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Zu dumm für Physik! Wie komme ich auf richtige Lösungswege?
 
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01



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 2

Beitrag 01 Verfasst am: 17. Nov 2010 19:24    Titel: Zu dumm für Physik! Wie komme ich auf richtige Lösungswege? Antworten mit Zitat

Hallo!

Da es mir nicht um die konkrete Lösung eines Problems geht dachte ich mir, ich schreib das mal ins Off-Topic-Forum.

Ich scheine ein hoffnungsloser Fall zu sein! Ich sitze gerade seit über 3 Stunden an einer total einfachen Physikaufgabe. Ich habe zwar sowohl Lösungsweg als auch Lösung vor mir, will aber die Aufgabe selbstständig durch logisches Denken lösen. Jedoch versage ich dabei kläglich, und wenn ich mir den Lösungsweg anschaue kann ich den nichtmal nachvollziehen.

Und hier stellt sich mir die Frage: Wie schaffe ich es, selbstständig durch logisches Denken auf den richtigen Lösungsweg zu kommen, und zwar nicht nur bei dieser einen Aufgabe, sondern generell? Ich scheine es einfach nicht zu können!?

Um das mal zu verdeutlichen nehm ich einfach mal die Aufgabe vor der ich hier sitze. Eine ganz schlichte Aufgabe zur mittleren Geschwindigkeit, und ich sitze ernsthaft schon seit 3 Stunden dran.

"Ein Fahrzeug legt die erste Hälfte a) seiner Fahrtzeit, b) seines Weges mit der Geschwindigkeit 40 km/h zurück, die zweite Hälfte mit 60 km/h. Wie groß ist im Fall a) und im Fall b) die mittlere Geschwindigkeit?"

a) hab ich nach ca. 2,5h dann endlich mal gelöst und auch einigermaßen verstanden, also nehm ich mal b), um zu verdeutlichen was ich meine.

Gegeben sind:
v(1) : 40 km/h
v(2) : 60 km/h
Gesucht ist:
v(m)

Ich überlege also:
" v(m) = s/t ; der Weg ist in 2 Hälften aufgeteilt, also setzt sich in der Formel s zusammen aus s(1)/2 + s(2)/2, also (s(1)/2 + s(2)/2)/t
(Die Zahlen in den Klammern sollen Indizes sein, also z.B. s(1))
Für jedes s ist ein v zugeordnet, also kann ich s mit vt ersetzen und habe dann: (v(1)t/2+v(2)t/2)/t = (t(v(1)+v(2))/2)/t = v(1)+v(2)/2
Und spätestens hier fällt mir auf, dass das auf jeden Fall für b) falsch sein muss, denn genau das hatte ich bei a). Ich grübel und grübel und frage mich immer wieder: "Wo ist der Denkfehler??? Wie macht man das denn sonst???"

Ewigkeiten später gebe ichs auf, da ich darauf keine Antwort finde und schaue in die Lösung. Dort heißt es dann:
"mit s(1) = s(2) = s/2 ("Ja, das hatte ich doch auch") t(1) = s(1)/v(1) = s/(2v(1)) und t(2) = s(2)/v(2) = s/(2v(2))
v = s/t = s/t(1)+t(2)"

Hier gehts dann schon los: Ich hätte EWIG an s rumgerechnet und wäre niemals darauf gekommen t in t(1) und t(2) aufzuteilen. Zu Beginn hab ichs auch absolut nicht verstanden wieso man das überhaupt macht. Mittlerweile - während ich das hier schreibe - kapier ichs, ABER ich wäre trotzdem von selbst NIE darauf gekommen.

Und das ist die eigentliche Frage, worum es mir geht:
Wie komme ich von selbst auf den richtigen Lösungsweg? Wieso gelingt mir das nicht? Bin ich einfach zu dumm und es gibt keine Hoffnung? Mach ich irgendeinen generellen Denkfehler?

Ich will physikalische Aufgaben nicht dadurch lösen können, dass ich jedes dafür notwendige Schema F auswendig lerne, ich will Physikaufgaben lösen können weil ich sie verstehe und logisch denken kann!

Kann man das lernen oder was kann ich tun?
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 17. Nov 2010 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Neudeutsch learning by doing.

Allgemeine / umfassende Hinweise wird es schwerlich geben; vielleicht aber ein technischer: Platz auf dem Tisch schaffen, paar leere Blätter, nichts störendes, Eimer Tee. Und dann eine Frage ganz klar aufschreiben - nicht das blöde a) b) Geschwurbel. Vielleicht erste Skizze auf ein Blatt; nächste Sache nächstes Blatt ... Thumbs up! Mit den ersten kleinen Ergebnissen / Erfolgen kommt dann irgendwann auch der Spaß an der Sache ... Suchtgefahr. smile


Zuletzt bearbeitet von franz am 19. Nov 2010 01:00, insgesamt 2-mal bearbeitet
fuss



