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Mechanik - Raumschiff
 
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Samashi



Anmeldungsdatum: 15.06.2011
Beiträge: 31

Beitrag Samashi Verfasst am: 04. Sep 2011 15:09    Titel: Mechanik - Raumschiff Antworten mit Zitat

Meine Frage:
In Science-fiction-Romanen fliegen Raumschiffe fast mit Lichtgeschwindigkeit ( 300 000km/s ).
Wie lagen würde es dauern, bis man mit einer Beschleunigung von 10 (m/s^2)
die halbe Lichtgeschwindigkeit errericht hat?



Meine Ideen:
a= v/t

Es liegt eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung vor.
t = v / a

t = 300 000 000 (m/s) / 10 (m/s^2)

t= 300 000 00 s

oder

s = 0,5 * a *t^2
300 000 000 (m/s) = 0,5 * a * t^2
t= 7745, 96 s

Welcher Rechenweg ist der richtige ?
BalistiX



Anmeldungsdatum: 17.05.2011
Beiträge: 151

Beitrag BalistiX Verfasst am: 04. Sep 2011 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Der zweite Weg ist auf jeden Fall falsch! Du setzt für eine Strecke eine Geschwindigkeit ein. Dass das nicht richtig sein kann, sieht man wohl auf den ersten Blick!

Der erste Rechenweg ist im Prinzip richtig! Allerdings werden dabei wichtige Faktoren vernachlässigt, die erheblichen Einfluss hätten. So wird der Luftwiderstand weggelassen und auch die Auswirkungen der Einsteinschen Relativitätstheorie auf die klassische Mechanik wird vernachlässigt, die aber bei solchen Geschwindigkeiten erheblichen einwirken würde.

Und zudem berechnest du, wie lange es dauert um bis auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Allerdings ist nach der halben Lichtgeschwindigkeit gefragt...
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 04. Sep 2011 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

BalistiX hat Folgendes geschrieben:
So wird der Luftwiderstand weggelassen


Den gibt es im Weltall nicht.

BalistiX hat Folgendes geschrieben:
und auch die Auswirkungen der Einsteinschen Relativitätstheorie auf die klassische Mechanik wird vernachlässigt


Welche Auswirkungen sollen das denn sein? Es handelt sich um ein rein kinematisches Problem, das ohne Bezugssystemwechsel gelöst werden kann.

BalistiX hat Folgendes geschrieben:
Und zudem berechnest du, wie lange es dauert um bis auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Allerdings ist nach der halben Lichtgeschwindigkeit gefragt...


Das ist in der Tat ein grober Schnitzer. Allerdings lässt sich das leicht durch Halbierung des Ergebnisses korrigieren.
BalistiX



Anmeldungsdatum: 17.05.2011
Beiträge: 151

Beitrag BalistiX Verfasst am: 04. Sep 2011 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Den gibt es im Weltall nicht.


Hammer

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Welche Auswirkungen sollen das denn sein? Es handelt sich um ein rein kinematisches Problem, das ohne Bezugssystemwechsel gelöst werden kann.


Hmm, wahrscheinlich habe ich dann was falsch mitbekommen. Ich hatte das immer so verstanden, dieser Einfluss bei irdischen Geschwindigeiten so gering ist, dass hier Newtons Mechanik angewandt werden kann, aber dass bei höheren Geschwindigkeiten relativ zur Lichtgeschwindigkeit (was ja hier mi 0,5c der Fall ist) Einsteins Neuerungen verwendet werden müssen, damit gewährleistet bleibt, dass die Lichtgeschwindigkeit nie überschritten wird. grübelnd

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Das ist in der Tat ein grober Schnitzer. Allerdings lässt sich das leicht durch Halbierung des Ergebnisses korrigieren.


Aber immerhin sind wir uns hier einig! Prost
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 04. Sep 2011 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

BalistiX hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte das immer so verstanden, dieser Einfluss bei irdischen Geschwindigeiten so gering ist, dass hier Newtons Mechanik angewandt werden kann, aber dass bei höheren Geschwindigkeiten relativ zur Lichtgeschwindigkeit (was ja hier mi 0,5c der Fall ist) Einsteins Neuerungen verwendet werden müssen, damit gewährleistet bleibt, dass die Lichtgeschwindigkeit nie überschritten wird.


