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Positron Nachweis
 
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Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 09:37    Titel: Positron Nachweis Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Im Jahre 1932 wies Carl David Anderson das Positron in einer Nebelkammer nach.

Kann mir jemand (grob) erklären, wie er das gemacht hat.

Vor allen Dingen interessiert mich, wie er auf die Existenz eines Positrons kam.
Warum konnte das Teilchen kein Proton oder Elektron sein?

Was mich auch sehr interessiert ist, warum sich eine Bleiplatte in die Mitte seiner Nebelkammer befand.



Meine Ideen:
Vielen Dank
Chillosaurus



Anmeldungsdatum: 07.08.2010
Beiträge: 2440

Beitrag Chillosaurus Verfasst am: 21. Nov 2012 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Proton kann es nicht sein, weil dieses eine viel größere Masse besitzt und somit im Magnetfeld weniger stark abgelenkt wird. Ein Elektron kann es nicht sein, da dieses eine umgekehrte Ladung besitzt und dann in die andere Richtung abgelenkt werden würde.
Auf die Existenz des Positrons ist man dann auf Grund der theoretischen Vorhersage von Dirac gekommen.
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Danke an Chillosaurus für deine Antwort.

Warum hat man denn eine Bleiplatte in die Mitte der Nebelkammer getan?
Uriezzo



Anmeldungsdatum: 15.09.2011
Beiträge: 281
Wohnort: Großostheim

Beitrag Uriezzo Verfasst am: 21. Nov 2012 11:03    Titel: Re: Positron Nachweis Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Vor allen Dingen interessiert mich, wie er auf die Existenz eines Positrons kam.


Streng genommen ist das Positron zuerst in der Theorie aufgetaucht:

Dirac hat nämlich versucht, eine Gleichung aufzustellen, die ein Elektron sowohl im Einklang mit der Quantentheorie als auch der speziellen Relativitätstheorie beschreibt. Bis dahin kannte man nur die Schrödingergleichung. Die war aber nicht lorentzinvariant, also widersprach Einsteins SRT.
Dirac hat in seiner Genialität auch wirklich eine Gleichung gefunden, die diesen Ansprüchen genügt, die Diracgleichung.

Allerdings schien diese Gleichung einen entscheidenden Nachteil zu haben: Sie wies Lösungen negativer Energie auf. Und nicht nur das - die Lösungen negativer Energie hätte man ja einfach außen vor lassen können - darüber hinaus konnte sich unter bestimmten Umständen ein Elektron (Lösung positiver Energie) in ein Teilchen mit negativer Energie "verwandeln". Man konnte die Lösungen negativer Energie, die unsinnig schienen, also nicht einfach vergessen.

Später stellte sich dann heraus, dass diese Lösungen negativer Energie Positronen beschreiben (also Teilchen mit entgegengesetzter Ladung wie das Elektron, aber gleicher Masse und - natürlich - positiver Energie).

Anderson hat diese Teilchen dann zum ersten Mal experimentell nachgewiesen.

Hier übrigens eine Seite, die Andersons Experiment und die nachfolgenden Diskussionen schön beschreibt:

http://www.federmann.co.at/vfhess/Kapitel/7_2.html
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Bleiplatte wurde deshalb eingefügt, damit man erkennen konnte, ob das Positron von unten oder von oben kam.

Meine Frage dazu: Warum muss man wissen, ob das Positron von oben oder von unten kam?
Chillosaurus



Anmeldungsdatum: 07.08.2010
Beiträge: 2440

Beitrag Chillosaurus Verfasst am: 21. Nov 2012 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

ein Elektron, das von unten kommt, würde die gleiche Bahn beschreiben, wie ein Positron, das von oben kommt. (in der Lorentzkraft steckt die Richtung der Geschwindigkeit)
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Achso.
Also wird aus der Bahnkrümmung des Teilchens das Vorzeichen der Ladung deutlich.

Und um die Bahnkrümmung deuten zu können, muss man wissen, woher das Teilchen kam, richtig?
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hab ich das mit der Bahnkrümmung richtig verstanden?
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Müsste das Positron, wenn es durch die Bleiplatte fliegt, sich nicht mit den Hüllelektronen der Bleiatome annihilieren?
Uriezzo



Anmeldungsdatum: 15.09.2011
Beiträge: 281
Wohnort: Großostheim

Beitrag Uriezzo Verfasst am: 21. Nov 2012 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Müsste das Positron, wenn es durch die Bleiplatte fliegt, sich nicht mit den Hüllelektronen der Bleiatome annihilieren?


Das wäre sicherlich möglich. Aber ich nehme jetzt einfach mal an, dass der Wirkungsquerschnitt für diesen Annihilationsprozess bei entsprechend hoher Energie des Positrons sehr gering ist. Das heißt, mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Positron nicht annihilieren. Aber das müsste man nochmal genau nachrechnen.
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 21. Nov 2012 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist etwas aufgefallen.

Auf Wikipedia stand einmal, dass das Positron mittels Gammastrahlung erzeugt und nachgewiesen wurde und dann stand nochmal, dass das Positron mittels der kosmischen Strahlung nachgewiesen wurde.

Was stimmt jetzt?
War es die kosmische Strahlung oder die Gammastrahlung?
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