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Die Verstärkung eines Signals mithilfe der Triode
 
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Hornogo



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 4

Beitrag Hornogo Verfasst am: 17. Nov 2016 22:21    Titel: Die Verstärkung eines Signals mithilfe der Triode Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Guten Tag liebe Community, ich musste mich aufgrund meines Physikunterrichts näher mit der Triode befassen. Jedoch erschließen sich mir einige Sachen nicht. Eine Triode besteht ja aus Elektroden, der Anode (postiv) der Kathode (negativ da Elektronen emittiert werden) und dem Gitter, welches auch negativ geladen ist. Nun lässt sich anhand der Gitterspannung der Stromfluss der Anode regulieren, was abhängig von der Negativität der Spannung ist. Was ich nun nicht verstehe inwiefern wird ein Signal nun verstärkt? Könnte man nicht einfach eine Diode nutzen und dich Spannung erhöhen , somit wäre doch der Stromfluss maximal,da kein Gitter die Elektronen daran hindert sich zur Anode hin zu bewegen. Was ich weiterhin nicht verstehe wie genau wird ein Tonsignal nun verstärkt? Wo genau wird dieses Signal hingeleitet bzw wird es über das Gitter geleitet oder kommt es von der Kathode? Und herrscht in einer Triode durch die Bewegte Ladung ein elektrisches bzw beim Draht des Gitters ein magnetisches Feld?

Meine Ideen:
Eigentlich müsste durch die Potentialdifferenz ein elektrisches Feld vorhanden sein und durch den Stromfluss im Gitter ein magnetisches Feld nur bin ich mir da leider nicht sicher. Wie ein Signal nun Verstärkt wird weiß ich leider nicht.
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 18. Nov 2016 08:31    Titel: Re: Die Verstärkung eines Signals mithilfe der Triode Antworten mit Zitat

Hallo,

Hornogo hat Folgendes geschrieben:
Meine Frage:
Guten Tag liebe Community, ich musste mich aufgrund meines Physikunterrichts näher mit der Triode befassen. Jedoch erschließen sich mir einige Sachen nicht. Eine Triode besteht ja aus Elektroden, der Anode (postiv) der Kathode (negativ da Elektronen emittiert werden) und dem Gitter, welches auch negativ geladen ist. Nun lässt sich anhand der Gitterspannung der Stromfluss der Anode regulieren, was abhängig von der Negativität der Spannung ist. Was ich nun nicht verstehe inwiefern wird ein Signal nun verstärkt?

Die Verstärkung bei Triodenschaltungen (und auch bei den heute üblichen Transistorschaltungen) kommt von einer zusätzlichen Spannungsquelle, die die Energie dazu liefert.

Hier
http://ludwig-paster.de/roehre_als_verstaerker/default.html#Wirkungweise_einer_Dreipolrohre,_genannt_Triode
wird unter der Überschrift "Verstärkerschaltungen" in Bild 5 beispielsweise eine einfache Triodenschaltung gezeigt.

Die Quelle, die die Eingangsspannung liefert, variiert nur das Potential am Gitter und variiert somit den Widerstand, den die Triode zwischen anode (plate) und cathode hat. Die Quelle für die Eingangsspannung muss nicht allzu viel Energie liefern.

Die "eigentliche" Energie für das Ausgangssignal liefert die Gleichspannungsquelle +Ub.


Viele Grüße
Michael
Hornogo



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 4

Beitrag Hornogo Verfasst am: 18. Nov 2016 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die schnelle Antwort. Ich verstehe nur nicht ganz inwiefern die Spannung verstärkt wird. Wenn am Gitter eine Spannung von 0V anliegt fließen alle Elektronen durch, da sie von der Anode angezogen werden, legt man aber eine geringe negative Spannung an verhindert diese, dass einige Elektronen zur Anode gelangen, der Anodenstrom ist als geringer. Aber wie genau wir den nun ein Signal verstärkt? Bei 0v am gitter ist der Anodenstrom doch maximal, aber das Eingangssignal wird ja nicht von 20mA auf 100 mA einfach so verstärkt wenn Ia max z.B (also bei Gitter 0V) nur 70 mA beträgt. Insofern verstehe ich nicht wie die Spannung verstärkt wird, denn sie wird doch einfach nur runter oder hoch reguliert also entweder (in diesem bsp 70mA maximal) oder eben weniger.
PhyMaLehrer



Anmeldungsdatum: 17.10.2010
Beiträge: 1085
Wohnort: Leipzig

Beitrag PhyMaLehrer Verfasst am: 18. Nov 2016 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

An das Gitter wird eine solche Gleichpannung gelegt, daß sich ein mittlerer Anodenstrom einstellt. Die zu verstärkende Spannung addiert sich zu dieser Gittervorspannung und macht sie (wenn es eine Wechselspannung ist) mehr oder weniger negativ. Dadurch wird der Anodenstrom mal schwächer, mal stärker.
Der Anodenstrom fließt über einen Anodenwiderstand, an dem eine Spannung abfällt, die dann ebenso mal kleiner und mal größer wird. Ihre Schwankungen sind größer als die Schwankungen der angelegten Eingangsspannung - - - Verstärkung! smile
Hornogo



