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Kondensator aufladen, Energiesatz, Maschenregel
 
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fragec



Anmeldungsdatum: 15.09.2006
Beiträge: 4

Beitrag fragec Verfasst am: 15. Sep 2006 11:36    Titel: Kondensator aufladen, Energiesatz, Maschenregel Antworten mit Zitat

Hallo,

gegeben die einfache Schaltung S aus Spannungsquelle Q mit Spannung U, parallel dazu in Reihe ein Widerstand R und der Kondensator C:
f1 sei das Potenzial am Pluspol von Q, an diesen Knoten K1 ist angeknüpft R, der zum Pot. f2 an K2 führt, daran hängt C der zu K0 mit f0 führt und Minuspol von Q sei mit 0 (V) Volt.

Aufgabe: systematisch die Spannungskurve von C herleiten mittels Kirchoff' sche Sätze.
1.) Zuerst Maschenregel (Uhrzeigersinn): (f1-f0) + (f2-f1) + (f0-f2) = U + UR + UC = 0 (*)
2.) Knotenregel an K1: IR + IC = 0 => IR = -IC ist richtig, denn (per def. fliesse Strom von + nach -)
Strom IR flißt von R in K1 "hinein" und der Strom IC für C aus K1 "heraus". Dies drückt sich im Vorzeichen aus.

Bauteilgesetze: 3.) U/I = R, 4.) Q/U = C , also insg. 4 Gl. für UC,IC,UR und IR.

Frage1.:
Gl. (*) wird überall in der Literatur zu U = UR + UC angegeben ! Dies ist aber eine andere Gleichung mit anderem Vorzeichen und daher anderer Lösung.
Wie kommt das ?

Frage2.:
durch Punkt (2) kann ein Strom durch den anderen ersetzt werden z. Bsp.: UR = R*IR = -R*IC.
Daraus folgt aber für den homogenen Teil der DGL kein abfallendes Exponentialgesetz, da ~exp(const*t =positiv).
Wie wendet man dann die Knotenregel an?

P.S.: U soll zunächst Gleispannung sein und C aufgeladen werden.
Also wie kommt man zur richtigen Ausgangsgleichung, aus der die richtige DGL folgt?
Danke
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Sep 2006 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Die anderen Vorzeichen kommen dadurch zustande, dass man sich heraussuchen kann, welche Spannungsrichtung und welche Stromrichtung man als positiv definieren möchte, wenn man danach entsprechend richtig damit rechnet und die gewählten Definitionen konsequent auf alles anwendet.

Bevor man also die jeweiligen zugehörigen Standardformeln hernimmt, muss man sich jeweils klarmachen, welches Vorzeichen die Größen darin nach der aktuell gewählten Definition dementsprechend haben müssen.

Dann ergeben sich als Ergebnis dieselben Zeitabhängigkeiten für die Spannungen und Ströme.

Zum Beispiel konkreter: Deine Ausgangsgleichung und deine Differentialgleichung mögen in den Vorzeichen unterschiedlich aussehen, sobald du aber weißt, dass zum Beispiel ein Strom, der da drinsteht, laut Definition immer eine negative Größe ist, löst sich das ganze in bekanntes Wohlgefallen auf.
fragec



Anmeldungsdatum: 15.09.2006
Beiträge: 4

Beitrag fragec Verfasst am: 15. Sep 2006 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

hallo markus

"......welche Stromrichtung man als positiv definieren möchte....".

Sowohl nach Punkt1, wie auch nach Punkt2 wird deiner Anmerkung Rechnung getragen. Bsp.: R*IR = -R*IC sagt nur aus, dass IR entgegengesetzt zu IC ist. Unabhängig davon müssen die Strukturen bei Änderung eines Vorzeichens eigenständig weitere "Vorzeichen ändern", sodass die Lösung (DGL) invariant geg. derartige Vorzeichenänd. bleibt.
Das macht die Struktur der Gleichungen und nicht der, der sie aufstellt.
Folglich habe ich anscheinend die Gl. falsch aufgestellt (Wo liegt der Fehler in meiner Aufstellung?).
Die Maschenregel ist mehr als Standard: Energiesatz! Allgemeiner geht es wohl nicht.

"... sobald du aber weißt, dass zum Beispiel ein Strom....". Weiss ich aber nicht, drum stell ich ja die Gl. auf.
Bspw. nehme ein riesengrosses Netzwerk und darin einen Knoten in den drei Widerstände münden. Klar gilt, dass die Summe über die drei Ströme im Knoten Null sein muss. Welcher Strom von den drei reinfließt wirst Du nicht wissen können. Ob der dann rein oder rausgeht ist egal. Es geht nur um den, der entgegengesetzt zu den beiden anderen ist (Symmetrie). Und das liefert die Lös. des Gl.-Systems.

Wo liegt der Fehler in meiner Aufstellung?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Sep 2006 21:18    Titel: Re: Kondensator aufladen, Energiesatz, Maschenregel Antworten mit Zitat

Ah, okay, wenn ich genau hinsehe, dann hast du wohl die Richtungen der Spannungen und Ströme nicht absichtlich so gewählt, wie sie in den folgenden Gleichungen stehen, sondern dabei wohl einfach nur aus Versehen ein paar Vorzeichenfehler gemacht:

fragec hat Folgendes geschrieben:

1.) Zuerst Maschenregel (Uhrzeigersinn): (f1-f0) + (f2-f1) + (f0-f2) = U + UR + UC = 0 (*)
2.) Knotenregel an K1: IR + IC = 0 => IR = -IC ist richtig, denn (per def. fliesse Strom von + nach -)
Strom IR flißt von R in K1 "hinein" und der Strom IC für C aus K1 "heraus". Dies drückt sich im Vorzeichen aus.

