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Zwangsbedingungen Kreisscheibe
 
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Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 21. Okt 2012 10:34    Titel: Zwangsbedingungen Kreisscheibe Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hey Leute,
ich habe eine Aufgabe in Theoretischer Physik bekommen. Sie lautet:
Die Lage einer auf der xy-Ebene rollenden Kreisscheibe vom Radius R wird durch die Koordinaten x, y des Auflagepunkts, die Rollrichtung, und den Rollwinkel beschrieben.
a) Geben Sie die Zwangsbedingungen an, welche aus der Bedingung folgen, dass die Scheibe nur rollen, nicht rutschen oder fallen darf.
b) Sind die Zwangsbedingungen holonom oder nicht-holonom?

Meine Ideen:
Meine Ansätze sind:

a) nur rollen, nicht rutschen: Rollrichtung = konst, Rollwinkel konst für x,y konst
nicht fallen: hab ich leider keine Idee

Sind das sonst alle Bedinungen oder gibt es noch mehr? Wenn ja wie kommt man auf diese?
b) Ich habe diese Aufgabe auf vielen Seiten im Internet gefunden. Leider ohne Lösung. In diesen stand immer, dass man zeigen soll, dass die Bedingungen nicht-holonom sind. Also schätze ich mal, dass sie das sind;) Aber warum?

Wäre sehr dankbar für eure Hilfe
LG Stephi391
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18079

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Okt 2012 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

"nicht rutschen" bedeutet insbs. nicht durchderehen; d.h. wenn die Scheibe eine volle Umdrehung um ihren Mittelpunkt ausgeführt hat, dann hat sich auch ihr Mittelpunkt entsprechend weiterbewegt; wäre dem nicht so, müsste der Umfang zumindest teilweis über die Ebene gerutsch sein
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 21. Okt 2012 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Also muss ich den Drehimpuls noch mit einbeziehen?
Stimmt denn der Rest?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18079

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Okt 2012 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die Zwangsbedingung wird rein kinematisch formuliert und liefert dir einen Zusammenhang (eine Bedingung) zwischen der Geschwindigkeit der Translation des Scheibenmittelpunktes sowie der Rotation, also der Winkelgeschwindnigkeit
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Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 21. Okt 2012 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe grad in einem Buch gefunden, dass gilt:


Gilt das hier auch? Ist das das was du meinst?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18079

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Okt 2012 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man ohne Erklärung der Formelzeichen, Skizze o.ä. einfach irgwendwo irgendeine Formel herauspickt und diese zur Anwendung bringt.

Es gilt sicher auch



aber hilft dir das jetzt weiter?

Also wie kommst du drauf und was bedeutet deine Formel?

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Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 21. Okt 2012 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe die Gleichung so, dass wenn ein Rad um den Winkel phi rollt, legt ein Punkt auf dem Rad einen Weg von s= R*phi (R= Radius) zurück. Dieser Punkt hat dann die Geschwindigkeit v=ds/dt=R*dphi/dt. Das wäre sozusagen die Zwangsbedingung, dass das Rad rollt, weil die Gleichung ja auch Rollbedingung heißt, oder?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18079

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Okt 2012 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Na, du bist noch niocht ganz fertig.

Deine Gleichung besagt, dass ein Punkt auf dem Radius des Rades den Weg



zurücklegt. Im Falle einer vollen Umdrehung bedeutet das



so wie es sein muss.

Aber dies ist nur die reine Rotation!!! Was du benötigst ist ein Bezug zur Translation: welchen Weg legt denn der Mittelpunkt des Rades zurück? Aus dewiner Gleichung ist nicht zu erkennen, ob das Rad an Ort und Stelle rotiert, oder ob es sich da bei fortbewegt (wenn es an Ort und Stelle rotiert,m dann legt es sicher eine Strecke Null zurück und rollt überhaupt nicht).

Du musst - wie gesagt - eine Beziehung zwischen Rotation und Translation herstellen.

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Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 21. Okt 2012 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe was du meinst, aber weiß nicht wie ich das anstellen soll. Der Mittelpunkt bewegt sich ja nicht auf einem Kreis sondern einfach gerade.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18079

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Okt 2012 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Du musst dir überlegen, welchen geraden Weg L der Mittelpunkt zurücklegt, während sich die Scheibe genau einmal dreht und damit ein Punkt auf dem Rand den Weg U zurücklegt. Also was ist der Zusammenhang zwischen L und U?

Diesen Zusammenhang kannst du mittels Geschwindigkeit der Translation einerseits sowie Bahngeschwindigkeit des Randes andereseits ausdrücken. Und dieser Zusammenhang gilt dann nicht mehr nur für eine volle Umdrehung, sondern für eine infinitesimale Rotation und damit für jeden beliebigen Zeitpunkt.

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jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8582

Beitrag jh8979 Verfasst am: 22. Okt 2012 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Stephi391 hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe die Gleichung so, dass wenn ein Rad um den Winkel phi rollt, legt ein Punkt auf dem Rad einen Weg von s= R*phi (R= Radius) zurück. Dieser Punkt hat dann die Geschwindigkeit v=ds/dt=R*dphi/dt. Das wäre sozusagen die Zwangsbedingung, dass das Rad rollt, weil die Gleichung ja auch Rollbedingung heißt, oder?

Das ist Richtig. Jetzt musst Du das nur noch wie TomS sagt mit Translation der Scheibe in Verbindung bringen. Ueberleg Dir mal was fuer die Geschwindigkeit des Auflagepunktes gelten muss, dann hast du Deine Zwangsbedingungen.
Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 22. Okt 2012 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

Meine einzige Idee wäre es über die Winkel iwie auszudrücken. Wenn v eine x und eine y komponete hat, dann vllt vx=v*cos theta und vy=v*sin theta und dann für v=R*phi einsetzen? Ist das richtig?
Aber das wäre ja nur die Zwangsbedingung für rollen und nicht für nicht rutschen oder fallen. Wie komme ich auf die?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8582

Beitrag jh8979 Verfasst am: 22. Okt 2012 08:00    Titel: Antworten mit Zitat

Bis auf dass eine Ableitung fehlt im v ist das richtig. Jetzt musst du Dir nur noch ueberlegen wie man das mit x und y verknuepft und was das mit Rollen vs Rutschen zu tun hat.

Tip: Was ist denn dx/dt und dy/dt?
Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 22. Okt 2012 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

Naja also dx/dt=vx und dy/dt=vy, also kann ich auch schreiben:

dx/dt-R*dphi/dt*cos theta=0 und für y dasselbe.

Aber was das mit Rutschen zu tun hat, weiß ich leider nicht:(
Packo
Gast





Beitrag Packo Verfasst am: 22. Okt 2012 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Siehe "Beispiel für ein nicht-holonomes System" bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Holonom
Stephi391



Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 107

Beitrag Stephi391 Verfasst am: 22. Okt 2012 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Also ist die Zwangsbedingung für nicht Rutschen:

dx/dt*sin phi+ dy/dt*cos phi=0

oder? Das sind ja vx+vy oder? Aber wie kommt man da drauf?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18079

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Okt 2012 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du dir leichter tust, dann schreib doch diese Zwangsbedingung für "nicht rutschen" erst mal in einer Dimension hin!
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