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Damian
Anmeldungsdatum: 17.08.2004 Beiträge: 10
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Damian Verfasst am: 10. Okt 2004 19:46 Titel: Lichtgeschwindigkeit, Überlichtgeschwindigkeit |
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Hallo,
ich verlinke jetzt mal einfach in einen Thread des Chemikalien.de- Forums, ich hoffe, dass das erlaubt ist.
http://forum.chemikalien.de/viewtopic.php?t=4085
Wenn nicht, poste ich vorsichtshalber schon den "relevanten Text" von mir :
myself hat Folgendes geschrieben: | Hi ICP,
In dem Text steht:
"Als Überlichtgeschwindigkeit wird jede Geschwindigkeit bezeichnet, die größer als die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit ist."
Macht es für Licht bzw. allgemeiner Strahlung einen Unterschied in der Geschwindigkeit, ob es durch ein Vakuum oder durch verstaubten Dachbodenluft fliegt (schlängelt (wenn man die Wellenvorstellung hat) oder wie ihr Physiker das sonst noch ausdrückt ).
Wenn ich jetzt schon dabei bin, dann kann ich gleich weiter ausholen: Wenn es Unterschiede der Lichtgeschwindigkeit, je nach Beschaffenheit des Raum, der "durchflogen" werden muss, gibt, dann kann es doch nur sein, das Licht aus beschleunigten Teilchen besteht:
Wenn vereinzelte Teilchen durch Staubpartikel der Dachbodenluft gestoppt werden, dann sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit und der Unterschied zur Lichtgeschwindigkeit im sterilen Vakuum ist erklärbar.
Da mir jetzt die Argumente ausgehen, warum nicht auch Wellen von den Staubpartikeln der Dachbodenluft gestoppt werden können, frage ich mal nach, worin genaue Unterschiede der Teilchenvorstellung bzw. der Wellenvorstellung liegen. Gibt es noch weite Mutmaßungen darüber, was Licht sein könnte?
Weitere Fragen werden sich mit ganz bestimmter Sicherheit nach der Antwort ergeben . Bitte für einen gumminasialen Zehntklässler verständlich erklären
Auf Antwort gespannt grüßt und dankt,
Damian
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Er grüßt natürlich auch alle Physiker bevor er sich verabschiedet,
Damian |
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Gast
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Gast Verfasst am: 10. Okt 2004 20:12 Titel: Lichtpakete |
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Natürlich macht es einen Unterschied, ob Licht durch Vakuum fliegt oder nicht. Die Lichtgeschwindigkeit wird durch Objekte nämlich abgebremst, also bremst jedes Staubkorn die Geschwindkeit ein wenig ab, ausserdem lenkt es seine Richtung ein wenig ab. Deswegen ist die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum definiert.
(Man hat es sogar schon geschafft die Lichtgeschwindigkeit auf 0 zu reduzieren).
Es war Newton, der die Vorstellung des Lichtes als Teilchen vorgeschlagen hat. Andere Physiker (ua. Christiaan Huygens) haben dann die Wellentheorie vorgeschlagen, welche sich in den folgenden Jahrhunderten durchsetzte, weil man mit ihr das Phänomen der Interferenz erklären konnte, sowie einige andere Erscheinungen des Lichtes.
Einstein hat dann 1904 bewiesen, dass Licht SOWOHL Teilchen, ALS AUCH Welle ist. (Dafür hat er 1921 den Nobelpreis bekommen) Vielleicht kann man sich also das Lichtteilchen (oder Photon) als ein Wellenpaket vorstellen, deren Grösse von der Energie des Photons abhängt. |
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Nikolas Ehrenmitglied
Anmeldungsdatum: 14.03.2004 Beiträge: 1873 Wohnort: Freiburg im Brsg.
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Nikolas Verfasst am: 10. Okt 2004 20:41 Titel: |
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Zitat: | (Man hat es sogar schon geschafft die Lichtgeschwindigkeit auf 0 zu reduzieren). | Wie meinst du denn das? c=0m/s bedeutet doch nur, dass sich Licht in diesem Material nicht ausbreitet. Und so was zu finden, sollte doch wirklich kein Prolem sein _________________ Nikolas, the mod formerly known as Toxman.
