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Frage zur Herleitung der Lorentzkontraktion
 
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L (Ryuzaki)



Anmeldungsdatum: 16.02.2008
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Beitrag L (Ryuzaki) Verfasst am: 17. Feb 2008 01:19    Titel: Frage zur Herleitung der Lorentzkontraktion Antworten mit Zitat

Wie kommt Lorentz auf die Formel, um die sich bewegte Objekte in Bewegungsrichtung verkürzen sollen?

Diese Theorie hatte ja keinen festen Grund, das würde sich auch mit meiner Herleitung decken:
Da in MM-Experiment ein unerklärbares Nullresultat vorlag, mussten die beiden Laufzeiten gleich sein. Wie ging das? Man brauchte das Verhältnis der Laufzeiten. Teilt man also durch , so kommt als Verhältnis genau heraus.
Ist das seine Herleitung dieser Formel, die allerdings keine Begründung hat, sondern nur dazu dient, um das Resultet zu erklären und damit am Äther festhalten zu können?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 17. Feb 2008 03:33    Titel: Antworten mit Zitat

Einverstanden, auf seine Hypothese mit der Verkürzung bewegter Körper in Bewegungsrichtung kam Lorentz, weil er merkte, dass sich mit diesem Längenkontraktionsfaktor einige damals noch nicht stimmig erklärte Experimente zur Lichtausbreitung (Michelson-Morley-Experiment, Experimente zur Aberration von Sternenlicht) damit korrekt beschreiben lassen.

Neulich habe ich mal hier versucht, eine kleine Übersicht mit ein paar Links zusammenzustellen:

http://www.physikerboard.de/ptopic,65466,lorentz.html#65466

Ich würde also nicht sagen, dass er das vorgeschlagen hat, um an einem Äther festzuhalten, sondern dass das vielmehr die Idee und die Feststellung war, dass sich diese bisher unerklärten Experimente mit der Lorentztransformation stimmig beschreiben lassen.

Dass er als anständiger Physiker auch versucht hat, ein Modell dafür vorzuschlagen, wie diese Längenkontraktion zustandekommen könnte ("eine Wechselwirkung von Elektronen mit dem Äther"; die Zeitdilatation in seinen Gleichungen bezeichnete er hingegen als reine Rechengröße), und dass dieses Modell noch etwas mit dem Äther zu tun hatte, der damals viel diskutiert wurde, soll in unseren Augen seine Leistung als einer der Wegbereiter für Einsteins Relativitätstheorie nicht schmälern, finde ich smile
L (Ryuzaki)



Anmeldungsdatum: 16.02.2008
Beiträge: 22
Wohnort: Duisburg

Beitrag L (Ryuzaki) Verfasst am: 17. Feb 2008 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, dann klang es wohl etwas radikal ^^
Ich meinte nur, Lorentz wollte ja an der Äthertheorie festhalten.
Er entwickelte die Lorentz-Transformation - Also eine allgemeingültige Version der Galilei-Tranformation, da in jener die Längenkontraktionen und Zeitdilitationen so gering sind, dass sie vernachlässigbar sind.
Allerdings ist der große Unterschied zwischen Einstein und Lorentz. dass Lorentz diese Theorie entworfen hat, um die Äthertheorie zu "retten", laut ihm würde sich ein Körper mit der Geschwindigkeit v um den Kontraktionsfaktor verkürzen, jedoch aus Sichgst dieses Körpers würde alles länger werden.
Einstein aber sagt, dass aus jeder Sicht sich relativ zu ihm bewegte Objekte verlürzen. Äther hat keinen Sinn mehr, da es keine absolute Bewegung gibt. Man muss also nur von c und dem Relativitätsprinzip ausgehen, und Äther ist nicht mehr notwendig.
Allerdings: Ohne Äther wäre die Relativitätstheorie nie entstanden. Ich verachte also weder Äther noch Lorentz - Ganz im Gegenteil. Physikalische Leistungen müssen auf jeden Fall anerkannt werden.
Prost
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 17. Feb 2008 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

L (Ryuzaki) hat Folgendes geschrieben:

Ich meinte nur, Lorentz wollte ja an der Äthertheorie festhalten.

[...]
dass Lorentz diese Theorie entworfen hat, um die Äthertheorie zu "retten",

Ich finde, da verdrehst du etwas: Lorentz wollte sicher einfach nur eine theoretische Beschreibung der Experimente zur Lichtausbreitung finden, die möglichst stimmig ist. Ob dies dann eine Theorie mit oder ohne Äther ist, war ihm deshalb sicher nicht wichtig.

