielen". Zum Beispiel willst Du etwas darüber wissen, was bei der Kondensatorauf- oder -entladung passiert, wenn sich also die Ladung auf den Elektroden in Abhängigkeit von der Zeit ändert. Die zeitliche Änderung der Ladung ist



Nun macht man sich eine andere Definition aus der Physik zunutze, dass nämlich die zeitliche Änderung der Ladung gleich dem elektrischen Strom ist.



Und schon hat man die Strom-/Spannungsbeziehung am Kondensator



Diese Gleichung lässt sich nun nutzen, um die Vorgänge bei sinusförmiger Wechselspannung zu beschreiben und, ähnlich wie bei der Strom-/Spannungsbeziehung an der Induktivität den kapazitiven Widerstand zu definieren als



(Die komplette Herleitung spare ich mir hier, sie geht analog zu der bereits vorgeführten Herleitung für XL.)

Um noch einmal auf das Verhalten einer Induktivität (ideale Spule) zurückzukommen: Ich hatte als Grundlage meiner Herleitung auf das Induktionsgesetz verwiesen. Das wiederum ist die mathematische Formulierung einer beobachteten Gesetzmäßigkeit, dass nämlich in einer Leiterschleife eine Spannung induziert (erzeugt) wird, wenn die Leiterschleife von einem zeitlich veränderlichen magnetischen Fluss durchsetzt wird und dass diese Spannung umso größer ist, je größer die zeitliche Änderung des Flusses ist. Wenn man außerdem eine zweite und dritte und N-te Leiterschleife in Reihe schaltet, so beobachtet man, dass die induzierte Spannung auch proportional der Anzahl der Leiterschleifen, also der Windungszahl der Spule ist.

Diese Beobachtung lässt sich mathematisch beschreiben durch



Zur Abkürzung definiert man



und erhält damit das Induktionsgesetz



In einem anderen Zusammenhang, den hier im Forum jetzt aufzudröseln zu weit führen würde, hat man im Rahmen der Magnetostatik schon mal den beobachteten Zusammenhang



oder



mit Lambda=magnetischer Leitwert

mathematisch beschrieben und dabei den Term



als Induktivität definiert.

Mit



folgt dann die mathematsiche Beschreibung des Indukrionsgesetzes als



Da L definitionsgemäß eine Konstante ist (sie hängt nur von der Geometrie und den konstruktiven Daten der Spule ab, ist also für ein und dieselbe Spule immer dieselbe), folgt das Induktionsgesetz in der Form, wie ich es als Grundlage für die von Dir nachfragte Herleitung für XL benutzt habe:



Wie Du siehst, läuft Deine Frage nach den "Ableitungen" insofern ins Leere, als sie sich lediglich auf Beobachtungen "natürlicher" Phänomene, ihrer mathematischen Beschreibung und Weiterentwicklung bezieht. Die beobachteten Phänomene weiter zu erklären, ist genauso müßig, wie danach zu fragen, warum ein Stein nach unten fällt. Du wüdest darauf antworten, das liege an der Massenaziehung zwischen Erde und Stein, verkennst dabei aber, dass die mathematische Beschreibung des natürlichen Prinzips der Massenanziehung erst durch die Beobachtung, dass der Stein nach unten fällt, entwickelt wurde.

Abschließend: Ich finde es schon ein bisschen verwegen von Dir, zu behaupten, in den Lehrbüchern finde sich nichts Gescheites. Ich denke, dass das eher daran liegt, dass Du nicht lesen oder das Gelesene nicht verstehen kannst. Mit meinen obigen Ausführungen wird das vermutlich nicht anders sein, sie werden möglicherweise mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. Wenn das so ist, dann hilft nur eines: Lehrbuch nehmen, lesen, zu verstehen versuchen. Gegebenenfalls ein weiteres Buch zur Hand nehmen und die entsprechenden Kapitel durcharbeiten, eventuell noch ein weiteres Buch und noch eines und noch eines ... Diesen Vorgang nennt man übrigens "Studieren". Oder was hast Du gedacht, was das Studium sei?
Ascareth



Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 203

Beitrag Ascareth Verfasst am: 05. Feb 2013 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich weiß nicht recht was die Aufregung soll. Ich habe dich lediglich gefragt wie du auf den Ausdruck hier kommst:



Das hast du mit der Produktregel erklärt, was ich einleuchtend finde. Ich sehe das noch nicht selbst, weil ich damit eigentlich noch gar nicht rechne. Aber weil ich mich schon einmal flüchtig, wie ich zugeben muss, damit beschäftigt habe, verstehe ich es wenn es so ausführlich erklärt wird.

GvC hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht so recht, was Du eigentlich willst. Deine ursprüngliche Frage war, wie man den induktiven Widerstand herleitet. Diese Frage habe ich Dir in aller Ausführlichkeit beantwortet. Damit bist Du nicht zufrieden, sondern fragst jetzt nach "den Ableitungen", also nach der Herkunft des Induktionsgesetzes.


Hierzu: Ja, hast du in aller Ausführlichkeit beantwortet, stimmt. Sehe ich ja nicht anders und habe auch nichts anderes gesagt. Und woher nimmst du die Information, dass ich damit nicht zufrieden sei? Verstehe ich nicht. Habe ich doch gar nicht gesagt und auch nicht geschrieben und auch nicht gemeint.

