RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Wie wirklich ist die Wirklichkeit? (Exp. von Aspect et al.)
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Quantenphysik
Autor Nachricht
Elihu



Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 1
Wohnort: Wien

Beitrag Elihu Verfasst am: 27. März 2005 09:45    Titel: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? (Exp. von Aspect et al.) Antworten mit Zitat

Na ja, eigentlich bin ich ja Philosoph. „Wirklichkeit“, auch im Sinne Carl Gustav Jungs (Wirklichkeit ist das was wirkt) und George Berkeley (http://www.weltchronik.de/bio/cethegus/b/berkely.html) kann aber ohne Physik scheinbar nicht erfasst werden. Es erscheint mir wichtig, MEINE (natürlich "nur" für mich gültige) Voraussetzung zum Thema "Wirklichkeit" anzuführen und stelle diese zur Diskussion. Ich habe dazu ein Buch geschrieben (Elihu, wer im Internet darüber sucht, kann sicher fündig werden) und führe das „physikalische“ Vorwort dazu unten an.
In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch auf das Buch "Der Ursprung des Bewusstseins" des leider verstorbenen Princetown-Psychologieprofessors Julian Jaynes hinweisen. Einen sehr erfreulichen Link mit aussagekräftigen Leseproben gibt es im Netz unter:
http://www.utopie1.de/J/Jaynes-Julian/
Unbedingt zu empfehlen!
Nun füge ich das Vorwort meiner Überlegungen zur Wirklichkeit (das Vorwort zum Buch Elihu) ein:
Das Vorwort
Von der breiten Öffentlichkeit bisher noch immer weitgehend unbeachtet, wurde in den 80er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ein das Weltbild entscheidend veränderndes Experiment durchgeführt. Die Auswirkung kann nur mit denen der Paradigmenwechsel vom geozentrischen in ein heliozentrisches und vom theozentrischen in ein anthropozentrisches Weltbild oder den Auswirkungen der beiden Relativitätstheorien verglichen werden.
Die Physiker Alain Aspect, Jean Dalibard und Gérard Roger vom Institut für theoretische und angewandte Optik in Paris bewiesen damit eine der folgenden Möglichkeiten:
1. entweder gibt es eine Kommunikation zwischen getrennten Objekten, sowohl in die Zukunft wie auch in die Vergangenheit und diese in Überlichtgeschwindigkeit,
2. oder die Welt ist nicht in separierbare Einzelheiten teilbar.
Physiker gehen davon aus, dass subatomare Teilchen (Partikel) über eine Drehung (Spin) verfügen. Wenn man verschiedene Partikel miteinander vergleicht, fällt auf, dass sie sich in unter-schiedlicher Weise drehen (nebenbei gibt es da auch die „unverständliche“ Besonderheit, dass ein Elektron nach einer Drehung um 360 ° erst eine halbe Umdrehung machte, zur vollständigen Umdrehung benötigt es 720 °).
Allgemein und äußerst vereinfacht dargestellt, sah das Experiment des Teams um Aspect und dessen Nachfolgeexperimente folgendermaßen aus:
Ein Photon mit einer bestimmten Drehung (Spin), nennen wir sie 0, wurde „geteilt“. Es stellte sich heraus, dass beide neuen Teile in Summe wieder die Drehung 0 besaßen (also z.B. +1 und -1). Die Teilchen in ihrer Gesamtheit bildeten zwar eben unterschiedliche Teilchen, der Gesamtzustand „ihrer Welt“ (Drehung 0) änderte sich aber nicht.
Die Teilchen entfernten sich voneinander. Nach einer Weile wurde eines dieser „Zwillingsteilchen“ beeinflusst, um seine Drehung zu ändern. Die Drehung des beeinflussten Teilchens änderte sich daher auf (sagen wir) +2. Gleichzeitig wurde der Spin des anderen der beiden Zwillingsteile gemessen und es stellt sich heraus, dass sich der Wert sofort auf -2 geändert hatte.
Es musste also eine Kommunikation der doch getrennten Teilchen stattgefunden haben. Das Bemerkenswerte dabei war die Tatsache, dass die beiden Teilchen sich schon so weit voneinander entfernt hatten, dass die Kommunikation sich in einer Überlichtgeschwindigkeit fortpflanzen hätte müssen, die aber nach der Relativitätstheorie unmöglich wäre.
Das eindeutige Ergebnis des Versuches war daher, dass sich der Gesamtzustand (oder die Gesamtaussage) von ehemals zusammengehörenden Objekten nicht verändert. Und, was seltsam ist, dass Änderungen eines Objektzustandes sofort und unmittelbar, ohne Rücksicht auf die Entfernung, an andere, ehemals zusammengehörende Objekte „mitgeteilt“ werden, wobei die Form der Kommunikation nicht vorstellbar ist.
Nochmals sei klargestellt, dass die Terminologie zur Beschreibung des Experimentes ganz vereinfacht und populär dargestellt wurde, das Ergebnis war aber eindeutig das oben angeführte.
Eine (vielleicht eher paradoxfreie) physikalische Erklärung wäre die, dass die beiden Teile gar nicht von einander getrennt waren und nur die „Erziehung“ des Menschen zu der Annahme der Getrenntheit führte!
Was gibt es für Auswirkungen, wenn der „Urknall“ in dieses Gedankenmodell einbezogen wird! Eine unmittelbare Verbindung aller erkennbaren und auch unentdeckten Objekte, aber auch Vorstellungen!
In der „Kritik der reinen Vernunft“ sagte Kant: „Der Mensch hat bisher geglaubt, seine Erkenntnis richte sich nach den Gegenständen der Außenwelt. Der Mensch ist ein verschwindendes Pünktchen im Weltall, aber dieses Nichts gibt dem Weltall seine Gesetze!“
Letztendlich ist es die eigene Psyche, die die "Wahrheit" abbildet und beurteilt!
Davon soll Elihu erzählen.
Wäre sehr froh, wenn ich Reaktionen auf diese (meine) Voraussetzung der Wirklichkeit erhielte.
Vergesst Julian Jaynes nicht http://www.utopie1.de/J/Jaynes-Julian/
LG
Wolfgang Wallner F.
Tanzen
BluePhoenix