Zitat:

laut ihm würde sich ein Körper mit der Geschwindigkeit v um den Kontraktionsfaktor verkürzen, jedoch aus Sichgst dieses Körpers würde alles länger werden.

Hast du dir das selbst zusammengereimt oder hast du das aus einer Originalquelle entnommen? Ich meine, das kann Lorentz nicht wirklich genau so formuliert haben, denn er wusste bereits durch seine Lorentztransformation, dass bewegte Beobachter ruhende Gegenstände ebenfalls als verkürzt wahrnehmen.

Genaueres dazu findet sich zum Beispiel im zweiten Absatz von folgendem Wikipedia-Link

http://de.wikipedia.org/wiki/Lorentzsche_%C3%84thertheorie

Zitat:
[...] Dabei werden jedoch die Längenkontraktion und Zeitdilatation als Prozesse verstanden, denen relativ zu einem Äther bewegte Maßstäbe und Uhren unterworfen sind, während Raum und Zeit unverändert bleiben. Damit werden diese Effekte als asymmetrisch betrachtet, das heißt bewegte Maßstäbe sind tatsächlich kürzer und Uhren gehen tatsächlich langsamer. Ein bewegter Beobachter schätzt ruhende Maßstäbe zwar in identischer Weise als kürzer und ruhende Uhren als langsamer ein, diese Einschätzung wird jedoch als Täuschung interpretiert, da sie der bewegte Beobachter unter Verwendung verfälschter Maßstäbe und Uhren gewinnt.
L (Ryuzaki)



Anmeldungsdatum: 16.02.2008
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Beitrag L (Ryuzaki) Verfasst am: 17. Feb 2008 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Steht es nicht indirekt dadrin? Dadurch, das dies "absolut" sei. Ich meine aber Ich hätte es auch auf Wikipedia indirekt gelesen. Ich werds vll ma suchen, wenn Ich Zeit habe :S Meine Facharbeit muss am Mittwoch fertig sein und sie muss noch feingeschliffen werden Klo
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 17. Feb 2008 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

L (Ryuzaki) hat Folgendes geschrieben:
jedoch aus [der Sicht] dieses Körpers würde alles länger werden.

L (Ryuzaki) hat Folgendes geschrieben:
Steht es nicht indirekt dadrin? Dadurch, das dies "absolut" sei.

Dann musst du aber beim Formulieren streng danach unterscheiden, ob du gerade davon sprichst, was von beiden absolut betrachtet länger oder kürzer sein soll, oder ob du gerade davon sprichst, wie das dem bewegten Beobachter erscheint!

Auch laut Lorentz erscheint dem bewegten Beobachter der ruhende Gegenstand ganz klar als verkürzt.
L (Ryuzaki)



Anmeldungsdatum: 16.02.2008
Beiträge: 22
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Beitrag L (Ryuzaki) Verfasst am: 18. Feb 2008 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Laut Lorentz ist aber der Raum an sich absolut. Nur Objekte verkürzen sich, während bei Einstein der ganze Raum ja kürzer wird (Genau genommen ja die Raumzeit), undzwar um den Faktor , und der gilt für beide. So sollte es dann auch korrekt formuliert sein ^^
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 19. Feb 2008 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das trifft den Unterschied zwischen Lorentz und Einstein besser smile Lorentz betrachtete in der Tat beim Interpretieren der Resultate seiner Lorentztransformation noch nicht alle Inertialsysteme als gleichberechtigt.
L (Ryuzaki)



Anmeldungsdatum: 16.02.2008
Beiträge: 22
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Beitrag L (Ryuzaki) Verfasst am: 24. Feb 2008 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz genau.
Der Unterschied, wie beide das Nullresultat beim MM-Experiment erklären ist der:
Laut Lorentz verkürzt sich alles um den eben genannten Faktor. Multipliziert man also die Länge des Waagerecht zum Äthrewind aufgestellten Spiegels damit, dann ist dieses Wegstück genausolang wie das obere.
Einstein aber sagt: Dieses kurze Wegstück bewegt sich die Erde mit konstanter Geschwindigkeit v. Also ist dies ein Inertialsystem. Da jedes INertialsystem gleichberechtigt ist, kann man dieses als in Ruhe definieren. Da die Lichtgeschwindigkeit konstant ist, ist die einzige Folgerung, dass das Licht für beide Strecken dieselbe Zeit braucht. Es verkürzt sich nichts, da man selber sich ja auch mit v mitbewegt.
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