Ja, ich habe gesagt, dass mir das so richtig klar noch nicht ist, stimmt. Aber damit ist nicht deine Erklärung gemeint. Hauptsächlich zielte diese Aussage und meine Frage darauf ab Literatur zu finden, die genau solche Herleitungen wie du sie hier erklärt hast beinhaltet und Schritt für Schritt zeigt, ebenso wie du das hier gemacht hast. Und da habe ich gesagt, dass ich so ein Buch nicht kenne. Und die Frage war, ob du mir ein gutes empfehlen kannst, da laut deiner Aussage so etwas in jedem Lehrbuch steht - in meinen aber leider nur andeutungsweise nicht! So ist es gemeint.

Noch mal kurz:
Also obwohl ich deine Erklärung nachvollziehen kann und ich, wie du es nennt, damit zufrieden bin, würde ich dennoch auch noch einmal gern ein vernünftiges Lehrbuch zu dem Thema lesen. Und interessant wäre es für mich von jemandem zu hören, der offensichtlich dieses Fach studiert, ob der mir vielleicht einen Tipp geben kann, wo man da am besten einmal reinschauen kann. Was ist daran so ungewöhnlich? Lesen muss ich selbst, dass ist schon klar. Aber eine Lehrbuchempfehlung wäre halt nett.

Eins noch: Ich interessiere mich natürlich auch im allgemeinen für Herleitungen von anderen Formeln, die man in meinen Unterlagen einfach nur so hingeworfen bekommt. Einige werden hergeleitet, andere werden halt einfach nur so hingeworfen und ich will einfach wissen woher das kommt. Beispiel: Scheitelfaktor wurzel(2) bei sinusfürmigen Wechselspannungen usw ... Das steht eben NICHT in jedem Lehrbuch. Ich habe bestimmt schon 5 durchgesehen daraufhin und konnte die Herleitung letztlich irgendwo im Inet finden. Ist mir noch zu schwer, verstehe ich noch nicht so wirklich, gebe ich zu. Aber ich will wenigstens eine Ahnung haben woher das kommt, weil ich mir nicht dumm einfach alles merken will, sondern verstehen will.

Ach und das hier:
GvC hat Folgendes geschrieben:
Ich finde es schon ein bisschen verwegen von Dir, zu behaupten, in den Lehrbüchern finde sich nichts Gescheites.
Ich habe absolut keine Ahnung wo du diese Aussage aus meinem Text herausgearbeitet hast. Tut mir leid, aber das halte ich für reine Polemik. Nur warum?

Ich würde vorschlagen wir lassen dieses Gefasel von irgendwelchen Missverständnissen. Wäre nett wenn du mir einfach einen Lehrbuchtip geben könntest und ansonsten kann das hier glaube ich geschlossen werden.
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 06. Feb 2013 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ascareth hat Folgendes geschrieben:
Ach und das hier:
GvC hat Folgendes geschrieben:

Ich finde es schon ein bisschen verwegen von Dir, zu behaupten, in den Lehrbüchern finde sich nichts Gescheites.

Ich habe absolut keine Ahnung wo du diese Aussage aus meinem Text herausgearbeitet hast. Tut mir leid, aber das halte ich für reine Polemik. Nur warum?


Das habe ich hier "herausgearbeitet":

Ascareth hat Folgendes geschrieben:
Ich habe ein Lehrbuch. Das ist aber scheinbar eher ein Leerbuch also Ersteres.


Wie bereits gesagt, ein Lehrbuch wird möglicherweise nicht reichen. Schau in der Hochschulbibliothek nach, da findest Du Dutzende von Lehrbüchern über die Grundlagen der E-Technik, z.B.

Hagmann, Grundlagen der Elektrotechnik
Lunze/Wagner, Einführung in die Elektrotechnik
Ose, Elektrotechnik für Ingenieure
Führer u.a., Grundgebiete der Elektrotechnik
Mattes, Übungskurs Elektrotechnik
Altmann/Schayer, Lehr- und Übungsbuch Elektrotechnik
Moeller/Frohne/Löcherer/Müller, Grundlagen der Elektrotechnik
Unbehauen, Grundlagen der Elektrotechnik
Paul, Elektrotechnik 1 und 2
Prechtl, Grundlagen der Elektrotechnik
Pregla, Grundlagen der Elektrotechnik
Hagmann, Grundlagen der Elektrotechnik
Gräfe/Loose/Kühn, Grundlageb der Elektrotechnik
Küpfmüller/Kohn, Theoretische Elektrotechnik und Elektronik
Philipow, Grundlagen der Elektrotechnik
Simonyi, Theoretische Elektrotechnik
usw.

Du wirst nicht in allen Büchern genau das finden, was Du suchst (obwohl es überall enthalten ist), und wenn Du es findest, möglicherweise nicht verstehen. Du musst halt so lange suchen, bis Du das gefunden hast, was Dir zusagt. Ich kann Dir schon vorhersagen, das wirst Du möglicherweise nie finden. Aber je mehr Du liest, umso mehr entwickelt sich Dein Vorstellungsvermögen und Dein Verständnis. Das ist ja gerade das, was ein Studium ausmacht: Quellen studieren und vergleichen, dazu Fragen stellen, weiterarbeiten, arbeiten, arbeiten, arbeiten ...
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