RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Blinder läuft auf Straße
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik
Autor Nachricht
willyengland



Anmeldungsdatum: 01.05.2016
Beiträge: 677

Beitrag willyengland Verfasst am: 22. Dez 2021 18:53    Titel: Blinder läuft auf Straße Antworten mit Zitat

Angenommen, ein Blinder läuft auf einer idealisierten Straße (kein Fahrtwind etc.).
Kann er feststellen, ob er vorwärts kommt oder ob die Straße unter ihm nach hinten weggezogen wird (wie ein Laufband)?

Könnte man so argumentieren?
Wenn sich die Straße unter ihm weg bewegt, wird während der Zeit, wo der Fuß die Straße berührt, der Fuß aktiv nach hinten weggezogen. Das wäre auf einer festen Straße nicht so.

_________________
Gruß Willy
Gastantwortet
Gast





Beitrag Gastantwortet Verfasst am: 23. Dez 2021 05:11    Titel: Re: Blinder läuft auf Straße Antworten mit Zitat

willyengland hat Folgendes geschrieben:

Könnte man so argumentieren?
Wenn sich die Straße unter ihm weg bewegt, wird während der Zeit, wo der Fuß die Straße berührt, der Fuß aktiv nach hinten weggezogen. Das wäre auf einer festen Straße nicht so.


Nein, so kann man IMO nicht argumentieren, denn es geht ja um die Frage, ob er es merkt.
Merkst Du es, dass Du auf einer großen rotierenden Kugel stehst und gehst?
Schon Galilei wies darauf hin, dass man es auf einem Schiff unter Deck nicht merkt, ob das Schiff im Hafen liegt oder mit gleichmäßiger Geschwindigkeit fährt.
Es stellt sich auch die Frage, was mit "vorwärts kommt" gemeint ist.
Relativ zu was?
Er kommt ja relativ zu der Straße vorwärts.
Oder ist gemeint, dass er zu Beginn relativ zu einem äußeren Beobachter in Ruhe ist, und egal wie schnell oder wie langsam er sich bewegt, passt sich die Geschwindigkeit der Straße an, so dass er immer relativ zu dem Beobachter in Ruhe bleibt?
willyengland



Anmeldungsdatum: 01.05.2016
Beiträge: 677

Beitrag willyengland Verfasst am: 23. Dez 2021 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Gemeint ist der Vergleich Straße - Laufband.
Nur idealisiert.
Sobald er mit dem Fuß auf dem Laufband aufkommt, wird der Fuß nach hinten weggezogen. Würde man dieses kurzzeitige Ziehen nicht spüren?

_________________
Gruß Willy
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 23. Dez 2021 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Aber der Fuß wird ja nur so schnell "weggezogen", wie die Relativgeschwindigkeit zwischen ihm und seinem Untergrund ist. Die sollte aber in beiden Fällen gleich sein.
Es ist ja nur eine Frage des Bezugssystems: Ich kann auch ein "mitlaufendes" Bezugssystem für den Straßen-Läufer annehmen, dann ist für ihn die (idealisierte) Straße genau wie ein (idealisiertes) Laufband oder sie ist quasi eine Art idealisiertes Laufband.

Gruß
Marco
willyengland



Anmeldungsdatum: 01.05.2016
Beiträge: 677

Beitrag willyengland Verfasst am: 23. Dez 2021 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Bei einem gleichförmig fahrenden Auto könnte ich das verstehen.
Aber beim Laufen ist es ja so, sobald man abgesprungen ist, wird man langsamer (Flugphase). Man kommt also etwas verlangsamt mit dem Fuß auf. Dann stößt man sich wieder ab.
Laufen ist also nicht wirklich gleichförmig, sondern es ist abwechselnd leichtes Abbremsen und Beschleunigen.
Das Laufband läuft aber gleichmäßig. Würde man das nicht spüren?

_________________
Gruß Willy
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 23. Dez 2021 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, du gehst von falschen Voraussetzungen aus. Du denkst dir, man würde auf das Laufband aufsteigen und es würde sich dann in Bewegung setzen. Oder du denkst an Anfang und Ende des Laufbandes.

Stell dir stattdessen ein unendlich langes Laufband vor, auf dem jemand steht. Ob sich das Laufband bewegt oder nicht, ist nicht feststellbar. Nun beginnt derjenige zu laufen. Das einzige, was er dabei bemerkt, ist seine Bewegung relativ zum Laufband.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 23. Dez 2021 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

willyengland hat Folgendes geschrieben:
Aber beim Laufen ist es ja so, sobald man abgesprungen ist, wird man langsamer (Flugphase). Man kommt also etwas verlangsamt mit dem Fuß auf.

Wenn man von Luftwiderstand absieht: Nö, warum?
Dann müsstest Du vor dem Laufband auch einen Ventilator aufstellen, der genau in derselben Geschwindigkeit auf Deine komplette Stirnfläche Luft pustet, wie das Laufband gerade rollt.
willyengland hat Folgendes geschrieben:
Dann stößt man sich wieder ab.

Naja, man stößt sich mehr nach oben ab. Laufen ist hauptsächlich in der vertikalen Richtung nicht besonders gleichförmig, würde ich sagen.
willyengland hat Folgendes geschrieben:
Laufen ist also nicht wirklich gleichförmig, sondern es ist abwechselnd leichtes Abbremsen und Beschleunigen.
Das Laufband läuft aber gleichmäßig. Würde man das nicht spüren?

Auf dem Laufband wirst Du genau so leicht nach hinten und vorne beschleunigen. Das kommt eher davon, dass man beim Aufsetzen des Fußes beim Laufen häufig leicht abbremst und später wieder beschleunigt. In der Flugphase wird man dagegen wenig (durch die Luft) abgebremst. Zumindest bei meinen Lauf-Geschwindigkeiten ist Luftwiderstand nicht so ausschlaggebend, glaube ich, erklärt zumindest nicht, warum ich nach wenig Strecke schon so außer Atem bin! Klo

Gruß
Marco
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik