RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Verständnisfrage: Reibkraft am Reifen
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik
Autor Nachricht
piknockyou



Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 76

Beitrag piknockyou Verfasst am: 07. Jun 2016 20:48    Titel: Verständnisfrage: Reibkraft am Reifen Antworten mit Zitat

Hallo!

Es geht um folgende Aufgabe 511:
https://books.google.de/books?id=TZ5nCgAAQBAJ&lpg=PA93&ots=8gX5GY9juC&dq=%22ein%20motorradfahrer%20muss%20an%20einem%20steilhang%22&hl=de&pg=PA93#v=snippet&q=511&f=false

Die Lösung:
https://books.google.de/books?id=8UIgBAAAQBAJ&lpg=PP1&dq=b%C3%B6ge%20l%C3%B6sung&hl=de&pg=PA110#v=onepage&q=ankippen&f=false

Die Aufgabe habe ich verstanden und gelöst. Mir geht es um etwas anderes:
Wo und in welcher Richtung wirkt die Reibkraft eigentlich am hinteren Rad an der gekennzeichneten Stelle K? Und wo und in welcher Richtung die Antriebskraft?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 07. Jun 2016 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

das kannst Du dir leicht selbst beantworten.
Schneide das Motorrad mal frei und trage alle Kräfte an.
In welche Richtung muss die Reibungskraft wirken, damit das Motorrad nicht den Hang runter rutscht?

Gruß
piknockyou



Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 76

Beitrag piknockyou Verfasst am: 07. Jun 2016 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Also Reibkraft war falsch von mir gesagt.
Ich meinte Haftkraft. Ist die Haftkraft so groß wie die Antriebskraft?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 08. Jun 2016 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Reibkraft war nicht unbedingt der falsche Ausdruck (auch, wenn es sich um Haftreibung handelt).

Die wirksame Reibkraft ist so groß wie die Antriebskraft. Oder siehst Du ausser der Reibung zwischen Antriebsrad und Fahrbahn noch eine andere Möglichkeit, wie die Antriebskraft übertragen wird? Die Reibkraft ist natürlich durch die Haftgrenze begrenzt. Ist das Antriebsmoment größer, dreht das Rad durch. Auch unterhalb der Haftgrenze gibt es in der Realität einen gewissen Schlupf (u. a. bedingt durch die Verformbarkeit des Reifenprofils), aber das wird bei Berechnungen meist vernachlässigt.

Gruß
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 08. Jun 2016 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

siehe auch hier:
http://www.techniker-forum.de/thema/verstaendnisfrage-reibkraft-am-reifen.104288/

Der Thread dort ist der ältere, weshalb viell. hier geschlossen werden kann.

Gruß
piknockyou



Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 76

Beitrag piknockyou Verfasst am: 08. Jun 2016 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, zum besseren Verständnis:

Wenn ich jetzt das Motorrad, welches den Berg hoch beschleunigt, vom Boden freimache, dann habe ich ja vom Prinzip im Schwerpunkt Gegenkräfte, die talabwärts wirken, z.B.:
- Beschleunigungskraft durch die Massenträgheit
- Hangabtriebskraft durch das Gewicht
- Luftwiderstandskraft durch Luft
Außerdem habe ich an der Berührungsstelle zwischen Rad und Boden auch die talabwärts wirkende Gegenkraft:
- Rollwiderstandskraft

Welche Kraft habe ich im freigemachten Zustand denn noch am Rad wirken?
Das Rad wird ja von einem Antriebsmoment getrieben, welches im Uhrzeigersinn dreht. Das heißt, dass mit dem Radius eine Umfangskraft tangential am Rad wirkt, welche auch talabwärts zeigt.

So zeigen aber alle Kräfte talabwärts.

Wo ist mein Denkfehler? :/
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5789
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 08. Jun 2016 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Du musst ja betrachten, welche Kraft die Straße auf das Rad ausübt, also generell welche Kräfte auf das System Motorrad wirken. Und die ist beim angetriebenen Rad durchaus bergauf gerichtet.

Gruß
Marco
piknockyou



Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 76

Beitrag piknockyou Verfasst am: 08. Jun 2016 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, habe ich auch gerade aufgezeichnet.
Ist das so korrekt wie gezeichnet?



Kräfte am Motorradpdf.pdf
 Beschreibung:

Download
 Dateiname:  Kräfte am Motorradpdf.pdf
 Dateigröße:  708.78 KB
 Heruntergeladen:  169 mal

hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 08. Jun 2016 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

piknockyou hat Folgendes geschrieben:

Das Rad wird ja von einem Antriebsmoment getrieben, welches im Uhrzeigersinn dreht. Das heißt, dass mit dem Radius eine Umfangskraft tangential am Rad wirkt, welche auch talabwärts zeigt.

So zeigen aber alle Kräfte talabwärts.


Die Kraft, die vom Rad auf die Fahrbahn ausgeübt wird, zeigt talabwärts. Gleichzeitig wirkt aber (actio = reactio) eine gleich große, aber entgegengesetze Kraft von der Fahrbahn auf das Rad. Die Kraft, die tangential am freigeschnittenen Rad angreift, wirkt also talaufwärts.

Natürlich wirkt durch das Abrollen des Rades auch eine "Rollwiderstandskraft" entgegen der Fahrtrichtung. Aber das ist nicht die Reibungskraft, welche durch das Antriebsmoment erzeugt wird.

Das, was wir so alles mal eben unter dem Begriff "Rollwiderstand" zusammenfassen, ist in Wirklichkeit sehr komplex. Da gibt es Adhäsion zwischen Reifen und Fahrbahn, durch Fahrbahnunebenheiten gibt es Verformungen am Reifen, es gibt Abrieb, u. s. w. . Teilweise sind diese Vorgänge sogar noch geschwindigkeitsabhängig.
All diese Vorgänge benötigen aber letztlich Energie, welche sich als Verluste bemerkbar machen, weil diese Energie eben auch vom Antrieb bereitgestellt werden muss.

Gruß


Zuletzt bearbeitet von hansguckindieluft am 08. Jun 2016 09:29, insgesamt einmal bearbeitet
piknockyou



Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 76

Beitrag piknockyou Verfasst am: 08. Jun 2016 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Viel vielen Dank!
Ich meine es, durchgehend verstanden zu haben.
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik