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Konstanz der Lichtgeschwindigkeit?
 
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Gast0
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Beitrag Gast0 Verfasst am: 07. Nov 2013 16:11    Titel: Konstanz der Lichtgeschwindigkeit? Antworten mit Zitat

Wie unter anderem unter ether.wikiext.org/wiki/Miller_1925_en ("Ether-drift experiments at Mount Wilson. By Dayton C. Miller. Read before the Academy April 28, 1925.") zu lesen ist, soll Miller das Michelson-Morley-Experiment unter veränderten Bedingungen, u.a. auf dem Mount Wilson anstatt wie ursprünglich in einem Kellerraum, fortgeführt und dabei im Gegensatz zum ursprünglichen Experiment ein positives Ergebnis erhalten haben.

Was ist an diesem Experiment "falsch"? Sind die Ergebnisse verlässlich? Warum wird es an all den Stellen, an denen einem normalerweise als Physikstudent erklärt wird, dass es beim Michelson-Morley-Experiment ein Nullergebnis gab und dieses die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit beweist, nicht einmal erwähnt? Warum glaubt man trotzdem der SRT? Hat Einstein es zur Kenntnis genommen? Warum ist er trotzdem bei der SRT geblieben?

Vielen Dank für Antworten.

P.S. Ist das "normal", dass sich hier bei jedem Mausklick eine Telefonbuch-Webseite öffnet??
asdsad
Gast





Beitrag asdsad Verfasst am: 07. Nov 2013 17:25    Titel: Re: Konstanz der Lichtgeschwindigkeit? Antworten mit Zitat

Gast0 hat Folgendes geschrieben:

P.S. Ist das "normal", dass sich hier bei jedem Mausklick eine Telefonbuch-Webseite öffnet??
Netter Versuch, ich erkennt man aber tortzdem überall.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 07. Nov 2013 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Falls es wirklich jemanden interessieren sollte:
Das Experiment in dem Miller ein positives Ergebnis fand, liess sich nicht reproduzieren, würde von neuren Experimenten ausgeschlossen und moderne Untersuchungen deuten auch auf eine schlechte Methode der Datenanalyse bei Miller hin.

"Miller's findings were considered important at the time, and were discussed by Michelson, Lorentz and others at a meeting reported in 1928. ... Other experimenters from around the world increased accuracy, eliminated possible side effects, or both. So far, no one has been able to replicate Miller's results, and modern experimental accuracies have ruled them out....After reanalyzing Miller's original data using modern techniques of quantitative error analysis, Roberts found Miller's apparent signals to be statistically insignificant."
http://en.wikipedia.org/wiki/Michelson–Morley_experiment#Subsequent_experiments
Gast0
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Beitrag Gast0 Verfasst am: 07. Nov 2013 18:20    Titel: Keine neueren Experimente in großer Meereshöhe oder ISS? Antworten mit Zitat

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
Falls es wirklich jemanden interessieren sollte:


Das will ich meinen - danke für die Antwort. Diese Formulierung wirkt zwar auf mich, gelinde gesagt, beleidigend, aber zumindest was dann kam war hilfreich.

Von den frühen, im verlinkten Wikipedia-Artikel genannten Experimenten ist also, wenn ich das richtig sehe, 2,5 km/s die schärfste obere Schranke an den "Ätherdrift" / Richtungsabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit in "großer" Meereshöhe (Piccard & Stahel, 1927, 1800 m Meereshöhe).

Unter den neueren dort genannten Experimenten kann ich keines finden, das in großer Meereshöhe durchgeführt wurde. Gab es das wirklich nicht? Wenn nein, warum? Gab es ein Michelson-Morley-Experiment in der ISS? Wenn ja, was war das Ergebnis?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 07. Nov 2013 18:59    Titel: Re: Keine neueren Experimente in großer Meereshöhe oder ISS? Antworten mit Zitat

Gast0 hat Folgendes geschrieben:

Das will ich meinen - danke für die Antwort. Diese Formulierung wirkt zwar auf mich, gelinde gesagt, beleidigend, aber zumindest was dann kam war hilfreich.

Sorry, dafuer. Ich hatte das noch hinzugefügt, da die erste Antwort klang, als ob ein bekannter Troll erkannt worden wäre, der lieber mit sich selber diskutiert. Leider nicht so selten. Aber schön, dass es anscheinend nicht so ist.
Zitat:

Von den frühen, im verlinkten Wikipedia-Artikel genannten Experimenten ist also, wenn ich das richtig sehe, 2,5 km/s die schärfste obere Schranke an den "Ätherdrift" / Richtungsabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit in "großer" Meereshöhe (Piccard & Stahel, 1927, 1800 m Meereshöhe).