Erwarte das Beste und sei auf das Schlimmste vorbereitet. |
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para Moderator
Anmeldungsdatum: 02.10.2004 Beiträge: 2874 Wohnort: Dresden
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para Verfasst am: 10. Okt 2004 20:59 Titel: |
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Zitat: | dass sich Licht in diesem Material nicht ausbreitet. Und so was zu finden, sollte doch wirklich kein Prolem sein |
Du denkst da sicher an Materialien, die Licht absorbieren. Aber ich denke dass ist nicht gemeint. Ein Material, in dem das Licht immer noch "vorhanden" ist, und sich mit c->0 ausbreitet klingt in meinen Ohren aber sehr merkwürdig. _________________ Formeln mit LaTeX |
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weissfastnix
Anmeldungsdatum: 08.10.2004 Beiträge: 11 Wohnort: Salzgitter
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weissfastnix Verfasst am: 10. Okt 2004 21:31 Titel: |
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Ich kann mir nicht vorstellen, das es ein Material gibt, in dem die Lichtausbreitungsgeschwindigkeit auf 0 reduziert werden kann.
Für Halbleitersind mir Brechzahlen von 3 < n < 4,5 bekannt. Die Brechzahl/Brechungsindex n ist ja definiert als
n = c / v
n : Brechungsindex
c : Vakuumlichtgeschwindigkeit
v : Lichtgeschwindigkeit im Medium
Aber eigentlich wollte ich mal versuchen die Frage nach dem Unterschied beim Welle- Teilchen-Dualismus zu erklären.
Die Lichtausbreitung kann im Wellenbild richtig beschrieben werden.
Licht = elektromagnetische Welle mit der Frequenz f
und der
Ausbreitungsgeschwindigkeit c = Lichtgeschwindigkeit
Wellenlänge lambda = c / f
Bei Wechselwirkung von Licht mit Materie (Absorption, Emission, Streuung) versagt dieses Wellenbild.
Max Planck nahm an (so ca. 1900), das Licht nicht kontinuierlich sondern in Energieportionen E abgestrahlt wird.
E = h * f
h ist das Planck'sche Wirkungsquantum mit dem Wert von
h = 6,626 * 10^-34 Js
Licht verhält sich also bei Wechselwirkung mit Materie wie ein Teilchenstrom.
Die Teilchen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit und besitzen Energie E und Impuls p.
p = h / lambda
Den Größen Frequenz f und Wellenlänge lambda im Wellenbild entsprechen im Teilchenbild die Energie E und der Impuls p.
Licht ist also beides. Welle und Teilchen. Je nach dem welche Effekte man betrachtet wird das 'hilfreichere' Bild zur Erklärung verwendet. |
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Thomas Administrator
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 701
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Thomas Verfasst am: 10. Okt 2004 23:29 Titel: |
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Ich habe auch gelesen, dass Wissenschaftler einen Lichtstrahl "angehalten" haben. Möglich wurde dies glaube ich durch Tieftemperatur und spezielle Magnetfelder, doch ist schon etwas länger her...
Hab einen Artikel bei Freenet dazu gefunden: http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/technik/physik/licht/
Gruß,
Thomas |
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Lancelot
Anmeldungsdatum: 22.09.2004 Beiträge: 148 Wohnort: Sachsen
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Lancelot Verfasst am: 11. Okt 2004 17:53 Titel: |
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Photonen können weder abgebremst noch beschleunigt werden. Sie haben immer die Ruhemasse 0 und damit die Lichtgeschwindigkeit.
Das Licht ausserhalb des Vakuums langsamer ist hängt damit zusammen das Licht nicht nur aus Photonen besteht. Es ist eine Wechselwirkung der Atome die durch gegenseitiges aussenden von Photonen somit die Lichtwelle voranbringen. Dies lässt das Licht abgebremst erscheinen.
Photonen bewegen sich immer mit c. Es sei denn ich liege falsch
Gruss
Lance |
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Gast
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Gast Verfasst am: 11. Okt 2004 19:51 Titel: |
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Nein, ich glaube nicht, dass du da falsch liegst. Die Lichtgeschwindigkeit ist ja eine wichtige Naturkonstante, die unveränderlich ist.
Das "anhalten" des Lichtes war auch nur bildlich gemeint, aber man hat es geschafft das Licht in Atomen zu speichern, ohne das es absorbiert wird, und die Atome befanden sich fast in Ruhe, da sie auf einige millionste Kelvin abgekühlt wurden. So ungefähr stand das in dem Artikel, den ich im PM-Magazin mal gelesen habe.