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 4

Beitrag Hornogo Verfasst am: 18. Nov 2016 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Darf die Schwankung dabei auch im positiven Bereich sein? Also nicht nur um 0 und negativ sonder auch im positiven spannungsbereich?
Die Spannungen werden also einfach addiert?
Hornogo2
Gast





Beitrag Hornogo2 Verfasst am: 19. Nov 2016 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kann mir da keiner weiter helfen?
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 19. Nov 2016 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, wenn die Gitterspannung positiv ist, wird der Anodenstrom gesperrt. Sie muss also um einen negativen Offset herumschwanken. Nur ein bisschen, vielleicht plus/minus 1 Volt. Dann wird der Anodenstrom derart stark verändert, dass an seinem Lastwiderstand die Spannung um vielleicht plus/minus 10 Volt schwankt.

Und schon haben wir eine zehnfache (Wechsel-)Spannungsverstärkung!

Viele Grüße
Steffen
Hornogo



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 4

Beitrag Hornogo Verfasst am: 19. Nov 2016 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe nicht ganz woher diese 10-fache Versärkung rührt. Ich habe ja eine Gitterspannung die meinem Signal entspricht (also mal positiv, mal negativ) wie genau wird jetzt erreicht, dass das Signal um 10V verstärkt wird?
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 19. Nov 2016 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Hornogo hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht ganz woher diese 10-fache Versärkung rührt. Ich habe ja eine Gitterspannung die meinem Signal entspricht (also mal positiv, mal negativ) wie genau wird jetzt erreicht, dass das Signal um 10V verstärkt wird?

Hast Du schonmal das Modell mit der Wasserklappe beim Transistor gesehen?
http://web.utanet.at/leo.berger/Transistor.htm

Viele Grüße
Michael
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 20. Nov 2016 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Oder nimm ein Relais, bei dem Du eine sekundäre 10-V-Spannung ein- und ausschalten kannst, indem Du an den Steuereingang 1V bzw. 0V legst. Auch das entspricht einer zehnfachen Spannungsverstärkung. Bei Triode und Transistor ist es nichts anderes, nur dass zum einen noch eine Vorspannung dazukommt, zum anderen hier auch die "Zwischenwerte" verstärkt werden.
PhyMaLehrer



Anmeldungsdatum: 17.10.2010
Beiträge: 1085
Wohnort: Leipzig

Beitrag PhyMaLehrer Verfasst am: 23. Nov 2016 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Schau dir mal das Bild an. Das ist das Ausgangskennlinienfeld einer Röhre. Es ist nicht so schwer zu verstehen, wie es vielleicht aussieht.

Ein Beispiel habe ich in blau eingetragen:
Wenn eine Anodenspannung von 150 V verwendet wird (untere Skala) und am Gitter eine Spannung von -3 V anliegt (eine der Kurven), so fließt ein Anodenstrom von 1,3 mA (linke Skala).

(Die Kurven sind mit Uc1 bezeichnet. Meiner Meinung nach müßte es Ug1 heißen, Spannung an Gitter 1.)

In unserer Verstärkerschaltung wollen mir nun eine Betriebsspannung von 300 V und einen Anodenwiderstand von 50 kOhm verwenden. Dafür habe ich die Widerstandsgerade (rot) eingezeichnet. Ihre Endpunkte findet man folgendermaßen:
Bei sehr stark negativer Gitterspannung ist der Anodenstrom 0 und die gesamte Betriebsspannung von 300 V fällt an der Röhre ab (Endpunkt auf der unteren Skala bei 300 V/0 mA).
Wenn keine Gitterspannung anliegt und die Röhre maximal Strom durchläßt, fällt keine Spannung an ihr ab und die Stromstärke wird nur durch den Anodenwiderstand begrenzt: 300 V / 50 kOhm = 6 mA (Endpunkt auf der linken Skala bei 0 V/6 mA).

Es werde nun eine Gitterspannung von -2 V angelegt. Dann fließt ein Anodenstrom von etwa 2,8 mA. (Vom Schnittpunkt der Widerstandsgeraden mit der Kurve für -2 V geht man nach links, orangefarbene Linie)
Nun wird eine zu verstärkende Wechselspannung angelegt, die Werte zwischen -0,5 und +0,5 V annimmt. Diese Wechselspannung wird der Gittergleichspannung überlagert, sodaß diese sich zwischen -2,5 V und -1,5 V ändert. Man sieht (grüne Linien nach links verfolgen), daß der Anodenstrom damit zwischen 2,0 mA und 3,6 mA schwankt.
Dieser Strom fließt ja über den Anodenwiderstand. Die Spannung an ihm ändert sich damit zwischen 2,0 mA * 50 kOhm = 100 V und 3,6 mA * 50 kOhm = 180 V. An der Röhre (die mit dem Anodenwiderstand quasi einen Spannungsteiler bildet) schwankt die Spannung damit zwischen 200 V und 120 V (grüne Linien nach unten verfolgen), also um insgesamt 80 V.
Die Gitterspannung änderte sich um insgesamt 1 V (+/- 0,5 V), die Anodenspannung um 80 V - wir haben also eine Spannungsverstärkung von 80!



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