Unter den neueren dort genannten Experimenten kann ich keines finden, das in großer Meereshöhe durchgeführt wurde. Gab es das wirklich nicht? Wenn nein, warum? Gab es ein Michelson-Morley-Experiment in der ISS? Wenn ja, was war das Ergebnis?

Ich hab jetzt auf die schnelle auch keins gefunden. Experimentatoren haben halt auch besseres und interessanteres zu tun, als 100 Jahre alte, längst widerlegte Theorien ein hundertstes Mal zu testen, nur weil jemand vor langer Zeit ein Fehler in der Datenanalyse gemacht hat.

Das die Auswertung fehlerhaft war, ist immerhin schon seit 1955 (Shankland et al) bekannt, auch wenn Roberts erst 2006 eine ausführliche und vollständige Erklärung und Re-Analyse lieferte. Details gibts hier: http://arxiv.org/pdf/physics/0608238v3.pdf .

PS: Diese fehleranfällige Datenanalyse hat Miller übrigens nicht alleine gemacht, Michelson-Morley haben dieselbe verwendet. Miller hatte nur Pech, dass sein systematischer Fehler größer war und darum zu einem falsch-positiven Resultat geführt hat.
Gast0
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Beitrag Gast0 Verfasst am: 08. Nov 2013 10:01    Titel: Re: Keine neueren Experimente in großer Meereshöhe oder ISS? Antworten mit Zitat

Danke für die Quelle zur Datenanalyse.

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
Experimentatoren haben halt auch besseres und interessanteres zu tun, als 100 Jahre alte, längst widerlegte Theorien ein hundertstes Mal zu testen, nur weil jemand vor langer Zeit ein Fehler in der Datenanalyse gemacht hat.


Nun, bei den ganzen Experimenten, die es gab, um das Nullergebnis nahe der Erdoberfläche ein hundertstes Mal noch um eine Dezimalstelle genauer zu bestätigen, scheint mir das keine ausreichende Erklärung, warum man nicht wenigstens ein einziges Experiment mit moderneren Präzisionsstandards (und korrekter Datenauswertung) unter Millers Bedingungen oder, besser, in einem Flugzeug, Ballon oder der ISS gemacht hat. Wäre das denn so extrem aufwändig, dass man lange diskutieren muss, ob sich das lohnt, ließe sich das nicht, vor allem wenn man nicht gerade auf die zehnte Nachkommastelle aus ist, mehr oder weniger "nebenbei" erledigen?

Wie auch immer, das wollte ich nur wissen, ob es so ein Experiment gab und, wenn nein, welche Gründe dafür bekannt sind.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 08. Nov 2013 10:21    Titel: Re: Keine neueren Experimente in großer Meereshöhe oder ISS? Antworten mit Zitat

Gast0 hat Folgendes geschrieben:
Wäre das denn so extrem aufwändig, dass man lange diskutieren muss, ob sich das lohnt, ließe sich das nicht, vor allem wenn man nicht gerade auf die zehnte Nachkommastelle aus ist, mehr oder weniger "nebenbei" erledigen?

Es wäre aufwendig im Verhältnis zum Ertrag der zu erwarten ist.

SRT und ART sind immerhin zigmal auf unterschiedliche Weisen getestet worden in den letzten 100 Jahren. Ausserdem gibt es kein ernstzunehmendes Modell, das etwas anderes vorhersagen würde. Es wird also auch in grosser Höhe wieder ein weiteres Nullresultat geben. Das ist physikalisch absolut langweilig.
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5789
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 08. Nov 2013 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich müsste das mal genauer ermitteln, aber ich denke eigentlich, dass indirekt das mit den Interferometern bei Gravity-Probe-B auch gemessen wurde. Der ganze Versuch hätte kein vernünftiges Ergebnis liefern können, wenn es dort einen "Äther-Wind-Effekt" gegeben hätte.

Aber das Argument müsste man erst nochmal ausarbeiten und genau anhand der Daten überprüfen. Da fehlt mir im Moment einiges an Zeit und so... Wen interessiert, der kann ja mal mit Google und Wikipedia anfangen.
Will sagen, gerade auch mit dem Thema Gravitationswellen und Untersuchung von ART-Phänomenen, werden durchaus noch viele Interferometer Experimente durchgeführt. Zwar werden dabei dann andere Dinge untersucht, aber die sind schon auch so viel genauer, dass wohl einem die ganzen Daten "um die Ohren fliegen" würden, wenn denn solche grundsätzlichen Dinge nicht stimmen würden.

Gruß
Marco
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