Klassische Mechanik und SRT unterscheiden sich lediglich durch die Transformation zwischen relativ zueinander bewegten Inertialsystemen. Solange man nur ein Bezugssystem verwendet, spielt dieser Unterschied bei rein kinematischen Problemen gar keine Rolle. Anders wäre das in der Dynamik. Wenn beispielsweise nicht die Beschleunigung, sondern die Kraft vorgegeben wäre, müsste man relativistisch rechnen.
Samashi



Anmeldungsdatum: 15.06.2011
Beiträge: 31

Beitrag Samashi Verfasst am: 04. Sep 2011 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

okay dann muss ich ja nur die hälfte des ergebnis nehmen und die lösung stimmt dann soweit =)


t = 150 000 000 (m/s) / 10 (m/s^2)

t= 150 000 00 s
planck1858



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Beitrag planck1858 Verfasst am: 04. Sep 2011 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

als Gleichung würde ich es so schreiben.



Diese Gleichung einfach nach t auflösen und übrig bleibt:


_________________
Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. (Max Planck)

"I had a slogan. The vacum is empty. It weighs nothing because there's nothing there. (Richard Feynman)
Samashi



Anmeldungsdatum: 15.06.2011
Beiträge: 31

Beitrag Samashi Verfasst am: 04. Sep 2011 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

okay dann stimmt also das ergebnis

aber wieso schreibst du c/2 = a* t


was bedeutet denn das c ??

ist es die geschwindikeit, wenn ja wieso nicht v ?
planck1858



Anmeldungsdatum: 06.09.2008
Beiträge: 4542
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Beitrag planck1858 Verfasst am: 04. Sep 2011 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

das c ist das Symbol für die Lichtgeschwindigkeit, es handelt sich dabei um eine feststehende Naturkonstante.

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Samashi



Anmeldungsdatum: 15.06.2011
Beiträge: 31

Beitrag Samashi Verfasst am: 04. Sep 2011 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

vielen Dank planck1858 !!
dislokation



Anmeldungsdatum: 08.09.2011
Beiträge: 5

Beitrag dislokation Verfasst am: 08. Sep 2011 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit und einer konstanten Beschleunigung ist in der Speziellen Relativitätstheorie durch folgende Formel gegeben:



Eine Ableitung dieser Formel findet man z.B. im Buch "Einführung in die Relativitätstheorie" von Ray d'Inverno.

Der Grund für die Abweichung von der Formel der klassischen Mechanik liegt in einer etwas anderen Definition der gleichförmigen Beschleunigung. Im oben zitierten Buch steht hierzu:

"In der Speziellen Relativitätstheorie wird Beschleunigung gleichförmig genannt, wenn sie in jedem mitbewegten System den gleichen Wert hat. (...) Zum Beispiel würde ein Raumschiff, dessen Antrieb eine konstante Emissionsrate hat, in diesem Sinne als gleichförmig beschleunigt gelten."

Durch die oben angegebene Formel wird gewährleistet, dass die Geschwindigkeit niemals größer werden kann als die Lichtgeschwindigkeit

DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 08. Sep 2011 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit und einer konstanten Beschleunigung ist in der Speziellen Relativitätstheorie durch folgende Formel gegeben:




In der Relativitätstheorie gilt genauso wie in der klassischen Mechanik



Und daraus folgt bei konstanter Beschleunigung



dislokation hat Folgendes geschrieben:
Eine Ableitung dieser Formel findet man z.B. im Buch "Einführung in die Relativitätstheorie" von Ray d'Inverno.


Als ich die Formel gesehen habe, ahnte ich schon, was da getrieben wird und ich hatte Recht:

Zitat:
"In der Speziellen Relativitätstheorie wird Beschleunigung gleichförmig genannt, wenn sie in jedem mitbewegten System den gleichen Wert hat. (...) Zum Beispiel würde ein Raumschiff, dessen Antrieb eine konstante Emissionsrate hat, in diesem Sinne als gleichförmig beschleunigt gelten."


Da im mitbewegten System v=0 gilt, beziehen sich v und a offensichtlich auf verschiedene Bezugssysteme - nämlich v auf ein Inertialsystem, in dem das Ramschiff zum Zeitunkt to ruht und a auf die zum jeweiligen Zeitpunkt t mitbewegten Inertialsysteme (In einem ständig mitbewegten System wäre auch a=0). Von der Vermischung verschiedener Bezugssysteme mal abgesehen hat diese Vorgehensweise den Haken, dass die Beschleunigung in keinem der verwendeten Bezugssysteme konstant ist. Außerdem lassen diese Randbedingungen neben obiger Formel noch unzählige weitere Lösungen zu (z.B. Kreis-, Spiral- oder Korkenzieherbahnen).

