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Leitende Hohlkugel mit Ladung in der Mitte
 
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Hmmmmm
Gast





Beitrag Hmmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 17:57    Titel: Leitende Hohlkugel mit Ladung in der Mitte Antworten mit Zitat

Hey!

Stellt euch eine negativ geladene Punktladung mit der Ladung -Q vor. Das Feld ist wie bekannt radialsymmetrisch.

Fügt jetzt im Radius r=a eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung mit der ortsunabhängigen Flächendichte σ_a = Q/(4πa^2) hinzu. Gesamtladung dieser Verteilung ist also Q.
Jetzt haben wir ein Feld von der Punktladung bis hin zu dieser Ladungsverteilung. Außerhalb gibt es kein Feld, weil es kompensiert wird.

Nun noch eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung im Radius r=b (a<b) mit der Flächendichte σ_b = -Q/(4πb^2) und damit der Gesamtladung -Q.
Aufgrund des neuen Felder müsste doch nun zumindest ein Feld zwischen dieser Flächenverteilung und der vorherigen entstehen.

Diese Verteilung entspricht der leitenden Hohlkugel, die eine Ladung in der Mitte hat. Das ist mein Gedankengang dazu, weshalb ich aus dieser Perspektive die Ladungsfreiheit innerhalb des Leiters nicht verstehen kann.

Ich einer anderen Perspektive kann ich das verstehen, und zwar verschieben sich die freien Ladungen nun mal so lange, bis auf sie keine Kraft mehr einwirkt -> ergo kein Feld ist innerhalb des Leiters vorhanden. Aber wieso klappt diese Ansichtsweise von oben nicht?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 22. Feb 2020 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmmmm hat Folgendes geschrieben:
Aufgrund des neuen Felder müsste doch nun zumindest ein Feld zwischen dieser Flächenverteilung und der vorherigen entstehen.


Nein. Der Gaußsche Flusssatz, mit dessen Hilfe Du die Verschiebungsdichte und damit die Feldstärke an der Stelle einer (gedachten) Hüllfläche bestimmst, betrachtet nur die von der Hüllfläche (hier Kugel) eingeschlossene Ladung. Und die ist für eine Kugel mit a<r<b null, wie Du selber festgestellt hast.
Hmmmmm
Gast





Beitrag Hmmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht mir eigentlich nicht um den Rechenweg, den habe ich ja schon quasi auswendiggelernt.

Was ich meine, ist, dass allein mit der Punktladung und der Ladungsverteilung auf r=a kein Feld mehr auf r>a existiert.
Wenn ich allerdings auf r=b noch eine Flächenladung hinzufüge, dann kommt mit dieser auch ein neues Feld. Wie kann es dann sein, dass r>a bis r<b dann weiterhin wie gehabt feldfrei sein soll?
Nach dem Überlagerungsprinzip müsste sich aufgrund des neuen Feldes rechnerisch irgendetwas tun, denn sonst würde es heißen, dass die Ladungsverteilung r=b zur Mitte hin kein Feld hat.


Ich weiß, dass das falsch ist... aber wo genau ist mein Denkfehler? Hammer
Hmmmm
Gast





Beitrag Hmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versuche das nochmal anders auszudrücken:

Man stelle sich einen Plattenkondensator vor rechts neben der einen Platte liegt irgendeine geladene Kugel.

Wendet man den Gaußschen Flusssatz um den Kondensator an, so ist der Gesamtladung 0 -> kein Feld.
Da dort aber noch eine Kugel liegt, gibt es aber doch eines. Das ist so das Problem, was ich mit dieser zweiten Ladungsverteilung habe.
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 22. Feb 2020 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Uffbasse: der Gaußsche Satz macht eine Aussage über den magnetischen Fluss durch die Gesamtfläche, nicht über das Feld an einem bestimmten Punkt. Bei kugelsymmetrischen Ladungsverteilungen kann man natürlich vom Fluss auf das Feld schließen, aber im allgemeinen Fall (wie bei deinem Kondensatorbeispiel) geht das aber nicht.
Hmmmm
Gast





Beitrag Hmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Achso ja, stimmt... da bin ich ein bisschen durcheinander gekommen.

