RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Licht an der Grenze des Universums
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Astronomie
Autor Nachricht
razer01
Gast





Beitrag razer01 Verfasst am: 05. Mai 2005 13:01    Titel: Licht an der Grenze des Universums Antworten mit Zitat

das licht an die grenze des universums stößt??
befindet sich hinter der grenze des universums eine singularität und wird das licht einfach verschluckt und nicht wieder hergegeben??
gruß - razer
bishop
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 1133
Wohnort: Heidelberg

Beitrag bishop Verfasst am: 05. Mai 2005 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

...das würde gegen die Energieerhaltung verstossen...
Ich persönlich favorisiere die Meinung, dass sich der Rand des Universums mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt, und das Licht gar nicht erst die Möglichkeit hat diesen zu erreichen geschweige denn zu überqueren

_________________
Ein Physiker ist jemand, der über die ersten drei Terme einer divergenten Reihe mittelt
razer01
Gast





Beitrag razer01 Verfasst am: 05. Mai 2005 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

ja da hast du recht...das licht(energie) kann nicht einfach verschwinden.
das universum ist in dem sinn ein abgeschlossenes system oder??
ich persönlich finde die idee, die grenzen des uni. seien uneinholbar, auch am besten.
ja aber geht das, dass die ausbreitungsgeschw. > c ist??
r.
bishop
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 1133
Wohnort: Heidelberg

Beitrag bishop Verfasst am: 05. Mai 2005 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

ya, weil sich der Raum selbst und nicht Materie mit über c ausbreitet. Und es ist ja wieder das Problem, ob das Universum ein abgeschlossenes System ist, denn Schwarze Löcher verschlingen Energie ohne sie wieder abzugeben, wobei es ja diese Modelle mit der Hawking Strahlung gibt und so...
_________________
Ein Physiker ist jemand, der über die ersten drei Terme einer divergenten Reihe mittelt
mr. black
Moderator


Anmeldungsdatum: 04.07.2004
Beiträge: 228
Wohnort: Krumbach/Österreich

Beitrag mr. black Verfasst am: 06. Mai 2005 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich favorisiere die Meinung, dass das Universum
eine Hypersphäre ist und das Licht daher keine Grenze finden
kann.
Ket-Vektor



Anmeldungsdatum: 18.05.2005
Beiträge: 33
Wohnort: 83278 Hilbertraum

Beitrag Ket-Vektor Verfasst am: 18. Mai 2005 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

1.) Die(se) ganze Diskussion um Lichtgeschwindigkeit als maximal zu erreichende Grenzgeschwindigkeit macht nur Sinn im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie in euklidischer statischer Metrik, d.h. gegebenem Inertialsystem.

Diese Argumentation ist beim expandierenden Universum (=expandierendes Bezugssystem) schlichtweg nicht mehr anwendbar bzw. macht keinen Sinn.

Das Universum (präziser: zwei Punkte in einem Universum) kann - und tut das in den meisten Modellen auch - ohne weiteres mit Geschwindigkeiten größer c expandieren. Licht wird sich LOKAL zwar immer mit c ausbreiten, aber das hat mit der oben angesprochenen Expansionsgeschwindigkeit nichts zu tun. Es ist einfach nicht MÖGLICH, dass Licht an einer Grenze oder Mauer anstößt.

2.) Bei Prozessen mit Schwarzen Löchern (z.B. Akkretion, Hawking Strahlung) ist der Energiesatz erfüllt. (Wobei diese Sache zugegeben subtiler ist als sie auf den ersten Blick aussieht.)

3.) Beim Universum als ganzem ist der Energie-Satz i.a. NICHT erfüllt. Das Universum ist so gesehen KEIN abgeschlossenes System. Das hat übrigens nichts mit exotischen Theorien zu tun, sondern ist schon in klassischen Modellen (Friedman-Gleichungen+Thermodynamik) der Fall; allerdings wenig bekannt.

