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Integral- sowie Differentialrechnung in der Physik
 
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Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 11:03    Titel: Integral- sowie Differentialrechnung in der Physik Antworten mit Zitat

Hallo liebe Physikerboard-Gemeinde

Ich hab schon die SuFu hier bemüht, konnte allerdings nichts finden was meine Frage angemessen beantwortet, falls allerdings doch so ein Thread existiert, postet mir bitte den Link smile

Nun zu meiner Frage, ich schreibe demnächst eine Physik Klausur, und neuerdings sind bei uns Integrale und Differentialgleichungen aufgetaucht, ich verstehe auch den Sinn dahinter, nur weiß ich nicht wie man es expliziet ausrechnet.

Als Beispiel:
oder

So steht das Integral der Beschleunigung für eine nicht konstante Beschleunigung und der daraus resultierenden Geschwindigkeit, ich weiß aber nicht wie man das mit der gegebenen Formel errechnet.

Ebenso bei der Differentialgleichung.

Ich bedanke mich schonmal im Voraus bei euch,

Gruß, Kevin
planck1858



Anmeldungsdatum: 06.09.2008
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Beitrag planck1858 Verfasst am: 28. Mai 2011 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Du kannst eine Funktion ableiten, sowie integrieren. Das ist uns beiden klar, oder?

Was ist denn z.B. die Ableitung des Weges s nach der Zeit t?

_________________
Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. (Max Planck)

"I had a slogan. The vacum is empty. It weighs nothing because there's nothing there. (Richard Feynman)
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das dürfte dann ebenfalls die Geschwindigkeit sein, wenn ich mich nicht täusche.
Rmn



Anmeldungsdatum: 26.01.2010
Beiträge: 473

Beitrag Rmn Verfasst am: 28. Mai 2011 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ausrechnen der Integrale ist nicht trivial, ohne das in Mathematik gelernt zu haben wirst du das nicht vernunftig machen können.
planck1858



Anmeldungsdatum: 06.09.2008
Beiträge: 4542
Wohnort: Nrw

Beitrag planck1858 Verfasst am: 28. Mai 2011 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sagt dir der Begriff Substitution und partielle Integration etwas?
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Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich bin der Meinung das schonmal gehört zu haben, nur weiß ich jetzt nicht was ich den Begriffen zuordnen soll.

Soll ich mir dazu mal etwas durchlesen?
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

@Rmn Ich hatte das in der Mathematik schon, kann das dort auch mit Stammfunktion erstellen von einer normalen Funktion, und dem Ausrechnen in den Grenzen, nur weiß ich halt nicht wie man das genau in der Physik anwendet.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 28. Mai 2011 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Im Prinzip wie in der Mathematik; vielleicht etwas abgewandelte Bezeichnungen oder ähnlich.
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das denk ich mir ja auch, nur hat man in der Mathematik eine Formel vorgegeben, die in den Grenzen integriert wird, und wenn bei der Physik als Beispiel nur a für die Beschleunigung hinter dem Integralzeichen steht, was soll ich dafür einsetzen?
Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 11:58    Titel: Antworten mit Zitat



Dazu ein Tipp: Hattet ihr in Mathe schon die Ableitung der e-Funktion?
Was ist die Ableitung von ?
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 28. Mai 2011 12:00    Titel: Re: Integral- sowie Differentialrechnung in der Physik Antworten mit Zitat

Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:




Das ist ein allgemeingültiger Zusammenhang zwischen a und v, der über das Integral vermittelt wird. Du kannst hier nichts ausrechnen, wenn du nicht weißt, wie das a(t) konkret als Funktion von t aussieht. Bei vielen Aufgaben ist a(t) aber bekannt.

Beispiel: a(t) = a = konstant:

Damit wird





Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:





Bei der Differenzialgleichung ist es etwas anders: Hier ist der Zeitverlauf nicht bekannt und soll erst durch Lösen ermittelt werden - oder in andern Worten: es ist jener Zeitverlauf U(t) zu finden, der die Differenzialgleichung erfüllt.

