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Tageskarte
Anmeldungsdatum: 30.06.2011
Beiträge: 1
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 Tageskarte Verfasst am: 30. Jun 2011 20:23 Titel: Aus Uran wird Blei |
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Meine Frage:
Besteht Uran aus Blei? (Sprich: Uran = Blei + zusätzliche Bausteine)
Meine Ideen:
Hintergrund ist folgender: Ich habe heute eine Sendung von Harald Lesch gesehen in welcher er behauptet, dass aus Uran nach Vollendung des Zerfalls Blei als stabiles Element übrig bleibt. Ich habe einen Umkehrschluss gezogen: Müsste dann im Uran nicht schon vor Verfall Blei enthalten sein bzw. dessen Bausteine? Wenn ja, dann hätte man doch einen Theorieansatz Radioaktivität steuern zu können, oder?
Ich bin kein Physiker, weshalb die Frage lächerlich sein könnte. (Falls das der Fall ist entschuldige ich mich schon einmal im Voraus) Da ich aber keine Möglichkeit habe diesen Gedankengang von selbst zu lösen, bitte ich hier um Aufklärung.
Vielen Dank
Benjamin |
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magician4
Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914
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| magician4 Verfasst am: 30. Jun 2011 20:59 Titel: |
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| Zitat: | | Müsste dann im Uran nicht schon vor Verfall Blei enthalten sein bzw. dessen Bausteine? |
exakt so ist es : urankerne bestehen genau wie bleikerne aus protonen + neutronen, halt nur ein paar mehr, und der haufen hat ne etwas andere geometrie.
insofern ist in nem urankern so ziemlich alles enthalten was leichtere elemente (und eben nicht nur blei: das ist auch jedes andere element potentiell draus "herstellbar") an bausteinen benoetigen: urankern ist "leichtere elemente + x "
| Zitat: | | Wenn ja, dann hätte man doch einen Theorieansatz Radioaktivität steuern zu können, oder? |
theoretisch schon (denn eine elementumwandlung bedingt eben dass der erzeugte neue kern dann ggf. deutlich anders drauf ist), so werden z.b. "ultraschwere" elemente hergestellt. auch die in kernreaktoren stattfindenden prozesse koenntest du so deuten.
leider ist jedoch unser instrumentarium um sowas hinzubekommen sehr grob, und die erforderlichen "brechstangen" sind ausgesprochen massiv: mutter natur erledigt sowas z.b. in sonnenprozessen, also in dem sie u.a. mal eben ne supernova macht.
sowas im technischen stil zu beherrschen, davon sind wir noch sehr entfernt
insofern: schoener gedanke...aber wir kriegen es in der regel halt nicht hin das mal mit mehr als nur ein paar einzelnen atoemchen zu veranstalten.
gruss
ingo |
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Tageskarte1
Anmeldungsdatum: 30.06.2011
Beiträge: 4
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| Tageskarte1 Verfasst am: 30. Jun 2011 22:12 Titel: |
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Ersteinmal vielen Dank für die schnelle und vor allem sehr lehrreiche Auskunft.
[quote="magician4"]exakt so ist es : urankerne bestehen genau wie bleikerne aus protonen + neutronen, halt nur ein paar mehr, und der haufen hat ne etwas andere geometrie.
insofern ist in nem urankern so ziemlich alles enthalten was leichtere elemente (und eben nicht nur blei: das ist auch jedes andere element potentiell draus "herstellbar") an bausteinen benoetigen: urankern ist "leichtere elemente + x "[quote]
Genau da war ich mir etwas unsicher. Ich wusste nicht ob Neutronen und Protonen um den Atomkern (der aus irgendetwas Unbekannten besteht, welches bei jedem Element einzigartig ist) kreisen oder ob sie sich im Atomkern befinden und sozusagen den Atomkern bilden. Deswegen konnte ich für mich die Gleichung "Urankern = leichtere Elemente + x" nicht ziehen.
Ich hbae mich inzwischen schlau gemacht und weiß wieder, dass es die Elektronen sind die um den Kern kreisen.
Es gibt ja schon isolierte Neutronen/Protonen/Elektronen. Können wir also ein einzelnes Uranatom nehmen und sofort, ohne zu warten bis es von selbst zerfällt, ein Bleiatom daraus machen? Oder ist es eher so, dass es vom Zufall (uns der Erkenntnis entziehenden Ursache) bestimmt ist, wenn sich beim Spalten eines Uranatoms ein Bleiatom + x bildet.
Werden in Cern eigentlich isolierte Neutronen gegenseitig beschossen oder werden Atome mit isolierten Neutronen beschossen? sry 
PS: Ich verstehe das Zitieren hier nicht so ganz. |
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magician4
Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914
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| magician4 Verfasst am: 30. Jun 2011 22:54 Titel: |
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| Zitat: | | Es gibt ja schon isolierte Neutronen/Protonen/Elektronen. Können wir also ein einzelnes Uranatom nehmen und sofort, ohne zu warten bis es von selbst zerfällt, ein Bleiatom daraus machen? |
genau da liegt die crux : obwohl es physikalisch meoglich ist , KOENNEN koennen wir das nicht wirklich
bildlich gesprochen: das , was die welt im innersten zusammenhaelt - in diesem fall die "starke kernkraft"
http://de.wikipedia.org/wiki/Starke_Wechselwirkung
... ist ein derart guter klebstoff, dass wir normalerweise weder in der lage sind atomkerne gezielt "aus den protonen + neutronen zusammenzukleben", noch vice versa da eben gezielt irgendwas "rauzszubrechen"
es uebersteigt schlicht unsere derzeitgen faehigkeiten sowas gezielt + im grossen stil kontrolliert hinzubekommen: wir verfuegen weder ueber eine gute "kernbaustein-pinzette" noch kommen wir mit dem klebstoff klar.
das, was bei CERN und in anderen experimenten so stattfindet ist "aussortieren eines gluecksfalls aus einem meer von misserfolgen", die suche nach ner stecknadel im heuhaufen ist harmlos gegen das aufspueren des einen ereignisses in dem dann mal das gewuenschte passiert ist.
--> technisch definitiv, komplett und absolut ungeeignet derzeit
aber ja, auch an der z.b. behandlung radioaktiver abfaelle auf diesem wege wird natuerlich trotzdem (ein wenig) geforscht
http://de.wikipedia.org/wiki/Transmutation
... aber das ist alles extremste grundlagenforschung derzeit noch, und ich persoenlich gehe davon aus dass wir frueher ueber eine entsprechende technisch nutzbare wasserstoff-fusionstechnologie verfuegen werden bevor aus der transmutation etwas verwendbares rauskommt.
jedoch, zugegeben, ueberraschungen sind immer moeglich, und wer weiss...
gruss
ingo
P.S.: beim CERN werden alle moeglichen sachen aufeinander gehetzt, wobei einzelne freie neutronen nun eigentlich weniger, denn die lassen sich so schlecht beschleunigen.
wenn dich speziell zum CERN naeheres interessiert: die haben eine interessante website
http://public.web.cern.ch/public/
und auch hier lohnt das stoebern:
http://www.weltderphysik.de/de/4309.php |
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