Es ist fraglich, ob das noch etwas mit dem hier diskutierten Fall zu tun hat. Wenn nicht ausdrücklich anders angegeben (und davon ist im Beitrag von Samashi nichts zu lesen), beziehen sich Zeiten, Orte, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen immer auf dasselbe Bezugssystem. Dass heißt, die Beschleunigung von 10 m/s² wird im gleichen Bezugssystem gemessen, wie die Geschwindigkeit des Raumschiffs. Was dabei rauskommt, ist hier bereits erschöpfend diskutiert worden.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Durch die oben angegebene Formel wird gewährleistet, dass die Geschwindigkeit niemals größer werden kann als die Lichtgeschwindigkeit


Das wird bei bei konstanter Beschleunigung von Körpern durch



gewährleistet. Wird keine Information übertragen, gibt es diese Einschränkung nicht.
dislokation



Anmeldungsdatum: 08.09.2011
Beiträge: 5

Beitrag dislokation Verfasst am: 08. Sep 2011 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade weil nach der Formel der klassischen Mechanik die Geschwindigkeit größer als werden kann, verwendet man in der Relativitätstheorie eine andere Definition der gleichförmigen Beschleunigung.

Warum soll den bei konstanter Beschleunigung von Körpern die Bedingung

DrStupid hat Folgendes geschrieben:




gelten? Hört nach der Zeit



plötzlich die Welt auf zu existieren?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 09. Sep 2011 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Gerade weil nach der Formel der klassischen Mechanik die Geschwindigkeit größer als werden kann, verwendet man in der Relativitätstheorie eine andere Definition der gleichförmigen Beschleunigung.


Hast Du denn wenigstens darüber nachgedacht, ob diese andere Definition zum Thema dieser Diskussion passt? Und wenn ja, zu welchem Ergebnis bist Du dabei aus welchen Gründen gekommen?

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Warum soll den bei konstanter Beschleunigung von Körpern die Bedingung

DrStupid hat Folgendes geschrieben:




gelten?


Weil Körper nicht auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden können.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Hört nach der Zeit



plötzlich die Welt auf zu existieren?


Was da plötzlich aufhört, ist die Beschleunigung und wenn Du auf diesem Niveau weiter machst, ist meine Diskussion mit Dir ist auch gleich zu Ende.
dislokation



Anmeldungsdatum: 08.09.2011
Beiträge: 5

Beitrag dislokation Verfasst am: 09. Sep 2011 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:

Hast Du denn wenigstens darüber nachgedacht, ob diese andere Definition zum Thema dieser Diskussion passt? Und wenn ja, zu welchem Ergebnis bist Du dabei aus welchen Gründen gekommen?


Ja, ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie sehr gut zu diesem Thema passt. Meiner Meinung nach hat BalistiX nämlich mit seiner Bemerkung

BalistiX hat Folgendes geschrieben:
... aber dass bei höheren Geschwindigkeiten relativ zur Lichtgeschwindigkeit (was ja hier mi 0,5c der Fall ist) Einsteins Neuerungen verwendet werden müssen, damit gewährleistet bleibt, dass die Lichtgeschwindigkeit nie überschritten wird.


sehr wohl recht.


DrStupid hat Folgendes geschrieben:

Was da plötzlich aufhört, ist die Beschleunigung ...



Und warum verschwindet die Beschleunigung plötzlich? Ich zitiere noch einmal aus dem Buch "Einführung in die Relativitätstheorie" von d'Inverno:

"Die Newtonsche Definition eines sich gleichförmig bewegenden Teilchens ist . Dies erweist sich in der Speziellen Relativitätstheorie als ungeeignet, da es implizieren würde, dass wenn , was aber, wie wir wissen, unmöglich ist.

Vielleicht solltest Du Herrn d'Inverno, einem Professor mit Forschungsgebiet Relativitätstheorie, mal schreiben, dass er da falsch liegt, weil für



die Beschleunigung sowieso verschwindet.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 10. Sep 2011 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

"Die Newtonsche Definition eines sich gleichförmig bewegenden Teilchens ist . Dies erweist sich in der Speziellen Relativitätstheorie als ungeeignet, da es implizieren würde, dass wenn , was aber, wie wir wissen, unmöglich ist.


Prost

Elementare Begriffe verkomplizieren, wo liegt der Sinn dabei, etwas komplizierter zu machen als es ist.

