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Kollision ladungloser Fermionen? wie wirkt das Pauli-Prinzip
 
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casualPhilosoph
Gast





Beitrag casualPhilosoph Verfasst am: 12. Feb 2014 23:25    Titel: Kollision ladungloser Fermionen? wie wirkt das Pauli-Prinzip Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ok ich habe mal ein paar Semester Physik studiert und obwohl ich 99% vergessen habe erinnere ich mich das das Pauli Prinzip verbietet, dass Fermionen im gleichen Zustand den selben Ort einnehmen.
Schnell gegooglet und ich weiss wieder, dass dies wegen der Antisymmetrie der Wellenfunktion ist(obwohl ich vergessen hab was das vertauschen der Teilchenparameter anschaulich bedeutet, bräuchte eine Beispielfunktion dafür)

Frage ist nun wenn sich 2 Teilchen aufeinanderzubewegen die sich wegen des Pauli Prinzip verdrängen was geschieht beim Stoss?

Meine Ideen:
Da ich wie gesagt so viel vom Studium vergessen habe(es zudem nicht abgeschlossen hab) und mir keine konkreten Wellenfuntionen einfallen kann ich nur wenig beisteuern.
Ich weiss nur, dass die Lösung sich mathematisch aus der Gesamtwellenfuntion ergeben muss, wie haben ja keine äusseren Kräfte wie bei einem Couloumbstoss.
Da die Geschwindigkeit eines Teilchen der Gruppengeschwindigkeit des Wellenpaketes entspricht was ist dann eine Geschwindigkeitsänderung?
Eine frequenzabhängige Phasenverschiebung?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18051

Beitrag TomS Verfasst am: 13. Feb 2014 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Meinst du mit "ladungslos", dass die beteiligten Teilchen wechselwirkungsfrei sind?

Dann ist das ziemlich trivial und langweilig. Wir betrachten (der Einfachheit halber) in einer Dimension und unter Vernachlässigung von Spin freie Fermionen. In einem Kastenpotential liegen z.B. erlaubte Impulse p vor:



Für jedes erlaubte p haben wir dann eine Wellenfunktion



Ein Zustand wird allgemein beschrieben durch



Die n_k zählen, wie viele Teilchen sich im Zustand mit Nummer k befinden. Zwei Fermionen dürfen aber nicht im selben Zustand sein, d.h. die erlaubten Werte für die n_k sind



Betrachten wir einen Zustand mit zwei Fermionen, also



Es liegen also sozusagen genau zwei verschiedene ebene Wellen vor. Da es sich um freie Teilchen handelt, passiert nichts weiter, die beiden Wellen schwingen ohne jede Wechselwirkung.

Betrachtet man ein anderes Potential, für das andere Lösungen als ebene Wellen vorliegen, dann ist zwar die Form der Schwingung anders, die restliche Argumentation ändert sich jedoch nicht.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
casualPhilosoph



Anmeldungsdatum: 13.02.2014
Beiträge: 2

Beitrag casualPhilosoph Verfasst am: 13. Feb 2014 03:22    Titel: Antworten mit Zitat

eshalb auch nur ein Teilchen pro Zustand.
Wonach ich eher suche ist:

Zitat:
Zitat Wiki:
In der Astrophysik wird durch das Pauli-Prinzip erklärt, dass alte Sterne mit Ausnahme der sogenannten Schwarzen Löcher – zum Beispiel Weiße Zwerge oder Neutronensterne – nicht unter ihrer eigenen Gravitation zusammenbrechen. Hierbei erzeugen die Fermionen einen Gegendruck, den Entartungsdruck, der einer weiteren Kontraktion entgegenwirkt. Dieser Gegendruck kann so stark sein, dass es zu einer Supernova kommt.


<--- Dieser Entartungsdruck ist ähnlich dem was ich suche, Fermionen mit gleichem Zustand erfahren eine räumliche Annäherung und widersetzen sich....(hmm suche mal nach Formeln für Entartungsdruck)

Um genauer zu sein statt die statistische Behandlung eines Fermionengas suche ich den Mechanismus des Kraftübertrags in der Wellenfunktion.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18051

Beitrag TomS Verfasst am: 13. Feb 2014 07:17    Titel: Antworten mit Zitat

Der Entartungsdruck folgt aus der statistischen Mechanik des freien Neutronengases. Eine Herleitung findest du hier:

http://einstein.drexel.edu/~bob/TermPapers/Flores_neutrondegenearcystars.pdf

Es gibt dabei keine "Kraftübertragung in der Wellenfunktion"; die Neutronen sind wechselwirkungsfrei.

Der Hamiltonoperator für ein eindimensionales, freies Fermiongas lautet einfach



wobei die Operatoren fermionische Antivertauschungsrelationen erfüllen



Der wesentliche Effekt liegt wie oben gesagt darin begründet, dass keine zwei Fermionen im selben Zustand sein dürfen, was eine elementare Folge der Identität



ist.

Darüberhinaus gibt es keinen zusätzlichen Effekt in der Wellenfunktion oder eine zusätzliche Wechselwirkung im Hamiltonoperator.

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casualPhilosoph



Anmeldungsdatum: 13.02.2014
Beiträge: 2

Beitrag casualPhilosoph Verfasst am: 13. Feb 2014 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm das heisst das Volumen kommt zu stande weil die Fermienergie Dichteabhängig ist, d.h. ich muss mich mit der Herleitung der Fermienergie befassen wenn ich den Sachverhalt verstehen will.
Würde ein Neutron über der Fermienergie den Neutronenstern einfach durchqueren oder würde es zu einer Verdichtung des Neutronensterns führen?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18051

Beitrag TomS Verfasst am: 14. Feb 2014 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

casualPhilosoph hat Folgendes geschrieben:
Würde ein Neutron über der Fermienergie den Neutronenstern einfach durchqueren oder würde es zu einer Verdichtung des Neutronensterns führen?

Ein idealisiertes, wechselwirkungsfreies Neutron würde den Neutronenstern tatsächlich ungestört durchqueren.

Aber ein echtes Neutron ist ja nicht wechselwirkungsfrei, sondern unterliegt der starken Wechselwirkung. In dem Fall enthält der Hamiltonoperator noch weitere Wechselwirkungsterme. Diese Wechselwirkungsterme haben dann jedoch nichts mit dem Pauli-Prinzip zu tun, denn letzteres ist ja bereits durch die Algebra der Operatoren festgelegt.

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