Frage zur Lorentzkraft

Boerne · Anmeldungsdatum: 02.07.2009 Beiträge: 11

Hallo erstmal,
ich hab ein Problem das Prinzip der Lorentzkraft zu verstehen und würde mich über Hilfe freuen. Also auf dem Arbeitsblatt (Kopie aus nem Buch) steht als Erklärung (das Bild ist im Anhang):
"In Bild 339.3 zeigen Eisenpfeilspäne, dass aus den beiden Feldern eines geworden ist. In ihm ist quer zum urprünglichen blauen Feld die Symmetrie gestört. Links sind die parallel laufenden Feldlinien die zusammengedrängt; dort wirken ja die beiden Felder in die gleiche Richtung. Dies führt nach Seite 265 (hab ich nicht---> Arbeitsblatt und so) zu einer Abstoßungskraft nach rechts. Dazu kommt die dort erwähnte "Verkürzungstendenz" der Feldlinien. Deshalb erfährt der Leiter eine Kraft nach rechts wie ein Pfeil auf einer gespannten Bogensehne."
Klar könnte man dies mit der "Linke-Hand-Regel" erklären, aber würd gern genauer wissen wie diese Kraft nun zustande kommt.
Es wäre also echt klasse, wenn jmd mir erklären könnte wie die Abstoßungskraft zustande kommt und was die Verkürzungstenz genau damit zutun hat.
Danke schonmal smile

Und ich entschuldige mich auch für die Textwand

schnudl · Moderator Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien

Wie meinst du "wie diese Kraft zustandekommt" ?
Hier handelt es sich um ein Naturgesetz, welches eigentlich nicht näher erklärt werden kann - genausowenig wie man das Herunterfallen des Apfels vom Baum oder die Anziehung zweier Ladungen erklären kann.

Wie müsste also eine Erklärung aussehen, die dich zufriedenstellt?

Zepto · Anmeldungsdatum: 03.10.2007 Beiträge: 323

Hallo and

also du kannst dir das so vorstellen:
Durch den Strom im Leiter gibt es außenherum ein Magnetfeld. Das überlagert sich mit dem vorhandenen so (vektoraddition), dass die magnetische Flussdichte in dem rechten Teil kleiner wird und in dem linken teil des bildes größer ist (Rechte-Faust regel).
Nun äußert sich eine größere Flussdichte darin, dass die Feldlinien dichter zusammenkommen (bzw. gezeichnet werden).
Das kann man zum Beispiel auch gut an dem Eisenfeilspäne-bild eines Stabmagneten sehen. An den Enden ist da das Magnetfeld (die flussdichte) am stärksten (größten) und dementsprechend sind die Feldlinien dort sehr dicht.
Die Verkürzungstendenz kannst du dir vielleicht am besten so klar machen: Die Feldlinien laufen immer von Nord nach Süd. Da sich gleichnamige Pole abstoßen und die Linien alle in die gleiche Richtung laufen, kannst du sagen, dass sie alle möglichst weit von einander entfernt und auch möglichst kurz (keine verschlungenen Wege) sein möchten.
Wenn du zum beispiel 2 Eisenstücke in ein magnetfeld legst, stoßen die sich ab. Eine Erklärung ist, dass sie beide zu magneten werden. Eine "andere" ist die, dass sich die Feldlinien in ihnen konzentrieren (höhere Permeabilität als Luft) und sich so die, in den Eisenstücken nun viel dichter liegenden Feldlinien, von den jeweiligen im anderen Eisenstück nun weiter entfernen wollen.

Du könntest dir die lorentzkraft auch so vorstellen, dass es ein magnetfeld um den leiter gibt und dieses sich auf der einen Seite von den Feldlinien abstößt, da es gleichgerichtet ist und sich auf der anderen Seite an die feldlinien anzieht.
Ich hoffe du verstehst einigermaßen, was ich so schreibe und das hilft dir. Big Laugh

Gruß
Zepto

Boerne · Anmeldungsdatum: 02.07.2009 Beiträge: 11

So wie die von Zepto müsste eine Antwort aussehen die mich zufriedenstellt smile

Großes dankeschön erstmal, kann mir das alles jetzt viel besser vorstellen.