Es reicht auch wenn man weiß das sich beschleunigung nicht aus dem Ärmel schütteln lässt sondern von Kraft und der trägen Masse abhängt.

Wege mißt man üblicherweise auf Bezugssysteme, deren zeitliche Ableitung die Geschwindigkeit ist und klarerweise diese auf selbe Bezugsystem gilt und wiederum dessen Ableitung die Beschleunigung wiederum aufselbe Bezugssystem gilt.

wie nennt man dann laut dem Buch die zeitliche Änderung der Geschwindigkeit auf das Bezugssystem.?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 10. Sep 2011 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Ja, ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie sehr gut zu diesem Thema passt. Meiner Meinung nach hat BalistiX nämlich mit seiner Bemerkung

BalistiX hat Folgendes geschrieben:
... aber dass bei höheren Geschwindigkeiten relativ zur Lichtgeschwindigkeit (was ja hier mi 0,5c der Fall ist) Einsteins Neuerungen verwendet werden müssen, damit gewährleistet bleibt, dass die Lichtgeschwindigkeit nie überschritten wird.


sehr wohl recht.


Und worauf gründet sich diese Meinung? Oder konkreter gefragt: Woran erkennst Du, dass Samashi die Geschwindigkeits-, Beschleunigungs- und Zeitangaben in seiner Frage auf unterschiedliche Bezugssysteme bezogen haben will. Nur dann macht Deine Antwort nämlich Sinn.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Und warum verschwindet die Beschleunigung plötzlich?


Weil die Kraft, die notwendig wäre, um sie aufrecht zu erhalten, bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit gegen unendlich geht.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
"Die Newtonsche Definition eines sich gleichförmig bewegenden Teilchens ist ."


Wenn dieser Unsinn wirklich in dem Buch steht, solltest Du Dir besser ein anderes suchen. Bei gleichförmiger Bewegung gilt sowohl bei Newton, als auch in der SRT dv/dt=0. dv/dt=konstant gilt für gleichmäßig beschleunigte Bewegungen.
dislokation



Anmeldungsdatum: 08.09.2011
Beiträge: 5

Beitrag dislokation Verfasst am: 10. Sep 2011 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:

wie nennt man dann laut dem Buch die zeitliche Änderung der Geschwindigkeit auf das Bezugssystem.?


Prost

Um das noch einmal klarzustellen: Niemand bestreiten die Gültigkeit der Formel



bezogen auf ein Bezugssystem (und natürlich heißt Beschleunigung). Aber der Begriff der "konstanten" Beschleunigung (bezogen auf ein Bezugssystem) ist eben in der Relativitätstheorie nicht besonders hilfreich,

(1) weil er impliziert, dass die Geschwindigkeit über die Lichtgeschwindigkeit anwachsen kann.
(2) weil zur Aufrechterhaltung einer konstanten Beschleunigung bezogen auf ein Bezugssystem, eine mit der Geschwindigkeit wachsende Kraft notwendig wäre, die bei Annäherung an sogar divergiert, wie DrStupid richtig schreibt. Wenn man also die "Möglichkeit" von Raumschiffen, die fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, überprüfen möchte, ist die Definition einer "gleichmäßigen Beschleunigung" nach d'Inverno doch viel besser geeignet. Denn eine so definierte "konstante Beschleunigung" kann durch eine konstante Triebwerksleistung hervorgerufen werden. Um also auszurechnen, wie lange es dauert, um ein Raumschiff auf 90% der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, und zwar in der Realität und nicht im Sience-Fiction, ist die Formal nach d'Inverno viel besser geeignet. (Natürlich müsste man für eine völlig korrekte Rechnung noch betrachen, dass das Raumschiff durch Treibstoffverbrauch auch an Masse verliert, also auch nach d'Inverno die benötigte Kraft nicht vollkommen konstant ist.)
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 10. Sep 2011 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Um das noch einmal klarzustellen: Niemand bestreiten die Gültigkeit der Formel




Und in dieser Diskussion geht es um die Frage, nach welcher Zeit v=c/2 bei konstantem a erreicht wird. Du redest also am Thema vorbei.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Aber der Begriff der "konstanten" Beschleunigung (bezogen auf ein Bezugssystem) ist eben in der Relativitätstheorie nicht besonders hilfreich,

(1) weil er impliziert, dass die Geschwindigkeit über die Lichtgeschwindigkeit anwachsen kann.
(2) weil zur Aufrechterhaltung einer konstanten Beschleunigung bezogen auf ein Bezugssystem, eine mit der Geschwindigkeit wachsende Kraft notwendig wäre, die bei Annäherung an sogar divergiert, wie DrStupid richtig schreibt.