Aber falls jemand noch eine bessere Beschreibung des Lichtes hat, nur zu, ich würde sie gerne hören (werde mich wohl bald mal anmelden).
Gruss |
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Lancelot
Anmeldungsdatum: 22.09.2004 Beiträge: 148 Wohnort: Sachsen
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Lancelot Verfasst am: 11. Okt 2004 20:06 Titel: |
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1. das Licht in Atomen "gespeichert" wird klingt einleuchtend
2. ja, meld dichmal an |
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weissfastnix
Anmeldungsdatum: 08.10.2004 Beiträge: 11 Wohnort: Salzgitter
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weissfastnix Verfasst am: 11. Okt 2004 21:29 Titel: |
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Hi Leute,
ich denke, das die Vakuumlichtgeschwindigkeit eine Konstante ist und auch bleibt.
Naturlich ist die Phasengeschwindigkeit des sich wellenhaft ausbreitenden Lichtes vom Medium abhängig und damit den physikalischen Gegebenheiten entsprechend geringer.
Also habe ich auch mal im Internet nach einem halbwegs verständlichen Bericht gesucht.
-> http://www.wissenschaft.de/wissen/news/233365.html
... und gefunden.
Da steht allerdings nirgendwo drin, das die Lichtgeschwindigkeit = 0 wurde. Sondern nur das die Lichtausbreitung gestoppt wurde, indem das Licht von den Atomen absorbiert wurde und die "Quantenzustände des Lichtes in denen der Atome" gespeichert werden.
Bis denne
weissfastnix |
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Bruce
Anmeldungsdatum: 20.07.2004 Beiträge: 537
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Bruce Verfasst am: 12. Okt 2004 20:02 Titel: |
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Eine Anmerkung zur Lichtgeschwindigkeit:
Die im Rahmen der Relativitätstheorie als größte mögliche Geschwindigkeit
postulierte Vakuum-Lichtgeschwindigkeit c bezieht sich weder auf die
Phasengeschwindigkeit vp eines unendlich ausgedehnten Wellenzuges noch auf
die Gruppengeschwindigkeit vg eines Wellenpaketes. Sowohl vp als auch vg
können gemäß ihrer Definition größer als c werden und insbesondere vp
kann auch sehr viel kleiner als c (ja, sogar negativ) werden!! Dies trifft
für Frequenzbereiche mit anomaler Dispersion zu, also in der Umgebung von
Absorptionsbanden des Mediums. Entscheidend ist, daß sich Signale, d.h. zeitlich
begrenzte Wellenzüge, nicht mit einer Geschwindigkeit größer als c ausbreiten
können. Das dies tatsächlich so ist wurde schon im Jahre 1914 von Sommerfeld
und Brillouin (Ann. Phys, 44, S.177 und S.203) im Rahmen der Elektrodynamik
bewiesen. Eine Zusammenfassung wesentlicher Aspekte dieser Arbeiten findet
ihr in der 2. und 3. Auflage des Jackson (J.D. Jackson, Classical Electrodynamics)
sowie in Sommerfeld's Lehrbuch zur theoretischen Physik (A.Sommerfeld, Vorlesungen
über theoretische Physik, Band 4). Im Abstand d vor der Front eines Signals kann
eine elektromagnetische Erregung frühestens nach der Zeit t=d/c beobachtet werden.
Für Zeiten t<d/c wird dort vom Signal kein elektromagnetsiches Feld verursacht.
Die Gruppengeschwindigkeit eines Wellenpaketes ist nur dann gut definiert,
wenn die Frequenzen des Paketes in einem Bereich liegen, in dem sich die
Brechzahl n nur wenig mit der Frequenz ändert. In Frequenzbereichen, in denen das
Medium absorbiert, ist diese Bedingung nicht mehr erfüllt; das propagierende Signal
wird im Medium dann so stark deformiert, daß die Gruppengeschwindigkeit ihren Sinn
verliert.
Gruß von Bruce
P.S
Die von mir zitierten Bücher von Jackson und Sommerfeld sind allerdings nur für
mathematisch weit fortgeschrittene Leser geeignet (Vordiplom in Physik dürfte reichen)
und daher z.B. für LK-Physikschüler nur bei besonders ausgeprägtem Interesse und
Engagement zu empfehlen. |
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