Anmeldungsdatum: 25.05.2010
Beiträge: 519

Beitrag fuss Verfasst am: 17. Nov 2010 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

und auch erst mal die Prinzipien nachvollziehen, dann mit den Gleichungen herumhantieren und schauen, wie man diese Gleichungen am besten für seine Zwecke einsetzen kann.
Bei deiner Aufgabe ist das Beherrschen der Anwendung der Bewegungsgesetze hilfreich, dazu gehört auch Übung dazu.
Schreib dann erst mal auf, was gegeben und gesucht ist, und was einem beim Finden des Gesuchten helfen kann : Die Gleichungen und Zusammenhänge.
Vielleicht auch grafisches Darstellen und daraus überlegen:

z.B. bei der Aufgabe a) Durchschnittsgeschwindigkeit bei gleichen Zeiten skizzierst du dir ein Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm.
Beim Skizzieren stellst du fest, dass du zwei Geraden mit unterschiedlichem Anstieg malen kannst. Die erste gehört zur Bewegung mit v1, die zweite Gerade zu v2. Auf der Zeit-Achse hast du jeweils die gleiche Breite, da t1=t2. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist zurücklegter Gesamtweg pro verstrichene Gesamtzeit, also verbindest du den Anfangspunkt der ersten Gerade (Nullpunkt) mit dem Endpunkt der zweiten Gerade und hast eine neue Gerade für die Durchschnittsgeschwindigkeit. Mit dieser wird der gleiche Weg in der gleichen Zeit zurückgelegt, es wird also das Endergebnis nicht verfälscht.

Bei der Durchschnittsg. bei b) (gleiche Strecken) siehst du dann, dass auf der Zeitachse nicht mehr gleiche Abstände sind bis zum End/Anfangspunkt der Geraden 1 und 2, das heißt t1 ist nicht gleich t2. Damit du trotzdem was berechnen kannst, bindest du das Gegebene in die Gleichungen ein: s1=s2 und schaust, wie man v=s/t jetzt für dieses Problem modifizieren kann
01



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 2

Beitrag 01 Verfasst am: 22. Nov 2010 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Auch wenns etwas spät ist: Vielen Dank für die Anregungen smile Ich werde sie nutzen und mein Bestes geben!
planck1858



Anmeldungsdatum: 06.09.2008
Beiträge: 4542
Wohnort: Nrw

Beitrag planck1858 Verfasst am: 25. Dez 2010 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, man sollte sich nicht so schnell unterkriegen lassen, manchmal kommt einem ein Einfall erst später.

Mfg Planck1858

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Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. (Max Planck)

"I had a slogan. The vacum is empty. It weighs nothing because there's nothing there. (Richard Feynman)
yellowfur
Moderator


Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 804

Beitrag yellowfur Verfasst am: 27. Dez 2010 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Alles weglegen und frische Luftschnappen hilft auch manchmal. Wenn man drei Stunden am Stück dransitzt, kann einem schonmal alles Spanisch vorkommen.
planck1858



Anmeldungsdatum: 06.09.2008
Beiträge: 4542
Wohnort: Nrw

Beitrag planck1858 Verfasst am: 28. Dez 2010 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Entspannung ist wirklich wichtig, man sollte alles ganz ruhig angehen und sich nicht unter Druck setzen. Meist klappt es dann auch besser. Ich kann persönlich am besten in meinem Zimmer arbeiten, da habe ich meinen Laptop und meine Bücher, mein Whiteboard und meine Musik. Wenn dann mal eine ganz schwierige Aufgabe kommt, dann sitze ich manchmal echt lang und denke!!!
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Nokatrax



Anmeldungsdatum: 02.02.2011
Beiträge: 13

Beitrag Nokatrax Verfasst am: 08. Feb 2011 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du das nächste mal vor so einer Aufgabe sitzt und weisst: "iwie kann des net sein"...

versuch einfach schritt für schritt alles nachzuvollziehen, die Methode hilft auch wenn du mal Gleichungen hast, in denen 7-8 Formelzeichen drin sind und ab und zu auch mal 1 und 2 unterschieden werden.

Auch wenns etwas umständlicher ist, grade bei der Gleichung mit den vielen v's und t's. Geh einfach der Reihe nach durch:



wo steht ,wo (usw.), wo steht und vorallem ist das t immer das selbe? Was steht in der Aufgabe? Wenn du dann eine Größe partout nicht findest, schau nach ob diese Größe, die gesuchte ist oder du sie entsprechend abändern musst oder dir fällt wie hier dann auf, dass nirgends gesagt wird, dass t immer gleich ist.

Um deine Fehler später besser sehen zu können, ist es auch hilfreich, alle Formelzeichen mit einem Index zu versehn, nicht für den Lehrer oder sonst wen, sondern nur für dich dann hast du auch nachher einen besseren Überblick, wenn du z.B. die t's nummeriert hättest, passend zu den Geschwindigkeiten, ist das schlimmste was dir passieren kann wenn du alles abarbeitest, dass du feststellst : "Hey und sind ja gleich"

Wenn du dann immernoch festhängst, versuch mal alles was du ausrechnen willst, in Worte zu fassen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist ja der gesamte Weg, geteilt durch die gesamte Zeit... Dann fällt dir auf: es gibt ja 3 verschiedene t's
und

Auch wenn das jetz ein wenig kompliziert/verwirrend/umständlich klingt, ist es immer noch ganz hilfreich und wenn man das einmal gemacht hat, fällts beim 2. mal auch schon viel leichter.

Wenn du dann alles numeriert hast sieht das in etwa so aus:



jetzt wirst du merken, dass du die ganzen t's ja gar nicht kennst, also Formel für t suchen und dann auf ein neues.

Dieser Weg ist natürlich nicht für jede Aufgabe und für Aufgaben in Klassenarbeiten gedacht, da das ja unheimlich Zeit in Anspruch nimmt, aber bei einzelnen Aufgaben echt hilfreich.

Das alles ist jetzt aber nicht nur für einen gedacht, ich hab halt mal so allgemeine tipps aufgeschrieben, die kann sich natürlich jeder zu Nutze machen und nen neuen Threat wollt ich auch nicht aufmachen.

Ps: Sorry ich weiss, meine Rechtschreibung is katastrophal. smile
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