Schreiben wir es mal anders hin:



In diesem einfachen Fall können wir die Variablen separieren:



Siehst du nun, wie du die Gleichung in diesem Fall lösen kannst?

EDIT: war in der Zwischenzeit Kaffee trinken...da haben schon andere was geschrieben.

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Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
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Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Keplerfan

Die Ableitung wäre dann doch ct*e^ct oder?

@schnudl

Also jetzt nicht direkt, oder kann man wenn man die zeitlich veränderte Spannung und die anderen beiden Größen kennt, die induzierte Spannung errechnen?
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
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Beitrag schnudl Verfasst am: 28. Mai 2011 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:

@schnudl

Also jetzt nicht direkt, oder kann man wenn man die zeitlich veränderte Spannung und die anderen beiden Größen kennt, die induzierte Spannung errechnen?


doch, du musst nur den Anfangswert kennen. Der restliche Zeitverlauf ergibt sich als Lösung der DG! Wie wäre es , wenn du beide Seiten integrierst?

PS: Wie meinst du die Frage? die zeitlich veränderte Spannung ist doch identisch mit der induzierten Spannung --??? Wenn erstere gegeben ist, brachst du letztere ja nicht mehr errechnen... grübelnd

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Keplerfan



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Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:
@Keplerfan

Die Ableitung wäre dann doch ct*e^ct oder?

@schnudl

Also jetzt nicht direkt, oder kann man wenn man die zeitlich veränderte Spannung und die anderen beiden Größen kennt, die induzierte Spannung errechnen?


Fast. Augenzwinkern Die Ableitung wäre . Mit anderen Worten kann man nun mit folgende Gleichung aufschreiben:

. Fällt dir eine Analogie auf?
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Das wäre dann ja wahrscheinlich mit fiktiven werten:





oder?

Aber was mach ich dann weiter?
oder ist das dann schon das Ergebnis
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

@Keplerfan

Bedeutet doch das die Änderung der Funktion nach der Zeit die Ableitung der Funktion wäre, also die gegebene Funktion mal die Ableitung?
Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:
Das wäre dann ja wahrscheinlich mit fiktiven werten:





oder?

Aber was mach ich dann weiter?
oder ist das dann schon das Ergebnis


Für dt kannst du keine Zahlenwerte einsetzen. Das ist einfach nur eine Schreibweise der Ableitung. Also .
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 28. Mai 2011 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:




Du suchst nach dem Zeitverlauf U(t) als Lösung der DG. Wie kannst du dann für U(t) einen konstanten Wert "220" einsetzen?

Ich klinke mich nun aus, da ich glaube, dass ein Helfer ausreicht.

Thumbs up!

_________________
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Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ja das ich für dt nichts einsetzen kann weiß ich, aber auf der Seite zuvor hatte schnudl die Funktin so geändert, das da stand :

Deswegen dachte ich das man das dann so macht.


Zuletzt bearbeitet von Physik_interessiert am 28. Mai 2011 12:20, insgesamt 2-mal bearbeitet
Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Physik_interessiert hat Folgendes geschrieben:
@Keplerfan

Bedeutet doch das die Änderung der Funktion nach der Zeit die Ableitung der Funktion wäre, also die gegebene Funktion mal die Ableitung?

Genau. Ich meinte aber folgendes: Vergleiche die beiden Gleichungen


.

Hast du eine Idee, wie aussehen könnte?

Stimmt, du hast das dt ja auch stehen lassen. Aber was hast du gemacht? grübelnd
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, tut mir Leid aber nicht wirklich.
Hab irgendwie einen Hänger -.-
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Keplerfan, wäre nett wenn du mir zeigst wie Uind dann aussieht, ich versuch eben bei einer Zigarette nachzudenken, bin so in ca. 10 Minuten wieder da.
Keplerfan



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Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Achso, du hast durch einen konstanten Wert ersetzt. Das geht nicht, weil sich die Spannung ja die ganze Zeit ändert. Augenzwinkern

Versuche mal den Ansatz


und rechne aus. ist dabei diesmal wirklich eine Konstante, hängt also nicht mehr von der Zeit ab.