Merkst Du nicht, dass Du Dir da selbst widersprichst? (1) wird durch (2) widerlegt.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Wenn man also die "Möglichkeit" von Raumschiffen, die fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, überprüfen möchte, ist die Definition einer "gleichmäßigen Beschleunigung" nach d'Inverno doch viel besser geeignet. Denn eine so definierte "konstante Beschleunigung" kann durch eine konstante Triebwerksleistung hervorgerufen werden.


Du hast ja am Ende selbst begründet, warum das falsch ist:

dislokation hat Folgendes geschrieben:
(Natürlich müsste man für eine völlig korrekte Rechnung noch betrachen, dass das Raumschiff durch Treibstoffverbrauch auch an Masse verliert, also auch nach d'Inverno die benötigte Kraft nicht vollkommen konstant ist.)


Für Raumschiffe gilt die Raketengleichung und danach geht die Beschleunigung des Raumschiffs bei konstanter Triebwerksleistung bereits in der klassischen Mechanik hyperbolisch gegen unendlich, wenn das Masseverhältnis gegen Null geht. Bereits deshalb ist es es unsinnig, von einer konstanten Triebwerksleistung auszugehen.

Darüber hinaus besteht auch hier das Problem, dass die Triebwerksleistung in der SRT bezugssystemabhängig ist. d'Inverno bezieht sie offenbar auf die mit dem Raumschiff mitgeführten Inertialsysteme und damit sind wir wieder bei der Vermischung verschiedener Bezugssysteme.

Bei der Berechnung der Geschwindigkeit aus dem Masseverhältnis wäre die Sache einfacher. In der klassischen Mechanik liefert die Raketenleichung dann



und in der SRT wird daraus



Mit u(t) ist es wegen der Bezugssystemabhängigkeit von m(t) leider wesentlich komplizierter. Aber das ist ja auch ein völlig anderes Thema.

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Um also auszurechnen, wie lange es dauert, um ein Raumschiff auf 90% der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, und zwar in der Realität und nicht im Sience-Fiction, ist die Formal nach d'Inverno viel besser geeignet.


Welche Formel geeignet ist, hängt von der Fragestellung ab und bisher hast Du noch nicht nachvollziehbar begründet, warum die Formal nach d'Inverno zu dem hier diskutierten Problem passt.
dislokation



Anmeldungsdatum: 08.09.2011
Beiträge: 5

Beitrag dislokation Verfasst am: 10. Sep 2011 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Also gut, ich und d'Inverno haben Unrecht und keine Ahnung und DrStupid hat Recht. Aber zumindest befinden wir uns mit unserem Irrtum in illustrer Gesellschaft. So schreibt z.B. der Nobelpreisträger Wolfgang Pauli in seinem Buch "Relativitätstheorie"

Zitat:

Als gleichförmig beschleunigt wird man in der relativistischen Kinematik naturgemäß eine solche Bewegung bezeichnen, für die in dem jeweils mit der Materie bzw. dem Massenpunkt mitbewegten System K' die Beschleunigung stets denselben Wert hat. Das System K' ist für jeden Augenblick ein anderes; ... Die Geschwindigkeit wächst nicht unbegrenzt, sondern nähert sich asymptotisch der Lichtgeschwindigkeit. Die zugehörige Weltlinie ist eine Hyperbel, weshalb die gleichförmig beschleunigte Bewegung der Relativitätstheorie auch Hyperbelbewegung genannt wird, im Gegensatz zur "Parabelbewegung" der alten Mechanik.


Selbst Minkowki, Born und Sommerfeld verfielen diesem Irrtum, wie man bei Wikipedia nachlesen kann http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_speziellen_Relativit%C3%A4tstheorie&oldid=91641090

Zitat:

Fast gleichzeitig mit Einstein besprach auch Minkowski (1908) den Spezialfall einer gleichförmigen Beschleunigung im Rahmen seines Raumzeitformalismus, und erkannte, dass die daraus resultierende Weltlinie einer Hyperbel entspricht. Dies wurde von Born (1909) und Sommerfeld (1910b) fortgeführt, wobei Born dafür den Ausdruck "Hyperbelbewegung" prägte.


