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Kurvenfahrt Trägheit
 
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Sonderschuh
Gast





Beitrag Sonderschuh Verfasst am: 05. Aug 2020 09:09    Titel: Kurvenfahrt Trägheit Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, ich versuche meine Frage mal gut verständlich auszudrücken:
Ein Motorrad mit hohem Schwerpunkt hat in einer Kurve bei bestimmtem Radius und Geschwindigkeit eine geringere Schräglage, als ein Motorrad mit niedrigem Schwerpunkt. Das leuchtet ein. Aber: ich habe wenn mich jemand gefragt hat, ob man in Schräglage nicht vom Sattel rutschen kann immer behauptet: nein , weil die Zentrifugalkraft in Kombination mit der Schwerkraft immer in den Sattel geleitet werden.

Aber da passt doch etwas nicht zusammen. Wenn die Schräglage bei gleicher Geschwindigkeit und Kurvenradius anders sein kann, dann doch auch die Richtung der Trägheitskraft .


Meine Ideen:
Es würde mich freuen wenn jemand hier mein Wissen erweitern könnte . LG
Zerdenker



Anmeldungsdatum: 05.08.2020
Beiträge: 77

Beitrag Zerdenker Verfasst am: 05. Aug 2020 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich denke ein Motorrad hat in einer Kurve keine vorgegebene Schräglage. Die Schräglage hängt vielmehr vom Fahrer des Motorrads ab. Und seiner Bereitschaft/Fähigkeit die äußeren auf ihn wirkende Kräfte über das Motorrad auf den Boden zu übertragen.
Damit eine Kurvenfahrt überhaupt möglich ist muss eine Zentripetalkraft wirken, wirkt diese Kraft stellt sich gemäß actio=reactio eine nach außen wirkende Zentrifugalkraft ein. Diese kann für eine Näherungsweise rechnerische Betrachtung im Schwerpunkt wirkend angenommen werden.
Der Abstand des Schwerpunkts zum Auflagepunkt des Reifens auf dem Boden stellt dann einen Hebelarm dar, es liegt also aufgrund dieses Abstands und der Zentrifugalkraft ein Moment vor, welches das Motorrad umkippen lassen würde.
Je enger die Kurve wird umso größer ist dann die Zentrifugalkraft.

Nimmt der Fahrer jetzt eine Schräge Position ein, liegt der Schwerpunkt tiefer und der Hebelarm und daraus resultierend das Kippmoment wird dann kleiner.
Darüber hinaus wirkt die Gewichtskraft ebenfalls im Schwerpunkt und erzeugt durch die Schräglage ein entgegen gerichtetes Moment, wodurch sich innerhalb der Kurvenfahrt eine Stabilitätslage ergibt.
Sonderschuh
Gast





Beitrag Sonderschuh Verfasst am: 05. Aug 2020 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ja , das Prinzip, dass die Schräglage in Abhängigkeit vom Schwerpunkt für ein Momentgleichgewicht sorgt, habe ich verstanden.
Mir geht es ja eher um die Frage des resultierenden Vektors aus Schwerebeschleunigung und Zentrifugalkraft . Das Müsste dann doch die Richtung sein, in die ein beliebiger Massepunkt ( Des Motorrads oder meines Körpers beschleunigt wird)
Zerdenker



Anmeldungsdatum: 05.08.2020
Beiträge: 77

Beitrag Zerdenker Verfasst am: 05. Aug 2020 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Schwerebeschleunigung und Zentrifugalkraft wirken in unterschiedlichen Raumrichtungen. Die Resultierende kannst Du dann mithilfe des Pythagoras herausfinden.

Die resultierende Zentrifugalkraft in z.B. x-y Richtung kannst Du mit:

bestimmen.
Die Schwerekraft in dem Beispiel in z-Richtung kannst Du mit:

bestimmen.

mal angenommen andere Kräfte würden nicht vorliegen.
Kannst du daraus den resultierenden Vektor bestimmen:
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3399

Beitrag ML Verfasst am: 05. Aug 2020 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Sonderschuh hat Folgendes geschrieben:

Mir geht es ja eher um die Frage des resultierenden Vektors aus Schwerebeschleunigung und Zentrifugalkraft . Das Müsste dann doch die Richtung sein, in die ein beliebiger Massepunkt ( Des Motorrads oder meines Körpers beschleunigt wird)


ich würde die Angelegenheit zunächst aus Sicht einer auf der Straße stehenden Person betrachten.

Dann gibt es im Wesentlichen folgende Kräfte:
1) Schwerkraft
2) ZentriPETALkraft (nach INNEN gerichtet) und
3) Kräfte auf den Reifen

In dem Bezugssystem gibt es keine Zentrifugalkraft.

Die Summe der genannten Kräfte führt zu der Beschleunigung.


Viele Grüße
Michael
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