*winkt*
Florian
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 18. Mai 2005 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein Fehler wird hier gerne reingedacht,

Was für uns als Grenze des Universums erscheint, ist an jener Stelle dort genau das Gegenteil, da sind WIR die Grenze des Universums.
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Es heißt, unser Universum dehnt sich aus. Und das nicht nur manchmal, sondern ständig. Bei dieser Ausdehnung entfernen sich die darin befindlichen Sterne und Galaxien alle gleichzeitig mehr oder weniger voneinander. Das Beispiel eines Luftballons und den darauf mit einem Stift gemalten Punkten soll Anschauungszwecken dienen. Die Punkte repräsentieren die Sterne. Im Gegensatz zum Luftballon befinden sich die Sterne im Universum nicht nur am Rand des sich aufblähenden Universums, sondern auch mehr oder weniger gleichmäßig in seinem Inneren verteilt. Und das Alles dehnt sich ständig aus.

Wenn das Universum sich ausdehnt, und dabei ist es egal, ob es sich kugelförmig oder in einer anderen Form ausdehnt, dann muss es Sterne geben, die bislang am weitesten gekommen sind. Weiter als diese Sterne hat sich das Universum noch nicht ausgedehnt. Also kann man sagen, diese Sterne – nennen wir sie Randsterne - bilden den Rand des Universums.

Genau jetzt, in diesem Augenblick, während diese Worte gelesen werden, gibt es solche Sterne im Universum, die seit Beginn der Expansion am weitesten gekommen sind. Wenn ich versuche, mir einen solchen Stern vorzustellen, dann bekomme ich große Probleme, sobald ich darüber nachdenke, wohin dieser Stern wohl – sagen wir - in der nächsten halben Stunde fliegen mag? Er selbst ist ja der Rand des Universums.

Bis hierher hat es geschafft. Ich hoffe, dass er noch nicht am Ende ist...
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 04. Jun 2005 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Und das Alles dehnt sich ständig aus.

Wenn das Universum sich ausdehnt, und dabei ist es egal, ob es sich kugelförmig oder in einer anderen Form ausdehnt, dann muss es Sterne geben, die bislang am weitesten gekommen sind. Weiter als diese Sterne hat sich das Universum noch nicht ausgedehnt. Also kann man sagen, diese Sterne – nennen wir sie Randsterne - bilden den Rand des Universums.



hmmm, ich glaube hier liegst du falsch, denn dabei unterstellst eine Ausdehnung von einem globalen Zentrum aus. Nun ist die Ausdehnung an jedem Ort aber gleich stark, jeder Ort sozusagen sein eigenes Zentrum der Ausdehnung.
Ket-Vektor



Anmeldungsdatum: 18.05.2005
Beiträge: 33
Wohnort: 83278 Hilbertraum

Beitrag Ket-Vektor Verfasst am: 04. Jun 2005 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar,

die Randsterne sind nur für DICH Randsterne.

Gib die anthropozentrische Sichtweise auf, und du hast kein Problem mehr, wohin die Randsterne in den nächsten 30min fliegen werden... smile

florian Wink
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Eure Reaktionen!

Aber ich bitte Euch, meine Anmerkungen aufmerksamer zu lesen. Ich schrieb ausdrücklich, dass sich das Universum nicht unbedingt kugelförmig ausdehnen muss, um Sterne zu erhalten, die innerhalb dieser "Kugel" bislang am weitesten gekommen sind. Von mir aus kann das Universum sich auch viereckig ausdehnen. Auch in einem 4eckigen Universum, das sich ausdehnt, muss es Sterne geben, die bislang am weitesten gekommen sind, im Idealfall sind sie exakt in den Ecken, oder präziser gesagt, sie sind es, die die Ecken repräsentieren.

Es ist meiner Meinung nach unerheblich, welche Form das sich ausdehnende Universum hat. In jedem sich ausdehnenden Universum MUSS es Sterne geben, die bislang am weitesten gekommen sind. Und genau die repräsentieren das, was wir einen Rand nennen.
Ket-Vektor



Anmeldungsdatum: 18.05.2005
Beiträge: 33
Wohnort: 83278 Hilbertraum

Beitrag Ket-Vektor Verfasst am: 04. Jun 2005 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Danke für Eure Reaktionen!
Es ist meiner Meinung nach unerheblich, welche Form das sich ausdehnende Universum hat. In jedem sich ausdehnenden Universum MUSS es Sterne geben, die bislang am weitesten gekommen sind. Und genau die repräsentieren das, was wir einen Rand nennen.


