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Kraft auf Astronauten
 
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Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 08. Dez 2009 18:21    Titel: Kraft auf Astronauten Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich habe hier eine Aufgabe:

Wie Groß ist die Kraft F, die auf einen Astronauten der Masse m in einem Raumschiff wirkt,

a) beim Starten mit der Beschleunigung a von an der Erdoberfläche
b)nach Brennschluss der Triebwerke, im Abstand r vom Erdmittelpunkt bei radialer Bewegungsrichtung.
c)auf einer Kreisbahn im Abstand r um die Erde
d)am Gravitationsfreien ort zwischen Erde und Mond, bei abgeschaltenem Triebwerk
e)am gleichen Ort, wenn die Triebwerke die Beschleunigung a erzeugen.

a) ist klar: F=m*g+m*a
b) wieso wirkt hier keine Gravitationskraft mehr auf den Astronauten?
c) wieso wirkt hier keine Zentrifugalkraft?
d) ist klar: 0
e)m*a

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, die Unklarheiten zu beseitigen.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5060

Beitrag DrStupid Verfasst am: 08. Dez 2009 18:58    Titel: Re: Kraft auf Astronauten Antworten mit Zitat

Rolf G. hat Folgendes geschrieben:
b) wieso wirkt hier keine Gravitationskraft mehr auf den Astronauten?


In der Newtonschen Mechanik wirkt da auf jeden Fall eine Gravitationskraft. In der ART verschwindet die aber in frei fallenden Bezugssystemen - also beispielsweise im Ruhesystem der Rakete.

Rolf G. hat Folgendes geschrieben:
c) wieso wirkt hier keine Zentrifugalkraft?


Ob Scheinkräfte wirken, hängt von der Wahl des Bezugssystems ab. Die Zentrifugalkraft ist eine Scheinkraft, die nur in rotierenden Bezugssystemen (also beispielsweise im Ruhesystem der Erde) auftritt. In Inertialsystemen gibt es keine Scheinkräfte und somit auch keine Zentrifugalkraft.

Da die Aufgabe offen lässt, auf welches Bezugssystemen sich die Fragen beziehen, sind diese nicht eindeutig zu beantworten. Am besten man beantwortet sie für ein oder mehrere naheliegende Bezugssysteme (z.B. Ruhesystem der Rakete, Ruhesysteme der Erde, Inertialsystem in dem der Scherpunkt der Erde als ruhend angesehen wird usw.)
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 09. Dez 2009 04:11    Titel: Re: Kraft auf Astronauten Antworten mit Zitat

Rolf G. hat Folgendes geschrieben:

a) ist klar: F=m*g+m*a
d) ist klar: 0
e)m*a

Einverstanden smile

Zitat:

a) ist klar: F=m*g+m*a

Dabei ist die Kraft auf den Astronauten im Bezugssystem "Rakete" hier die Summe aus Gravitationskraft und (nach unten gerichteter) Trägheitskraft im (nach oben) beschleunigten Bezugssystem Rakete.
Dass die Aufgabenstellung hier einfach immer jeweils die resultierende Kraft meint, die der Astronaut in seinem Bezugssystem "Rakete" spürt, hast du also bereits automatisch richtig verstanden smile

Zitat:

b) wieso wirkt hier keine Gravitationskraft mehr auf den Astronauten?

Hier wirkt die Gravitationskraft auf den Astronauten. Im beschleunigten Bezugssystem "Rakete" ist das aber nicht die einzige Kraft, die auf den Astronauten wirkt. Denn in diesem (nach unten zum Erdmittelpunkt hin) beschleunigten Bezugssystem wirkt ebenfalls die (nach oben gerichtete) Trägheitskraft auf den Astronauten.
Beide Kräfte zusammen, die Gewichtskraft und die Trägheitskraft, heben sich in diesem beschleunigten Bezugssystem gegenseitig auf, so dass die resultierende Kraft, die der Astronaut erfährt, hier Null ist.

Zitat:

c) wieso wirkt hier keine Zentrifugalkraft?

