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Radioaktive Straße
 
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Besorgte Mami
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Beitrag Besorgte Mami Verfasst am: 08. Jun 2019 21:50    Titel: Radioaktive Straße Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Habe gerade erfahren, dass unsere Straße mit Schlackesteinen gepflastert ist (teils unter einer Asphaltdecke), die Uran enthalten. Direkt auf den Steinen beträgt die Strahlung 1,2 MikroSievert pro Stunde. Unser Wohnzimmer ist ca. 6 m entfernt im Erdgeschoss dezent unterhalb des Straßenniveaus und mein Kind spielt oft im Vorgarten und auf dem Gehweg.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung in verschiedenen Abständen (Gehweg, Garten, Wohnzimmer etc) einzuschätzen? Ich mache mir schreckliche Sorgen.
Vielen Dank

Meine Ideen:
Ich hoffe, dass man am Ende nicht von einer relevanten Strahlenbelastung ausgehen muss, da das Verbauen dieser Steine wohl erlaubt ist, mache mir aber große Sorgen.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Jun 2019 23:58    Titel: Re: Radioaktive Straße Antworten mit Zitat

Hallo Besorgte Mami!

Genaue Angaben zur Strahlenbelastung durch dieses Material dürften aus der Ferne zwar schwer möglich sein (siehe dazu BfS), ich schätze das Risiko jedoch als gering ein.

Radioaktivität ist in der Natur seit Milliarden Jahren vorhanden / normal und die Lebewesen sind daran angepaßt, es gibt Reparaturmechanismen. R. kommt aus dem Kosmos, aus Gesteinen und sogar vom Menschen selber. Pi mal Daumen sind es in Deutschland 2,0 mSv / Jahr, in Österreich 4,6 und der Schweiz 5,6 mSv/a (wobei Sievert keine Meßgröße ist, sondern aus solchen durch medizinische Einschätzungen entsteht). 1,2 µSv/h wären also beim täglich 10 Stunden auf der Straße liegen etwa 4,4 mSv/a, der Durchschnittswert von Österreich.

Das generelle Problem von medizinischen Beurteilungen ist, daß man dazu keine Experimente am Menschen machen kann, was Spekulationen und willkürlichen gesetzlichen Grenzwerten Tür und Tor öffnet. Der Vergleich von seltenen schweren Unfällen, Kernwaffenfolgen, Gebieten mit extremer natürlicher Radioaktivität (Guarapari z.B.) oder Radonbädern legt im Gegenteil die Vermutung nahe, daß niedrige Strahlendosen über längere Zeit "gesteckt" sogar gesundheitsfördernd sein können, der tägliche Rotwein quasi.

Soweit meine Meinung. Egal, wie Du es einschätzt, würde ich das Kind damit nicht unnötig ängstigen. Spaß am Leben, schmackhaftes Essen, Bewegung an frischer(!) Luft (Erforschung der Gegend mit einem Zählrohr?) - und später ein spannendes Physikstudium.
Angenehmes Pfingstfest! smile
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