Richtig, die Form ist unerheblich. Auch bei anderer Form (alles hypothetisch) machst du den exakt gleichen Fehler: Anthropozentrismus. Von anderen Punkten werden deine Randsterne keine Randsterne mehr sein.

Dein Beispiel "würfelförmige Expansion". Die Expansion erfolgt dann nur für dich so. Andere Beobachter würden eine andere (asymmetrische) Expansion sehen. Für sie wären DEINE Randsterne aber nicht IHRE Randsterne.

Prinzipiell gäbe es zwei bei deinem beispiel zwei möglichkeiten:
- Endliches (Volumen) Universum
- Unendliches (Volumen) Universum
Ganz genau so wie bei sphärisch symmetrischen Modellen! In beiden Fällen gibt es keinen Rand! Die Argumentation verläuft völlig analog zur Argumentation der Standardkosmologien, warum es in einem sphärisch symmetrischen Universum (homogon + isotrop) keinen Rand gibt.

Also nochmals: Dein Problem der Randsterne hat NICHTS mit der Asymmetrie der Metrik zu tun. Dein RAND ist ein HORIZONT, also ein RELATIVER Rand, abhängig vom Beobachter.

Florian Wink
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Gut, ich verstehe und akzeptiere, dass ein anderer Beobachter an einem anderen Punkt im Universum etwas anderes sehen würde, als ich, - perspektivisch.

Angenommen, dieser andere Beobachter wäre genau in der Nähe eines solchen Sternes, der sich von mir aus gesehen, als ein Randstern darstellt. Dieser andere Beobachter kann blicken wohin er will, er wird keinen anderen Stern sehen, der noch weiter gekommen ist, als der, in dessen Nähe er sich befindet. Er kann sich gerne "umdrehen" und die anderen Sterne beobachten, die noch nicht so weit aufgrund der Expansion "gedrückt" wurden. Aber in Ausdehnungsrichtung des Universums wird er deswegen keinen anderen Stern sehen, weil noch keiner dort sein kann.

Sorry, aber ich kann noch nicht erkennen, was an diesem Beispiel falsch sein könnte. Bin dankbar für jede anschauliche Erklärung.
Ket-Vektor



Anmeldungsdatum: 18.05.2005
Beiträge: 33
Wohnort: 83278 Hilbertraum

Beitrag Ket-Vektor Verfasst am: 04. Jun 2005 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:

Angenommen, dieser andere Beobachter wäre genau in der Nähe eines solchen Sternes, der sich von mir aus gesehen, als ein Randstern darstellt. Dieser andere Beobachter kann blicken wohin er will, er wird keinen anderen Stern sehen, der noch weiter gekommen ist, als der, in dessen Nähe er sich befindet. Er kann sich gerne "umdrehen" und die anderen Sterne beobachten, die noch nicht so weit aufgrund der Expansion "gedrückt" wurden. Aber in Ausdehnungsrichtung des Universums wird er deswegen keinen anderen Stern sehen, weil noch keiner dort sein kann.


Doch, er würde andere Sterne sehen. Aus genau dem gleichen Grund, weshalb in unserem (~ sphärisch symmetrischen) Universum ein Beobachter bei einem Stern, der für UNS ein Randstern ist, in alle Richtungen Sterne sehen würde. 1.) Entweder die Metrik des Universums ist abgeschlossen und damit so gekrümmt und er sieht ZURÜCK zu Sternen auf der "anderen Seite", oder 2.) das Universum ist unendlich und es geht halt einfach immer weiter, obwohl es für UNS natürlich einen Rand gibt.