Hier wirkt die Zentrifugalkraft auf den Astronauten. (Das ist die Trägheitskraft in dem beschleunigten Bezugssystem der Rakete, die auf einer Kreisbahn um die Erde umläuft.)
Das ist aber nicht die einzige Kraft, die hier wirkt. Es wirkt hier außerdem auch die Gewichtskraft auf den Astronauten. Wieder heben sich beide Kräfte gegenseitig auf, so dass die resultierende Kraft auf den Astronauten im Bezugssystem "Rakete" auch hier Null ist.
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 09. Dez 2009 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Also das Prinzip habe ich jetzt verstanden. Nur bei der Geschichte mit den Bezugssystemen blicke ich noch nicht richtig durch. Was wäre, wenn der Astronaut das ganze ohne Rakete durchmachen würde. Gäbe es dann keine Trägheitsgesetz?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 09. Dez 2009 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Vorsicht, die Begriffe Trägheitsgesetz und Trägheitskraft meinen etwas unterschiedliches.

Magst du mal sagen, in welchem Zusammenhang du diese Aufgabe gestellt bekommen hast? Machst du das gerade in der Schule? Oder vielleicht im ersten Jahr deines Studiums oder so?

Was hast du bisher schon über Kräfte und über Bezugssysteme gelernt? Hast du neulich zum Beispiel im Unterricht etwas über beschleunigte Bezugssysteme gelernt?

Und magst du mal zeigen, was du bisher schon über Kräfte gelernt und verstanden hast, indem du mal versuchst, zu sagen, wie ein Beobachter, der von außen auf die Erde draufguckt, die Aufgaben a) bis e) beantworten würde? (So ein Beobachter befände sich also zum Beispiel in einem Inertialsystem, das bezüglich des Erdmittelpunktes ruht.)
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 15. Dez 2009 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
also das ganze ist im Studium. Ich bin erstes Semester Elektrotechnik. Da haben wir eine Vorlesung die Woche Physik und das ist eine Übungsaufgabe dazu.

Hier mal für den Beobachter auf der Erde:

a) Beschleunigungskraft der Rakete/ (Gravitationskraft?)
b) Gravitatonskraft
c) Radialkraft
d) Keine Kraft
e) Beschleunigungskraft der Rakete /(Gravitationskraft?)
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Dez 2009 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Magst du mal in c) genauer sagen, was die "Radialkraft" ist, die du da meinst, und woher sie kommt? Kannst du eine Formel angeben, mit der du berechnen kannst, wie groß diese Kraft ist?

Und magst du dir mal für a) und für e) (gerne auch für d) ) jeweils eine Skizze malen, in der du alle Kräfte als Pfeile einzeichnest, die dir einfallen?

Weißt du bereits, dass die resultierende Kraft auf einen Körper die (vektorielle) Summe aller Kräfte ist, die auf einen Körper wirken? Kannst du diese resultierende Kraft dann auch zum Beispiel für a) und e) durch vektorielles Addieren der Kraftpfeile in deinen Skizzen ermitteln?

Schaffst du es damit, deine bisher noch vorhandenen Fragezeichen bei der a) und bei der e) zu beseitigen?
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 15. Dez 2009 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Also:

Radialkraft muss wirken, da der Körper ja eine Kreisbahn beschreibt. Ohne diese würe er sich Tangential bewegen. So jedoch verändert sich andauern die Richtung der Beschleunigung. Es muss also eine Kraft geben. Formel:

Zu den Skizzen:
a) nach Unten wirkt die Gravitationskraft, nach oben die beschleunigende. Da sich die Rakete jedoch nach oben bewegt, muss die Beschleunigende größer seien. Es sind trotzdem beide Kräfte vorhanden.

d) Es wirken keine Kräfte

e) Es wirkt nur die beschleunigende Kraft.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Dez 2009 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Rolf G. hat Folgendes geschrieben:
Also:

Radialkraft muss wirken, da der Körper ja eine Kreisbahn beschreibt. Ohne diese würe er sich Tangential bewegen. So jedoch verändert sich andauern die Richtung der Beschleunigung. Es muss also eine Kraft geben. Formel:

Einverstanden.
Und woher kommt diese Radialkraft, wer bringt diese Radialkraft hier auf, und welcher Natur ist diese Radialkraft hier? Wie könnte man diese Radialkraft also außerdem noch genausogut bezeichnen?


Zitat:

Zu den Skizzen:
a) nach Unten wirkt die Gravitationskraft, nach oben die beschleunigende. Da sich die Rakete jedoch nach oben bewegt, muss die Beschleunigende größer seien. Es sind trotzdem beide Kräfte vorhanden.

d) Es wirken keine Kräfte

e) Es wirkt nur die beschleunigende Kraft.

Einverstanden smile

In d) könntest du auch sagen, an diesem Punkt ist die Gravitationskraft von der Erde genauso groß wie die Gravitationskraft vom Mond, und beide Kräfte sind einander entgegengesetzt gerichtet. In diesem Sinn wirken hier also durchaus zwei Gravitationskräfte, aber die Resultierende der beiden ist Null.
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 15. Dez 2009 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

dermarkus hat Folgendes geschrieben:

Einverstanden.
Und woher kommt diese Radialkraft, wer bringt diese Radialkraft hier auf, und welcher Natur ist diese Radialkraft hier? Wie könnte man diese Radialkraft also außerdem noch genausogut bezeichnen?



Also die Kraft wirkt ja vom Körper radial zum Kreismittelpunkt. Wird also auch als Radialkraft bezeichnet.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
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Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Dez 2009 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Und wer verursacht diese Kraft hier?
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 03. Jan 2010 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

in diesem Fall wohl von der Gravitationskraft.
dermarkus
Administrator


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Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. Jan 2010 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Einverstanden smile
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 03. Jan 2010 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Also noch mal Zusammenfassend. Der Beobachter auf der Erde sieht immer nur die resultierende Kraft. Z.b. bei a eine Nach oben gerichtete, welche sich aus Überlagerung der Beschleunigenden Kraft und der Gravitationskraft ergibt.

Im Fall b wirkt bezogen auf die Rakete auf den Astronauten gar keine Kraft. Denn er ist wie auch die Rakete im Freien Fall.

Zu Fall c. Der Beobachter auf der Erde sieht nur die Radialkraft, welche aus der Gravitationskraft resultiert. Welche Kraft wirkt nun auf den Astronauten? Auch die Zentrifugalkraft?

Wie ist das Überhaupt mit der Zentrifugalkraft. Der Rotierende Beobachter merkt diese ja. Aber der Ausßenstehende Beobachter sieht diese ja auch, oder? Wenn sich der Beobachter auf dem Karussell nicht festhält wird er doch auch nach Außen gezogen.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. Jan 2010 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Die Zentrifugalkraft gibts nur im rotierenden Bezugssystem.

Ein "Beobachter von außen", der nicht mitrotiert, misst diese Zentrifugalkraft nicht.

Vergleiche dazu auch die konkreten Betrachtungen, die wir oben schon angestellt haben, einmal für den Astronauten im Raumschiff und einmal für einen Beobachter in einem Inertialsystem.

Hast du noch deine Physikaufschriebe und/oder Physikbücher aus der Schule? Ich denke, damit dürfte es dir am leichtesten fallen, das Thema Zentrifugalkraft zu wiederholen, falls du das auffrischen möchtest.
Rolf G.
Gast





Beitrag Rolf G. Verfasst am: 03. Jan 2010 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Also was ich noch da habe muss ich schauen. Bücher auf jeden Fall nicht mehr. Was mich halt verwirrt, ist dass wenn man sich auf dem Karussell nicht festhält nach außen gezogen wird. Und das sieht ja auch der außen stehende Beobachter.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 03. Jan 2010 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Schau genau hin:

Der außenstehende Beobachter sieht, dass der Körper auf einer geradlinigen Bahn weiterfliegt, wenn er sich nicht so am Karussell festhält, dass dieses eine Zentripetalkraft auf ihn ausüben kann, die den Körper auf eine Kreisbahn zwingt.
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