Dann setze und in deine ursprüngliche Gleichung ein und bestimme, welchen Wert c haben muss.
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wäre denn der Ansatz richtig?

Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, jetzt noch auf der linken Seite ableiten - wie schon gesagt, die Ableitung von ist - dann kannst du es sehen. smile
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Also dann:

Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hast du schon abgeleitet links? Welchen Wert muss c jetzt also haben?

Achso. Folgendes:

und nun beide Seiten überprüfen, dann ergibt sich .

Der Verlauf der Induktionsspannung ist also

. Das heisst, wenn man eine Gleichspannung an eine Spule mit Widerstand R anschließen will, wehrt sie sich am Anfang dagegen und hält ihre eigene Spannung dagegen, nämlich die Induktionsspannung. Erst mit der Zeit akzeptiert sie es, "gewöhnt" sich daran und gibt ihre Gegenwehr auf. smile


Zuletzt bearbeitet von Keplerfan am 28. Mai 2011 13:08, insgesamt einmal bearbeitet
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Das weiß ich leider nicht.
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank, kann ich diese Anwendung auch auf andere Differentialgleichungen in der Physik anwenden?
Also das mit dem c ausrechnen und einsetzen, bzw. hat jede Ableitung in der Physik etwas mit der e-Funktion zu tun?
Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Leider nicht. Augenzwinkern Es gibt viel mehr Differentialgleichungen, die man überhaupt nicht lösen kann als solche, die man lösen kann. Es gibt aber heutzutage immer die Möglichkeit, den Computer an einer Differentialgleichung rechnen zu lassen, wenn man sie selbst nicht lösen kann. Ein sehr krasses Beispiel ist die sogenannte Navier-Stokes-Gleichung, mit der sich Flüssigkeiten beschreiben lassen. Auf die Lösung dieser Gleichung war lange ein hoher Geldbetrag (ich glaube 1.000.000 Dollar) ausgesetzt. Ich kann mich erinnern, dass jemand behauptet hat, sie gelöst zu haben, habe aber nicht mehr verfolgt, was daraus geworden ist.

Hier kann man jedenfalls den Spannungsverlauf beim Einschaltvorgang und Ausschaltvorgang betrachten:

http://www.mechatronikernetz.de/elektrik/rem/selbstinduktion/selbstinduktion/eischalten-aussachalten.jpg

Schön ist das "Wehren" gegen Einschalten und Abschalten zu sehen.

Ein anderes Beispiel für eine solche DGL, die sich mit diesem Ansatz lösen lässt, ist ein Partikel, der sich mit Luftreibung mit der Geschwindigkeit v nach vorne bewegt. Für diesen gilt (zumindest in einfachen Fällen) die DGL

Der Partikel wird also mit der Zeit durch die Luftreibung abgebremst, seine Geschwindigkeit sinkt exponentiell.

PS: Achso, die Gleichung mit dem Punkt oben bedeutet nichts anderes als .
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 28. Mai 2011 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Die STOKES sche Formel ist eine Lösung der NAVIER STOKES Gleichungen. (Aber natürlich hast Du recht.) Auch die Sonnenphysik bietet ähnliche "Knaller" an gekoppelten Systemen.
Physik_interessiert



Anmeldungsdatum: 28.05.2011
Beiträge: 16

Beitrag Physik_interessiert Verfasst am: 28. Mai 2011 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ok vielen Dank nochmals smile

Und das mit dem Punkt drüber war mir schon bekannt, aber trotzdem danke fürs Erläutern.
Keplerfan



Anmeldungsdatum: 19.05.2011
Beiträge: 252

Beitrag Keplerfan Verfasst am: 28. Mai 2011 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hast ja recht, franz ... smile

Eine schöne Navier-Stokes-Simulation gibt es hier zu bestaunen:
http://www.youtube.com/watch?v=vOFcHqImXJ8
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