Florian
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin leider nur mit einem bescheidenen Vorstellungsvermögen ausgestattet und kann mir daher nicht erklären, welche anderen Sterne der Beobachter in der Nähe eines "Randsternes" sehen könnte, wenn doch keine mehr da sind. Und es sind deswegen keine mehr da, weil das sich ausdehnende Universum auch in der Umgebung diesen anderen Beobachters noch keine Sterne weiter "gedrückt" hat, als diesen einen, in dessen Nähe er sich glücklicherweise befindet. Da kann er sich auf den Kopf stellen, er wird keine anderen sehen. Augenzwinkern
Ket-Vektor



Anmeldungsdatum: 18.05.2005
Beiträge: 33
Wohnort: 83278 Hilbertraum

Beitrag Ket-Vektor Verfasst am: 04. Jun 2005 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Ich bin leider nur mit einem bescheidenen Vorstellungsvermögen ausgestattet und kann mir daher nicht erklären, welche anderen Sterne der Beobachter in der Nähe eines "Randsternes" sehen könnte, wenn doch keine mehr da sind. Und es sind deswegen keine mehr da, weil das sich ausdehnende Universum auch in der Umgebung diesen anderen Beobachters noch keine Sterne weiter "gedrückt" hat, als diesen einen, in dessen Nähe er sich glücklicherweise befindet. Da kann er sich auf den Kopf stellen, er wird keine anderen sehen. Augenzwinkern

Hmm, da kann ich jetzt auch nichts mehr machen - du wiederholst das gleiche Argument. Ich habe versucht zu erklären, warum es falsch ist. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so recht, warum das so schwer sein soll, sich vorzustellen: Das Universum kann endlich (und auf sich selbst gekrümmt) oder unendlich sein. In beiden Fällen gibt es keinen Rand - unabhängig von der genauen Metrik, ob nun isotrop oder nicht. Fertig. smile

Dein Satz mit dem Universum, dass noch keine Sterne weiter "gedrückt" hat, lässt darauf schliessen, dass du mit der Vorstellung eines a) endlichen und b) euklidischen (also flachen, nicht auf sich selbst gekrümmten) Universums arbeitest. Du stellst dir das vor, wie die Splitter einer Explosion, die in den Raum hinausgeschleudert ("gedrückt") werden (?). WENN du schon unbedingt auf a (endlich) bestehst, musst du die Eigenkrümmung berücksichtigen.

Endlich + Euklidisch führt halt zu Widersprüchen Augenzwinkern Bananen sind halt gelb. Und endliche Modelluniversen sind halt nicht-euklidisch.

Übrigens: Wenn das Modelluniversum offen, d.h. unendlich ist, war es schon im Urknall (also im Modell: für divergierende Dichte) unendlich gross Augenzwinkern - Und dann hast du (wie im endlichen Falle) Schwierigkeiten, dein Argument von den Randsternen, die nicht wissen, wo sie hinsollen, weiter zu führen..... Zunge raus

Florian
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 04. Jun 2005 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar,

doch er sieht andere, weil jene, DEINE Randzone, für ihn nichts anderes ist, als seine Mitte im Universum. Für ihn siehts dort genauso aus, wie es für uns hier aussieht und für ihn sind wir am Rand und die Sonne ein Randstern.

Je weiter du von uns wegsiehst, desto größer wird die Ausdehnungsgeschwindigkeit im Bereich des entsprechenden Ortes. Wärst aber selbst an jenem Ort, dann ist sie NICHT größer als bei uns auch.
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Florian,

ich glaube, wir beide haben deswegen Schwierigkeiten einander zu verstehen, weil Du der Meinung bist, dass Bananen immer gelb sind, obwohl man doch längst herausgefunden hat, dass sie nur für das menschliche Auge gelb sind. Wink
Vagabund



Anmeldungsdatum: 08.10.2004
Beiträge: 44

Beitrag Vagabund Verfasst am: 04. Jun 2005 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich find die erklärung für die geometrie des universums mit dem 2-dimensionalen modell ganz gut.
die sache mit dem fußball:
wenn es ein wesen geben würde, was die 3. dimension nicht kennt, und dieses wesen auf der oberfläche eines fußballs lebt, kann es hinreisen, wohin es will es wird nie an irgendwelche grenzen stoßen. aber doch ist die oberfläche endlich.
wenn nun unser universum in der 5. oder 6. oder was weiß ich noch in welcher dimension gekrümmt ist (manche schätzen ja bis zu 13 dimensionen), wird für uns das nicht fassbar sein. da wir nur die 3 raumdimensionen und als 4. die zeit "erleben" können.
also kann unser universum doch endlich sein, und für uns doch einfach keine grenzen haben.