Das ist allerdings nicht der ursprüngliche Gedankengang, den ich nicht verstanden habe. Ich versuche es noch ein Mal und dann gebe ich es einfach auf:

1. Feld von der Punktladung bringt ein Feld mit sich
2. Ladungsverteilung auf r=a bringt ein Feld mit sich

Kombiniert man beide nach dem Überlagerungsprinzip, dann hat man ein Feld bis r=a und danach keines mehr. Bis hierhin alles richtig?

3. Ladungsverteilung auf r=b bringt ein Feld mit sich.

Überlagerungsprinzip angewandt heißt das doch, auf a<r<b müsste die Feldfreiheit verloren gehen.

Wieso funktioniert das nicht?
Sorry, ich sitze an dem etwas zu lange...
Hmmmm
Gast





Beitrag Hmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mir geht es eben darum, dass wenn man verschiedene Ladungen nebeneinander stellt, man das resultierende Feld doch durch Überlagerung der einzelnen Felder errechnen kann.

Wieso klappt das bei der Hohlkugel nicht?
Also es klappt wahrscheinlich schon, aber wieso bei mir nicht?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 22. Feb 2020 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben:
Uffbasse: der Gaußsche Satz macht eine Aussage über den magnetischen Fluss durch die Gesamtfläche,


Nochmal uffbasse: Beim Gaußschen Satz geht es nicht um den magnetischen, sondern um den (di)elektrischen Fluss (=Verschiebungsfluss). Der magnetsiche Fluss wird mit dem Amperegesetz (=Durchflutungssatz) bestimmt. Obwohl beide Namen auf zwei herausragende Wissenschaftler zurückgehen, die sogar zur gleichen Zeit gelebt haben (Gauß hat allerdings, obwohl etwa zeitgleich geboren, ungefähr 20 Jahre länger gelebt), sollte man sie - auch zu ihrer Ehrenrettung - nicht verwechseln.
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 22. Feb 2020 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, die Verwirrung kommt daher, dass du annimmst, dass im Innern einer geladenen Hohlkugel ein Feld existiert, das ist aber nicht der Fall, da sich die Teilfelder aller geladenen Flächenelemente sich an jedem Ort exakt kompensieren.
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 22. Feb 2020 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

GvC hat Folgendes geschrieben:

Nochmal uffbasse: Beim Gaußschen Satz geht es nicht um den magnetischen, sondern um den (di)elektrischen Fluss (=Verschiebungsfluss).


Ups, sorry, war ein Typo. Ich meinte natürlich den elektrischen Fluss. Hammer
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 22. Feb 2020 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmmm hat Folgendes geschrieben:
Also es klappt wahrscheinlich schon, aber wieso bei mir nicht?


Weil Du vermutlich nicht die Felder aller Ladungen überlagerst. Stell Dir eine Stelle mit einem Abstand vom Mittelpunkt vor, der nur etwas kleiner ist als b. Jetzt musst Du alle Ladungen in Deine Überlagerungsüberlegungen einbeziehen, also die Mittelpunktladung (das ist noch einfach), aber auch alle Ladungsanteile auf der inneren Kugel sowie auch alle Ladungsanteile auf der äußeren Kugel, die alle unterschiedliche Entfernungen und Entfernungsrichtungen zu der gerade betrachteten Stelle haben.

Du kannst das ja mal spaßeshalber versuchen (das ist zwar möglich, ohne Computerunterstützung aber kaum machbar), dann wirst Du sehen, dass Du ruhig dem Gaußschen Flusssatz vertrauen kannst, der allerdings, wie Nils Hoppenstedt bereits angemerkt hat, nur unter bestimmten Symmetriebedingungen (planparallele Platten und koaxiale Zylinder unter Vernachlässigung von Randeffekten sowie konzentrische Kugelanodnungen) praktisch anwendbar ist.
Hmmmmm
Gast





Beitrag Hmmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ja stimmt, das war's. Ich hab's nur abschnittsweise getan. Ach Mann, das hat mich jetzt wirklich so viel Zeit gekostet? Hammer

Vielen Dank, GvC! Und sorry für die Problembeschreibungen... ich denke das muss ich noch üben.
Hmmmm
Gast





Beitrag Hmmmm Verfasst am: 22. Feb 2020 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Achso, und dir natürlich auch vielen Dank, Nils!
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