Ehrlich, es macht es einem leichter falsch zu liegen, wenn diese Größen der Physik den gleichen Irrtum begangen haben. Augenzwinkern
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 10. Sep 2011 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

dislokation hat Folgendes geschrieben:
Also gut, ich und d'Inverno haben Unrecht und keine Ahnung und DrStupid hat Recht. Aber zumindest befinden wir uns mit unserem Irrtum in illustrer Gesellschaft. So schreibt z.B. der Nobelpreisträger Wolfgang Pauli in seinem Buch "Relativitätstheorie" [...]


Du machst hier zwei entscheidende Fehler:

1. In der Naturwissenschaft gibt es keine Autoritätsbeweise. Der Wahrheitsgehalt einer Aussage wird nicht danach beurteilt von wem sie stammt. Dass auch Dein hochgeschätzter d'Inverno nicht vor Fehlern gefeit ist, habe ich Dir im Laufe dieser Diskussion bereits an zwei konkreten Beispielen gezeigt. Verschwende also nicht Deine Zeit damit, andere mit großen Namen beeindrucken zu wollen, sondern argumentiere inhaltlich!

2. Du hast noch immer nicht begriffen, wo ich den Irrtum in Deiner Argumentation sehe. Du glaubst anscheinend, dass ich irgend etwas an der Definition der gleichförmig beschleunigten Bewegung in der RT auszusetzen habe. Deshalb gibt Du Dich auch der netten Illusion hin, diverse Nobelpreisträger unterlägen dem gleichen Irrtum wie Du. Tatsächlich habe ich daran aber im Prinzip nichts auzusetzen. Ich bezweifle lediglich, dass das etwas mit dem Thema dieser Diskussion zu tun hat. Ich habe auch begründet, warum ich das denke und VeryApe sieht das offenbar genauso. Anstatt hier also weiter über gleichförmig beschleunigten Bewegungen in der RT zu referieren, solltest Du erst einmal zeigen, dass das hier her gehört. Ich habe Dich jetzt schon mehrfach danach gefragt, aber als Antwort kam von Dir bisher nur die Behauptung, dass es so wäre und das genügt natürlich nicht.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 11. Sep 2011 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

@dislokation also um es nochmal einfach klar zustellen.

Die Frage war

Zitat:

In Science-fiction-Romanen fliegen Raumschiffe fast mit Lichtgeschwindigkeit ( 300 000km/s ).
Wie lagen würde es dauern, bis man mit einer Beschleunigung von 10 (m/s^2)
die halbe Lichtgeschwindigkeit errericht hat?


Nach deinen Kommentaren zur Beschleunigung in der SRT nach deinem Buch habe ich folgende Frage gestellt.

Zitat:

wie nennt man dann laut dem Buch die zeitliche Änderung der Geschwindigkeit auf das Bezugssystem.?


Du hast geantwortet

dislokation hat Folgendes geschrieben:
VeryApe hat Folgendes geschrieben:

wie nennt man dann laut dem Buch die zeitliche Änderung der Geschwindigkeit auf das Bezugssystem.?


Prost

Um das noch einmal klarzustellen: Niemand bestreiten die Gültigkeit der Formel



bezogen auf ein Bezugssystem (und natürlich heißt Beschleunigung)


Worin sollte sich nun das obige Beispiel in der Lösung nach der klassischen Mechanik und nach der SRT unterscheiden?

Du hast die Frage hier schon selbst beantwortet, nämlich es gibt keinen Unterschied, verstehste?


*****************************

Das ich nebenbei persönlich von deinen ausgeführten Schilderungen über die veränderung des Begriffs der gleichförmigen Beschleunigung nichts halte, ist meine Auffassung.

wie ich schon geschrieben habe reicht es auch wenn man weiß das Beschleunigung sich nicht aus den Ärmel schütteln lässt.

Vielleicht vergessen einige Herrschaften das geschätzte 98% der Menschheit mit der SRT samt ART nichts am Hut haben, für die reicht vollkommen die glasklaren Definition der klassischen Mechanik, warum sollte mans für die 98% komplizierter machen als man es braucht, die klassische Mechanik ist die Alltagswelt.
Da machen sich manche Gedanken, wie man am besten die Beschleunigung beschreibt im Raumschiff in bereichen der Lichtgeschwindigkeit, dabei erreicht man noch nicht mal ein Bruchteil davon.

Ist es nicht noch ein wenig Ironie gerade in der RELATIVTIÄTS theorie ein ausgezeichnetes Bezugssystem für einen Beschleunigungsbegriff zu suchen.
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