_________________
www.die-saechsische-schweiz.de
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Gast,

Du beschreibst ein anderes Beispiel, als das, welches ich hier zugrunde lege. Das kannst Du gerne machen, führt aber zu Verwirrungen.

In Deinem Beispiel gehst Du von einem UNENDLICHEN Universum aus, in dem ein anderer Beobachter als ich ebenfalls Sterne in allen Richtungen beobachten kann. Die Vorstellung bzw. die Darstellung eines unendlichen Universum ist jedoch nicht nur mathematisch ein aussichtsloses Unterfangen, sondern auch der Versuch der geistigen Vorstellung eines solchen.

Hierzu zwei Anmerkungen:

Endliches Universum: In einem endlichen Universum muss es etwas geben, was vereinbarungsgemäß als das "Ende" bezeichnet wird, denn sonst wäre es kein endliches Universum.

Unendliches Universum: Ein unendliches Universum kann als solches NICHT erkannt werden. Unendlichkeit ist nicht erfassbar und damit auch nicht erkennbar. Wenn also jemand ein unendliches Universum zu erklären versucht, dann sollte man viel Zeit mitbringen, um ihm zuzuhören.

In meinem Beispiel liegt eine kontinuierliche Expansion des Universums seit dem sogenannten Urknall zugrunde. Nachdem die schweren Elemente "ausgebrütet" waren und sich zu Sternen und Galaxien zusammengefunden haben, entfernten sie sich weiter von einander (und sie tun es noch), krümmten dabei den Raum und machten noch ein paar andere hübsche Sachen.

Aber in diesem Beispiel MUSS es Sterne geben, die seit Beginn der Sternen-Expansion bislang am weitesten gekommen sind. Von diesen Sternen spreche ich. Sie bilden für mich das, was ich eingangs als das "Endliche" (Rand, Grenze, in diesem Sinne) in einem endlichen Universum per Begriff verstanden wissen möchte. Ist hier jemand, der das nachvollziehen kann?
Vagabund



Anmeldungsdatum: 08.10.2004
Beiträge: 44

Beitrag Vagabund Verfasst am: 04. Jun 2005 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

ja ich versteh das, was du meinst.
du gehst davon aus, das das universum in einem punkt entstanden ist, und sich nun kugelförmig (oder was auch immer) ausdehnt.

aber das ist auch das beispiel mit dem luftbalon mit punkten den man aufbläßt: die punkte darauf bzw. der raum zw. den punkten dehnt sich aus. aber is gibt keinen, der zu einem best. zeitpunkt am weitesten gekommen ist. sie sind alle gleich weit. und kein punkt ist an irgendeinem rand, an dem es nicht weiter geht.

nur ist es halt schwer, sich das für einen dreidimensionalen raum vorzustellen, das es sich überall gleich weit ausgedehnt hat. und es eben keine solche grenze gibt, obwohl er begrenzt ist.

_________________
www.die-saechsische-schweiz.de
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ob Physiker Rosinenkuchen mögen?

Also, wenn ich einen Rosinenkuchenteig zubereite, mit all diesen unregelmäßig im Teig befindlichen Rosinen, ihn dann in den Backofen stecke und beobachte, wie die Sterne... äh, Rosinen sich im aufgehenden Universum... äh, Teig alle voneinander wegbewegen, wobei einige ganz besonders schnell sind, und wenn ich mir dann noch vorstelle, was jemand sehen würde, wenn er auf einer beliebigen Rosine im Teig leben und dabei Ausschau nach den anderen Rosinen halten würde... "Nanu, da sind ja einige viel weiter weg, als die anderen, fast am Rande des Teigs sind sie, und der geht immer noch weiter, wird immer größer und größer..."
Ket-Vektor



Anmeldungsdatum: 18.05.2005
Beiträge: 33
Wohnort: 83278 Hilbertraum

Beitrag Ket-Vektor Verfasst am: 04. Jun 2005 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Gast,

Du beschreibst ein anderes Beispiel, als das, welches ich hier zugrunde lege. Das kannst Du gerne machen, führt aber zu Verwirrungen.