Anmeldungsdatum: 21.11.2004
Beiträge: 102
Wohnort: Erftstadt

Beitrag BluePhoenix Verfasst am: 27. März 2005 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Experiment wurde in letzter Zeit häufig angeführt um die konstante der Lichtgeschwindigkeit in Frage zu stellen. Allerdings sollte man wenn man sich mit diesem Experiment beschäftigt auch wissen, dass diese Teilchen miteinander verschränkt sind, so wie es dieses Experiment und deine Auslegung besagen.
Zitat:
Verschränkung
Die so genannte Verschränkung ist ein Phänomen, das es lediglich in der submikroskopischen Quantenwelt gibt. So bleiben zwei verschränkte Teilchen, auch wenn sie in verschiedene Richtungen auf die Reise geschickt werden, wie durch Geisterhand mit einander verbunden. Albert Einstein - für den die Quantentheorie ohnehin nicht der "wahre Jakob" war - bezeichnete solche Phänomene als "spukhafte Fernwirkung". Allgemein gesprochen setzt die Verschränkung der Tendenz Grenzen, Teile eines (physikalischen) Systems unabhängig voneinander zu betrachten.


Hier auch noch ein Link zu dem Thema: Quantenwelt ~ Verschränkung

Daraus ergibt sich das es Fälle gibt in denen die 2. Vermutung zumindest teilweise zutreffend ist.

_________________
Wer es macht, der sagt es nicht.
Wer es nimmt, der kennt es nicht.
Wer es kennt, der will es nicht.
Schurke
Gast





Beitrag Schurke Verfasst am: 27. März 2005 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Gute Taktik das Physikerboard als Werbeplattform zu nutzen um paar potenzielle Käufer zu manipulieren.

Aber viel Kohle machste mit solchen Büchern nicht.
Du hättest deine Frage direkt stellen sollen ohne dein Buch zu erwähnen.

Soviel sagt der Schurke.
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 29. März 2005 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das besondere an einer quantenmechanischen Korrelation oder Verschränkung ist nun, dass die Polarisation der einzelnen Photonen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung noch gar nicht feststeht. Sie wird erst bei der Messung festgelegt (siehe Kopenhagener Deutung).

Das ist immer der Punkt wo bei mir der Verstand aufhört dem Gesagten zu folgen. Ich vergleiche das immer mit dem Computer. Ich weiss nicht was in Speicherzelle 0xFF steht. Aber nur weil ich das nicht weiss heist das ja nicht das der Wert nicht schon feststeht.
Woher will man wissen welchen Wert die Polarisation vor der Messung hatte wenn erst die Messung selbst offenbart wie die Polarisation ist. Oder besser gefragt, wie will man sagen das es vorher keine Polarisation gab wenn man noch garnicht gemessen hat?
Das die beiden Polarisationen immer korrelieren kann ich nachvollziehen und würde es auf den Entstehungprozess schieben.
Nikolas
Ehrenmitglied


Anmeldungsdatum: 14.03.2004
Beiträge: 1873
Wohnort: Freiburg im Brsg.

Beitrag Nikolas Verfasst am: 29. März 2005 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich weiss nicht was in Speicherzelle 0xFF steht. Aber nur weil ich das nicht weiss heist das ja nicht das der Wert nicht schon feststeht.

Dass du nicht weiss, was für ein Wert da steht, liegt aber an deiner eigenen 'Dummheit'. Da du aber die Möglichkeit hast, dort den Wert auszulesen müssen sich die Bits entscheiden, wie sie aussehen.

_________________
Nikolas, the mod formerly known as Toxman.
Erwarte das Beste und sei auf das Schlimmste vorbereitet.
devzero



Anmeldungsdatum: 04.08.2004
Beiträge: 68

Beitrag devzero Verfasst am: 30. März 2005 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Anonymous"]
Zitat:
Woher will man wissen welchen Wert die Polarisation vor der Messung hatte wenn erst die Messung selbst offenbart wie die Polarisation ist. Oder besser gefragt, wie will man sagen das es vorher keine Polarisation gab wenn man noch garnicht gemessen hat?


Dieses Problem ist bereits ausdiskutiert. In Kurzform lautet die Frage, ob es sog. "versteckte Observable" gibt. Das sind hypothetische Groessen, die festlegen, welchen Wert eine physikalische Groesse bei einer Messung annimmt, aber selber nicht experimentell erfassbar ist. 1964 hat J. Bell eine nach ihm benannte Ungleichung aufgestellt, die einen experimentellen Test auf versteckte Observablen ermoeglicht. Die Ergebnisse sind uebereinstimmend negativ, d.h. es gibt keine versteckte Observable, die Polasiation wird also erst durch die Messung festgelegt. Wieso das genau so funktionert, weiss wohl keiner mit Sicherheit, das ist aber ohnehin ein rein philosophisches und kein physiklisches Problem.

Lesenswert ist in diesem Zusammenhang http://de.wikipedia.org/wiki/Bellsche_Ungleichung
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Quantenphysik