(Ich glaube, du meinst hier jeweils nicht K1, sondern das, was du oben als K2 eingeführt hast.)

Wenn du ganz normal die Spannungen U, UR und UC als positive Spannungen definieren möchtest, dann musst nicht nur:

f1-f0 = U

schreiben, sondern auch

f2-f1 = - UR und
f0-f2 = - UC .

Damit bekommst du also ganz normal

(f1-f0) + (f2-f1) + (f0-f2) = U - UR - UC = 0

Und wenn du, wie du sagst, die Ströme so definieren möchtest, dass sie per Definition von plus nach minus fließen, dann lautet die Knotenregel für den Knoten zwischen Widerstand und Kondensator (den wolltest du glaube ich mit K2 bezeichnen):

IR = IC

denn die Knotenregel sagt aus, dass die Summe der Ströme, die in einen Knoten hineinfließen (hier = + IR) gleich der Summe der Ströme ist, die aus diesem Knoten herausfließen (hier = + IC).

Gleichbedeutend ist die Formulierung der Knotenregel, wenn man sagen möchte, dass nur Ströme in den Knoten hineinfließen. Dann ist die Summe der Ströme, die in den Knoten hineinfließen, gleich Null, also

(+IR) + (- IC) = 0

Denn die Richtung von IC zeigt laut Definition von K2 weg, also muss der Strom, der vom Kondensator in den Knoten K2 hineinfließt, als (-IC) geschrieben werden.
fragec



Anmeldungsdatum: 15.09.2006
Beiträge: 4

Beitrag fragec Verfasst am: 17. Sep 2006 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Für mein besseres Verständnis ersetzen wir Q durch einen Wiederstand R0 an dem 10V abfallen sollen (K1=10V, K0=0V).
C wird durch einen Widerstand mit R2 ersetzt mit R2=R. An beiden fällt also 5V ab.

Maschenregel besagt: f1-f0 = 10 , f2-f1 = -5 , f0-f2 = -5 u.
Potenziale f1=10 , f2=5 , f0 =0. Folgt (10) + (-5) + (-5) = 0 .
1.) Ist daran etwas falsch? Eine Stromrichtung wurde nicht definiert.

Du sagst, es muss gelten: (+IR) + (- IC) = 0 . Das Minus drückt die Richtung bzgl. dem Knoten aus.
An meinem Bsp. von drei R in einen Knoten: (?I1) + (?I2) + (?I3) = 0 ,
nach welchen Kriterien würdest Du da die Minuszeichen setzen ?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 17. Sep 2006 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

fragec hat Folgendes geschrieben:
(...)
1.) Ist daran etwas falsch?

Nein, diese Betrachtung für die Spannungen ist richtig.

(Widerstand schreibt man ohne "ie".)

Zitat:

An meinem Bsp. von drei R in einen Knoten: (?I1) + (?I2) + (?I3) = 0 ,
nach welchen Kriterien würdest Du da die Minuszeichen setzen ?

Da würde ich mir das Schaltbild anschauen, darin mit Pfeilen die Richtungen einzeichnen, in denen die drei Ströme positiv sein sollen, und empfehlen, diese Pfeilrichtungen wann immer möglich so zu wählen, dass der Strom, der von plus nach minus fließt, positiv ist.

Sobald du dir diese Pfeile eingezeichnet hast, muss jeder Strom in Pfeilrichtung ein positives Vorzeichen bekommen, und jeder Strom entgegen der Pfeilrichtung ein negatives.
fragec



Anmeldungsdatum: 15.09.2006
Beiträge: 4

Beitrag fragec Verfasst am: 17. Sep 2006 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Um zum Abschluss zu kommen (vielen Dank für Deine Antworten), kann man also sagen,
dass zum Berechnen der Spannungen/ Ströme in einem Netzwerk benötigt wird die

a) Maschenregel wie in (1) und
b) sozusagen eine verallgemeinerte Knotenregel
(+/-)|I1| + (+/-)|I2| + (+/-)|I3| = 0,
|...| sollen die Beträge sein, und
c) ein Schema über die (teilweise beliebig gewählten) Laufrichtungen, welches die Vorzeichen festlegt.

mit (a) und (b) alleine könnten nicht die Stromrichtungen berechnet werden.
Die Richtungen müssen durch Hinschauen festgelegt werden?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 17. Sep 2006 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Einverstanden smile

Meistens ist es natürlich nicht nötig, die Strompfeilrichtung beliebig zu wählen, weil man (evtl. mit ein bisschen Übung) bei einfachen Schaltbildern sehr schnell sieht, in welche Richtung der Strom fließt, wenn er von plus nach minus fließen soll.

Also wird man meist in einfachen Schaltbildern die Strompfeilrichtungen einfach alle so wählen, dass sie von plus nach minus zeigen, und oft dann sogar gar nicht mehr explizit dazusagen, dass man die Stromrichtungen alle "normal" gewählt hat smile
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