Er spricht genau das an, was dir Kopfzerbrechen zu bereiten scheint.

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
In Deinem Beispiel gehst Du von einem UNENDLICHEN Universum aus, in dem ein anderer Beobachter als ich ebenfalls Sterne in allen Richtungen beobachten kann.

Nein, tut er nicht.

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Die Vorstellung bzw. die Darstellung eines unendlichen Universum ist jedoch nicht nur mathematisch ein aussichtsloses Unterfangen, sondern auch der Versuch der geistigen Vorstellung eines solchen.

Diese Aussage hat nichts mit deinem Problem zu tun. Du hast ein gank konkretes Problem (mit deinen Randsternen). Und dieses ganz konkrete Problem lässt sich ganz konkret beantworten bzw. lösen smile

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Hierzu zwei Anmerkungen:

Endliches Universum: In einem endlichen Universum muss es etwas geben, was vereinbarungsgemäß als das "Ende" bezeichnet wird, denn sonst wäre es kein endliches Universum.

Nein. Das ist - mit verlaub - schlichtweg Boggus. Endlichkeit wird in kosmologischen Modellen über das Volumen definiert. (Wie ich schon mehrfach angedeutet habe.)

Endlich = endliches Volumen. Fertig.
Es gibt endliche Volumina ohne Rand. Fertig.
Dein "Argument" mit dem Ende hast du dir persönlich dazugedacht.

Im Analogiemodell: LuftballonoberFLÄCHE entspricht DREIDIMENSIONALEN Universum. <- Denk nochmal drüber nach.... ,-)

LuckyStar hat Folgendes geschrieben:
Aber in diesem Beispiel MUSS es Sterne geben, die seit Beginn der Sternen-Expansion bislang am weitesten gekommen sind. Von diesen Sternen spreche ich. Sie bilden für mich das, was ich eingangs als das "Endliche" (Rand, Grenze, in diesem Sinne) in einem endlichen Universum per Begriff verstanden wissen möchte. Ist hier jemand, der das nachvollziehen kann?

Nein. Durch Wiederholung wird dein ARgument nicht besser Augenzwinkern Da meine Erklärung durch durch Wiederholung auch nicht besser werden würde, lass ich das jetzt Zunge raus

Florian
LuckyStar
Gast





Beitrag LuckyStar Verfasst am: 04. Jun 2005 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Florian,

ich bin richtig froh, dass wir beide keine Ahnung haben, wie und wo das Volumen eines endlichen Universums aufhört. LOL Hammer
Vagabund



Anmeldungsdatum: 08.10.2004
Beiträge: 44

Beitrag Vagabund Verfasst am: 04. Jun 2005 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

das läst sich genau so leicht beantworten wie die frage, wo hört die oberfläche einer kugel auf, die ja doch ein endliche fläche hat. mann kanns sogar berechnen
aber wo ist die grenze? ich hab noch keine gefunden.

_________________
www.die-saechsische-schweiz.de
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 06. Aug 2013 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
befindet sich hinter der grenze des universums eine singularität und wird das licht einfach verschluckt und nicht wieder hergegeben??


Bisher wurde ohne Widerspruch diskutiert, das Universum dehne sich aus und verschiebe damit seine äußeren Grenzen.

Wenn es sich nicht ausdehnen würde, käme Licht bis zur Grenze und "beleuchtet" sie. Die Reflektion könnte man "Hintergrundstrahlung" nennen. Und die ist (angeblich) nachgewiesen und kommt - wie zu erwarten ist - aus jeder Richtung ;-)
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 07. Aug 2013 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Gib es Grenzen überhaupt?
Z.B. welche Grenzen hat eine Sphäre/Torus für 2 D Wesen?

_________________
Lösungen gibt es immer, man muss nur darauf kommen.
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 07. Aug 2013 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

@Brillant
Das Weltall als expandierender Hohlraumresonator?
Von der Seite habe ich die Sache noch nicht betrachtet Big Laugh

Gruß von Bruce
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Astronomie