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Warum leben wir in drei Raumdimensionen?
 
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Erster Admiral



Anmeldungsdatum: 07.05.2021
Beiträge: 69

Beitrag Erster Admiral Verfasst am: 17. März 2022 11:09    Titel: Warum leben wir in drei Raumdimensionen? Antworten mit Zitat

Welche Mathematischen Strukturen die im Fundament der heutigen Physik verankert sind funktionieren nur in 3 Raumdimensionen?

& welche bekannten physikalischen Systeme funktionieren so nur in drei Dimensionen? (z.B. stabile Planetenbahnen?...)

Zum Beispiel ist mir bekannt, dass sich der Curl-Operator nur in 3 Dimensionen vernünftig definieren lässt.

Wie sieht es aus mit dem Spin? Die Algebra der Pauli-Matrizen scheint über die Strukturkonstante auch sehr stark an 3 Raumdimensionen gebunden zu sein.

Schreibt in diesen Thread gerne alles was euch dazu einfällt und alles was ihr genauer zu meinen Aspekten erklären könnt.
lh2
Gast





Beitrag lh2 Verfasst am: 17. März 2022 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Erster Admiral hat Folgendes geschrieben:
(z.B. stabile Planetenbahnen?...)

Im 4 dimensionalen Raum sähe das Gravitationsgesetz so aus

Das sind Spiralbahnen

Es sei denn die Gravitation ist nur an 3 dimensionen gebunden und von einer oder mehreren weiterer Raumdimensionen abgekoppelt

So ähnlich wie beim Billardtisch. Trotz 3 Dimensionen bewegen sich die Kugeln üblicherweise nur in 2 Dimensionen.
Das hatte ich mal so irgendwo gelesen. Also bitte nicht auf die Goldwaage legen
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18016

Beitrag TomS Verfasst am: 17. März 2022 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das Argument von lh2 ist ex post. Es erklärt, warum nur in drei Raumdimensionen ein stabiles Planetensystem und damit menschliches Leben möglich ist; auch viele andere Bedingungen hängen von der Zahl der Dimensionen ab. Aber es macht keine Vorhersage; alle bekannten Theorien lassen sich für eine beliebige Zahl von Dimensionen konsistent und sinnvoll formulieren, d.h. die Zahl der Dimensionen folgt nicht aus der Theorie sondern aus der Beobachtung.

Siehe auch https://en.m.wikipedia.org/wiki/Anthropic_principle

Es gibt verschiedene spezielle Eigenschaften der 4-dim. Raumzeit bzw. des 3-dim. Raumes, aber ich wüsste nicht, dass eine davon im Rahmen einer vollständig ausgearbeiteten Theorie tatsächlich Vorhersagekraft hätte:
  • nur in n = 4 Dim. ist SO(n) nicht halbeinfach; nur hier gilt für die Lorentzgruppe SO(3,1) ~ SU(2) * SU(2); einige der folgenden Punkte hängen damit zusammen
  • nur in 4 Dim. haben der Feldstärketensor F und der duale Tensor *F den selben Rang; nur in diesem Spezialfall sind selbst-duale Feldstärketensoren möglich
  • die Konstruktion des Twistor-Raumes funktioniert so nur in 4 Dim.
  • die ART enthält erst ab 4 Dim. propagierende Gravitationsfelder
  • nur in 4 Dim. existieren unendlich viele inäquivalente Differenzierbarkeitsstrukturen zu homöomorphen Mannigfaltigkeiten

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Erster Admiral



Anmeldungsdatum: 07.05.2021
Beiträge: 69

Beitrag Erster Admiral Verfasst am: 18. März 2022 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

lh2 hat Folgendes geschrieben:
Erster Admiral hat Folgendes geschrieben:
(z.B. stabile Planetenbahnen?...)

Im 4 dimensionalen Raum sähe das Gravitationsgesetz so aus

Das sind Spiralbahnen


heißt in einem -Kraftfeld sind keine stabilen Planetenbahnen möglich?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18016

Beitrag TomS Verfasst am: 18. März 2022 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ja.

Evtl. ist die folgende Skizze nicht ausreichend, aber sie erklärt die Idee.

Für kreisförmige Orbits im effektiven Potential



bei Radius r=a muss gelten





Das funktioniert nur für



Es gilt aber für d > 2 für den ersten Term



und damit




Nun muss man sich überlegen, woher dieses Potential stammt. Im einfachsten Fall aus der Poissongleichung



mit einer Greensfunktion - dimensionsunabhängig



sowie den o.g. Lösungen mit n = d-2, also n=1 für d=3.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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